Bewerbung als Werkstudentin mit sehr miesem Abizeugnis
Hi!
Bin neu hier.
Ich wüsste gerne, was ihr von meinem Werdegang haltet. In der Hoffnung, dass mir vielleicht jemand Tipps geben kann, wie ich die vielen Defizite in meinem Lebenslauf noch halbwegs gut verkaufen kann.. bewerbe mich gerade als Werkstudentin und es macht mich wahnsinnig, dass ich mein absolut besch..ssenes Abizeugnis mitschicken muss, obwohl es über meine Motivation zum gegebenen Zeitpunkt wenig aussagt.
Achtung, Jammern - die ersten sechs Jahre auf der weiterführenden Schule verbrachte ich auf einer Hauptschule. Da wollte ich mehrere Sprachen lernen, Oberstufenbiologie durchnehmen, Klassen überspringen, aufs Gymnasium wechseln, unbedingt schnellstmöglich studieren... Meine Lehrer hielten mich für verrückt. Heute weiß ich, dass ich ADHS habe und daher immer etwas "anders tickte". Nicht nur deswegen, aber primär. Bin seit zweieinhalb Jahren in Psychotherapie. Mein Gesamt-IQ liegt im Bereich der Hochbegabung, eigentlich hielt ich mich für sprachlich besonders kompetent, aber in Logik schneide ich besser ab.
Musste auf normalem Wege mein Abi machen, dazu kamen dann noch Suchterkrankungen und Tode in der Familie, ein deutlicher Mangel an sozialen Kontakten.. Mit 18 brach ich die Schule ab, um sie dann mit 19 durch eine Sondergenehmigung wieder zu besuchen. Die 13. wiederholte ich dann noch wegen des kurzfristigen Tods meiner Mutter.
Durch die permanente Unterforderung und Ausbremsung war ich, als ich dann tatsächlich mein Abi machte, so frustriert, dass ich es nur noch hinter mir haben wollte. Folge waren Depressionen, Sozialphobie, keine sozialen Kontakte, weder privat noch in der Schule.. meine Fehlzeiten lagen bei über 50%, entschuldigt habe ich ab der 12. gar keine Stunden mehr. Aber meine Lehrer "meinten es gut mit mir" und betrachteten nur meine tatsächlich erbrachten Leistungen, nicht meine Fehlzeiten als negative... Mein Abischnitt beträgt 3,0. Nicht so katastrophal, mag mancher sagen. Aber gut macht sich das auch nicht, und wenn man nicht mit fast allem zufrieden ist, ist das wohl tatsächlich schlecht. Habe trotz der Fehlzeiten auch Einsen auf dem Zeugnis (Philosophie) - aber DURCHWEG eine Fünf in Mathe, von 12.1 bis 13.2.
Hinzu kommt - vom 4. bis 6. Semester war ich studierunfähig. Hab den verdammten Fehler, den ich nun natürlich bereue, aber nicht wiedergutmachen kann, gemacht, mir keine Urlaubssemester zu nehmen, daher wirkt das nun natürlich echt bescheiden.. Bin auf dem Kenntnisstand des 3.-4. Semesters (habe die Kurse etwas durcheinander absolviert, z.B. einen aus dem 6.).
Dass ich das so nicht einem Personaler erklären kann, weil Rechtfertigungen gar nicht gut ankommen, habe ich schon mitbekommen. Deshalb suche ich jetzt nach einer Möglichkeit, mir noch irgendwie den Hals zu retten.
Fest steht - nach besagter Krankheitsphase weiter BAföG zu erhalten (Höchstsatz, Familie ist arm), kann ich knicken. Daher muss wieder ein Job her. Callcenter macht mich kaputt, habe ich nun versucht; das geht nicht mehr. Daher suche ich nun im Informatikbereich... Habe ich realisitsche Chancen, einen Job zu finden? Als "unfairen Bonus" könnte ich noch meine Weiblichkeit anführen (kein Grund zum Bösesein, ich will auch lieber für meine tatsächlichen Fähigkeiten eingestellt werden, aber ohne Geld kann ich nicht studieren und damit zeigen, dass ich eben doch etwas (können) kann).
Und wenn überhaupt ja - was kann ich als Stundenlohn erwarten?
Ach ja, ich komme nun ins 7. Semester.
Danke!
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