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Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

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MB'ler

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ich habe es schon in einem anderen Thread gepostet, aber tue es gern noch mal.

In vielen Industriebetrieben verschiedener Branchen zeigt sich das gleiche Bild:

  • schlechtere Eingruppierungen, z. B. 1-3 EGs unterhalb IGM Prospekt
  • keine Vergabe der höchsten EG mehr (keine EG17 in BW ist schon länger gelebte Praxis, EG12b in Bayern auch zunehmend auf dem Rückzug)
  • die Durchschnittswerte der Leistungszulage (LZ) werden vielfach nicht mehr oder stark verzögert erreicht, z. B. 14 % in BY erst nach 10+ Jahren im Betrieb
  • Vereinbarungen zu Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich sind inzwischen normal, z. B. im Rahmen einer Standortsicherung
  • 40 h Verträge werden reduziert trotz hohem Workload
  • Einschränkung der Gleitzeit durch Einführung von zusätzlichen betrieblichen Zeitkonten mit entsprechendem Zugriff des Arbeitgebers
  • Verlagerung von Jobs sowie Nachbesetzungen in BCC

Wir sind mittendrin in der Deindustrialisierung. Andere Länder schaffen mit deutlich weniger Industrieanteil zwar auch ähnlichen Wohlstand wie die BRD, die Einkommen pro Kopf erreichen aber kaum das Level deutscher Industriejobs.

Interessanterweise hat der öffentliche Dienst inzwischen massiv aufgeholt.
In EG12.6 TV-V gibts für einen Controller oder Planungsingenieur bei 39 h bereits 93k p. a. Das bekommt man dort durch Stufenaufstieg nach spätestens 15 Jahren automatisch, mit Verhandlungsgeschick aber auch deutlich früher. In EG15.6 liegt man bei 120k p. a.

Im vglw. schlechteren TVöD VKA gibts in der EG12.6 immerhin noch rund 83k p. a. bei 39 h zzgl. bAV. Das erreicht man in manchen Konzernen auf vergleichbarer Ebene ggf. kurz vor der Rente.

In einer Kommune muss ich aber nicht weltweit auf Dienstreise oder z. T. komplexe technische Sachverhalte in Englisch und in unterschiedlichen Zeitzonen mit Werk Timbuktu abklären. Die nächsten Quartalszahlen jucken auch nicht...

Wenn es in der Industrie so weiter geht, ist der öD in spätestens 10 Jahren der neue "place to be".

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist.

Das ist nicht erst seit 10 Jahren der Fall, das ging deutlich früher los.
Im Grunde ging es mit der zunehmenden Internationalisierung bzw. Wertschöpfungsketten über zig Unternehmen hinweg einher. Dadurch konnten sich die großen auf Kosten der kleinen Bereichern, das ist in kaum einem anderen Wirtschaftszweig so möglich. Als "der Daimler" noch alles selbst gemacht hat, war er zwar sicherlich auch ein sehr guter Arbeitgeber, aber so ausufernd wie es mittlerweile ist, war das nicht.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Man sieht dass Deutschland mitten drin im Wohlstandverlust ist. Die hochbezahlten Industriestellen fallen weg.

Das ist eine sehr einseitige Sichtweise.
In Deutschland ist das produzierende Gewerbe etwa 50% größer als im EU-Schnitt. Es ist schlicht die natürliche Entwicklung, dass auch wir dort schrumpfen werden. Wir konnten uns da bisher noch ganz gut dagegen wehren, da wir in vielen Bereichen führend sind, das ändert aber nichts an der generellen langfristigen Entwicklung. Da sind auch nicht die Grünen dran schuld und auch eine andere Regierung ändert das nicht, das ist schlicht der natürlich Verlauf.
Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

100% Zustimmung.

Gerade hier im Forum erhebt jeder den Anspruch auf eine 35h Spezialistenstelle für 100K aber bitte mit Home Office, um dann in einem Thread weiter zu erzählen, dass effektiv nur 3h gearbeitet und nebenbei der Haushalt, Fitnessstudio gemacht wird. Und bitte Montag und Freitag keine Anrufe, damit man ungestört gammeln kann.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 16.04.2024:

Es wundert mich persönlich auch sehr, dass diese Probleme nach wie vor von vielen Postern hier immer noch kleingeredet werden. Ich glaube sogar, dass es keinen relevanten Aufschwung innerhalb der nächsten 10 Jahre in Deutschland mehr geben wird. Dafür sind grundlegende nachhaltige Fehlentscheidungen in Sachen Energiepolitik getroffen worden. Diese sind nicht mehr umkehrbar. Dazu komplexe, lähmende gesetzlichen Regelungen, viel zu hohe Steuer- und Abgabenlast, insbesondere für Singles und viele weitere Gründe, die unsere Wettbewerbsfähigkeit reduzieren. Wer schlau ist, lernt rasch noch ein paar Fremdsprachen und geht nach dem Studium ins Ausland.

Statt Aufschwung muss Deutschland eher bald den Fallschirm finden, um den freien Fall abzubremsen. Andererseits wäre es nicht fatal, wenn ein guter Teil der hiesigen Industriesjobs in den Euro-Währungsraum gehen würden, dann könnte Deutschland seine Überschüsse mit Importen abbauen, gleichzeitig seine freigewordenen Fachkräfte einsetzen, um die gesamte öffentliche Infrastruktur zu reparieren, zu erweitern oder gänzlich neu gemäß den neuen Anforderungen und Ansprüchen zu designen. Wandern die Jobs allerdings in den Nicht-Euro-Raum, dann ist es fatal. Dann nämlich bald kein werthaltiges Geld mehr und keine Infrastruktur, mit der man das Ruder rumreißen könnte. Dann ginge ohne fremde Hilfe oder teilglobalen Reset nix mehr.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Eine Erklärung für die Dissonanz (welch elitär-gewähltes Vokabular, ich bin entzückt) wären aus meiner Sicht die Definition von "Mangel" die meine ich sehr arbeitgebernah gewählt ist, in Richtung ab <8 Bewerber je Stelle?

Ein weiterer Punkt ist mit Sicherheit die Wahl der Ingenieursdisziplin. Subjektiv gibt es auch hier seit längerem einen Trend weg vom klassischen Maschinenbau hin zu Mechatronik und E-Technik. Praktisches Beispiel hierzu die berühmt berüchtigte "Energiewende". Als Maschinenbauer bekommt man von diesem Kuchen gefühlt fast gar nichts ab. E-Ings oder entsprechende Wings schon eher.

So ist es. In der Energiewirtschaft entstehen sehr viele neue Jobs. Allein die Übertragungsnetzbetreiber bauen massiv auf, die Verteilnetzbetreiber haben ebenfalls enormen Bedarf. Es gibt zu wenig E-Ings, das merken wir in meinem Unternehmen schmerzlich. Wenn das kein "Mangel" sein soll, was dann???

Ich hatte ein VG bei einem Verteilnetzbetreiber. Gehaltsvorstellung: 90k EUR all-in mit 40 Std., was auch akzeptiert wurde.
Allerdings wurde mir gesagt, dass das Projekt 10 Jahre dauere und was danach passiert, ist ungewiss.
Die Zukunftsaussicht ist in der Energiebranche genauso ungewiss.

Ich habe das Angebot abgelehnt.

Du hast abgelehnt weil unklar war, ob und ggf. wie es nach ZEHN Jahren weitergeht? Nicht Dein Ernst, oder? Bei welcher Stelle weißt Du denn, dass es die in 11 Jahren noch gibt? Jedenfalls bei keinem deutschen Automobilhersteller ;-)

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Booaah. Wenn ich das lese....

Da wird Teilzeit oder Auswanderung geplant, nur weil die ganzen Home Office Gammler Stellen mal reduziert werden. Bei uns werden alle ANÜ und befristeten Stellen nach Hause geschickt und jede Abteilung hat nun Zeit zu gucken, was die Kernaufgaben sind und wie die abgearbeitet werden. Über die letzten Jahrzehnte habe sich genug Bullshit Jobs und "Hände Hoch ich bin überlastet" lowPerformer Mitarbeiter angesammelt. Da muss mal der Eisenbesen durch.

Das ist ja das Problem, im Industriebereich gibt es keinen Mangel.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Eine Erklärung für die Dissonanz (welch elitär-gewähltes Vokabular, ich bin entzückt) wären aus meiner Sicht die Definition von "Mangel" die meine ich sehr arbeitgebernah gewählt ist, in Richtung ab <8 Bewerber je Stelle?

Ein weiterer Punkt ist mit Sicherheit die Wahl der Ingenieursdisziplin. Subjektiv gibt es auch hier seit längerem einen Trend weg vom klassischen Maschinenbau hin zu Mechatronik und E-Technik. Praktisches Beispiel hierzu die berühmt berüchtigte "Energiewende". Als Maschinenbauer bekommt man von diesem Kuchen gefühlt fast gar nichts ab. E-Ings oder entsprechende Wings schon eher.

So ist es. In der Energiewirtschaft entstehen sehr viele neue Jobs. Allein die Übertragungsnetzbetreiber bauen massiv auf, die Verteilnetzbetreiber haben ebenfalls enormen Bedarf. Es gibt zu wenig E-Ings, das merken wir in meinem Unternehmen schmerzlich. Wenn das kein "Mangel" sein soll, was dann???

Ich hatte ein VG bei einem Verteilnetzbetreiber. Gehaltsvorstellung: 90k EUR all-in mit 40 Std., was auch akzeptiert wurde.
Allerdings wurde mir gesagt, dass das Projekt 10 Jahre dauere und was danach passiert, ist ungewiss.
Die Zukunftsaussicht ist in der Energiebranche genauso ungewiss.

Ich habe das Angebot abgelehnt.

