GfK-Konsumklima August 2014 - Dämpfer fürs Konsumklima
Stärkster Einbruch seit 1980 bei Konjunkturerwartungen - Die Verbraucher sehen die positive Konjunkturentwicklung gefährdet. Für September prognostiziert der Gesamtindikator 8,6 Punkte nach revidiert 8,9 Punkten im August. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung verlieren gegenüber dem Vormonat leicht, während die Konjunkturerwartung angesichts der verschärften internationalen Lage regelrecht einbricht.
GfK-Konsumklima August 2014 - Dämpfer fürs Konsumklima
Nürnberg, 27.08.2014 (gfk) - Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwächt sich im August ab. Das Konsumklima muss einen Dämpfer hinnehmen. Für September prognostiziert der Gesamtindikator 8,6 Punkte nach revidiert 8,9 Punkten im August. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung verlieren gegenüber dem Vormonat leicht, während die Konjunkturerwartung angesichts der verschärften internationalen Lage regelrecht einbricht.
Die Eskalation der Situation im Irak, in Israel, der Ost-Ukraine sowie die sich schneller drehende Sanktionsspirale mit Russland haben nun auch die bislang überaus optimistischen Konjunkturaussichten der Bundesbürger negativ beeinflusst. Die Verunsicherung im Hinblick auf die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist spürbar angestiegen. Dagegen zeigen sich die Einkommensaussichten sowie die Anschaffungsneigung bislang noch relativ robust. Sie müssen im Sog der rückläufigen Konjunkturerwartung zwar auch Einbußen hinnehmen, können ihr hohes Niveau jedoch weitgehend behaupten.
Konjunkturerwartung: stärkster Einbruch seit 1980
Die Verbraucher beziehen die verschärfte geopolitische Lage zunehmend stärker in ihre Beurteilung ein, wie sich die deutsche Konjunktur in den nächsten Monaten entwickeln wird. Der Indikator verliert 35,5 Punkte und stürzt auf 10,4 Zähler ab. Einen solch starken Einbruch innerhalb eines Monats gab es seit Beginn der Erhebung 1980 noch nicht. Damit hat die Konjunkturerwartung ihre Gewinne aus dem vergangenen Jahr fast komplett eingebüßt. Im August 2013 betrug ihr Wert 1,8 Punkte.
Die Verbraucher gehen davon aus, dass die Konjunktur mindestens einen Gang zurückschalten dürfte. Da sich bislang für keinen der Krisenherde eine nachhaltige Lösung abzeichnet, steigt bei den Bundesbürgern die Verunsicherung über mögliche Folgen für die deutsche Wirtschaft. Vor allem die Sanktionen gegenüber Russland, die die Ausfuhren bereits spürbar beeinträchtigen, könnten zu einer reellen Gefahr für die deutsche Konjunktur werden.
So deuten die ersten vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das BIP im zweiten Quartal darauf hin, dass vor allem schwächelnde Exporte und Investitionen dafür verantwortlich sind, dass die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent zurückging.
Eine weitere Abschwächung der Konjunktur erwarten auch die deutschen Unternehmen, wie der aktuelle Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt. Der Indikator ging zum vierten Mal in Folge zurück und erreicht den tiefsten Stand seit Juli 2013.