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Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

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WiWi Gast

Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Da hier auch schon des öfteren das Thema "Fachkräftemangel" diskutiert wurde, hier ein aktueller TV-Tipp:

Im Ersten läuft heute abend (Mo. 21.07.2014) um 22.45 Uhr aus der Reihe "Die Story" die Dokumentation "Der Arbeitsmarktreport - Das Märchen vom Fachkräftemangel".

Siehe auch http://programm.ard.de/TV/daserste/das-m-rchen-vom-fachkr-ftemangel/eid_2810612471337504

Aus der dortigen Ankündigung:

"Ingenieursmangel! Ärztemangel! Zu wenig IT-Spezialisten!" und "Wenn wir nicht gegensteuern, geht es bergab mit Deutschland." Das sind alltägliche Schlagzeilen, mit denen Politik gemacht wird. "Der Arbeitsmarktreport" deckt die Hintergründe des seit Jahrzehnten beklagten Fachkräftemangels auf. Tatsächlich lenkt der lautstarke Hilferuf bewusst ab von gewichtigen Problemen: Lohndumping und Arbeitslosigkeit. Akteure in diesem Spiel sind Lobbyverbände der Wirtschaft, die zusammen mit den Politikern und der Bundesagentur für Arbeit den Arbeitskräftemarkt in Deutschland gestalten."

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Das schauen auch nur wieder die, die es eh schon wissen. Die ganzen Naivlinge und Marktschreier erweitern doch nicht freiwillig und wertneutral ihren Horizont!

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SAP Berater

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Danke dir für den Tipp.
Werde heute Abend mal einschalten!

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Vielen Dank für den Tipp! Kam mir da schon lange verarscht vor. Macht mich allerdings etwas skeptisch, dass das auf ARD läuft... die sind ja eigentlich immer sehr, sehr pro-Regierung und wirtschaft und bringen selten etwas, das irgendwie kritisch ist.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

War eigentlich klar, dass es Unsinn ist.
Selbst unter der Annahme es gibt tatsächlich einen Fachkräftemangel.
Dann ist der wie es mir scheint selbstverschuldet.
Schonmal geschaut wieviele Stellen es für Berufseinsteiger gibt und wieviele für Berufserfahrene?
Selbst wenn ich berücksichtige, dass es rein mathematisch mehr für Berufserfahrene geben muss, ist das verhältnis definitv in einer schieflage.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Ich, Uni Absolvent, MSc in Elektroing., 25 Jahre, war heute am zweiten Vorstellungsgespräch für einen Direkteinstieg in der Autozulieferindustrie. Mir wurde gesagt, dass man mir sehr gerne ein 'Offer' macht. Gesamtgehalt: 31k Euro. Das man in solchen Fällen keine guten Leute findet, wunder mich nicht. Vielleicht finden wir ja jemanden aus Polen, der es für 25k macht.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Lounge Gast schrieb:

Vielleicht finden wir ja jemanden aus Polen, der es für 25k macht.

Die Zeiten sind längst vorbei. Die Polen sind auch nicht mehr so naiv und billig wie man sie als Arbeitgeber(verband) gerne hätte. Deshalb möchte man exzessiv die Osterweiterung vorantreiben, um auch Ukrainer, Moldavier, Georgier etc. mitabzuzocken.

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Toleg

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Dass der "Fachkräcftemangel" ein Märchen ist, steht ausser Frage.
Aber soche Geschichten, wie die von dem freiberuflichen IT Berater und der UNI Absolventin das ist ja auch Wahnsinn.
Als Freiberufler sollte man doch begreifen, dass Aufgabe eines Unternehmens ist, Gewinn zu bringen. Es ist schon schade, dass der arme, nachdem er 50-80 Euro die Stunde jahrelang kassiert hat, nun sich was anders einfallen lassen muss, aber wenn ein Inder seinen Job nicht wesentlich schlechter macht, sorry, er würde bestimmt auch keinen in Japan hergestellten Fernseher für 5K Euro kaufen, wenn es genau so einen aus Taiwan für 1K gäbe.
Und die UNI Absolventin, die ganze 45 Bewerbungen an einem Jahr abgeschickt hat!!! So eine Mühe. Mädchen, so viele habe ich an einem Monat verschickt, als ich arbeitsuchend war ))
Manche Leute kapieren einfach nicht, dass Arbeitsmarkt in der ersten Linie ein Markt ist. D.h. ich darf auch versuchen, einen Arzt für 20K p.a. für mich arbeiten zu lassen. Ob ich so einen finde, ist eine andere Frage.
Deshalb Leute spart eure Zeit und gebt direkt in eurem Anschreiben ein Wunschgehalt an. Und regt nicht auf.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Fachkräftemangel haben wir sicherlich - punktuell, temporär. Ja, klar. Ob jetzt aber die Masse an Bachelor-Absolventen gebraucht werden, ist sicherlich zu negieren.

Ich würde nach einer gewissen Zeit nichts mehr erwarten. Sucht die kreativen Wege. Und vielleicht kriegt ihr dann den Job, den ihr direkt nach dem Studium wolltet, dann einige Jahre später.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Prinzipiell wurde im Beitrag fast nichts erzählt, was man nicht schon weiß.

Dass der VDI davon ausgeht, dass der tatsächliche Bedarf das siebenfache der tatsächlich ausgeschriebenen Stellen beträgt ist natürlich blanker Hohn.
Ich habe mal ein Praktikum bei einem Mini-Unternehmen in der Provinz in Thüringen gemacht, da kamen wöchentlich Initiativbewerbungen von Ingenieuren aus ganz Deutschland, von daher frage ich mich, wie der Typ keinen in Deutschland finden soll und deshalb in Spanien sucht.

Neu war mir, dass alles was im Verhältnis unter 3:1 liegt als Mangel bezeichnet wird.

Der Hammer für mich persönlich zum Schluss war, dass die Arbeitsministerin dazu keine Stellung nehmen könne, da sie sich noch kein abschließendes Bild über die Thematik machen konnte. Die ist seit fast einem dreiviertel Jahr im Amt. Was macht die dann bitte?

Wenn es tatsächlich einen Mangel gäbe, würden befristete Arbeitsverhältnisse, Zeitarbeit, Personaldienstleister etc. sicherlich keinen solchen Boom erfahren.

Man wird von der Politik verarscht und vorgeführt, die Unternehmen reiben sich die Hände, können die Gehälter drücken mit dem Hinweis, dass es dank Bologna-Prozess ja immer günstige Alternativen gäbe. Wurde in VGs auch mehr oder weniger deutlich so gesagt.

Prinzipiell ist man selbst schuld. Die Arbeitgeber haben eben eine größere Lobby als die unorganisierten Arbeitslosen (oder kennt ihr eine nennenswerte Arbeitslosenvertretung?) und die Politik lässt sich vor den Karren spannen, das dumme Wahlvolk bestätigt dies noch alle 4 Jahre.

