Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 19
Was hatte Frazier aber gewusst, was ihn zu einer absoluten Gefahr für die Cymatrix Company machte?
Wie kam es dazu, dass sie das von ihm in Erfahrung bringen wollten? Frazier. Ich hatte ihn noch nie vorher so erlebt. Er war völlig außer sich, total von der Rolle. Gar nicht mehr so richtig ansprechbar. Er sagte nur immer so etwas zu mir wie, wenn das wahr ist Steve, wenn das wahr ist, dann Gnade uns Gott! Wenn was wahr ist? harkte Philipp wieder nach. Das hat er nicht gesagt. Er meinte nur, dass er kurzfristig zu Mc Innis nach Detroit müsse. Er müsse da etwas klären, und zwar unbedingt, bevor alles zu spät wäre. Es klang alles sehr dramatisch. Frazier hatte zudem diesen gehetzten nahezu wahnsinnigen Blick. So etwas bekommt man nicht oft zu Gesicht, verstehen sie? Auch mir hat das Angst gemacht! Vielleicht hat er es auch irgendwie gespürt, dass er in unmittelbarer Gefahr war! Vielleicht. erwiderte Philipp sichtlich ein wenig unzufrieden.
Wie passte das alles zusammen. Was war passiert, weshalb Frazier so einen kopflosen Eindruck hinterlassen hatte wie ein aufgescheuchtes Huhn? Oder hatte Sheeney einfach nur übertrieben. Er kannte Sheeney zu wenig um drüber zu befinden, dass dieser aus einer Mücke einen Elefant machte, doch irgendwie schien er ihm glaubwürdig zu sein. Aber wie passte die Reaktion Seymours während der Konferenz in die ganze Angelegenheit? Er rief sich die Situation noch einmal vor Augen. Nein, darin konnte er unmöglich irren. Es war so, als hätte Seymour Sheeney absichtlich unterbrochen, um von irgendwelchen anderen Dingen abzulenken. Und ihm erschien es durchaus plausibel zu sein, dass er die Aufmerksamkeit von der ominösen Geschichte mit Frazier wegführen wollte. Wie sollte es auch anders sein?
Es war doch schon mehr als merkwürdig, dass Frazier völlig aufgelöst und nahezu von Sinnen noch vorgestern entschieden hatte unbedingt mit Mc Innis zusammentreffen zu müssen, und dass zwei Tage später wieder alles in bester Ordnung sein sollte. So schien es jedenfalls, wenn man sich die Worte Seymours vor Augen rief. Das passte doch alles vorne und hinten nicht. Irgend etwas war faul an der ganzen Sache. Die Mittagspause ging schließlich kurz nach dem sie dieses Gespräch beendet hatten vorbei, so dass sie sodann ins Büro zurück schlenderten. Dabei trotteten sie schweigend und jeder für sich in Gedanken versunken nebeneinander her. Er hatte Sheeney nicht nach dessen Eindruck bezogen auf Seymours Reaktion während der Sitzung gefragt. Er hatte es bewusst vermieden, um nicht selber da zu stehen wie einer, der die Flöhe husten hört. Auch wusste er nicht wie Sheeney zu Seymour stand.