Ich war schon immer ein großer Fan der USA und bin 2014 nach Dallas gezogen.
Ich war zuvor bei Deloitte in Deutschland tätig und hatte das Glück, durch ein internationales Projekt in Kontakt mit einem Partner aus Dallas zu kommen. So bin ich dann nach knapp einem Jahr an Organisation nach Dallas gekommen.
Das Gehalt ist vergleichsweise sowohl Brutto als auch Netto signifikant höher als in Deutschland. Die Kosten dafür auch.
Ich bin mittlerweile seit 2,5 Jahren Manager und verdiene ca. $160k brutto p.a. Steuertechnisch ist Texas attraktiv. Ich komme auf eine effektive Steuerabgabe von ca. 25%, mir bleiben also netto ungefähr $120k.
Auch die Immobilienpreise sind in Dallas und Umgebung verhältnismäßig moderat im Vergleich zu den deutschen Großstädten. Das liegt zum einen daran, dass die Städte und Vororte viel großzügiger angelegt sind, weswegen die Grundstückspreise akzeptabel sind, zum anderen aber auch daran, dass mittels Holzbauweise auch einfach billiger gebaut werden kann.
Was dann in den USA schon reinhaut, sind die zusätzlichen Grundsteuern. Das hat man als Deutscher vielleicht nicht auf dem Schirm, aber die sind hier ziemlich heftig. Für mein Haus, das ich für $1.2m gekauft bzw. finanziert habe, zahle ich jährlich (!) knapp 25.000 Dollar für Grundsteuer. Dafür sind in den USA Stromkosten etc. deutlich billiger, das fällt im Vergleich zur Grundsteuer aber nicht ins Gewicht.
Ansonsten sind die Preise hier für viele Dinge höher als in DE - das ist m.M.n. aber nicht signifikant. Auch die Kosten für Sozialversicherungen sind ganz in Ordnung.
Mir bleibt bei $120k netto, einem normalen Lebensstil mit Freundin und ohne Kinder, ungefähr eine Sparrate von $40k/jährlich (trotz 2k Kreditrate). Das würde ich in Deutschland als Manager bei Deloitte wahrscheinlich nicht schaffen.
Der finanzielle Vorteil fällt imho dann weg, sobald man Kinder hat. Umso mehr, desto "schlechter" wird es gegenüber Deutschland. Für normale Kindergartenplätze zahlt man hier schnell mal $2k/Monat. Auch bei Schulen läuft viel über Privatschulen, entsprechend fallen auch hier Kosten an. Fußballverein? In Deutschland 20€ pro Jahr, hier mal schnell 1-2k pro Jahr.
Um mit Kindern noch einen großen finanziellen Vorteil gegenüber Deutschland zu haben, müsste ich noch deutlich mehr verdienen als aktuell. Ich hoffe, dass ich mich noch auf über $200k steigern kann, wenn mein Case als SM angenommen wird.
Zu beachten ist natürlich, dass die USA sehr groß ist und zwischen NYC/LA/SF und Staaten wie West Virginia natürlich auch beim Gehalt riesige Unterschiede herrschen.
Man darf auch nicht unterschätzen, dass die Kultur und Mentalität nicht zu jedem passt. Vor allem in Texas.
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