Wer Schwarz-Gelb oder Rot-Grün gewählt hat braucht sich nicht beschweren, diese Parteien haben diese Volksverdummung alle aktiv mitgetragen. Genauso wie jeder über die "kalte Progression" jammert, aber keiner unternimmt was.

Seit ich in meiner Phase der Arbeitslosigkeit neben den unzähligen Absagen immer wieder Artikel über den angeblichen flächendeckenden Fachkräftemangel gelesen habe, habe ich mit der Politik in Deutschland abgeschlossen und seitdem nur kleine unbedeutende gemäßigte Splittergruppen gewählt.

Und jetzt wird dem dummen Volk erzählt, die Wirtschaft boome, der Arbeitsmarkt sei "robust", es gäbe einen flächendeckenden Fachkräftemangel, Demographieprobleme etc
.
Das ist eine massive Backpfeiffe an alle Arbeitslosen, Zeitarbeiter und befristet Beschäftigten sowie Leute, die sich mit Aushilfsjobs oder fachfremden Tätigkeiten über Wasser halten.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Finde, das Thema bringt hier gar nichts. Ein Absolvent ist keine Fachkraft, weil er keine Berufserfahrung hat. Ein großer Theoretiker ist er in Zeiten des Massen-Bachelors auch nicht mehr. Irgendwie wird total am Markt vorbei ausgebildet.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Toleg schrieb:

Deshalb Leute spart eure Zeit und gebt direkt in eurem
Anschreiben ein Wunschgehalt an. Und regt nicht auf.

Naja, es gibt auch viele Arbeitgeber, die das gerne mal ignorieren. Ich hatte vor ein paar Monaten ein Vorstellungsgespräch, bei dem mir 45 k. angeboten wurden, obwohl ich im Anschreiben schrieb, dass ich aktuell 62 k. bekomme. Was eine Zeitverschwendung! Auf Rückfrage wurde dann gesagt, dass man ev. noch 2-3 k. drauflegen kann. Hab mich dann freundlich verabschiedet.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Hab ARD gestern nicht eingeschaltet. Warum das aber ein Märchen sein soll, ist mir unklar. Fakt ist doch: gute Leute zu finden, wird immer schwieriger. Ich kann nur für den IT Bereich sprechen und in dem Zusammenhang ist eine differenzierte Sicht nötig. Der ARD Beitrag - so hört es sich an - nimmt genau die unreflektierte Gegenposition ("alles Märchen") ein.

Gute Leute sind für mich heute die Kümmerer und nicht mehr alleine nur die Fachexperten. Letztere gibt es genügend, hier kein Mangel. Schleifchen drum. Aber Leute, die selbstständig loslaufen, Themen aufbauen und vor allem Impulse setzen, sind immer noch Mangelware. Die braucht es aber gerade in einer modernen IT immer stärker, die sich nach und nach selbst automatisiert und die Skills weg von der Sachbearbeitung hin zu Projektgeschäft bewegt. Andernfalls büßt man Wettbewerbsvorteile ein. Für mich passt der Begriff Fachkräftemangel an der Ecke.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

"Gute Leute sind für mich heute die Kümmerer und nicht mehr alleine nur die Fachexperten.....Aber Leute, die selbstständig loslaufen, Themen aufbauen und vor allem Impulse setzen, sind immer noch Mangelware."

Kümmerer sind vor allem Leute, die bei jeder Aufgabe "hier" schreiben, alles annehmen und wegarbeiten, niemals "nein" sagen, angepasst und unterwürfig sind.
Selbstständig loslaufen, Themen aufbauen und Impulse setzen sind persönliche Eigenschaften, die man nicht an der Uni lehren und dort lernen kann. Das muss in der Unternehmenskultur durch Vorgesetzte verankert sein. Hier einen Mangel herbeireden zu wollen ist quatsch.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Naja also ich hab einen Bachelor in BWL und einen in Elektrotechnik. Ich kann mich vor Stellenangeboten kaum retten und ich bin jetzt nicht der Überflieger. Ist aber auch im Raum Süddeutschland (Rhein-Neckar). Hier gibt es eine Menge gut zahlende Unternehmen aber mit 0815 Marketing und Personalschwerpunkten wirds schwierig. Bei meiner jetzigen Firma wird händerigend ein Trainee im Bereich Controlling gesucht, aber was da an schlechten Bewerbungen kommt ist anscheinend richtig krass. Wir setzen deshalb immer mehr auf Duale Studenten.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Kannst du mir sagen welches Unternehmen das ist, das nach Trainees im Controlling sucht? Hört sich für mich interessant an ;)

Lounge Gast schrieb:

Naja also ich hab einen Bachelor in BWL und einen in
Elektrotechnik. Ich kann mich vor Stellenangeboten kaum
retten und ich bin jetzt nicht der Überflieger. Ist aber auch
im Raum Süddeutschland (Rhein-Neckar). Hier gibt es eine
Menge gut zahlende Unternehmen aber mit 0815 Marketing und
Personalschwerpunkten wirds schwierig. Bei meiner jetzigen
Firma wird händerigend ein Trainee im Bereich Controlling
gesucht, aber was da an schlechten Bewerbungen kommt ist
anscheinend richtig krass. Wir setzen deshalb immer mehr auf
Duale Studenten.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

dass mit dem "Kümmerer" kann ich so unterschreiben. Gemeint sind damit selbständige Persönlichkeiten, die nicht nur IT können, sondern in der Lage sind, zu kommunizieren und Themen zu treiben. Der Klischee Nerd Entwickler der nur mit seiner Programmiersprache "spricht", hat immer mehr ausgedient. Der Trend geht zum entwickelnden Berater, der mit Techies sowie mit Kunden entsprechend kommunizieren kann.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Auf eine Traineestelle im Controlling müsste doch lockere mehrere hundert bis tausend Bewerbungen reinkommen. Kann mir keiner erzählen, dass da nix passendes dabei sein soll.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Lounge Gast schrieb:

obwohl ich im Anschreiben schrieb, dass ich aktuell 62 k.
bekomme. Was eine Zeitverschwendung! Auf Rückfrage wurde dann
gesagt, dass man ev. noch 2-3 k. drauflegen kann. Hab mich
dann freundlich verabschiedet.

Bei 62k wird die Luft schon arg dünn für finanzielle Verbesserungen.
Das geht fast nur in großen Konzernbuden deutlich höher. In KMUs sind oft gar keine Stellen drin, die ein solches Gehalt refinanzieren können. Vielleicht Vertrieb mit Provison.

Lounge Gast schrieb:

Der Trend geht zum entwickelnden Berater, der mit
Techies sowie mit Kunden entsprechend kommunizieren kann.

Der Trend geht schon länger zum Alleskönner, Entwickler, Berater, Dolmetscher in Einem. Die Anforderungen steigen in Höhe und Breite, das Gehalt stagniert und die Dolmetscher und Berater hocken auf dem Arbeitsamt. Rationalisierung durch Multi-Tasking. Irgendwann gibts dann nur Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur...-Urenkel von ASIMO und der Mensche hockt auf dem Arbeitsamt.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Lounge Gast schrieb:

Auf eine Traineestelle im Controlling müsste doch lockere
mehrere hundert bis tausend Bewerbungen reinkommen. Kann mir
keiner erzählen, dass da nix passendes dabei sein soll.

