Hallo Leute,

ich hab bis dato noch nie in einer WG gewohnt aber beginne nächstes Jahr meinen Master im Ausland.

Da ich bereits knapp 5 Jahre Berufserfahrung habe und einiges gespart habe + ein Stipendium von knapp ~900 per Monat habe wäre es für mich finanziell stemmbar eine eigene Wohnung zu mieten.

Nun, meine Frage an diejenigen die ihren Master im Ausland machen / gemacht haben / machen werden. Wie seht ihr das - würdet ihr den Luxus einer eigenen Wohnung gerne beanspruchen oder würdet ihr mir raten in eine WG zu ziehen um von Anfang an gut integriert ins Studium zu starten?

Ich bin kein Partytiger und verbringe die meiste Zeit mit Lesen / Lernen / Weiterbildung dementsprechend habe ich Bedenken dass ich beim alleine wohnen der Bequemlichkeit verfalle meinen Allerwertesten zu Veranstaltungen / Parties / sozialen Tätigkeiten nicht hoch zu bekommen. Denke das Problem wäre in der WG weniger vorhanden.

Auf der anderen Seite graut es mich ein wenig davor mir mit 2-3 Leuten eine Küche oder gar ein Bad zu teilen, bin also ziemlich unentschlossen.

Also - wenn ihr euch entscheiden könntet zwischen Wohnung / WG wie würdet ihr euch entscheiden wenn der Kostenpunkt kein Faktor wäre?

Ich würde dir zur WG raten. Vor allem auch wegen der Sprache. Habe in den USA studiert. Und trotz durchweg sehr guter Englisch Leistungen im Abi und LK war das für mich schon sehr förderlich, erst auf dem Campus und dann in einer WG mit Amerikanern zu wohnen. Auch der entstandenen Freundschaften wegen.

Wäre Studentenwohnheim auch eine Option für dich? Kenne viele Studentenwohnheime bei denen man die Möglichkeit hat ein eigenes Apartment zu mieten, d.h. du hättest deine eigene Küche und Bad. Der Vorteil wäre dass du so trotzdem nah dran bist an den anderen Studenten, aber gleichzeitig trotzdem deine eigenen vier Wände hast. Zudem sollte man die Wohnungssuche im Ausland nicht unterschätzen (hängt natürlich auch von jew. Land und Stadt ab). Man muss oft sehr viel Zeit investieren um was halbwegs vernünftiges zu finden, und da du die Wohnung nur sehr zeitlich begrenzt beziehen würdest und ggf. die Landessprache nicht beherrscht oft im Nachteil gegenüber einheimischen Wohnungssuchenden die einen lfr. Miethorizont haben.

Ist natürlich sehr subjektiv, wie du schon beschrieben hast. Kenne Leute die aus finanzieller Sicht (sehr) locker in einer schönen eigenen Wohnung leben könnten, jedoch lieber in einer WG und dementsprechend unter Leuten sind. Und dann gibts wahrscheinlich auch sehr oft den genau umgekehrten Fall.

Ich kenne mittlerweile beides und hab' für mich beschlossen, dass ich - wenns finanziell irgendwie geht - nicht mehr in eine WG gehen werde. Hyperaktive Mitbewohner, die es nicht verstehen wollen, wenn man schon 10 mal gesagt hat, dass man morgen lernen muss und darum nicht mit in den Club kommt; besetztes Badezimmer wenn man es eilig hat und los sollte; Teller die nicht abgewaschen werden sondern gefühlt drei Tage lang rumstehen oder "einweichen"; Party im Wohnzimmer wenn man Abends nach einem langen Uni-Tag nach Hause kommt und seine Ruhe haben will... nein danke. Klar ist es aus finanzieller Sicht attraktiv und es ist eine absehbare Zeit, aber meiner Meinung nach bringt es mir viel mehr, während des Masters eine für mich zufriedenstellende Wohnsituation zu haben als nach Studium und demnach vor dem Berufseinstieg ein paar Tausend € mehr auf dem Konto zu haben. Gibt aber sicher auch sehr viele die diesen Post hier überhaupt nicht verstehen werden, sondern das alles genau gegenteilig sehen, was ja auch legitim ist. Gibt halt verschiedene Arten von Menschen, die einen mögen das eine und die anderen das andere lieber.

Also hier in St. Gallen hat nahezu jeder eine eigene Wohnung ...