Du hast abgelehnt weil unklar war, ob und ggf. wie es nach ZEHN Jahren weitergeht? Nicht Dein Ernst, oder? Bei welcher Stelle weißt Du denn, dass es die in 11 Jahren noch gibt? Jedenfalls bei keinem deutschen Automobilhersteller ;-)

3/10

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

Das halte ebenfalls für einen sehr wichtigen Aspekt, auch wenn ich nicht einschätzen kann, wie hoch der Anteil dieser Leute insgesamt betrachtet in der Praxis ist. Zumindest hier im Forum ist es signifikant, wie viele Bachelor Absolventen vor dem Berufseinstieg nach hohen Eingruppierungen fragen und sich schon auf dem Karrierepfad wähnen (BWL-Studiengänge fallen anspruchsmäßig ja noch deutlich gegenüber MINT-Studiengängen ab,sodass die Vorstellungen von WiWis noch absurder sind). Die Unternehmen, die noch bereit bzw. fähig sind, Neueinsteiger ohne praktisches Wissen und Nutzen für längere Zeit überzubezahlen, werden nun einmal immer weniger.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Ich habe es schon in einem anderen Thread gepostet, aber tue es gern noch mal.

In vielen Industriebetrieben verschiedener Branchen zeigt sich das gleiche Bild:

  • schlechtere Eingruppierungen, z. B. 1-3 EGs unterhalb IGM Prospekt
  • keine Vergabe der höchsten EG mehr (keine EG17 in BW ist schon länger gelebte Praxis, EG12b in Bayern auch zunehmend auf dem Rückzug)
  • die Durchschnittswerte der Leistungszulage (LZ) werden vielfach nicht mehr oder stark verzögert erreicht, z. B. 14 % in BY erst nach 10+ Jahren im Betrieb
  • Vereinbarungen zu Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich sind inzwischen normal, z. B. im Rahmen einer Standortsicherung
  • 40 h Verträge werden reduziert trotz hohem Workload
  • Einschränkung der Gleitzeit durch Einführung von zusätzlichen betrieblichen Zeitkonten mit entsprechendem Zugriff des Arbeitgebers
  • Verlagerung von Jobs sowie Nachbesetzungen in BCC

Wir sind mittendrin in der Deindustrialisierung. Andere Länder schaffen mit deutlich weniger Industrieanteil zwar auch ähnlichen Wohlstand wie die BRD, die Einkommen pro Kopf erreichen aber kaum das Level deutscher Industriejobs.

Interessanterweise hat der öffentliche Dienst inzwischen massiv aufgeholt.
In EG12.6 TV-V gibts für einen Controller oder Planungsingenieur bei 39 h bereits 93k p. a. Das bekommt man dort durch Stufenaufstieg nach spätestens 15 Jahren automatisch, mit Verhandlungsgeschick aber auch deutlich früher. In EG15.6 liegt man bei 120k p. a.

Im vglw. schlechteren TVöD VKA gibts in der EG12.6 immerhin noch rund 83k p. a. bei 39 h zzgl. bAV. Das erreicht man in manchen Konzernen auf vergleichbarer Ebene ggf. kurz vor der Rente.

In einer Kommune muss ich aber nicht weltweit auf Dienstreise oder z. T. komplexe technische Sachverhalte in Englisch und in unterschiedlichen Zeitzonen mit Werk Timbuktu abklären. Die nächsten Quartalszahlen jucken auch nicht...

Wenn es in der Industrie so weiter geht, ist der öD in spätestens 10 Jahren der neue "place to be".

Es kommt auf die Kommune an. Bei unserer Stadt (über 100.000 Einwohner) fangen Bachelor Absolventen Ing/Architektur bei E9 an. Teilweise werden Masterabsolventen E12 eingruppiert. Unsere Kommune sucht Bauingenieure, Architekten und technische Zeichner.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Auch wenn du es noch dreimal postest, dann stimmt das so generell nicht für Deutschland / alle Firmen

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Ich habe es schon in einem anderen Thread gepostet, aber tue es gern noch mal.

In vielen Industriebetrieben verschiedener Branchen zeigt sich das gleiche Bild:

  • schlechtere Eingruppierungen, z. B. 1-3 EGs unterhalb IGM Prospekt
  • keine Vergabe der höchsten EG mehr (keine EG17 in BW ist schon länger gelebte Praxis, EG12b in Bayern auch zunehmend auf dem Rückzug)
  • die Durchschnittswerte der Leistungszulage (LZ) werden vielfach nicht mehr oder stark verzögert erreicht, z. B. 14 % in BY erst nach 10+ Jahren im Betrieb
  • Vereinbarungen zu Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich sind inzwischen normal, z. B. im Rahmen einer Standortsicherung
  • 40 h Verträge werden reduziert trotz hohem Workload
  • Einschränkung der Gleitzeit durch Einführung von zusätzlichen betrieblichen Zeitkonten mit entsprechendem Zugriff des Arbeitgebers
  • Verlagerung von Jobs sowie Nachbesetzungen in BCC

Wir sind mittendrin in der Deindustrialisierung. Andere Länder schaffen mit deutlich weniger Industrieanteil zwar auch ähnlichen Wohlstand wie die BRD, die Einkommen pro Kopf erreichen aber kaum das Level deutscher Industriejobs.

Interessanterweise hat der öffentliche Dienst inzwischen massiv aufgeholt.
In EG12.6 TV-V gibts für einen Controller oder Planungsingenieur bei 39 h bereits 93k p. a. Das bekommt man dort durch Stufenaufstieg nach spätestens 15 Jahren automatisch, mit Verhandlungsgeschick aber auch deutlich früher. In EG15.6 liegt man bei 120k p. a.

Im vglw. schlechteren TVöD VKA gibts in der EG12.6 immerhin noch rund 83k p. a. bei 39 h zzgl. bAV. Das erreicht man in manchen Konzernen auf vergleichbarer Ebene ggf. kurz vor der Rente.

In einer Kommune muss ich aber nicht weltweit auf Dienstreise oder z. T. komplexe technische Sachverhalte in Englisch und in unterschiedlichen Zeitzonen mit Werk Timbuktu abklären. Die nächsten Quartalszahlen jucken auch nicht...

Wenn es in der Industrie so weiter geht, ist der öD in spätestens 10 Jahren der neue "place to be".

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Achja das heilige Diplom :D Naja der Bachelor war doch genau dafür gedacht Leute schneller auszubilden, weil der volle Umfang des Diploms selten benötigt wird. ;)

Ich finde die Aussage, dass keine Ingenieure mehr benötigt werden auch etwas abenteuerlich. Insbesondere Automotive war immer schon konjunkturabhängig. Aber ja Maschinenbauer sind aktuell weniger gefragt. E-Techniker und Bauingenieure wiederum sehr. Auch das wird sich wieder ausgleichen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Zählt ihr Infineon auch als Techkonzern? Bei uns wird auch abgebaut. Daher wäre Infineon eine gute Option für mich, da die ja auch sehr gut zahlen sollen. Allerdings hört man auch nicht so gute Nachrichten über die (China markt etc.)

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

Die Bolognareform war der Wunsch der Industrie. Und die besagten Bachelorabsolventen geben sich nicht mit 45k zum Einstieg im KMU zu Frieden, weil sie beim Aldi als Tüteneinräumer schon ohne Brainwork auf 35k - 40k kommen. (Ohne Maschinenbau und Elektrotechnik Studium) Ich verstehe die Problematik, aber diese Anreize erzeugen diese Resultate.

Ich habe das mit “sehr geehrter Analytiker” oben geschrieben: wenn man die Situation etwas heraus zoomed, dann sieht man hier Verteilungskämpfe in schrumpfenden Märkten. Das ist die direkte Konsequenz von “de-growth”. Ich weiß nicht ob das den Wählern so bewusst ist.(Komprimierung der Löhne)

Wirtschaftswachstum muss auch nicht an den Verbrauch von fossilen Energie gekoppelt sein. Es muss nur richtig in erneuerbare Energie investiert werden (richtig großflächig und nicht in homöopathischen Mengen wie momentan)

Es wäre gut, wenn sich hier wieder ein Aufbau einstellen würde.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

Lol relativ einseitige Sicht. Ein Großteil der Master-Studiengänge im Ingenieursbereich ist vom Schwierigkeitsgrad ein Zuckerschlecken im Vergleich zum Bachelor.

Der einzige nennenswerte Vorteil, den ein durchschnittlicher Master-Absolvent ggü. einem Bachelor-Absolventen hat, ist, dass er aufgrund seines länger andauernden Studiums vermutlich mehr BE im Rahmen einer Werkstudententätigkeit dazugewinnen konnte und mit einem etwas höheren Alter auch evtl. charakterlich reifer ist. Inwiefern eine Werkstudententätigkeit dann wirklich "Relevanz" besitzt, ist dann auch nochmal separat zu betrachten. Bei uns üben sie meist nur die Drecksarbeit aus, die einfach gemacht werden muss und einen kaum weiterentwickelt. Das hat ein frischer Bachelor-Ing. innerhalb von 3-6 Monaten bereits meist aufgeholt ;-)
Das gilt für Ing's. Über WiWis kann ich nicht viel sagen.

50k sind heutzutage auch nicht zu viel verlangt. Mit meiner damaligen Eingruppierung zum Einstieg von vor 3 Jahren wäre ich jetzt ab Mai bei ~65k und ich bin nicht bei Bosch, Daimler & Co. angestellt.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Also wenn 50k jetzt schon solche Reaktionen hervorrufen, muss man sich nicht wundern wenige zu finden. Das bekommst ja schon fast als BWL Bachelor bei den Big4. Die nehmen die Ings sicher auch gerne mit Handkuss, wenn ihr die nicht nehmt. Selbst beim Dienstleister sollte das doch gut drinnen sein...