Kann ich auch nicht glauben. Wir bekommen auf Einstiegsstellen im Controlling auch >100 Bewerbungen, ebenfalls Süddeutschland. Dieses dämliche wir finden keinen Passenden ist einfach falsch, es gibt nicht den 100% passenden Bewerber, genauso wie es nicht die 100% perfekte Stelle gibt. Es ist für beide Seiten immer ein Kompromiss. Nur kann man in kleinster Weise von irgendeinem Mangel sprechen, wenn der Kompromiss beim Arbeitnehmer so aussieht, dass er jede halbwegs brauchbare Stelle annehmen muss und der Arbeitgeber dagegen unter 100 Bewerbern zumindest 10 hat, die grundsätzlich taugen.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Kümmerer sind vor allem Leute, die bei jeder Aufgabe "hier" schreiben, alles annehmen und wegarbeiten, niemals "nein" sagen, angepasst und unterwürfig sind.

Wenn das bei Euch so läuft, mein Beileid. Bei uns sind Kümmerer die, die unkonkrete Aufträge mitnehmen, die Themen strukturieren und selbstständig aufbauen. Man hat kaum Vorgaben, sondern nur vage Zielsetzungen. Daraus resultieren große Freiheitsgrade bei der Gestaltung, muss man aber mit umgehen können, und das kann der 0815-Sachbearbeiter eben nicht. Der will klare Vorgaben.

Und solche Aufträge gibt's gefühlt von Jahr zu Jahr immer häufiger in der IT. Und die Leute, die fähig und bereit sind, sowas anzupacken und zu treiben, sind rar.
Weniger dagegen werden konkrete Aufträge mit kleinteiligen Arbeitspaketen, die man nur noch als Sachbearbeiter wegarbeiten muss. Hierfür braucht man keinen Projektleiter-Typ.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

obwohl ich im Anschreiben schrieb, dass ich aktuell 62 k.
bekomme. Was eine Zeitverschwendung! Auf Rückfrage wurde
dann
gesagt, dass man ev. noch 2-3 k. drauflegen kann. Hab mich
dann freundlich verabschiedet.

Bei 62k wird die Luft schon arg dünn für finanzielle
Verbesserungen.
Das geht fast nur in großen Konzernbuden deutlich höher. In
KMUs sind oft gar keine Stellen drin, die ein solches Gehalt
refinanzieren können. Vielleicht Vertrieb mit Provison.

Aber dann fährt man durch halb Deutschland und bekommt sowas vorgelegt. Natürlich musste ich auch noch einen Tag Urlaub nehmen. Gerade deswegen habe ich doch mein Gehalt reingeschrieben, damit sich beide Seiten die Zeit sparen können, wenn deren Vorstellungen weit von meinem Gehalt entfernt liegen. Aber denen ist es ja egal, es vergeuden ja nur ihre Arbeitszeit und nicht Ihre Freizeit.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Das ist sehr unterschiedlich. In meinem Bereich (öffentlicher Dienst) gibt es einen echten Mangel an Ärzten, die sind nur schwer zu bekommen, es gibt auf ausgeschriebene Stellen im Regelfall auch nur wenig Bewerbungen. Bei Juristen ist es ganz anders, da ist schon eine Unterschreitung einer bestimmten Punktezahl im Staatsexamen ein Ablehnungsgrund, Bewerbungen gibts laufend und nicht zu knapp, gerade auch bei jungen Leuten unmittelbar nach dem Studium, ein Mangel ist da weit und breit nicht in Sicht!

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Was Du schreibst, ist genau das, was die Industrie (oder in Deinem Fall der öffentliche Sektor) unter Fachkräftemangel verstehen:

Es gibt aus deren Sicht nicht genug adäquate Bewerber auf die von ihnen ausgeschriebenen Stellen und das von ihnen gebotene Gehalt.

Komischerweise ist das Verständnis von "Mangel" asymmetrisch:
Geht es darum, dass ich keine Leute zu den von mir gebotenen Konditionen bekomme, ist das kein Mangel an adäquaten Leuten, sondern ein Mangel an den Konditionen, die ich dem Bewerber biete.

Erst wenn man zu optimalen Konditionen keine Fachkräfte bekommt, handelt es sich um einen Fachkräftemangel.

Ansonsten könnte ich doch auch behaupten, es gebe in Deutschland einen Mangel an Grundnahrungsmitteln - indem ich darauf hinweise, dass ich für 10 Cent einfach kein Kilo Brot kaufen kann und für einen Euro kein Mittagessen.

Lounge Gast schrieb:

Das ist sehr unterschiedlich. In meinem Bereich (öffentlicher
Dienst) gibt es einen echten Mangel an Ärzten, die sind nur
schwer zu bekommen, es gibt auf ausgeschriebene Stellen im
Regelfall auch nur wenig Bewerbungen. Bei Juristen ist es
ganz anders, da ist schon eine Unterschreitung einer
bestimmten Punktezahl im Staatsexamen ein Ablehnungsgrund,
Bewerbungen gibts laufend und nicht zu knapp, gerade auch bei
jungen Leuten unmittelbar nach dem Studium, ein Mangel ist da
weit und breit nicht in Sicht!

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Einen Mangel an fachlich adäquat ausgebildeten Arbeitskräften gibt es in Deutschland definitiv nicht - in keinem Bereich. Die Wirtschaft hat nur ein sehr komisches Verständnis von "Fachkräftemangel". Die möchten praktisch ideale Kandidaten zu einem Spottpreis.

Wenn ich z. B. Ärzten so schlechte Bedienungen anbiete, dass die lieber nach Norwegen ziehen, dann habe ich keinen Fachkräftemangel, sondern einfach nur keinen Willen, die Ärzte im Land zu behalten. Ich stelle dann eben lieber irgendwelche Osteuropäer zu miesen Bedingungen ein, die nicht mal richtig mit den Patienten kommunizieren können.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

"Bei uns sind Kümmerer die, die unkonkrete Aufträge mitnehmen, die Themen strukturieren und selbstständig aufbauen. Man hat kaum Vorgaben, sondern nur vage Zielsetzungen."

Trotzdem, so einen Persönlichkeitstyp bildet keine Uni aus. Persönlichkeitsentwicklung findet an der Uni nur sehr bedingt statt.

Wenn ich das fortführe kann ich gleich sagen, wir suchen jemand mit braunen Haaren, ohne Brille und Drei-Tagebart. Wenn dann einer fachlich alle Anforderungen erfüllt wird er aufgrund oben genannter willkürlicher Themen aussortiert. Dann ist es in meinen Augen nicht fair von einem Mangel zu reden.

Eine Sportmannschaft verpflichtet höchstselten direkt einen neuen Kapitän. Dieser kristallisiert sich im Laufe der Zeit raus.

