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Führung & StrategieGeschäftsmodelle

Neue Geschäftsmodelle für Banken

Booz Allen Hamilton-Studie zeigt Wertsteigerungspotenziale der Banken auf, um zum internationalen Spitzenfeld aufzuschließen - Ende der traditionellen Hausbank-Philosophie gefordert

Die plastischen, blauen Buchstaben von der Deutschen Bank hängen an einer Hauswand im unteren Teil des Bildes.

München, 23. Juni 2003 (ots) Das hartnäckige Festhalten deutscher Banken am traditionellen Managementansatz und die Philosophie vollintegrierter Banken sind die zentralen Ursachen der tiefgreifenden Branchenkrise. Der wertorientierten Steuerung der Banken wird zu wenig Augenmerk geschenkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der internationalen Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton. Sie belegt, dass Wertschöpfung in großem Ausmaß verloren geht. Eine konsequente Orientierung der Banken am ökonomischen Mehrwert wird in vielen Fällen zur Rückbesinnung auf das Privat- und Firmenkundengeschäft und zur Spezialisierung auf Teile der Wertschöpfungskette führen.

Booz Allen Hamilton hat in der Studie den Wertbeitrag des deutschen Bankensektors mit dem internationalen Spitzenfeld verglichen. »Das Ergebnis zeigt, dass strukturelle Probleme bislang nicht ausreichend angegangen wurden«, hält Reiner Hoock, verantwortlicher Partner und Head Financial Services des Beratungsunternehmens für den deutschsprachigen Raum, fest. So wies der deutsche Bankensektor im Jahr 2001 - aggregiert über alle Institute - einen negativen Wertbeitrag (EVA) von 20 Mrd. Euro aus. Zieht man den sogenannten ökonomischen Mehrwert als international anerkannten Maßstab heran, dann klaffte 2001 im internationalen Vergleich eine Lücke von 55 Mrd. Euro. »Die Kluft dürfte 2002 noch größer ausfallen«, so Markus Lammer, Principal Financial Services bei Booz Allen Hamilton. Selbst im Jahr 1998, einem Rekordjahr für die Branche, trennten die deutschen Banken immer noch fast 15 Mrd. Euro vom internationalen Spitzenfeld.

Internationalen Anschluss gewinnen durch »Fitnessprogramm«
»Eine nachhaltige Wertsteigerung ist im deutschen Bankensektor nur durch einen drastischen Kurswechsel zu realisieren: Von der traditionellen Hausbank-Philosophie hin zum wertorientierten Management der Bank«, fordert Lammer. »Nur wenn es gelingt, die Potenziale auf der Ertragsseite schnell zu realisieren, lassen sich weitere schmerzhafte Runden der Kostensenkung vermeiden«, betont Hoock.

Auf Basis der Studie hat Booz Allen Hamilton ein »Fitnessprogramm« für Banken entwickelt. Es unterstützt diese bei einer schnellen und konsequenten Wertsteigerung. Das Programm basiert auf sieben Kernelementen, die maßgeschneidert je Bank zum Einsatz kommen:

Verbesserung des EVA
Typische Erfahrungswerte für erreichbare Verbesserungen belaufen sich bei den Erträgen auf bis zu 20%, bei Kosten auf bis zu 25% und Risikovorsorge sowie Eigenkapitalkosten auf jeweils bis zu 30%. Angewendet auf alle deutschen Banken hieße das: Eine signifikante Verbesserung des aggregierten ökonomischen Mehrwerts (EVA) der Branche auf 35 Mrd. EUR. Das entspräche umgerechnet einem Return on Equity (ROE) von 25%.

Mit dieser Quote wäre die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Banken gesichert. Konsequent zu Ende gedacht, erfordert die wertorientierte Managementphilosophie auch ein völlig neues Geschäftsmodell: Weg von der breit aufgestellten, vollintegrierten Geschäftsbank hin zum Fokus auf Aktivitäten, mit denen der erforderliche Wertbeitrag erzielt werden kann, und hin zu einer Spezialisierung auf Teile der Wertschöpfungskette. Dies wird das Gesicht der deutschen Bankenlandschaft in den kommenden Jahren völlig verändern.


Über Booz Allen Hamilton
Mit rund 12.250 Mitarbeitern und Büros in mehr als 50 Ländern zählt Booz Allen Hamilton zu den weltweit führenden Unternehmensberatungen. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner 250 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich.

Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz weltweit auf 2,2 Mrd. US-Dollar, im deutschsprachigen Raum auf 160 Mio. Euro.

Link
www.boozallen.de