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Konjunkturzyklenvergleich des DIW

Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin: Zu schwache Nachfrage für einen Aufschwung

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Berlin, 14. Mai 2003 (diw)
Die Konjunktur in Deutschland kommt nicht in Fahrt. Bereits seit drei Jahren stagniert die gesamtwirtschaftliche Produktion nahezu. Unterbrochen wurde diese Tendenz von allenfalls zaghaften und nur kurzen Belebungsphasen. Der aktuelle Wochenbericht 20/2003 des DIW Berlin vergleicht die gegenwärtige wirtschaftliche Schwäche mit entsprechenden früheren Phasen und zeigt bemerkenswerte Unterschiede, die die aktuelle Entwicklung als ein neuartiges Stagnationsphänomen erscheinen lassen.

Im Unterschied zu früheren Flauten kann eine ausufernde Lohnentwicklung nicht verantwortlich gemacht werden. Vielmehr sind die vielfältigen Beeinträchtigungen der Nachfrage als maßgebliche Ursache der wirtschaftlichen Schwäche zu nennen.

Schwache Binnenkonjunktur
Die gegenwärtige Konjunkturschwäche hält ungewöhnlich lange an. Die Ursachen hierfür liegen im Wesentlichen in der schwachen Binnenkonjunktur. Eine starke Verunsicherung der Konsumenten und Investoren sowie eine zögerliche Geldpolitik sind hierfür maßgeblich. Vieles spricht dafür, dass die Unsicherheit nicht in nachhaltig verschlechterten Angebotsbedingungen begründet ist.

Hierzu gibt die Lohnentwicklung keinen Anlass. Die ausgeprägte Lohnzurückhaltung stärkte eher die Angebotsbedingungen, sie schwächte aber die Nachfrage.

Nachfragebedingte Stagnation
Die akkumulierte Wettbewerbsstärke der deutschen Unternehmen auf den Auslandsmärkten konnte zwar die Schwäche der Gesamtnachfrage mildern, nicht aber die Ausfälle der Binnennachfrage voll kompensieren. Damit liegt ein im Vergleich zu früheren Zyklen neuer Typus »nachfragebedingter Stagnation« und damit verbundener Unsicherheit vor, der die Wirtschaftspolitik zu zögerlich begegnet.

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www.diw.de