Ich hab auch an der DHBW Maschinenbau studiert und bin danach im Unternehmen eingestiegen. Hab dann nach 6 Monaten das Unternehmen gewechselt und einen berufsbegleitenden Master angefangen. Einer der Wechselgründe war, dass mein Vorgesetzter auf meine Frage nach einem dualen Master meinte "dass er da keinen Sinn drin sieht, da Bachelor für die Arbeit auch ausreicht."
Ich denke, dass du auf jeden Fall irgendwann einen Master machen solltest. Gerade weil du noch so jung bist und sich eine Investition in die eigene Bildung in den meisten Fällen auch auszahlt, gerade bei universitären Abschlüssen. Außerdem kannst du so ausschließen, dass du irgendwann in deiner Karriere an gläserne Decken stößt (z.B. in Bewerbungsverfahren für Führungspositionen, da ist ein Master immer ein Plus oder sogar Voraussetzung).
Ich habe mich vor einem Jahr, als ich in der selben Situation war, für einen berufsbegleitenden Master entschieden. Die gründe dafür waren unter anderem finanzielle Sicherheit (Gehalt minus Studiengebühren war höher als das Gehalt, das ich als Werksstudent gehabt hätte) und die gewonnene Berufserfahrung. Ich hatte die Befürchtung, dass man als Werksstudent den richtigen Mitarbeitern immer nur zuarbeitet und die Berufserfahrung als Werksstudent im Lebenslauf nicht so viel zählt wie eine Vollzeitstelle. Wie die Realität aussieht kann ich dir nicht wirklich sagen, ich habe jedoch mit ein paar ehemaligen Werksstudenten gesprochen und die hatten eigentlich recht interessante Projekte.
Einer meiner Kommilitonen hat nach dem dualen Bachelor auch das Unternehmen gewechselt und arbeitet jetzt bei Siemens. Er wollte eigentlich keinen Master machen, die haben ihn aber dazu überredet und übernehmen auch die vollen Kosten des Masters (geht auch eher in Richtung Management oder Wing).
Ich kenne außerdem jemanden, der erst den Wing an der DHBW und dann nen Vollzeit Master in Management in Mannheim gemacht hat. Mit der Kombination musst du dir auch keine Sorgen machen, dass du keinen Job findest.
Zusammenfassen kann man also folgendes sagen:
Für den Vollzeit-Master spricht:
- es ist möglich, eine "bessere" Universität zu wählen (Target, für deutsche Industrie aber nicht soo wichtig, Vorteil wird durch das Mehr an Berufserfahrung im berufsbegleitenden Master ausgeglichen)
- eventuell mehr Freizeit (obwohl ich mir da auch nicht sicher bin)
- Studentenleben
- breiter gestreutes Netzwerk
Für den berufsbegleitenden Master spricht:
- Sammlung relevanter Berufserfahrung
- $$$ Geld $$$
- Aufstiegschancen im Unternehmen steigen
- industriespezifisches Netzwerk
Meiner Meinung nach ist ein berufsbegleitender Master gerade in der deutschen Industrie (wo Target Unis weniger relevant sind) eine gute Fortsetzung für ein duales Bachelorstudium. Wenn dein Unternehmen dich dann noch bei dem Vorhaben unterstützt (gut möglich, War of Talents etc...) hast du auch echt gute Aufstiegschancen, da das Unternehmen aktiv in dich investiert und das Unternehmen für das Investment am Ende auch ne kompetente Führungskraft haben will.
Wenn du dir es leisten kannst/willst 1,5 bis 2 Jahre nicht richtig zu arbeiten versaust du dir meiner Meinung nach aber auch nichts mit einem Vollzeit-Master. Du wärst dann mit 23 fertig und auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Die Kontakte ins ehemalige Unternehmen bleiben ja auch bestehen.
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