WiWi Gast schrieb am 16.12.2019:
Also meines Erachtens liegt das Hauptproblem darin, dass nahezu jeder Student meint, er wäre nach dem Studium die ganz große Nummer!
Ein dickes Gehalt muss es da schon sein und ganz wichtig ist es auch, eine Stelle zu bekommen, die einerseits nicht zu viel Stress macht, andererseits aber auch anspruchsvoll ist.
Würden die Absolventen mal etwas realistischer sein und erkennen, dass sie nichts besonderes sind und einem Unternehmen anfangs keinen großen Nutzen bringen, dann wäre das Gejammer auch nicht so groß.
Die guten Jobs muss man sich halt dann erarbeiten, sich also durch BE attraktiver machen.
Als jemand, der inzwischen auf der anderen Seite des Tisches sitzt (Teamleiter in der Entwicklung) kann ich das leider bestätigen.
Die deutliche Mehrheit der Absolventen ist die letzten Jahre einfach schlechter geworden (Ausnahmen natürlich außen vor) und hat immer höhere Ansprüche entwickelt. Es sind noch nicht einmal die fachlichen Fähigkeiten sondern oft die Sozialkompetenz, die nicht stimmt.
Da kommen manchmal Leute zum Bewerbungsgespräch, die sind erstmal unpünktlich und können dann keine einfache Konversation über ihre bisherige Laufbahn und ihre Ziele für die Zukunft führen. Da frage ich mich manchmal, wie die ihr Studium geschafft haben.
Auf der anderen Seite hatte ich auch ganz tolle Bewerber, die ich gerne genommen hätte, die aber dann andere (und teilweise bessere) Angebote bekommen haben.
Ich hab den Eindruck, dass die Schere zwischen guten und schlechten Absolventen/Berufseinsteigern einfach immer weiter aufgeht und in der Mitte nichts übrig bleibt.
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