Artikel zu Familienfreundlichkeit
Die Voraussetzungen für erwerbstätige Mütter haben sich in Deutschland verbessert. Aus der OECD-Studie „Dare to Share“ zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf geht hervor: 70 Prozent der Mütter sind erwerbstätig, davon arbeiteten mit 39 Prozent überdurchschnittlich viele Mütter in Deutschland in Teilzeit. Die hohe Teilzeitquote bei Müttern zeigt jedoch, dass eine wirklich ausgeglichene Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit innerhalb von Familien noch nicht die Regel ist.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt wirkt sich positiv auf Familien aus, denn mobiles Arbeiten ermöglicht Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Wird die Arbeitszeit individuell zugeschnitten, nehmen Beschäftigte ihr Unternehmen familienfreundlicher wahr. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zur digitalen Arbeitswelt.
Die Vereinbarkeit von Kind und Karriere spielt eine immer größere Rolle auf dem Stellenmarkt. Die Unternehmen reagieren daher verstärkt auf die Ansprüche von Eltern, die ihre Elternzeit in Anspruch nehmen wollen. Wie der Adecco Stellenindex zeigt, werden insbesondere für die Bereiche Office Management und Verwaltung, die Gesundheitsberufe und das Finanz- und Versicherungswesen geeignete Kandidaten zur Elternzeitvertretung gesucht.
Die Digitalisierung und permanente Erreichbarkeit für E-Mails und Anrufe per Smartphone belastet die Gesundheit und schadet dem Familienleben. Das Risiko an Burnout zu erkranken steigt und knapp ein Viertel der Beschäftigten fühlen sich durch die Arbeit emotional erschöpft. Dies sind Ergebnisse der Studie „Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeit auf die Gesundheit von Beschäftigten“.
Eine aktuelle A.T. Kearney-Studie zeigt, dass Männer sich mehr Zeit für die Familie wünschen, aber wenig familienfreundliche Leistungen nachfragen. Der Studie zufolge würde sogar fast ein Drittel aller Vollzeit arbeitenden Männer ihre Arbeitszeit verkürzen.
Die Tochter und der Sohn, die neben der Arbeit ihre Eltern pflegen oder sich um ihre Nachbarin kümmern: Zwischen fünf und sechs Prozent aller Erwachsenen leisten regelmäßig solche informelle Pflege. Der Anteil der Erwerbstätigen an allen informell Pflegenden unter 65 Jahren ist von knapp 53 auf fast 66 Prozent gestiegen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt für viele Frauen und Männer eine besondere Herausforderung dar. Familiengründung und Kinder beeinflussen insbesondere bei den Frauen das Erwerbsverhalten. 69 Prozent der berufstätigen Mütter arbeiten laut Mikrozensus 2012 in Teilzeit.
Nach einem neuen Modell einer staatlich geförderten Familienarbeitszeit soll eine Leistung gezahlt werden, wenn beide Eltern 80 Prozent arbeiten. Die Differenz zum Vollzeiteinkommen würde teilweise ersetzen. Es könnte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland deutlich verbessern.
Deutsche Unternehmen, bei denen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen hohen Stellenwert hat, sind wirtschaftlich erfolgreicher als jene, für die Familienfreundlichkeit eine geringere Rolle spielt. Das ist ein Ergebnis des Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit 2013.
Unternehmen in Deutschland tun zu wenig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Lediglich acht Prozent der Frauen sind der Meinung, dass ihr Betrieb alle dafür wesentlichen Leistungen bereithält. Nur 13 Prozent der Männer mit Kindern fühlen sich von ihren Unternehmen aktiv dabei unterstützt.
Das Portal für mehr Familienfreundlichkeit in Deutschland richtet sich vornehmlich an Entscheider und Personalverantwortliche des Mittelstands und kann als eine Art virtuelle Personalabteilung genutzt werden.
Mit dem Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“ wurden Unternehmen geehrt, die ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorbildlich unterstützen.
Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) Niedersachsen bleibt auch nach 100 Jahren Frauentag für erwerbstätige Frauen noch vieles zu tun. Das belegt eine Forsa-Umfrage, in der 1.029 Frauen und 971 Männer befragt wurden.
Laut Grundgesetz sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Die Gleichstellung der Geschlechter schreitet jedoch in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedlich schnell voran. Die Broschüre zeigt eben diese Unterschiede auf.
In Sachen Familienfreundlichkeit belegt Deutschland im europäischen Vergleich einen Mittelplatz. Die besten Bedingungen für Eltern und ihre Kinder bieten die skandinavischen Staaten. Dies zeigt der Familienfreundlichkeitsindex des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, der erstmals erstellt wurde.