Mal angenommen, ihr stellt einen solchen von dir beschriebenen Kümmerer ein. Was denkst du wie lange es geht, bis die 0815 Sachbearbeiter aufmucken und sich fragen, wie der sich aufführen würde, alles an sich reißen, bei allem mitreden, überall dabei sein usw.

Gerade wenn man neu irgendwo anfängt hält man sich am Anfang zurück.

Ich bleibe dabei, deine Theorie ist sehr weit hergeholt.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Manche sollten sich vll auch nicht nur bei DAX 30 bewerben. Wenn man aber nur 30 Unternehmen kennt hat man halt ein Problem

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Warum finden Absolventen oder Young Professionals keine Arbeit?

Die meisten der Suchenden sind doch flexibel, waren im Ausland, würden sofort für einen Job umziehen und wollen Karriere machen.

Und was wollen die Unternehmen? Die lecken sich die Finger nach Überfliegern die nach 2-3 Jahren etwas neues suchen. Nicht.

Der Abteilungsleiter mit Ausbildung und 25 jähriger Firmenzugehörigkeit freut sich auch über den 25 jährigen der Ihm erstmal erklärt was er alles falsch macht.

Da wird dann doch lieber jemand mit Ausbildung und Kindern genommen, der wird schon genug Druck von seiner Frau bekommen (Man muss den Kindern ja was bieten!) und plant nicht schon den Wechsel bevor er angefangen hat. Billiger ist er oft auch.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

zu den Kümmerer: Persönlichkeitsentwicklung sollte im Absolventenalter schon sehr weit fortgeschritten sein. Natürlich verlangt niemand, dass jemand gleich von Beginn an sich zielorientiert und selbständig um Dinge kümmern kann. Da fehlt einfach noch die BE. Aber man sollte in der Probezeit erkennen können, dass jemand generell dazu in der Lage ist. Bis jemand wirklich selbständig lauffähig ist, z.B. im Bereich IT Beratung, dauert es mindestens 1 Jahr, eher aber 2-3 Jahre. Die ITler die einfach nur vor sich hin entwickeln wollen, rein nach Spezifikation und ohne Kommunikation, werden immer weniger gebraucht. Sowas kann man nach Off- oder Nearshore auslagern. Dort bekommt man solche Leute, die ohne viel Fragen zu stellen, streng nach Spezifikation entwickeln. Inder entwickeln oft so, wie sie Teppiche knüpfen, streng nach Muster und Vorschrift. Wer sowas braucht, bekommt dort gutes Personal für kleines Geld. Das was denen an Kommunikationsfähigkeiten oft (nicht immer) fehlt, gleichen die mit Überstunden und Fleiß wieder aus. Daher sucht man hierzulande ITler, die z.B. solche Offshore Entwickler koordinieren können, aber gleichzeitig in der Lage sind, mit einem kaufmännischen Sachbearbeiter Anforderungen zu besprechen. Und ja, man braucht gerade in der IT Beratung durchsetzungsstarke Leute die auch mal Druck machen können, dann wenn ein Sachbearbeiter z.B. benötigte Fachdokumente nicht fristgerecht liefert oder ein indischer Entwickler in Verzug ist. Leute die nicht aus sich raus kommen können und viel zu gutmütig sind, gehen da gnadenlos unter.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Ich weiß nicht, ob ein Beamtenverhältnis ab A13 aufwärts so sehr schlechte Konditionen bietet, ich würds jedenfalls mal nicht als wirklich schlecht bezeichnen! Trotzdem sind auch da im ärztlichen Dienst kaum Leute hinterm Ofen hervorzulocken. Ganz anders die Situation wiederum bei den Juristen, die schlagen sich um solche Stellen!

Lounge Gast schrieb:

Was Du schreibst, ist genau das, was die Industrie (oder in
Deinem Fall der öffentliche Sektor) unter Fachkräftemangel
verstehen:

Es gibt aus deren Sicht nicht genug adäquate Bewerber auf die
von ihnen ausgeschriebenen Stellen und das von ihnen gebotene
Gehalt.

Komischerweise ist das Verständnis von "Mangel"
asymmetrisch:
Geht es darum, dass ich keine Leute zu den von mir gebotenen
Konditionen bekomme, ist das kein Mangel an adäquaten Leuten,
sondern ein Mangel an den Konditionen, die ich dem Bewerber
biete.

Erst wenn man zu optimalen Konditionen keine Fachkräfte
bekommt, handelt es sich um einen Fachkräftemangel.

Ansonsten könnte ich doch auch behaupten, es gebe in
Deutschland einen Mangel an Grundnahrungsmitteln - indem ich
darauf hinweise, dass ich für 10 Cent einfach kein Kilo Brot
kaufen kann und für einen Euro kein Mittagessen.

Lounge Gast schrieb:

Das ist sehr unterschiedlich. In meinem Bereich
(öffentlicher
Dienst) gibt es einen echten Mangel an Ärzten, die sind
nur
schwer zu bekommen, es gibt auf ausgeschriebene Stellen im
Regelfall auch nur wenig Bewerbungen. Bei Juristen ist es
ganz anders, da ist schon eine Unterschreitung einer
bestimmten Punktezahl im Staatsexamen ein Ablehnungsgrund,
Bewerbungen gibts laufend und nicht zu knapp, gerade
auch bei
jungen Leuten unmittelbar nach dem Studium, ein Mangel
ist da
weit und breit nicht in Sicht!

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Was ich krass fand die Entwicklung von den 66.000 Euro mindestgehalt zu 32.000. Ist ja nicht so, dass Mieten, Energiepreise, Lebenskosten generell, etc. gestiegen sind...

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

es ist ein MINDESTGehalt, es heißt ja nicht, dass jemand nur das verdient. Wie viele kamen den zu diesem Mindestgehalt? bzw. wie viele kamen überhaupt per Blue Card? selbst der Bericht sagte, dass nur sehr wenige gekommen sind. Wir leben nicht in der DDR, wo das Zentralkomittee Löhne und Preise festlegt.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Warum soll das Mindestgehalt überhaupt unter dem durchschnittl. Gehalt von Berufseinsteigern festgelegt werden, wenn man doch diese Ingenieure soooo dringend braucht? Dann müsste man denen doch sowieso überdurchschnittlich zahlen. Es geht in Wirklichkeit nur darum, die Gehälter zu drücken.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

@Nahles: Das war auch für mich eigentlich das schockierendste Detail an der Reportage. Im Herbst ein Jahr seit der Inauguration und sie hat noch keine Meinung zu einem zentralen Thema ihres Geschäftsbereichs? Die Olle ist Arbeitsmarktexpertin ihrer Partei und das seit Jahren und nicht erst seit sie Ministerin ist. Halte die Frau ohnehin für den Sargnagel des deutschen Volkes. Mindestlohn. OK. Rente? Völliger Wahnsinn. Und dazu eine völlige Ahnungslosigkeit von der Welt. Analog dazu auch Siggis Kompetenz in Sachen IT-Startups.^^

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Alter, dann schau dir doch den Beitrag erst mal an, bevor du deinen Senf dazu gibst.
In Sachen Kümmerer in der IT stimme ich dir aber wiederum vollkommen zu.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

ist doch schei.. egal wie hoch das MIndestgehalt ist. Es kann auch 0 Euro sein. Angebot Nachfrage fertig. Es ist ja nicht so als würden zig Nicht EU Ausländer hier her wollen, die Zahlen belegen was anderes, nur sehr wenige sind überhaupt gekommen. Stell dir mal vor: man darf sogar einen Deutschen einstellen ganz ohne Mindestgehalt bzw. für Mindestgehalt 8,50 die Stunde!