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Es ist einfach in vielen Konzernen ein so unfassbarer Wasserkopf entstanden, dass die Organisationen sich weitgehend mit sich selbst beschäftigen.

An alle Konzern IGMler: Nehmt euch mal ein paar Minuten Zeit und geht in euch, wie viel ihr eurer Arbeitszeit für tatsächlich wertschöpfende Tätigkeit aufwendet.

Das ging alles gut in den letzten 10 Jahren als die Wirtschaft brummte. Da konnten sich viele sehr gemütlich einrichten. Es wird eine schmerzhafte Transformation, wieder wettbewerbsfähig zu werden.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Da fehlt definitiv die Angabe der Unternehmensgröße und vor allem der Region.

50k in Stuttgart/Frankfurt oder München ist definitiv anders zu bewerten als 50k im Erzgebirge, Harz oder in der Eifel.

Von daher sinnlos ohne nähere Angaben

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Also wenn 50k jetzt schon solche Reaktionen hervorrufen, muss man sich nicht wundern wenige zu finden. Das bekommst ja schon fast als BWL Bachelor bei den Big4. Die nehmen die Ings sicher auch gerne mit Handkuss, wenn ihr die nicht nehmt. Selbst beim Dienstleister sollte das doch gut drinnen sein...

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Eine Erklärung für die Dissonanz (welch elitär-gewähltes Vokabular, ich bin entzückt) wären aus meiner Sicht die Definition von "Mangel" die meine ich sehr arbeitgebernah gewählt ist, in Richtung ab <8 Bewerber je Stelle?

Ein weiterer Punkt ist mit Sicherheit die Wahl der Ingenieursdisziplin. Subjektiv gibt es auch hier seit längerem einen Trend weg vom klassischen Maschinenbau hin zu Mechatronik und E-Technik. Praktisches Beispiel hierzu die berühmt berüchtigte "Energiewende". Als Maschinenbauer bekommt man von diesem Kuchen gefühlt fast gar nichts ab. E-Ings oder entsprechende Wings schon eher.

So ist es. In der Energiewirtschaft entstehen sehr viele neue Jobs. Allein die Übertragungsnetzbetreiber bauen massiv auf, die Verteilnetzbetreiber haben ebenfalls enormen Bedarf. Es gibt zu wenig E-Ings, das merken wir in meinem Unternehmen schmerzlich. Wenn das kein "Mangel" sein soll, was dann???

Ich hatte ein VG bei einem Verteilnetzbetreiber. Gehaltsvorstellung: 90k EUR all-in mit 40 Std., was auch akzeptiert wurde.
Allerdings wurde mir gesagt, dass das Projekt 10 Jahre dauere und was danach passiert, ist ungewiss.
Die Zukunftsaussicht ist in der Energiebranche genauso ungewiss.

Ich habe das Angebot abgelehnt.

Mir hat tennet auf einer Stelle, die mit 95 K ausgeschrieben war 60 geboten. Richtige Deppen hätte man sich komplett sparen können den Prozess. Ich hatte Schlüsselkonpetnzen die bei igm sofort einen AT Vertrag zur Folge hätten. Wechsele jetzt zu IGM und merke auch dass das Geld enger sitzt. Jeden Euro Leistungszulage aus der Nase ziehen und man liest noch von den Jahren zuvor wo es nur so rausgeballert wurde. Egal. Das Pendel schlägt auch wieder zurück und ich denke mir lieber jetzt noch wechseln als ein lock in in einer, zugegebenermaßen angenehmen, Endstation. Hoffentlich bereue ich es nicht.

Ein Angebot, wo man mir sagt, dass das Projekt zehn Jahre läuft beziehungsweise in deinem Fall ja zehn Jahre vom Bund bezahlt wird, hätte ich sofort genommen. Es gibt nichts besseres um Karriere zu machen und sich dann irgendwann wieder weiter zu entwickeln. Denn wer heutzutage mit Sicherheit über zehn Jahre rechnet, ist ehrlicherweise nicht mehr zu helfen. in zehn Jahren bist du doch auch bei DAX Konzern mittlerweile zweimal verkauft worden.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Booaah. Wenn ich das lese....

Da wird Teilzeit oder Auswanderung geplant, nur weil die ganzen Home Office Gammler Stellen mal reduziert werden. Bei uns werden alle ANÜ und befristeten Stellen nach Hause geschickt und jede Abteilung hat nun Zeit zu gucken, was die Kernaufgaben sind und wie die abgearbeitet werden. Über die letzten Jahrzehnte habe sich genug Bullshit Jobs und "Hände Hoch ich bin überlastet" lowPerformer Mitarbeiter angesammelt. Da muss mal der Eisenbesen durch.

Ja, und bei dir fangen wir an. :-)

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

ExBerater schrieb am 17.04.2024:

Mir tut es für dich persönlich leid.

Dennoch sollte man nicht von solchen Einzelfällen oder Phasen auf die gesamte Wirtschaft schließen. Solche Wellen von Entlassungen gibt es immer wieder. Zweifellos ist aber aktuell etwas mehr los, da es ja auch gravierende geopolitische, makroökonomische Schocks gibt, sowie eine große Transformation in Teilen der Wirtschaft.

Es ist keine Transformation sondern ein Wirtschaftskrieg. Hintergrund dazu hat Ray Dalio dargelegt. Deutschland ist eben der Leitragende, weil wir uns nicht dagegen wehren können.

Aktuell sind in Deutschland so viele Menschen beschäftig wie nie zuvor. BMW und co haben Absatzrekorde eingefahren. Fast jede int. Top Tech Firma hat zuletzt groß in Deutschland investiert oder ihre Standorte hier ausgebaut. Andere Firmen investieren Rekordsummen in Deutschland (und nicht nur die mit Subventionen).

Das ändert sich aber gerade, weil da jemand, sagen wir mal, rummanipuliert zu unserem Nachteil. Ansonsten würde Dtld. davon galoppieren, weil wir eine sehr gute Ausgangslage in Europa haben.

Jede Wirtschaft braucht von Zeit zu Zeit eine konstruktive Disruption. Das findet jetzt in Deutschland statt. Manche Branchen machen in D keinen SInn mehr (oder tun es schon lange nicht mehr).

Hör doch auf, diese Wirtschaftskrise hat bestimmt nichts mit konstruktiver Disruption zu tun. Eine künstliche Verteuerung unserer Energie ist für jeden Betrieb ein globaler Nachteil. Das ist rein politisch verursacht!

Was aber auch Teil der unschönen Wahrheit ist (und das Forum hier beweist das jeden Tag dutzendfach): In einigen tarifgeregelten Konzernen in Deutschland wird für wenig Leistung sehr viel bezahlt. Manche FIrmen merken, dass sie sich das nicht mehr leisten wollen/können.

Ja richtig, in der Politik ist die Anzahl der Nichtleister inzwischen höher. Außerdem sind sehr viele Parlamentarier Politikwissenschaftler oder Juristen. Somit wird jedes Problem mit schöner Rhetorik oder neuen Gesetzen geregelt.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Die Boomer hier im Forum, welche noch am Diplom hängen und 50k als zu viel empfinden, sind leider in der Zeit stehen geblieben.

Ein Bachelor, egal, ob Maschinenbau oder BWL, setzt einen ausreichenden Grundstein für 95 % aller relevanten Stellen, den Rest lernt man sowieso on-the-job.
In den letzten Jahren hat die Inflation unsere Lebenshaltungskosten in allen Bereichen erhöht und die Immobilienpreise sind exorbitant gestiegen, sodass wir (Gen-Z) uns den Traum vom Eigenheim oder einer familiengerechten Wohnung abschminken können, solange wir nicht erben oder es noch zu einem unwahrscheinlichen Crash kommt.

Die hohe Zuwanderung in Kombination mit dem gestiegenen Bauzins und Masseninsolvenz von Bauträgern, macht das Ganze in den kommenden Jahren zumindest unwahrscheinlich.
Quereinsteiger als Lokführer bei der DB bekommen schon zwischen 45 000 und 56 000 Euro nach einem Jahr bezahlter Schulung.

Ein Absolvent, der heutzutage mit 50k einsteigt und die Stufen im Konzern aufsteigt, hat im Endeffekt den selben Lebensstandard wie ein Bandarbeiter vor 10 Jahren und verdient ähnlich wie ein „Nicht-Akademiker“.

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Voice of Reason

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Wir müssen nur leider auch diese Gehälter im Valley zahlen, weil man halt easy 3000-5000USD an Miete zahlt - und dafür bekommt man keine Riesenhütte.
Die Lebenshaltungskosten dort sind einfach absurd - ich war vor ein paar Tagen noch wieder da. Es ist krank, was dort für Lebensmittel und "Artikel des täglichen Lebens" ausgegeben werden muss.

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Eine Erklärung für die Dissonanz (welch elitär-gewähltes Vokabular, ich bin entzückt) wären aus meiner Sicht die Definition von "Mangel" die meine ich sehr arbeitgebernah gewählt ist, in Richtung ab <8 Bewerber je Stelle?

Ein weiterer Punkt ist mit Sicherheit die Wahl der Ingenieursdisziplin. Subjektiv gibt es auch hier seit längerem einen Trend weg vom klassischen Maschinenbau hin zu Mechatronik und E-Technik. Praktisches Beispiel hierzu die berühmt berüchtigte "Energiewende". Als Maschinenbauer bekommt man von diesem Kuchen gefühlt fast gar nichts ab. E-Ings oder entsprechende Wings schon eher.

So ist es. In der Energiewirtschaft entstehen sehr viele neue Jobs. Allein die Übertragungsnetzbetreiber bauen massiv auf, die Verteilnetzbetreiber haben ebenfalls enormen Bedarf. Es gibt zu wenig E-Ings, das merken wir in meinem Unternehmen schmerzlich. Wenn das kein "Mangel" sein soll, was dann???

