WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:
Nächstes Jahr steht mein Abitur (vsstl. 1.0, Mathe und Wirtschaft im LK) an und ich recherchiere die letzte Zeit nach dem geeigneten Studiengang für mich. Vor allem habe ich mich in den letzten Wochen intesiv mit der Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Studiengängen und damit verbundenen Berufen beschäftigt. Aktuell tendiere ich zu Informatik als zukunftsträchtigsten Studiengang; hier plane ich entweder an der TUM, am KIT oder am HPI zu studieren - alternativ schwebt mir auch die WHU / FS mit BWL im Kopf herum oder gar Wirtschaftsinformatik am KIT oder der TU München / Berlin.
Meine aktuelle Einschätzung ist, dass Informatik der Studiengang ist, der am besten auf die Welt von morgen vorbereitet und insgesamt die besten Perspektiven bietet. Warum ich das denke? Wirtschaft ist seit langer Zeit bereits ein Kernbestandteil des menschlichen Zusammenlebens und von enormer Bedeutung. Gleichzeitig glaube ich, dass die Zukunft vollständig digital sein und von Technologie getrieben sein wird, sprich das Digitale wird mindestens genauso ein Kernbestandteil wie das Wirtschaften sein. Außerdem wird das Digitale immer mehr und mehr Einzug in unseren Alltag und unsere Welt erhalten, z.B. durch Forschritte im Bereich künstlicher Intelligenz. Abseits vom Handwerk wird es meiner Ansicht nach in der Zukunft keine Berufe ohne starken Bezug zur IT geben.
Weiterhin wird Technologie dazu führen, dass Produktivität gesteigert werden kann und diverse Jobs verschwinden werden; vor allem im Zuge der KI-Weiterentwicklung. Meiner Ansicht ist die, dass bis zu dem Punkt, an dem die Arbeit eines Informatikers von einer KI erledigt werden kann, bereits alle anderen Blue-Collar-Jobs durch autonome Systeme obsolet geworden sind, sprich die Informatik und IT-Landschaft steht sehr weit oben in der "beruflichen Nahrungskette".
Liege ich mit meiner Ansicht richtig oder falsch? Wo seht ihr zukunftsträchtige Berufseinstiegsmöglichkeiten- und Perspektiven in Bezug auf Studiengänge? Wo studiert man Zukunft?
Ich möchte dir einmal die andere Seite der Medaille präsentieren, als jemand der Informatik studiert hat und auch bereits einige Jahre (10+) in der Branche tätig ist.
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem exzellenten Abitur.
Meiner Meinung nach solltest du deine Talente nicht mit Informatik oder anderem Technik-Kram verschwenden, sondern definitiv Medizin studieren!!
Einerseits wird Informatik extrem gehypt, doch sehe ich zunehmend dunkle bis sehr dunkle Wolken auf den gesamten Technikbereich zusteuern.
- Als Informatiker könntest du problemlos deinen Job zu 100% remote ausführen
Diese Konstellation ist für die eigene "Work-Life Balance" natürlich sehr förderlich, jedoch können Unternehmen hierdurch auch problemlos die Jobs ins Ausland verlagern. Aus eigener Erfahrung werden aktuell extrem viele Jobs in Indien aufgebaut. Indien wird neben dem Ruf als "Weltapotheke" auch zukünftig "Informatik-/Techland" werden.
Je mehr Home-Office innerhalb eines Jobs möglich ist, desto mehr Verlagerungen können durchgeführt werden!!
Aktuell wird auch Tschechien stark favorisiert, da man hier kaum Zeitverschiebung hat und die Lohnkosten im Vergleich zu Deutschland problemlos halbieren kann!!
- Glaube das Märchen des Fachkräftemangels nicht
Seit Jahren bzw. fast Jahrzehnten wird immer wieder das Märchen des Fachkräftemangels ausgepackt, um massenhaft gutgläubige Schüler ins Informatik/Technik Studium zu drängen.
5% aller Absolventen kommen in gute Konzerne (IG BCE, IG Metall)
Hier zählt mittlerweile sehr viel Glück und Vitamin A+B+C dazu.
95% landet im Mittelstand/ANÜ/Sklavenbude!!!
- Informatik bzw. generell MINT wird in Deutschland für nicht relevant gehalten
Die Entwicklungsstellen fallen als erstes weg, bevor es danach die BWLer betrifft.
"Entwickler verschwenden das Geld", O-Ton vom CEO eines der größten Automotivekonzerne der Welt!!
- KI lässt sehr viele Jobs ersatzlos wegfallen
Aktuell werden bereits sehr viele Prozesse/Schnittstellen KI-optimiert.
Je mehr Prozesse standardisiert werden, desto überflüssiger werden die Projektmitarbeiter.
Man trainiert mit seinen eigenen Arbeitsergebnissen die KI und schaufelt sich somit sein eigenes Grab.
Ich kann dir nur wärmstens empfehlen vorher ein längeres Praktikum zu absolvieren, um hinter die Strukturen zu blicken.
Das Thema "KI, IoT, Industrie 4.0" wird nur deswegen so gehypt, da dies positiv den Aktienkurs beeinflusst.
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