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

ich selbst komme aus der Praxis und bin teilweise auch in Einstellungsgespräche sowie bei Ausschreibungen für größere IT Projekte involviert. Daher denke ich, dass ich einiges zur Debatte beitragen kann, zumindest im Bereich IT.

Ich würde sagen, NOCH gibt es da durchaus einen Mangel, zumindest in bestimmten Bereichen. Es war aber mal besser und ich denke es wird für Arbeitnehmer eher schlechter. Gründe:

  • Es studieren immer mehr Informatik, pro Jahr strömen 20000 Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Es beginnen mittlerweile mehr das Studium als kurz vor dem Platzen der Dotcom Blase.
  • die Altersstruktur ist eher jung. Es gibt in einigen Bereichen zwar ältere Quereinsteiger, die niemals Informatik studiert haben, dennoch sind viele Leute in der IT unter 40 und man hat kaum einen Altersersatzbedarf
  • Outsourcing: Kaum etwas anderes lässt sich logistisch so leicht outsourcen wie IT. Das was produziert wird, ist kaum an einen Ort gebunden, anders als bei vielen Dienstleistungen, es ist ein immaterielles Gut, was man ohne großen Aufwand binnen kurzer Zeit weltweit verschicken kann.
    Wir z.B. arbeiten mit einem ungarischen Entwicklungsdienstleister zusammen. Da bekommen wir sehr fähige SAP Entwickler für einen Stundensatz von ca. 30 Euro. Dennoch haben wir neulich 2 Ausschreibungen verloren, da wir angeblich mit unserer Mischkalkulation (ein paar Entwickler in Deutschland, Großteil in Ungarn) immer noch zu teuer waren. Würden wir nur mit deutschen Entwicklern arbeiten, wären wir komplett chancenlos am Markt. Das aber ist kein gutes Vorzeichen für künftige Absolventen.

Es wird oft manchmal etwas geschumpfen auf Offshore Partner, aber auch die werden immer besser und lernen dazu. Oft ist es so, dass z.B. gerade die Inder Defizite im Bereich Kommunikation mit Fleiß und unbezahlten Überstunden wieder wett machen. Es gibt zwar die offizielle Grenze von 32k die ein Inder verdienen muss um hier her zu kommen, aber meistens braucht man das gar nicht, der kann auch von Indien aus arbeiten. Außerdem gibt es immer mehr, ich nennen sie "Menschenhändler" die bringen einem einen Inder auch für 15-20k nach Deutschland über irgendwelche gerade noch so legalen Vertragskonstrukte, wo die 32k Grenze umgangen wird.
Gerade im Bereich Entwicklung sehe ich da ziemlich schwarz hierzulande. In Indien bekommt man sehr erfahrene SAP Entwickler schon für ein Jahresgehalt von ca. 8000 Euro BRUTTO all in, das liegt derzeit auch an niedrigen Kurs der indischen Rupie. Einen Einsteiger gibt es noch deutlich günstiger und einen durchschnittlichen Entwickler bekommt man auch schon für 6000 Brutto pro Jahr. In Deutschland kostet der mindestens das 10 fache + hohe Lohnzusatzkosten.
Übrigens braucht man gar nicht so weit zu gehen. Ein Freund von mir arbeitet in der Elektrobranche. Dort ist es schon so, dass Elektronik Entwickler in Rumänien und Bulgarien schon GÜNSTIGER sind als in China.
Ein Großteil der Entwicklung von seiner Firma ist mittlerweile schon in China bzw. Bulgarien und Rumänien.

Ich selbst sehe noch Zukunft für Informatiker in einigen wenigen NIschenbereichen die man nicht so leicht auslagert und teilweise im Bereich IT Consulting, wo man solche Offshore Entwicklungen nur noch koordiniert und überwacht und im Bereich Personalvermittlung bzw. Vermittlung von Offshore Kontakten sowie Vertrieb.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

was ist denn ein Kümmerer?!?

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Hallo erster Post am 28.07.14

vielen Dank für den Beitrag.

  1. Ich wusste nicht, dass die Löhne immer noch so deutlich niedriger sind. Das überrascht mich. Gleichzeitig werden sich mit steigendem Lebensstandard die Löhne angleichen. Aufgrund der höheren Transaktionskosten wird es sich irgendwann nicht mehr lohnen. Wann das sein wird, kann man wohl nicht festmachen. Es wird aber wohl noch ein wenig dauern.

  2. Gleichzeitig wundere ich mich, warum dann Accenture, Capgemini & tausende Klitschen weiterhin massiv Leute einstellen. Bezahlung und Bedingungen mal außen vorgelassen. Eventuell sind die Management- und Governance-Anforderungen doch teurer, als du es darstellst oder es geht zu viel schief. Und die stellen ja "einfaches" Personal ein, was deinem Beitrag nach offgeshort wird und nicht nur EAM-Experten mit Dr. rer. nat.

  3. In den oberen Beiträgen (Kümmerer) meinten wir ja gerade Personal, welches nicht Programmieräffchen (oder SAP-Customizing-Äffchen ist). Stichwort: Anforderungsanalyse, Infrastruktur, Architekturmanagement. Der 8x15 Entwickler oder BWL-Bachelor-SAP-Implementierer ist damit eben nicht gemeint. Die denken auch nur so weit, wie sie um 17 Uhr den Stift fallen lassen. (Oder als SAP-"Berater" um 22 Uhr zum Gehalt von 17 Uhr)

  4. Im Vergleich zu BWL-Absolventen sind es immer noch deutlich weniger IT-Absolventen. Damit meine ich nicht nur Informatiker. Selbst SAP-"Berater" finden sehr schnell was nach dem Studium in irgendeiner Klitsche. Viele Leute mit klassischen BWL-Vertiefungen haben dagegen massive Probleme. Siehe einen Nebenthread, welcher gerade wieder auf die erste Seite geholt wurde.
    http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/read.php?ukatid=14&f=28&i=261220&t=246875 (oben links auf Themenübersicht klicken, dann wird der verlinkte Beitrag angezeigt)

  5. Frage an dich: Was wäre denn dann dein Ausweg, insbesondere für IT-Absolventen? Vertiefungsrichtungen, Spezialisierung? Analog zu verlinktem Beitrag?

Ich würde mich über eine Rückmeldung des Vorposters freuen.