Ich hatte ein VG bei einem Verteilnetzbetreiber. Gehaltsvorstellung: 90k EUR all-in mit 40 Std., was auch akzeptiert wurde.
Allerdings wurde mir gesagt, dass das Projekt 10 Jahre dauere und was danach passiert, ist ungewiss.
Die Zukunftsaussicht ist in der Energiebranche genauso ungewiss.

Ich habe das Angebot abgelehnt.

Mir hat tennet auf einer Stelle, die mit 95 K ausgeschrieben war 60 geboten. Richtige Deppen hätte man sich komplett sparen können den Prozess. Ich hatte Schlüsselkonpetnzen die bei igm sofort einen AT Vertrag zur Folge hätten. Wechsele jetzt zu IGM und merke auch dass das Geld enger sitzt. Jeden Euro Leistungszulage aus der Nase ziehen und man liest noch von den Jahren zuvor wo es nur so rausgeballert wurde. Egal. Das Pendel schlägt auch wieder zurück und ich denke mir lieber jetzt noch wechseln als ein lock in in einer, zugegebenermaßen angenehmen, Endstation. Hoffentlich bereue ich es nicht.

Ein Angebot, wo man mir sagt, dass das Projekt zehn Jahre läuft beziehungsweise in deinem Fall ja zehn Jahre vom Bund bezahlt wird, hätte ich sofort genommen. Es gibt nichts besseres um Karriere zu machen und sich dann irgendwann wieder weiter zu entwickeln. Denn wer heutzutage mit Sicherheit über zehn Jahre rechnet, ist ehrlicherweise nicht mehr zu helfen. in zehn Jahren bist du doch auch bei DAX Konzern mittlerweile zweimal verkauft worden.

Es hat etwas an der Story gefehlt: Das Projekt hat bereits vor 4 Jahren angefangen. Also 6 Jahre bleiben noch.
Die Aussage, dass das Projekt 10 Jahre dauert, bezieht sich auf die Stelle, die von diesem 10 jährigen Projekt hervorgeht als "Introduction".

Mein Job ist "kriegssicher". Meine Wechselmotivation beruht eher auf schlechter Atmosphäre und Art und Weise, wie Angestellte behandelt werden.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Voice of Reason schrieb am 17.04.2024:

Wir müssen nur leider auch diese Gehälter im Valley zahlen, weil man halt easy 3000-5000USD an Miete zahlt - und dafür bekommt man keine Riesenhütte.
Die Lebenshaltungskosten dort sind einfach absurd - ich war vor ein paar Tagen noch wieder da. Es ist krank, was dort für Lebensmittel und "Artikel des täglichen Lebens" ausgegeben werden muss.

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

Was allein die Miete angeht, stimmt die Relation zum Gehalt in Deutschland auch nicht mehr.
In Berlin-Mitte zahlst Du locker über 2k EUR für eine 60qm Wohnung.
In FFM oder München sowieso.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

In USA hast du generell viel höhere Kosten. Ist doch bei weitem nicht nur die Miete.

Schule, Bildung, Supermarkt, Restaurants, Gesundheitsvorsorge,…

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Voice of Reason schrieb am 17.04.2024:

Wir müssen nur leider auch diese Gehälter im Valley zahlen, weil man halt easy 3000-5000USD an Miete zahlt - und dafür bekommt man keine Riesenhütte.
Die Lebenshaltungskosten dort sind einfach absurd - ich war vor ein paar Tagen noch wieder da. Es ist krank, was dort für Lebensmittel und "Artikel des täglichen Lebens" ausgegeben werden muss.

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

Was allein die Miete angeht, stimmt die Relation zum Gehalt in Deutschland auch nicht mehr.
In Berlin-Mitte zahlst Du locker über 2k EUR für eine 60qm Wohnung.
In FFM oder München sowieso.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ich habe 2006 (!) als Dipl. Inf. (FH) in einem IGM Konzern in München 48.000 Euro als Einstiegsgehalt bekommen. Meine Komilitonen bei den kleineren Firmen 44.000 Euro. Selbst CapGemini hat mir damals 42.000 Euro bezahlt.
Meine Wohnung in München Giesing hat 650 Euro warm gekostet (2 Zimmer, Küche Bad - alles mit Tageslicht, OK war ein Bau aus den 1950ern ca. aber saniert).

Es ist absolut übel wie schlecht in GE mitterlweile gezahlt wird angesichts der Kosten.

Bzgl. Sicherheit im Konzern:

  • Mit den ganzen M&A / Tochterfirmen / Ausgründungen etc. muss man sich halt darauf einstellen, dass man alle 5-10 Jahre einen anderen Arbeitsvertrag bekommt, jemand anderem gehört
  • Siehe Siemens, Bosch, VW Ausgründungen und deren "Rückabwicklungen" gerade (CARIAD z.B.)

Dieses "ich sitze in der Zentrale und bin für immer sicher stimmt aus meiner Sicht auf keinen Fall.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Quereinsteiger als Lokführer bei der DB bekommen schon zwischen 45 000 und 56 000 Euro nach einem Jahr bezahlter Schulung.

Ist ein bisschen optimistisch, du kannst ca. 2000 Euro von 45000 inkl. Zulagen abziehen.
Und 56000 gibts nie, zwischen 1. Stufe und 7. Stufe, also 30!!!! Jahre lang bei dem Verein als Lokführer dabei, liegen ca. 6700 Euro brutto Unterschied.

Zulagen sind für alle gleich und betragen, wenn hauptsächlich Schichten gefahren werden, wo man die Familie nicht sieht, ca. 450 Euro und sind für alle gleich. Als Lokführer erhält man in der recht großen Zeitspanne zwischen 06-20 Uhr nur sein nacktes Grundgehalt, einmal pro Tag die Fahrentschädigung von 6,65 Euro brutto zu versteuern und seine Verpflegungspauschale/Ausbleibezeit vom AG, wenn man sie auch per Formular für jede Schicht geführt monatlich beim AG beantragt (von Wohnung zu Wohnung ab 8 h --> 6 Euro und 9 Euro, wenn größer 14 h.) Steuerfrei nur, wenn von der ersten Tätigkeitsstelle (Meldestelle oder Bahnsteig) größer 8 h.
Wer als Lokführer Geld verdienen will, geht zur Personalüberlassung.

Die zahlen mittlerweile 32 Euro brutto Grundlohn plus bessere Zulagen. Damit verdient man ca. Netto das 1,8 -2-fache gegenüber einem DBler. Ist wie in der Pflege, da verdienen die Leiharbeiter auch deutlich besser als die Festangestellten.

Da sich das langsam rumgesprochen hat, laufen der DB die Lokführer aktuell weg (Kündigungsfrist ca. 6 Monate), mit dem Resultat, dass ab August selbst der Fernverkehr die Fahrten ausdünnen muss. Die DB darf dann, wenn der Arbeitsnachwuchsmarkt leer ist bzw, nicht mehr genug geeignete Aspiranten mehr hergibt, sich dann aus diesem Pool ebenfalls teuer bedienen, ansonsten fällt das dauerhaft aus und bald dann noch mehr.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Rein aus interesse.. was soll bitte bei Siemens der Fall sein?

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Ich habe 2006 (!) als Dipl. Inf. (FH) in einem IGM Konzern in München 48.000 Euro als Einstiegsgehalt bekommen. Meine Komilitonen bei den kleineren Firmen 44.000 Euro. Selbst CapGemini hat mir damals 42.000 Euro bezahlt.
Meine Wohnung in München Giesing hat 650 Euro warm gekostet (2 Zimmer, Küche Bad - alles mit Tageslicht, OK war ein Bau aus den 1950ern ca. aber saniert).

Es ist absolut übel wie schlecht in GE mitterlweile gezahlt wird angesichts der Kosten.

Bzgl. Sicherheit im Konzern:

  • Mit den ganzen M&A / Tochterfirmen / Ausgründungen etc. muss man sich halt darauf einstellen, dass man alle 5-10 Jahre einen anderen Arbeitsvertrag bekommt, jemand anderem gehört
  • Siehe Siemens, Bosch, VW Ausgründungen und deren "Rückabwicklungen" gerade (CARIAD z.B.)

Dieses "ich sitze in der Zentrale und bin für immer sicher stimmt aus meiner Sicht auf keinen Fall.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Quereinsteiger als Lokführer bei der DB bekommen schon zwischen 45 000 und 56 000 Euro nach einem Jahr bezahlter Schulung.

Ist ein bisschen optimistisch, du kannst ca. 2000 Euro von 45000 inkl. Zulagen abziehen.
Und 56000 gibts nie, zwischen 1. Stufe und 7. Stufe, also 30!!!! Jahre lang bei dem Verein als Lokführer dabei, liegen ca. 6700 Euro brutto Unterschied.

Zulagen sind für alle gleich und betragen, wenn hauptsächlich Schichten gefahren werden, wo man die Familie nicht sieht, ca. 450 Euro und sind für alle gleich. Als Lokführer erhält man in der recht großen Zeitspanne zwischen 06-20 Uhr nur sein nacktes Grundgehalt, einmal pro Tag die Fahrentschädigung von 6,65 Euro brutto zu versteuern und seine Verpflegungspauschale/Ausbleibezeit vom AG, wenn man sie auch per Formular für jede Schicht geführt monatlich beim AG beantragt (von Wohnung zu Wohnung ab 8 h --> 6 Euro und 9 Euro, wenn größer 14 h.) Steuerfrei nur, wenn von der ersten Tätigkeitsstelle (Meldestelle oder Bahnsteig) größer 8 h.
Wer als Lokführer Geld verdienen will, geht zur Personalüberlassung.

