Teildisziplinen der BWL 7: Unternehmensführung und Operations Research
Die Serie stellt die Studienschwerpunkte des Faches Betriebswirtschaftslehre vor. Diese Woche geht es um die Unternehmensführung und Operations Research.
Das Fach der Unternehmensführung ist ein außerordentlich interdisziplinäres Schwerpunktfach der Betriebswirtschaftslehre. Ziel ist das Verständnis des Unternehmens als ganzheitliches System. Der Managementbegriff wird im Allgemeinen als Führung von Unternehmen im Sinne von zielorientiertem Gestalten verstanden. Dabei unterscheidet die Managementlehre zwischen der institutionellen Betrachtungsweise (die Führung) und der funktionellen Sichtweise (das Führen). Dazu gehört einerseits die Leitung betriebswirtschaftlicher Abläufe im Unternehmen (Unternehmensführung im weiteren Sinne) und andererseits die Führung von Mitarbeitern (Unternehmensführung im engeren Sinne).
Institutionellen Betrachtungsweise
Das Management als Institution umfaßt alle Personen, die Managementaufgaben wahrnehmen
Funktionelle Sichtweise
Kernaufgabe des Managements ist es, die strategische Stoßrichtung und die entsprechenden Strategien festzulegen, diese umzusetzen sowie in einem rollierenden Prozeß aus Erfolgskontrolle und Strategieanpassung das Unternehmen zu führen. Managementfunktionen sind im Einzelnen:
- Planung
- Organisation
- Koordination
- Kontrolle
-
und Mitarbeiterführung
Im Vordergrund steht die Vermittlung anwendungsorientierter Methoden an praxisbezogenen Beispielen der Unternehmensführung; d.h. neben der Wissensvermittlung die Fähigkeitsentwicklung. Auch sollen die Studierenden auf aktuelle Themenbereiche wie die Unternehmensethik und den Organisatorischen Wandel hin sensibilisiert werden und in letzterem Bereich dazu befähigt werden, im Rahmen einer Fallstudie eine Organisationsentwicklung selber durchzuführen.Basierend auf wirtschaftstheoretischen Überlegungen und empirischen Erhebungen werden in der Managementlehre zudem Führungsansätze entwickelt. Dabei wird insbesondere der psychologische Faktor Mensch und seine Motivation und Führung mit einbezogen. Eines der bekanntesten empirischen Projekte ist das PIMS-Programm (Profit Impact of market Strategies), welches auf der Basis einer Sammlung von empirischen Daten von 400 Unternehmen Strategieempfehlungen ableitet. Auf der Suche nach den Marktgesetzen identifizierte das PIMS-Programm im Laufe der Zeit etwa 30 Einflussfaktoren der Rentabilität.
Weitere Inhalte der Managementlehre sind:
- Methodik von Führungssystemen
- Unternehmensgrundsätze/-politik als Grundlage des Handelns
- Strategische Unternehmensplanung
- Budgetierungsansätze
- Die Bedeutung von betrieblichen Informationssystemen für die Führung
-
Planung & Kontrolle von Ertrag und Liquidität
Bestandteil des Studienfaches Unternehmensführung sind vielfach auch Unternehmensplanspiele, die sich mit Entscheidungssituationen in der Unternehmensführung befassen. In den simulierten Unternehmungen übernehmen Studierende die Funktion der Unternehmensleitung von Unternehmen mit den Aufgabenbereichen Geschäftsführung, Finanzen, Personal, Marketing, Produktion sowie Forschung und Entwicklung um
- den Einsatz verschiedener Managementwerkzeuge zu trainieren,
- die Fähigkeit zum vernetzten, funktionsübergreifenden Denken zu schulen
- und die Sozialkompetenzen im Rahmen der Teamarbeit zu fördern.
In der Unternehmensforschung (Operations Research) werden quantitative Methoden zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen eingesetzt. Die Unternehmensforschung bietet modellgestützte Lösungsansätze und Entscheidungshilfen für Unternehmen, indem sie Probleme mit Hilfe mathematischer Verfahren strukturiert. Dazu werden die Fähigkeiten zur Analyse von Problemen, zum Entwurf von mathematischen Verfahren zur Problemlösung und zur Bewertung der quantitativen und - mit Einschränkung - auch der qualitativen Ergebnisse vermittelt. Die Verfahren der Unternehmensforschung (Operations Research-Verfahren) bilden in der Praxis wichtige Instrumente des betrieblichen Controllings. Die Durchführbarkeit der Verfahren steht deswegen immer im Blickwinkel der Betrachtungen.
Quantitative Modelle und Lösungsansätze
In diesem Fach werden Studierende ausgebildet,
- für die quantifizierbaren Problembereiche mathematische Modelle zu entwerfen,
- geeignete Algorithmen für die Lösung dieser Modelle zu suchen und
- die quantitativen Ergebnisse in ihrer Bedeutung für das Unternehmen zu beurteilen.
- die Vergleichbarkeit von Alternativen,
- Bewertung relevanter Dependenzen und
- die Einbeziehung von Ungewissheit