Hallo liebe Threaderstellerin,
ich bitte dich und die Leser meine Antwort /meinen Vorschlag nicht als Sexismus zu interpretieren. Als ein eine Person /Mann bin ich ein Gegner von Quoten. Der Grund wieso so wenig Frauen in der Führung sind, sind eben nicht die fehlende Quoten, sondern die Gedanken, die du dir gerade machst. Dein Kollege ist besser qualifiziert? So what? Eine Beförderung verdient übrigens nicht die fachlich mehr qualifiziertere sondern die insgesamt am besten geeignete Person. Fachkompetenz allein ist kein alleinstehender Entscheidungsmerkmal, da gehört mehr. Die am besten passende und die Anforderung erfüllen Person muss wohl du sein und nicht dein Kollege. Woher willst du wissen, dass dein Kollege hier besser wäre. Er hatte doch auch keine Möglichkeit dies unter Beweis zu stellen. Du lernst alles was dir evtl. fehlt (was ich nicht glaube) on the Job.
Erlaube mir bitte einen Seitenhieb, gut gemeint: "Typisch Frau, kümmerst dich mehr was die anderen Leute denken, statt sich selbst zu verwirklichen" (siehe dein Monolog über Kollegen und was sie über Beförderung denken und wie sie dich später wahrnehmen könnten). Forget about it & welcome to the corporate world. Damit ist nicht ein Patriarchat oder Männer Domäne gemeint, sondern Mut, Vision. Willst du als zukünftige Führungskraft soziale Elemente in dein Stil einbauen, bitte... mach das,wird dir keiner im Weg stehen, sondern hoch anrechnen. Vergiss aber nicht die Aufgabe.
Was ist also die zentrale Frage :
Willst du, ja du, Karriere und evtl. Einschnitte im Privatleben wegen Zeitaufwand - ja oder nein? Dann entscheide dich. Bitte aufhören "mit einem krummen Rücken rumzustehen". Männer sagen übrigens statistisch öfter ja in solchen Situationen als Frauen, auch wenn wir analog zu dir uns weniger qualifiziert als unseren Kollegen egal ob m. oder w. einschätzen. Deshalb werdwn Männer öfter befördert. Hat übrigens nichts mit Erziehung zu tun, sondern mit stärker eingeborenen Charakterzügen: Google einfach nach big five traits, impirisch belegt btw. Kleine Deltas reichen vollkommen aus um die Ergebnisse einseitig ausfallen zu lassen, auch wenn in der gesamter Bevölkerung Überschneidungen bei 90% liegen.
Will ich ****threaderstellerin****** diesen Job?
Option 1: ich will.=> nimm an.
Sonst, nicht annehmen.
Und mache bitte das Beste aus deiner Beförderung. Schlechte Chefs egal ob ein Mann oder Frau kann niemand aufstehen.
WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:
Mir wurde nun eine Beförderung angeboten, um die ein Kollege und ich konkurrierten. Rational betrachtet sprach eigentlich alles für meinen Kollegen. Zwar bin ich ausreichend qualifiziert, hätte die Beförderung verdient und mich andernfalls auch sehr darüber gefreut. Trotzdem ist er der Qualifiziertere von uns beiden, länger dabei, hätte die Beförderung noch mehr verdient als ich. Das sehe nicht nur ich so, kein subjektives Empfinden aufgrund zu geringem Selbstbewusstsein o. Ä. Ich erkenne das neidlos an und wäre vor diesem Hintergrund bereit, bis zur nächsten sich mir bietenden Gelegenheit zu warten.
Dass nun doch ich ausgewählt wurde, ist meinem Eindruck nach in erster Linie auf mein Geschlecht zurückzuführen. Der Konzern, in dem arbeite, pusht Frauen seit Jahren. Als Gegner der Frauenquote und sonstiger geschlechtsbedingter Bevorzugung würde ich mich nicht wohlfühlen, hier davon zu profitieren. Mich würde eure Meinung dazu interessieren, wie ihr an meiner Stelle entscheiden würdet, und ob ihr meinen Ärger und meine Zweifel nachvollziehen könnt. Außerdem, wie ich eine Absage kommunizieren sollte. Ich habe Sorge, es könnte den Eindruck erwecken, als würde ich kneifen, nicht befördert werden wollen. Und dass ich mir damit selbst Steine in den Weg lege, was die nächste Chance zur Beförderung angeht.
Vielen Dank im Voraus.
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