Lounge Gast schrieb:

ich selbst komme aus der Praxis und bin teilweise auch in
Einstellungsgespräche sowie bei Ausschreibungen für größere
IT Projekte involviert. Daher denke ich, dass ich einiges zur
Debatte beitragen kann, zumindest im Bereich IT.

Ich würde sagen, NOCH gibt es da durchaus einen Mangel,
zumindest in bestimmten Bereichen. Es war aber mal besser und
ich denke es wird für Arbeitnehmer eher schlechter. Gründe:

  • Es studieren immer mehr Informatik, pro Jahr strömen 20000
    Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Es beginnen mittlerweile
    mehr das Studium als kurz vor dem Platzen der Dotcom Blase.
  • die Altersstruktur ist eher jung. Es gibt in einigen
    Bereichen zwar ältere Quereinsteiger, die niemals Informatik
    studiert haben, dennoch sind viele Leute in der IT unter 40
    und man hat kaum einen Altersersatzbedarf
  • Outsourcing: Kaum etwas anderes lässt sich logistisch so
    leicht outsourcen wie IT. Das was produziert wird, ist kaum
    an einen Ort gebunden, anders als bei vielen
    Dienstleistungen, es ist ein immaterielles Gut, was man ohne
    großen Aufwand binnen kurzer Zeit weltweit verschicken kann.
    Wir z.B. arbeiten mit einem ungarischen
    Entwicklungsdienstleister zusammen. Da bekommen wir sehr
    fähige SAP Entwickler für einen Stundensatz von ca. 30 Euro.
    Dennoch haben wir neulich 2 Ausschreibungen verloren, da wir
    angeblich mit unserer Mischkalkulation (ein paar Entwickler
    in Deutschland, Großteil in Ungarn) immer noch zu teuer
    waren. Würden wir nur mit deutschen Entwicklern arbeiten,
    wären wir komplett chancenlos am Markt. Das aber ist kein
    gutes Vorzeichen für künftige Absolventen.

Es wird oft manchmal etwas geschumpfen auf Offshore Partner,
aber auch die werden immer besser und lernen dazu. Oft ist es
so, dass z.B. gerade die Inder Defizite im Bereich
Kommunikation mit Fleiß und unbezahlten Überstunden wieder
wett machen. Es gibt zwar die offizielle Grenze von 32k die
ein Inder verdienen muss um hier her zu kommen, aber meistens
braucht man das gar nicht, der kann auch von Indien aus
arbeiten. Außerdem gibt es immer mehr, ich nennen sie
"Menschenhändler" die bringen einem einen Inder
auch für 15-20k nach Deutschland über irgendwelche gerade
noch so legalen Vertragskonstrukte, wo die 32k Grenze
umgangen wird.
Gerade im Bereich Entwicklung sehe ich da ziemlich schwarz
hierzulande. In Indien bekommt man sehr erfahrene SAP
Entwickler schon für ein Jahresgehalt von ca. 8000 Euro
BRUTTO all in, das liegt derzeit auch an niedrigen Kurs der
indischen Rupie. Einen Einsteiger gibt es noch deutlich
günstiger und einen durchschnittlichen Entwickler bekommt man
auch schon für 6000 Brutto pro Jahr. In Deutschland kostet
der mindestens das 10 fache + hohe Lohnzusatzkosten.
Übrigens braucht man gar nicht so weit zu gehen. Ein Freund
von mir arbeitet in der Elektrobranche. Dort ist es schon so,
dass Elektronik Entwickler in Rumänien und Bulgarien schon
GÜNSTIGER sind als in China.
Ein Großteil der Entwicklung von seiner Firma ist
mittlerweile schon in China bzw. Bulgarien und Rumänien.

Ich selbst sehe noch Zukunft für Informatiker in einigen
wenigen NIschenbereichen die man nicht so leicht auslagert
und teilweise im Bereich IT Consulting, wo man solche
Offshore Entwicklungen nur noch koordiniert und überwacht und
im Bereich Personalvermittlung bzw. Vermittlung von Offshore
Kontakten sowie Vertrieb.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Sehe das auch eher nicht so rosig in den kommenden Jahren als ITler. Die Situation hat sich in den letzten Jahren eher veschärft als entspannt. Es gibt einfach zu viele ITler (hohe Absolventenquote) und dadurch auch eine große Konkurrenz. Dann wollen auch noch viele mitverdienen und große Firmen stellen kaum noch ein. Evtl. entspannt sich die Situation in vielen Jahren wieder aufgrund des demographischen Wandels und der vielen Alten Generation Babyboomer die in Rente gehen. Aber in den nächsten Jahren wird sich das wohl noch eher verschärfen.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Ja, die Situation in der IT kommt mir auch komisch vor. Einerseits erhalte ich täglich (wirklich) irgendwelche Angebote und meine ich nicht von Headhuntern oder irgendwelchen Personalklitschen, sondern direkt von HR-Abteilungen teilw. großer Unternehmen andererseits steigen die Gehälter kaum und die Konditionen werden eher schlechter als besser (Überstundenregelungen. Ich selbst bin bei einer Top 5 IT Beratung angestellt als Software-Ingenieur/Berater und verdiene nach 2,5 Jahren 49k.

Ich vermute mal, dass es schon diesen Mangel an Allroundern gibt, den man quasi alles innerhalb eines Projektes geben kann. Ich mache eigentlich auch alles mögliche von Server Entwicklung oder Client Entwicklung zu Test, Rollout oder Anforderungsmanagement und Akquisen. Dennoch scheint der Preiskampf so massiv zu sein, dass man die Bedingungen bzw. Gehälter nicht groß erhöhen kann, um den Mangel zu lindern.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Das mit dem Fachkräftemangel wurde platziert, um die Löhne in den nächsten Jahren zu drücken. Die Absolventenzahl hat sich in den letzten 10 Jahren verdopelt. Wieso wohl?
Kluger Schachzug der Industrie und Politik.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Die Gehälter in der IT wunderten mich zuletzt auch.

Accenture, Atos und Capgemini (um eine Auswahl zu nennen) zahlen so zwischen 42k und 48k für BE mit Master. P3 (Ingenieurberatung) oder Siemens für Ingenieure mit Master nach wenigen Jahren zahlen locker 55k.
Wo dieser Gap herkommt, weiß ich nicht. Meine Vermutung: IT sind immer noch viele Quereinsteiger im Markt. Der Erzählung nach (ich bin zu jung, das beurteilen zu können) fing das vor der Dotcom-Blase an, dass alle was mit IT machen. Deswegen auch die ganzen Zertifikate wie ITIL, PRINCE etc. Da jeder "IT" macht, muss man irgendwie die Fähigen irgendwie filtern.

Wie einige der letzten Kommentare aber schon meinten: Für den 08/15 SAP-Implementierer oder Programmierer wird es schwierig. Dagegen im Bereich Enterprise Architecture Management oder auch Projektmanagement größerer(!) Projekte uU besser oder zumindest gleichbleibend.