Die zahlen mittlerweile 32 Euro brutto Grundlohn plus bessere Zulagen. Damit verdient man ca. Netto das 1,8 -2-fache gegenüber einem DBler. Ist wie in der Pflege, da verdienen die Leiharbeiter auch deutlich besser als die Festangestellten.

Da sich das langsam rumgesprochen hat, laufen der DB die Lokführer aktuell weg (Kündigungsfrist ca. 6 Monate), mit dem Resultat, dass ab August selbst der Fernverkehr die Fahrten ausdünnen muss. Die DB darf dann, wenn der Arbeitsnachwuchsmarkt leer ist bzw, nicht mehr genug geeignete Aspiranten mehr hergibt, sich dann aus diesem Pool ebenfalls teuer bedienen, ansonsten fällt das dauerhaft aus und bald dann noch mehr.

Mein Kollege hat diese Umschulung über das Arbeitsamt bekommen, dann 1 Jahr als Lokführer gearbeitet und ist dann in die Disposition bei DB gewechselt.

Schichtarbeit und Arbeiten am Wochenende ist jetzt nicht so geil, aber dafür geht der jetzt mit ca. 65k nach Hause und hat gefühlt 50 Tage Urlaub im Jahr. Vor 2 Jahren war der noch mehr oder weniger Tagelöhner.

Ich kenne über ihn einige Fälle die ihren Job auf dem Bau oder im Einzelhandel aufgegeben haben und zur DB gewechselt sind. Die können aktuell wohl jeden gebrauchen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

Ne, da sind wir uns nicht einig. Die Politiker sägen gerade am Ast der sie selbst trägt (Stichwort Verbrennerverbot, Elektroautoförderung etc.). Rückstand sehe ich eher wenig, außer dass man natürlich im Ausland aufgrund der Rahmenbedingungen (günstigere Energie, weniger Bürokratie, weniger Auflagen...) günstiger produzieren kann.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

Was für ein Rückstand?

Mal die letzten Nachrichten rund um Tesla gelesen? Die sind lange nicht mehr DER Technologieführer, wie man noch vor 4-5 Jahren gedacht hat.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ernstgemeinte Frage: Inwiefern verbockt?

Ich meine das durchaus ernst. Nicht dass ich alle Entscheidungen gut heiße, oder alles genauso gemacht hätte. Schaut es aktuell nicht eher so aus, dass der E-Auto-Markt rückläufig ist und gerade die Verbrenner noch die Ergebnisse der Industrie retten? Wenn man bedenkt, dass die gewachsene Konkurrenz aus China nun Autos mit aggressivem Pricing vertreibt wüsste ich auch nicht was "die Autoindustrie" dagegen hätte "besser" machen können? Also mal ganz konkret gefragt: Was hätte man groß anders machen können? Und bitte keine allgemeine Phrasen. E-Auto Experimente gab es immer wieder und sie haben nie gefruchtet. Das Einzige was man vermutlich wirklich als groben Fehler sehen könnte ist das (gefühlt) vollkommene Unterlassen des Aufbaus eigener Software-Kompetenz. Abseits davon ist mein Gefühl, dass die Industrie seit 10 Jahren im Spannungsverhältnis aus Umweltthemen und globaler Wirtschaftspolitik (man denke auch an Trumps Drohungen Richtung Strafzölle auf deutsche Autos) gefangen ist. Nicht unbedingt das attraktivste Umfeld.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

Eher anders, die dt. Autoindustrie war sehr erfolgreich, daher hat das ihre Gegner auf den Plan gerufen. Tesla hat eine 4x höhere Marktkapitalisierung als Volkswagen und 2x so hoch wie Toyota (größter Autokonzern der Welt) obwohl Tesla 1,4 Mio. E-Autos weltweit verkauft hat. Toyota hat 11,2 Mio. Fahrzeuge, Volkswagen 9,24 Mio. weltweit verkauft (alles Zahlen aus 2023).

Das kann also rein rechnerisch gar nicht sein, dass obwohl Tesla 1/10 der Anzahl Autos von Toyota verkaufen, sie aber doppelt soviel Marktwert haben. Und bis Tesla tatsächlich Volkswagen und Toyota beim Autoabsatz überholt, fließt noch viel Wasser die Flüsse runter.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Tesla wird am Kapitalmarkt auch nicht als reiner Autobauer bewertet, sondern als zukünftiger KI Leader mit selbsfahrenden Autos und Humanoids als Bandklopper etc.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

Eher anders, die dt. Autoindustrie war sehr erfolgreich, daher hat das ihre Gegner auf den Plan gerufen. Tesla hat eine 4x höhere Marktkapitalisierung als Volkswagen und 2x so hoch wie Toyota (größter Autokonzern der Welt) obwohl Tesla 1,4 Mio. E-Autos weltweit verkauft hat. Toyota hat 11,2 Mio. Fahrzeuge, Volkswagen 9,24 Mio. weltweit verkauft (alles Zahlen aus 2023).

Das kann also rein rechnerisch gar nicht sein, dass obwohl Tesla 1/10 der Anzahl Autos von Toyota verkaufen, sie aber doppelt soviel Marktwert haben. Und bis Tesla tatsächlich Volkswagen und Toyota beim Autoabsatz überholt, fließt noch viel Wasser die Flüsse runter.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Was die Deutsche Autoindustrie nachhaltig geschädigt hast ist der Dieselskandal.
VW/AUDI hat als Marke darunter sehr stark gelitten. "Made in Germany" war mit dem Hauptprodukt damit entzaubert.

Wegen der Siemens Frage oben: Wenn Siemens für etwas bekannt ist die letzten 20 Jahre (Angefangen 2000 mit Quimonda, Benq, NokiaSiemensNetworks, Healthinieers, Energy, etc.) dann ist es das Abspalten und Verkaufen von Unterenhemensanteilen. Wie man da von einem sicheren Arbeitsplatz sprechen kann ist mir schleierhaft.

Habe schon so viele IT-Supplier Mitarbeiter bei mir im Vorstellungsgespräch sitzen sehen, die "früher" mal bei Siemens waren, dann verkauft wurden mit Firmenpleite etc. pp. und jetzt halt für irgendeine KMU Entwicklerbude oder bei den einschlägigen IT-Outsourcern arbeiten. Die dachten vermutlich auch alle "Arbeitsplatz ist sicher".

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Die Schwarzmaler zur deutschen Autoindustrie gibt es schon seit 20-25 Jahren. Am Ende ist der "Druck" durch die E-Mobilität gut, da verzögerte Veränderungen endlich angegangen werden.

Und wenn man sich die Performance und Entwicklung ansieht, dann muss man sich um die Industrie in Summe definitiv keine Sorgen machen. Und wenn ein OEM oder Zulieferer mal wirklich unter die Räder kommt, dann kann das auch positive Auswirkungen haben.

Ich würde heute mit jedem die Wette eingehen, dass die deutsche Autoindustrie auch in 10 oder 15 Jahren noch eine signifikante Rolle spielen wird

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Siemens macht es doch genau richtig. Ich verstehe nicht, wie man daran etwas negativ finden kann. Man betreibt aktives Portfolio Management und endet dadurch nicht wie der damalige Hauptwettbewerber GE (gerne mal die Marktkapitalisierung und die Gewinne vergleichen).

Noch dazu wachsen die Hauptgeschäfte von Siemens so stark, dass die Mitarbeiteranzahl stetig steigt und das trotz Abspaltungen. Außerdem behältst du selbst bei einer Abspaltung die gleichen Konditionen. Und wenn eine ehemalige Siemens Tochter wegen schlechter Performance Mitarbeiter entlassen muss (z.B. Energy), dann wäre das auch passiert, wenn das Unternehmen Teil der Siemens AG geblieben wäre.

Dein Argument macht daher für mich gar keinen Sinn bzw. das Gegenteil ist der Fall.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Was die Deutsche Autoindustrie nachhaltig geschädigt hast ist der Dieselskandal.
VW/AUDI hat als Marke darunter sehr stark gelitten. "Made in Germany" war mit dem Hauptprodukt damit entzaubert.

Wegen der Siemens Frage oben: Wenn Siemens für etwas bekannt ist die letzten 20 Jahre (Angefangen 2000 mit Quimonda, Benq, NokiaSiemensNetworks, Healthinieers, Energy, etc.) dann ist es das Abspalten und Verkaufen von Unterenhemensanteilen. Wie man da von einem sicheren Arbeitsplatz sprechen kann ist mir schleierhaft.

Habe schon so viele IT-Supplier Mitarbeiter bei mir im Vorstellungsgespräch sitzen sehen, die "früher" mal bei Siemens waren, dann verkauft wurden mit Firmenpleite etc. pp. und jetzt halt für irgendeine KMU Entwicklerbude oder bei den einschlägigen IT-Outsourcern arbeiten. Die dachten vermutlich auch alle "Arbeitsplatz ist sicher".

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Die Schwarzmaler zur deutschen Autoindustrie gibt es schon seit 20-25 Jahren. Am Ende ist der "Druck" durch die E-Mobilität gut, da verzögerte Veränderungen endlich angegangen werden.

Und wenn man sich die Performance und Entwicklung ansieht, dann muss man sich um die Industrie in Summe definitiv keine Sorgen machen. Und wenn ein OEM oder Zulieferer mal wirklich unter die Räder kommt, dann kann das auch positive Auswirkungen haben.

Ich würde heute mit jedem die Wette eingehen, dass die deutsche Autoindustrie auch in 10 oder 15 Jahren noch eine signifikante Rolle spielen wird

Niemand sagt dass die verschwinden wird. Es braucht halt nur weniger Ingenieure. Und die Anzahl an attraktiven Jobs wird sinken zumindest in D.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Die Schwarzmaler zur deutschen Autoindustrie gibt es schon seit 20-25 Jahren. Am Ende ist der "Druck" durch die E-Mobilität gut, da verzögerte Veränderungen endlich angegangen werden.

