WiWi Gast schrieb am 12.08.2018:
WiWi Gast schrieb am 12.08.2018:
Hab 2000 Abi gemacht und 2001-2007 auf Diplom VWL studiert. Sicher nicht vor der großen Akademikerschwemme aber aus meiner Grundschulklasse sind Anfang der 90er vier aufs Gymnasium davon haben 2 studiert. Sicher nicht repräsentativ aber mal als Anekdote.
Studium lief relativ gechillt. 13 Semester waren nur knapp über dem Durchschnitt von 12 in FFM (Regelstudienzeit 8). Zwei Semester hab ich Urlaub in Italien gemacht aka Erasmus, aber nur 2 Scheine da gemacht. Mehr wäre schon gegangen, Anerkennung war auch damals schon kein Problem.
Praktikum: nur ein kurzes 6Wochen pro forma Ding. Note war mit 2,2 „überdurchschnittlich“ aber halt auch nicht wirklich gut.
Jobsuche war kein Problem. Hatte als eigentlich 08/15 Durchschnittsschluffi-Studi Angebote von der Deutschen Bank Trainee, PwC Consulting, KfW, Bundesbank, MEAG.
Und heute les ich von x Praktika, Stress mit den Noten um sich mitten im Studium fürn Master zu bewerben und die Einstiegsgehälter scheinen auch nicht nennenswert gestiegen zu sein. Über 10 Jahre später hätte ich mal 20-30 Prozent höhere erwartet.
Aber auch wenn ich höre wie bspw Erasmusplätze jetzt vergeben werden (in ffm) mit Notenschnitt, Empfehlungsschreiben und Tests und Bla. Bei mir war es n Bewerbungsschreiben und n Gespräch das teils auf Landessprache war. Fertig. Noten egal. Im Vordiplom hat eh jeder 4-gewinnt gespielt und der Schnitt war 3,x.
Das sind ja Traumzustände von denen hier immer berichtet wird wie es früher war.
Kann man sich heutzutage als Student gar nicht mehr vorstellen, da sich meiner Meinung nach in den letzten 2-3 Jahren die Situation nochmal verschlechtert hat.
Note BA + MA unter 2.0, dann unzählige Praktika, Auslandssemester etc. um dann vielleicht eine Chance zu haben bei seinem Wunschkonzern einzusteigen. Dann muss man natürlich noch das AC schaffen, wo nochmals kräftig gesiebt wird.
Hier der TE. Vielen Dank an die Vorposter, gerne mehr davon.
Die Anforderungen kann ich bestätigen - Ich habe es über Umwege auf Biegen Brechen auf eine gute Position gebracht, musste beruflich viel opfern.
Ich wurde im Interview halb gegrilt und es noch irgendwie rein geschafft.
Heute sitze ich in der Abteilung: Relativ viele demotiviert, von 9 - 17 Uhr - dann geht es nach Hause.
Es ist etwas wie bei einem Kasperle Theater - du schaust dir das Theaterstück an und denkst dir "Wooooow, das will ich auch !". Guckst du hinter die Kulissen, so siehst du total gelangweilte MAs mit einem super Verdienst.
Dann frage ich mich: Wozu ? Wozu habe ich mir ein Bein abgerissen für meine 1,7, Ausland, Werkstudi etc. ? Irgendwie...strange.
antworten