Ich denke mal, dass sich auch in der IT, wie zuvor in der klassischen BWL der Markt teilen wird: Viele verdienen wie du eher mau, einige machen ordentlich Kohle. Auch die Neugründungen an IT-"Beratungen" zeigen wohl in diese Richtung. Es gibt halt auch viel 9-5 Personal, das dann eben nicht aufsteigt.

Zu deiner Situation: Testing ist natürlich auch der letzte Dreck, weil perfekt offshorebar an irgendwelche Inder. Such dir mal die Einträge hier im Forum, wo Accenture ATS und Accenture Consulting und Capgemini und Capgemini Consulting verglichen werden. Daran kann man gut sehen, wo die Trennung stattfindet.

Zu guter letzt erlebt man auch eine gewisse Anspruchshaltung der Leute, die nicht fundiert ist. IT ist zwar wichtig, aber eben, wie ein Vorredner schon meinte, sehr gut durch Inder substituierbar. Dementsprechend orientieren sich auch die Gehälter. Gut bezahlt werden wohl eher die nicht offshorebaren Stellen.
Zudem wie bei klassischen BWLern: Warum sollte der Sachbearbeiter / Programmierer ohne Karriereaufstieg mehr verdienen? Nur weil er länger dabei ist? Ja, etwas, aber eben nicht überproportional.

Lounge Gast schrieb:

Ja, die Situation in der IT kommt mir auch komisch vor.
Einerseits erhalte ich täglich (wirklich) irgendwelche
Angebote und meine ich nicht von Headhuntern oder
irgendwelchen Personalklitschen, sondern direkt von
HR-Abteilungen teilw. großer Unternehmen andererseits steigen
die Gehälter kaum und die Konditionen werden eher schlechter
als besser (Überstundenregelungen. Ich selbst bin bei einer
Top 5 IT Beratung angestellt als Software-Ingenieur/Berater
und verdiene nach 2,5 Jahren 49k.

Ich vermute mal, dass es schon diesen Mangel an Allroundern
gibt, den man quasi alles innerhalb eines Projektes geben
kann. Ich mache eigentlich auch alles mögliche von Server
Entwicklung oder Client Entwicklung zu Test, Rollout oder
Anforderungsmanagement und Akquisen. Dennoch scheint der
Preiskampf so massiv zu sein, dass man die Bedingungen bzw.
Gehälter nicht groß erhöhen kann, um den Mangel zu lindern.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

noch ist das wirklich so, dass ziemlich gesucht wird. Aber da ich auch in Ausschreibungen involviert bin, merke ich, wie der Druck härter wird. Teilweise bekommen wir Projektangebote, da hätte ich noch 2007 gedacht, dass sowas völlig utopisch ist, dass eine Firma sowas überhaupt annimmt. Heute scheinbar kein Problem. Gesucht sind gewisse Spezialisten, keine Frage. Aber der Druck auf Firmen wird wegen der Konkurrenz härter und man kann nicht mehr so viel zahlen wie früher.

In Berlin gibt es schon viele Firmen, die haben ihre deutschen Freelancer durch Polen entsorgt bzw. lassen gleich große Teile des Application Managements sowie Weiterentwicklung von polnischen Firmen übernehmen, die bei Bedarf auch ohne zu hohe Reisekosten vor Ort sein können. Und immer mehr Firmen machen es wie wir: man hat ein paar wenige deutsche Entwickler, einen Projektleiter aus Deutschland sowie einige deutsche IT Berater sowie IT Architekten, die große der Masse an Entwicklungsarbeit wird off-shore erledigt.

Daher würde ich mich, um auf die Frage vom Vorposter zurück zu kommen, auf etwas spezialisieren, damit man später Projektleiter oder Spezifizierer bzw. IT Architekt und nicht reiner Entwickler wird. Z.B. Informatik mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsinformatik, ggf. auch BWL mit Schwerpunkt Winfo oder aber im technischen Bereich Elektrotechnik mit einem Schwerpunkt wo man später eher mal Projekte koordiniert und Spezifikationen schreibt, die man später off shore umsetzen lässt. Da sollte man z.B. Praktika und Abschlußarbeit darauf auslegen und irgendwo machen, wo man solche Projekte mit betreut. Ich weiß, dass viele gerne hin und wieder über Inder und Chinesen spotten. Aber das hat man in den 70ern auch über japanische Autos. Anfang der 90er drehten die Japaner dann so richtig auf und versetzen die deutsche Autoindustrie in eine schwere Krise. Auch die Inder und Chinesen haben dazu gelernt und lernen immer noch dazu.

Außerdem muss man einfach begreifen, dass beides Milliarden Völker sind. Es reicht ja schon wenn 20% der Absolventen dort so richtig gut sind um uns das Fürchten zu lehren. Alleine in Indien gibt es über eine Millionen MINT Absolventen pro Jahr (Bachelor + Master) dazu noch einige mit Engeneering Diploma, was etwas unter dem Bachelor angesiedelt ist, aber für viele einfachere Entwicklungsaufgaben sicher ausreichend ist.

http://www.indienheute.de/erfolgsstory-it-in-indien-was-macht-den-standort-so-attraktiv/

dazu noch die Chinesen, die ebenfalls ein Milliarden Volk sind. Außerdem kommt noch Osteuropa dazu, wo das Gehaltsniveau ebenso niedriger ist.

hier mal ein paar aktuelle Gehaltszahlen, was SAP Entwickler in Indien so verdienen: zwischen 3700 und 10k Euro, aber nicht im Monat sondern BRUTTO im Jahr:
im Schnitt ca. 6k Brutto p.a. 80 indische Rupien sind ca. 1 Euro
http://www.glassdoor.com/Salary/SAP-India-Salaries-EI_IE10471.0,3_IL.4,9_IN115.htm

dann hier noch eine Quelle:
http://www.payscale.com/research/IN/Job=SAP_ABAP_Programmer/Salary

damit ein deutscher Entwickler mit den Indern konkurrieren kann, müsste der Deutsche also ca. 10 mal so gut sein, mindestens! zumal 50 h Woche und Überstunden in Indien oft normal sind. Wobei: die Inder die 10k p.a. verdienen, sind dann schon die Top Entwickler mit richtig viel Erfahrung. Da können wenige Deutsche überhaupt mithalten und bei dem Gehalt sowieso nicht. Heißt, für 5 indische Top Entwickler gibt es gerade mal einen durchschnittlichen Entwickler in Deutschland.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Lounge Gast schrieb:

Das mit dem Fachkräftemangel wurde platziert, um die Löhne in
den nächsten Jahren zu drücken. Die Absolventenzahl hat sich
in den letzten 10 Jahren verdopelt. Wieso wohl?
Kluger Schachzug der Industrie und Politik.