Und wenn man sich die Performance und Entwicklung ansieht, dann muss man sich um die Industrie in Summe definitiv keine Sorgen machen. Und wenn ein OEM oder Zulieferer mal wirklich unter die Räder kommt, dann kann das auch positive Auswirkungen haben.

Ich würde heute mit jedem die Wette eingehen, dass die deutsche Autoindustrie auch in 10 oder 15 Jahren noch eine signifikante Rolle spielen wird

In Deutschland eine signifikante Rolle, ja vielleicht. Aber in der Welt? Und was heißt Performance und Entwicklung? Die Deutschen Autobauer werden am Aktienmarkt zu absurden Kurs-Gewinn-Verhältnissen gehandelt. Quasi der gesamte Markt rechnet offensichtlich damit, dass Gewinne und Umsätze der Autobauer zurückgehen. Würde das nicht auf ein paar wenige Schwarzmaler beschränken. Und dafür gibt es auch gute Gründe - Deutsche Energiepreise und Kosten allgemein, Bürokratie, Innovationsfeindlichkeit und zuletzt auch die Kostenstruktur innerhalb der Konzerne um hier mal nur ein paar Punkte zu nennen.

Man muss sich nur mal anschauen, was Amerikanische Techunternehmen an Umsatz oder Gewinn pro Mitarbeiter machen, da liegen Welten dazwischen hinsichtlich der Profitabilität und Produktivität. Und dabei haben deutsche Autobauer schon den Großteil ihrer Entwicklung an Dienstleister ausgelagert, wo Ingenieure zu niedriglöhnen Schuften...
Es ist wirklich an der Zeit hier das Ruder rumzureißen, sonst könnte das in Zukunft übel aussehen für Deutschland...

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Schichtarbeit und Arbeiten am Wochenende ist jetzt nicht so geil, aber dafür geht der jetzt mit ca. 65k nach Hause und hat gefühlt 50 Tage Urlaub im Jahr. Vor 2 Jahren war der noch mehr oder weniger Tagelöhner.

Dann soll dir dein Bekannter mal seine Eingruppierung mitteilen; 65k sind völlig illusorisch. Als Dispo geht man mit ca. 46k nach Hause. Für 65k reicht noch nicht mal bei der DB 'n frischer Bachelor und ne Projektmanagementstelle, um innerhalb eines Jahres auf 65k zu kommen.

Die DB nimmt auch nicht jeden, darf sie nicht und kann sie auch nicht. Viele der DB-Stellen sind trotz ihr mäßigen Bezahlung komplex, absolut zeitkritisch oder/und sicherheitsrelevant, dass Unfähige, Untaugliche und Deppen täglich Chaos und Katastrophen auslösen würden, dass sich kein Rad mehr drehte.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

Hat nichts mit Geiz zu tun, sondern liegt in der Natur der Sache. Eine Firma im Silicon Valley oder Facebook kann einem Elite-Entwickler 500k bezahlen, weil Software quasi null Begleitkosten, kaum Vorlaufzeit und nahezu unendliche Skalierbarkeit hat und das auch alle Investoren wissen. Man sieht sofort, ob der Mitarbeiter sein Geld wert ist. Der lasche Kündigungsschutz in den USA ermöglicht es, so einen MA direkt wieder gehen zu lassen, wenn die Zahlen nicht stimmen. Dann muss derjenige gar kein volles Jahresgehalt bekommen.

Und abgesehen davon kriegt auch nicht weit jeder Google- und Facebook-Entwickler über 300k pro Jahr. Das sind die Besten der Besten und die könnten auch in Berlin oder Bukarest sitzen und genauso viel verdienen, wenn sie wollten.

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WiWi Gast

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Stimmt. Die industrielle Basis von Deutschland ist robust und unzerstörbar. De-Industrialisierung? Das ist alles nur Panikmache.

... sagte man über Japan auch.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Ich habe es schon in einem anderen Thread gepostet, aber tue es gern noch mal.

In vielen Industriebetrieben verschiedener Branchen zeigt sich das gleiche Bild:

  • schlechtere Eingruppierungen, z. B. 1-3 EGs unterhalb IGM Prospekt
  • keine Vergabe der höchsten EG mehr (keine EG17 in BW ist schon länger gelebte Praxis, EG12b in Bayern auch zunehmend auf dem Rückzug)
  • die Durchschnittswerte der Leistungszulage (LZ) werden vielfach nicht mehr oder stark verzögert erreicht, z. B. 14 % in BY erst nach 10+ Jahren im Betrieb
  • Vereinbarungen zu Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich sind inzwischen normal, z. B. im Rahmen einer Standortsicherung
  • 40 h Verträge werden reduziert trotz hohem Workload
  • Einschränkung der Gleitzeit durch Einführung von zusätzlichen betrieblichen Zeitkonten mit entsprechendem Zugriff des Arbeitgebers
  • Verlagerung von Jobs sowie Nachbesetzungen in BCC

Wir sind mittendrin in der Deindustrialisierung. Andere Länder schaffen mit deutlich weniger Industrieanteil zwar auch ähnlichen Wohlstand wie die BRD, die Einkommen pro Kopf erreichen aber kaum das Level deutscher Industriejobs.

Interessanterweise hat der öffentliche Dienst inzwischen massiv aufgeholt.
In EG12.6 TV-V gibts für einen Controller oder Planungsingenieur bei 39 h bereits 93k p. a. Das bekommt man dort durch Stufenaufstieg nach spätestens 15 Jahren automatisch, mit Verhandlungsgeschick aber auch deutlich früher. In EG15.6 liegt man bei 120k p. a.

Im vglw. schlechteren TVöD VKA gibts in der EG12.6 immerhin noch rund 83k p. a. bei 39 h zzgl. bAV. Das erreicht man in manchen Konzernen auf vergleichbarer Ebene ggf. kurz vor der Rente.

In einer Kommune muss ich aber nicht weltweit auf Dienstreise oder z. T. komplexe technische Sachverhalte in Englisch und in unterschiedlichen Zeitzonen mit Werk Timbuktu abklären. Die nächsten Quartalszahlen jucken auch nicht...

Wenn es in der Industrie so weiter geht, ist der öD in spätestens 10 Jahren der neue "place to be".

Es kommt auf die Kommune an. Bei unserer Stadt (über 100.000 Einwohner) fangen Bachelor Absolventen Ing/Architektur bei E9 an. Teilweise werden Masterabsolventen E12 eingruppiert. Unsere Kommune sucht Bauingenieure, Architekten und technische Zeichner.

Welche Kommune ist das? Bin Architektin (noch mit Diplom)

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Niemand sagt dass die verschwinden wird. Es braucht halt nur weniger Ingenieure. Und die Anzahl an attraktiven Jobs wird sinken zumindest in D.

Volle Zustimmung, der AN in Deutschland muss in Zukunft durch niedrige Gehälter und mehr Leistung/Können versuchen, die Standortnachteile Deutschlands auszugleichen - geht aber nur im beschränkten Maße und deshalb werden etliche Jobs hier verschwinden, gerade was die Fertigung und das nahe Drumherum betrifft.

Bei den (Aluminium-)Gießereien sieht man es heute schon, alle die Massenfertigungen machen, sind weg oder in ernsten finanziellen Schwierigkeiten. Halten können sich nur noch paar Wenige, die kleine Stückzahlen und Sonderanfertigungen machen, wo noch Manpower und spezielles Know-how gebraucht wird und damit die Standortkosten noch nicht den größten Batzen in der Kalkulation ausmachen. Ein Land mit höchsten Energie- und Rohstoffkosten plus ner physischen und bürokratischen Infrastruktur, wo es sich nur noch quält und staut, ist im internationalem Wettbewerb, wo mittlerweile fast alle ihre Hausaufgaben gemacht haben, einfach unter ferner liefen.

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WiWi Gast

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WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Siemens macht es doch genau richtig. Ich verstehe nicht, wie man daran etwas negativ finden kann. Man betreibt aktives Portfolio Management und endet dadurch nicht wie der damalige Hauptwettbewerber GE (gerne mal die Marktkapitalisierung und die Gewinne vergleichen).

Noch dazu wachsen die Hauptgeschäfte von Siemens so stark, dass die Mitarbeiteranzahl stetig steigt und das trotz Abspaltungen. Außerdem behältst du selbst bei einer Abspaltung die gleichen Konditionen. Und wenn eine ehemalige Siemens Tochter wegen schlechter Performance Mitarbeiter entlassen muss (z.B. Energy), dann wäre das auch passiert, wenn das Unternehmen Teil der Siemens AG geblieben wäre.

Dein Argument macht daher für mich gar keinen Sinn bzw. das Gegenteil ist der Fall.

Was die Deutsche Autoindustrie nachhaltig geschädigt hast ist der Dieselskandal.
VW/AUDI hat als Marke darunter sehr stark gelitten. "Made in Germany" war mit dem Hauptprodukt damit entzaubert.

Wegen der Siemens Frage oben: Wenn Siemens für etwas bekannt ist die letzten 20 Jahre (Angefangen 2000 mit Quimonda, Benq, NokiaSiemensNetworks, Healthinieers, Energy, etc.) dann ist es das Abspalten und Verkaufen von Unterenhemensanteilen. Wie man da von einem sicheren Arbeitsplatz sprechen kann ist mir schleierhaft.

Habe schon so viele IT-Supplier Mitarbeiter bei mir im Vorstellungsgespräch sitzen sehen, die "früher" mal bei Siemens waren, dann verkauft wurden mit Firmenpleite etc. pp. und jetzt halt für irgendeine KMU Entwicklerbude oder bei den einschlägigen IT-Outsourcern arbeiten. Die dachten vermutlich auch alle "Arbeitsplatz ist sicher".