Nö, du hast nur nicht kapiert, dass ein Absolvent alles ist, aber keine Fachkraft.
Der Fachkräftemangel tangiert Absolventen überhaupt nicht, weil sie nicht dazu geeignet sind, etwaige Lücken zu schließen.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Doch. Es geht vor allem auch um Stellen für Absolventen, da sie eben genau jene einfachen Tätigkeiten ausgeführen, die mittlerweile in Indien oder Osteuropa billig eingekauft werden bzw. für die man unbedingt Ausländer ins Land holen will. Höherwertige Stellen, für die man viel Berufserfahrung braucht, sind deutlich weniger betroffenen.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Bzgl. des Indien-IT-Vergleichs:

Man muss natürlich die Effizienz und die Qualität der Arbeit berücksichtigen. Ist diese eher schlecht, sind sicherlich viele Firmen bereit, den höheren Preis (z.B. deutscher IT'ler) zu bezahlen.

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WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Es liegt kein Fachkräftemangel vor. Für die Bigbosse liegt nur Mangel für BILLIGE Fachkräfte vor!

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Absolventen werde doch aber irgendwann auch Fachkräfte sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Nicht, wenn sie keine Chance erhalten, Berufserfahrung zu sammeln! Ein Studium ist lediglich die Eintrittskarte zur Fachwelt.

Lounge Gast schrieb:

Absolventen werde doch aber irgendwann auch Fachkräfte sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Es geht aber gar nicht um Qualität. Mal ehrlich: Welche Qualität kann die Arbeit von Indern haben, die tausende Kilometer weit weg sind oder von welchen, die nach Deutschland kommen und überhaupt keine "Deutsche" können? Nichts gegen Inder (es gibt da sicher auch Top-Leute, die gehen aber eher in die USA). Aber wer so etwas sucht, der sucht keine Qualität von Fachkräften, sondern möchte einfach nur bestimmte Arbeiten möglichst billig erledigen lassen. Bestimmte Arbeiten von Akademikern sind mittlerweile zu einem völlig austauschbaren Massengut geworden, das Unternehmen möglichst billig einkaufen wollen.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Die Arbeitssprache in den großen Firmen ist ohnehin oft Englisch, zumindest im technischen Bereich. Da ist es kein großes Problem, ob ein Entwickler in Ungarn, Polen oder in Indien arbeitet.

Lounge Gast schrieb:

Es geht aber gar nicht um Qualität. Mal ehrlich: Welche
Qualität kann die Arbeit von Indern haben, die tausende
Kilometer weit weg sind oder von welchen, die nach
Deutschland kommen und überhaupt keine "Deutsche"
können? Nichts gegen Inder (es gibt da sicher auch Top-Leute,
die gehen aber eher in die USA). Aber wer so etwas sucht, der
sucht keine Qualität von Fachkräften, sondern möchte einfach
nur bestimmte Arbeiten möglichst billig erledigen lassen.
Bestimmte Arbeiten von Akademikern sind mittlerweile zu einem
völlig austauschbaren Massengut geworden, das Unternehmen
möglichst billig einkaufen wollen.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

das ist richtig. Deutschland ist aber auch ein sehr konservatives Land, was die Personalpolitik betrifft. Und in der Personalabteilung sitzen auch meist böse Damen (nicht immer).
Irgendwann sind wir (die jetzt Jungen) an der Macht und dann können wir es ja besser machen oder noch böser sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Aus der Praxis kann ich sagen, dass die Erfahrungen mit Offshore (Indien) sehr schlecht sind. Viele große IT Häuser haben da ja auch massiv reduziert. Was aber sehr gut funktioniert ist das Nearshoring (Polen bzw. Osteuropä). Da passt die Qualität und auch kulturell siehts da gut aus.

Ich beobachte auch den Trend, dass viele Kunden ihre Entwickler wieder vor Ort haben wollen. Das ist mit Deutschen meist besser zu bewerkstelligen. Allerdings erwartet man heute von Entwicklern durchaus mehr als nur Code Hacking nach Spec,

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

zu offshore: die Inder und Chinesen lernen auch dazu bzw. lernten dazu!

zur Distanz: auch heute ist das in vielen Konzernen nicht anders. Da sitzt einer in München und ein Freelancer arbeitet von Hamburg aus remote. Da sieht man sich auch nur sehr selten persönlich. Arbeitsprache ist wie schon oben gesagt, oft Englisch, Dokus müssen meist in Englisch gemacht werden, daher gar kein Problem.

Es mag sein, dass die Top Leute in die USA gehen, wobei so leicht ist das seit Jahren gar nicht mehr. In US Stellenanzeigen steht oft drin, dass sich nur Leute bewerben sollen, die Amerikaner sind oder schon ein Visum für die USA haben. Kaum noch eine Firma will dort in ein Fachkräftevisum (z.B. H1B) investieren und viele wollen gar nicht weg von ihrer Heimat und Familie. Wenn ein indischer Top Entwickler 10k Euro p.a. verdienen kann in seiner Heimat, ist das für den eine Menge Holz. Ein einfacher Arbeiter kommt vielleicht auf 30-60 Euro pro Monat. Daher sind viele Dienstleistungen und Produkte dort erheblich billiger.

Und ja, da muss man ehrlich sein. Sehr viele Dinge in der Software Entwicklung sind jetzt nicht so komplex, als dass man sie nicht auslagern könnte. Insbesondere bei Standard Business Software, wie z.B. SAP. Wobei selbst R&D kann man in Billig Lohnländern oft sehr günstig machen. Bedenkt einfach, die haben über 1 Mio MINT Absolventen pro Jahr, macht immer noch 100k Top10% Absolventen, das ist mehr als Deutschland überhaupt MINT Absolventen hat. Das alleine in Indien, China und andere Länder die nicht so teuer sind, kommen noch dazu.

Selbst in Bulgarien und Rumänien bekommt man gute Leute für kleines Geld. Teilweise ist deren Lohnniveau gerade mal so niedrig wie in Indien. Dazu EU Länder, selbe Zeitzone, kulturell ähnlicher.

Sicher wird man nie alles auslagern können und Outsourcing ist nicht immer das was es verspricht. Trotzdem wird der Trend immer mehr dahin gehen. Ich sage immer, in den 70ern hat man noch über japanische Autos gelacht, in den 90ern haben sie deutsche Autos in den Zuverlässigkeitsreports und Verkaufszahlen überflügelt. Daher eine ernst zunehmende Konkurrenz.

antworten
WiWi Gast

Re: Das Märchen vom Fachkräftemangel (ARD)

Man muss hier ganz klar differenzieren: Als reiner Entwickler muss man wirklich schon sehr gut sein um seine Daseinsberechtigung zu haben. 0815 Entwickler gerade im Bereich geschäftskritischer Prozesse werden zunehmend weniger. Interessant sind aber Personen, die sowohl fachlich als auch technisch gut aufgestellt sind. Sowas spart imense kosten. Zwar ist die Entwicklung dann teuerer aber gerade im SAP Umfeld, wo es häufig um Optimierung mittels Customing + kleinere Entwicklungen geht, kann man mit dem fachlichen Background schon viele Sonderfälle direkt abdecken ohne das es hin und her geht und das Personal, was den Prozess kennt immer und immer wieder testen muss. Das macht es auch nicht billiger.

Ich denke, als SAP Modul-Experte sieht die Zukunft auch weiterhin hervorragend aus!

antworten

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