Bitte google doch mal die Stories zu Quimonda, BenQ, Osram, Fujitsu, NokiaSiemensNetworks oder jetzt ganz aktuell auch Atos (frühere SBS).
In München ist ja quasi kaum noch was übrig von Siemens - früher mal 28.000 Mitarbeiter alleine in der Hofmannstraße in München. 50.000 Siemens Angestellte in ganz München. Davon waren nach einem SZ Artikel von 2013 noch 7.000 übrig.

Von wegen der alten Konditionen / Sicherheit / etc. pp - schau mal wie sich diese Firmen entwickelt haben bzw. was davon noch übrig geblieben ist (viele davon sind ja quasi nicht mehr existent).

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Glaube du verstehst den Punkt wirklich nicht. Mir geht es darum, wenn ein ehemaliger Siemens Bereich schlecht lief, dann macht es wenig unterschied ob die Leute als Mitarbeiter der AG entlassen werden oder vorher eine Tochter gegründet wird und versucht wird zu strukturieren und dann ggf. aus der Tochter entlassen werden muss

Und doch, die Konditionen bei der ausgründung sind erstmal garantiert. War einige Jahre Berater bei Siemens und beispielsweise bei der Energy dabei.

Also sehe immer noch nicht, was das Problem ist. Dass sich ein Konzern mal neu aufstellt, ist ja eher positiv als negativ

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Siemens macht es doch genau richtig. Ich verstehe nicht, wie man daran etwas negativ finden kann. Man betreibt aktives Portfolio Management und endet dadurch nicht wie der damalige Hauptwettbewerber GE (gerne mal die Marktkapitalisierung und die Gewinne vergleichen).

Noch dazu wachsen die Hauptgeschäfte von Siemens so stark, dass die Mitarbeiteranzahl stetig steigt und das trotz Abspaltungen. Außerdem behältst du selbst bei einer Abspaltung die gleichen Konditionen. Und wenn eine ehemalige Siemens Tochter wegen schlechter Performance Mitarbeiter entlassen muss (z.B. Energy), dann wäre das auch passiert, wenn das Unternehmen Teil der Siemens AG geblieben wäre.

Dein Argument macht daher für mich gar keinen Sinn bzw. das Gegenteil ist der Fall.

Was die Deutsche Autoindustrie nachhaltig geschädigt hast ist der Dieselskandal.
VW/AUDI hat als Marke darunter sehr stark gelitten. "Made in Germany" war mit dem Hauptprodukt damit entzaubert.

Wegen der Siemens Frage oben: Wenn Siemens für etwas bekannt ist die letzten 20 Jahre (Angefangen 2000 mit Quimonda, Benq, NokiaSiemensNetworks, Healthinieers, Energy, etc.) dann ist es das Abspalten und Verkaufen von Unterenhemensanteilen. Wie man da von einem sicheren Arbeitsplatz sprechen kann ist mir schleierhaft.

Habe schon so viele IT-Supplier Mitarbeiter bei mir im Vorstellungsgespräch sitzen sehen, die "früher" mal bei Siemens waren, dann verkauft wurden mit Firmenpleite etc. pp. und jetzt halt für irgendeine KMU Entwicklerbude oder bei den einschlägigen IT-Outsourcern arbeiten. Die dachten vermutlich auch alle "Arbeitsplatz ist sicher".

Bitte google doch mal die Stories zu Quimonda, BenQ, Osram, Fujitsu, NokiaSiemensNetworks oder jetzt ganz aktuell auch Atos (frühere SBS).
In München ist ja quasi kaum noch was übrig von Siemens - früher mal 28.000 Mitarbeiter alleine in der Hofmannstraße in München. 50.000 Siemens Angestellte in ganz München. Davon waren nach einem SZ Artikel von 2013 noch 7.000 übrig.

Von wegen der alten Konditionen / Sicherheit / etc. pp - schau mal wie sich diese Firmen entwickelt haben bzw. was davon noch übrig geblieben ist (viele davon sind ja quasi nicht mehr existent).

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Im Moment sind die Anreizsysteme verschoben.
Ein Maschinbau Bachelor verdient netto nur 5k mehr zum Einstieg wie ein ausgelernter Einzelhandelskaufmann. Sollte der MBler im KMU landen, bleiben seine Aufstiegsschancen zudem noch unattraktiv.

Gleichzeitig sind die Eigenheimpreise in absurde höhen geschnellt.(unerreichbar)
Dann hat die Junge Generation eine Inflation erlebt, die von den älteren einfach ignoriert wird und die besonders Studenten und Berufsanfänger besonders zu spüren bekommt.(im Supermarkt)

In diesem Umfeld kommt man als junger Mensch zu dem Schluss, das man mit einem Stressigen Job sowieso nicht viel erreicht und Wendet sich halt dem einem Müßiggang zu oder spekuliert in crypto.

Bevor jetzt die Boomer wieder Schnappatmung bekommen: Die Anreizsysteme führen genau zu diesen Resultaten.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Die Boomer hier im Forum, welche noch am Diplom hängen und 50k als zu viel empfinden, sind leider in der Zeit stehen geblieben.

Ein Bachelor, egal, ob Maschinenbau oder BWL, setzt einen ausreichenden Grundstein für 95 % aller relevanten Stellen, den Rest lernt man sowieso on-the-job.
In den letzten Jahren hat die Inflation unsere Lebenshaltungskosten in allen Bereichen erhöht und die Immobilienpreise sind exorbitant gestiegen, sodass wir (Gen-Z) uns den Traum vom Eigenheim oder einer familiengerechten Wohnung abschminken können, solange wir nicht erben oder es noch zu einem unwahrscheinlichen Crash kommt.

Die hohe Zuwanderung in Kombination mit dem gestiegenen Bauzins und Masseninsolvenz von Bauträgern, macht das Ganze in den kommenden Jahren zumindest unwahrscheinlich.
Quereinsteiger als Lokführer bei der DB bekommen schon zwischen 45 000 und 56 000 Euro nach einem Jahr bezahlter Schulung.

Ein Absolvent, der heutzutage mit 50k einsteigt und die Stufen im Konzern aufsteigt, hat im Endeffekt den selben Lebensstandard wie ein Bandarbeiter vor 10 Jahren und verdient ähnlich wie ein „Nicht-Akademiker“.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Im Moment sind die Anreizsysteme verschoben.
Ein Maschinbau Bachelor verdient netto nur 5k mehr zum Einstieg wie ein ausgelernter Einzelhandelskaufmann. Sollte der MBler im KMU landen, bleiben seine Aufstiegsschancen zudem noch unattraktiv.

Gleichzeitig sind die Eigenheimpreise in absurde höhen geschnellt.(unerreichbar)
Dann hat die Junge Generation eine Inflation erlebt, die von den älteren einfach ignoriert wird und die besonders Studenten und Berufsanfänger besonders zu spüren bekommt.(im Supermarkt)

In diesem Umfeld kommt man als junger Mensch zu dem Schluss, das man mit einem Stressigen Job sowieso nicht viel erreicht und Wendet sich halt dem einem Müßiggang zu oder spekuliert in crypto.

Bevor jetzt die Boomer wieder Schnappatmung bekommen: Die Anreizsysteme führen genau zu diesen Resultaten.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Die Boomer hier im Forum, welche noch am Diplom hängen und 50k als zu viel empfinden, sind leider in der Zeit stehen geblieben.

Ein Bachelor, egal, ob Maschinenbau oder BWL, setzt einen ausreichenden Grundstein für 95 % aller relevanten Stellen, den Rest lernt man sowieso on-the-job.
In den letzten Jahren hat die Inflation unsere Lebenshaltungskosten in allen Bereichen erhöht und die Immobilienpreise sind exorbitant gestiegen, sodass wir (Gen-Z) uns den Traum vom Eigenheim oder einer familiengerechten Wohnung abschminken können, solange wir nicht erben oder es noch zu einem unwahrscheinlichen Crash kommt.

Die hohe Zuwanderung in Kombination mit dem gestiegenen Bauzins und Masseninsolvenz von Bauträgern, macht das Ganze in den kommenden Jahren zumindest unwahrscheinlich.
Quereinsteiger als Lokführer bei der DB bekommen schon zwischen 45 000 und 56 000 Euro nach einem Jahr bezahlter Schulung.

Ein Absolvent, der heutzutage mit 50k einsteigt und die Stufen im Konzern aufsteigt, hat im Endeffekt den selben Lebensstandard wie ein Bandarbeiter vor 10 Jahren und verdient ähnlich wie ein „Nicht-Akademiker“.

So ist es. Entweder man erbt, ist ein Top-Manager oder erfolgreich unternehmerisch tätig. Letzteres ist mit viel Glück und Arbeit verbunden. Deswegen als Angestellter lieber den Fokus auf die Freizeit legen. Wenn ma zu viel verdient wird man noch steuerlich benachteiligt und verliert auch Subventionen für Kita etc.
Das grosse Abstrampeln lohnt sich für die Mehrheit nicht mehr, da Reichtum heutzutage durch Erbschaft oder Investitionen in Sachwerte erlangt wird. Ist halt so strukturell im Neoliberalismus bedingt.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

Also ich habe es bei Daimler mitgemacht dass Kollegen die heimlich in der Kurzarbeit (Plandemie) gearbeitet haben verkauft wurden. Ganze IT Abteilungen fürs autonome fahren. Oder MB tech komplett an akka verkauft. Sorry aber das ist überall der Fall und ist dann halt blöd. Aber erstmal bleibt alles gleich und dann suchen sich die Performer was neues. Habe Freunde bei Telekom, VW, Siemens, Bosch die mal intern waren und jetzt nicht mehr. Man muss mit der aktuellen Situation planen und dann das beste draus machen. Oder soll man jetzt 100k igm Verträge ablehnen und lieber sicher im öffentlichen Dienst bleiben?

Healtineers sind froh raus zu sein und premium. Energy ist raus raus. Bad Bank sozusagen.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 03.04.2024:

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Bei uns (Dax IGM) sollte es in der Theorie auch so laufen. Problem daran ist nur, dass oftmals Leute aufgrund von persönlichen Beziehungen / Freundschaften geschützt werden und nicht auf Basis von Leistung oder Wichtigkeit der Funktion.

Führt dann dazu, dass alteingesessene Teamleiter ihre Mitarbeiter schützen und junge leistungswillige Kollegen Abfindungsangebote bekommen und diese auch annehmen, da sie keinerlei Probleme auf dem Jobmarkt haben.

Meinen Bereich (HQ Strategie) hat es bislang nicht betroffen, aber sollten die Konditionen ähnlich attraktiv sein, wie in der Vergangenheit, dann würde ich nicht zögern.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Mit deiner Schlussfolgerung musst du sehr vorsichtig sein, da sich sowas oftmals erst langfristig zeigt. Zwar immer abhängig von der konkreten Abteilung, aber es werden ja gerne mal Kosten im Bereich R&D und Technology gespart. Da merkst du natürlich operativ erstmal gar nichts für einige Jahre, aber wenn du langfristig die nächste Technologie verpennst, dann trifft es einen enorm. Aber nicht jetzt, sondern in vielleicht 5-10 Jahren.

Sicherlich gibt es Positionen, die man so gar nicht brauchen würden, aber deine generelle Schlussfolgerung ist leider sehr undifferenziert

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ich lese hier echt nur mimimi (1-3 Stufen under EG Prospekt, 14% in 10 Jahren, ….)
Liefert ab, zeigt Leistung und WERT, dann werdet ihr auch entsprechend gut bezahlt.
Ich rede aus Erfahrung.
Wer dem nicht folgen will, viel spaß weiter mit mimimi

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Würde ich aufpassen. Aktuell ist er Arbeitsmarkt komplett kaputt. Ich habe 3 Jahre gesucht und nun was gefunden. Wird nur schlimmer werden. Was adäquates zu finden (IGM hohe Stufe plus „Belastung“ aus einer strategischen Abteilung) kann schwer werden. Zumal solche laberjobs mit der Zeit auch endgültig rationalisiert werden. Siehe usa wo eher auf Graswurzel, ausprobieren, scheitern und ganze Bereiche dicht machen gesetzt wird. Da warst du gestern noch der King und dann sagt Google das Auto ist eingestellt und alle werden gefeuert, obwohl sie eigentlich auch was anderes tun könnten.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Bei uns (Dax IGM) sollte es in der Theorie auch so laufen. Problem daran ist nur, dass oftmals Leute aufgrund von persönlichen Beziehungen / Freundschaften geschützt werden und nicht auf Basis von Leistung oder Wichtigkeit der Funktion.

Führt dann dazu, dass alteingesessene Teamleiter ihre Mitarbeiter schützen und junge leistungswillige Kollegen Abfindungsangebote bekommen und diese auch annehmen, da sie keinerlei Probleme auf dem Jobmarkt haben.

Meinen Bereich (HQ Strategie) hat es bislang nicht betroffen, aber sollten die Konditionen ähnlich attraktiv sein, wie in der Vergangenheit, dann würde ich nicht zögern.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

Hat nichts mit Geiz zu tun, sondern liegt in der Natur der Sache. Eine Firma im Silicon Valley oder Facebook kann einem Elite-Entwickler 500k bezahlen, weil Software quasi null Begleitkosten, kaum Vorlaufzeit und nahezu unendliche Skalierbarkeit hat und das auch alle Investoren wissen. Man sieht sofort, ob der Mitarbeiter sein Geld wert ist. Der lasche Kündigungsschutz in den USA ermöglicht es, so einen MA direkt wieder gehen zu lassen, wenn die Zahlen nicht stimmen. Dann muss derjenige gar kein volles Jahresgehalt bekommen.

Und abgesehen davon kriegt auch nicht weit jeder Google- und Facebook-Entwickler über 300k pro Jahr. Das sind die Besten der Besten und die könnten auch in Berlin oder Bukarest sitzen und genauso viel verdienen, wenn sie wollten.

jeder Entwickler im silicon valley kriegt (mindestens) die. und nein, die kann man anderswo nicht ohne weiteres verdienen, wie auch? da müsste man schon selbstständig mit Start Up sein in Berlin oder Bucharest.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Da würde ich mir keine Sorgen machen. Es kommen so viele Angebote über Headhunter rein. Dazu war ich vor dem jetzigen Job viele Jahre in der Beratung. Da konnte ich jederzeit wieder zurück

Daher wäre ich der erste für so ein Angebot

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Würde ich aufpassen. Aktuell ist er Arbeitsmarkt komplett kaputt. Ich habe 3 Jahre gesucht und nun was gefunden. Wird nur schlimmer werden. Was adäquates zu finden (IGM hohe Stufe plus „Belastung“ aus einer strategischen Abteilung) kann schwer werden. Zumal solche laberjobs mit der Zeit auch endgültig rationalisiert werden. Siehe usa wo eher auf Graswurzel, ausprobieren, scheitern und ganze Bereiche dicht machen gesetzt wird. Da warst du gestern noch der King und dann sagt Google das Auto ist eingestellt und alle werden gefeuert, obwohl sie eigentlich auch was anderes tun könnten.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Bei uns (Dax IGM) sollte es in der Theorie auch so laufen. Problem daran ist nur, dass oftmals Leute aufgrund von persönlichen Beziehungen / Freundschaften geschützt werden und nicht auf Basis von Leistung oder Wichtigkeit der Funktion.

Führt dann dazu, dass alteingesessene Teamleiter ihre Mitarbeiter schützen und junge leistungswillige Kollegen Abfindungsangebote bekommen und diese auch annehmen, da sie keinerlei Probleme auf dem Jobmarkt haben.

Meinen Bereich (HQ Strategie) hat es bislang nicht betroffen, aber sollten die Konditionen ähnlich attraktiv sein, wie in der Vergangenheit, dann würde ich nicht zögern.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Das läuft bei allen großen Firmen fast gleich ab. Wird ja auch fast immer über externe Berater und Anwälte gesteuert.

Ich weiß nur noch, dass es vor Jahren meinen Vater bei Siemens auch „erwischt“ hat. Hier verstehe ich aber bis heute nicht, wie sich das für die Firma lohnen konnte. Da er zur damaligen Zeit eine relativ hohe Position hatte, war es ggf auch ein politisches Thema.

Ihm wurde eine Abfindung im hohen 6-Stelligen Bereich, eine voll bezahlte Freistellung bis zur Altersteilzeit (etwas weniger als drei Jahre), Anspruch auf seine ausstehenden Aktien und weiterhin volle AG Leistungen in die betriebliche Altersvorsorge und Dienstwagen.

Das einzige was sich Siemens dadurch gespart hat, ist der jährliche Bonus und weitere Aktienzuteilungen (und ggf wurde seine Stelle frei und ein Headcount fiel weg). Das Angebot war so attraktiv, dass man es nicht ablehnen konnte.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

Nicht von MB/VW aber ich kann aus Erfahrung sagen sobald nur sanfte Abbaumaßnahmen anstehen meist im kompletten Unternehmen Grabenkämpfe ausarten. Es genügen schon ~2% Abbau und schon kippt die Stimmung ins Bodenlose. Deswegen ist Wachstum wichtig.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

Ja, es ist immer sinnvoll, Sondersituationen, die nicht einmal 0.00000000000001% der Arbeitnehmer in Deutschland betreffen als Normalität hinzustellen.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Hat jemand sowas im Konzern schon mal mitgemacht? Mein Chef hat zu mir gesagt es gibt die Highperformer, Lowperformer und alles im Mittelfeld. Ich bin wohl im Mittelfeld anzusehen. Faierweise gibt es wirklich Leute, welche min 50-55h schieben. Das sind definitiv high Performer. Ich hab 40h und zu mir wurde immer gesagt wir sind zufrieden. Habe nach 4 Jahren 11 Prozent Leistungsbeurteilung bekommen zum AT hat es aber wohl nicht gereicht.
Was passiert mit den Leuten, wenn umorganisiert wird?
Wie und wer stuft einen als Low Performer ein? Woran wird ein Lowperformer fest gemacht?

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Bei uns (Dax IGM) sollte es in der Theorie auch so laufen. Problem daran ist nur, dass oftmals Leute aufgrund von persönlichen Beziehungen / Freundschaften geschützt werden und nicht auf Basis von Leistung oder Wichtigkeit der Funktion.

Führt dann dazu, dass alteingesessene Teamleiter ihre Mitarbeiter schützen und junge leistungswillige Kollegen Abfindungsangebote bekommen und diese auch annehmen, da sie keinerlei Probleme auf dem Jobmarkt haben.

Meinen Bereich (HQ Strategie) hat es bislang nicht betroffen, aber sollten die Konditionen ähnlich attraktiv sein, wie in der Vergangenheit, dann würde ich nicht zögern.

WiWi Gast schrieb am 20.04.2024:

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Hat jemand sowas im Konzern schon mal mitgemacht? Mein Chef hat zu mir gesagt es gibt die Highperformer, Lowperformer und alles im Mittelfeld. Ich bin wohl im Mittelfeld anzusehen. Faierweise gibt es wirklich Leute, welche min 50-55h schieben. Das sind definitiv high Performer. Ich hab 40h und zu mir wurde immer gesagt wir sind zufrieden. Habe nach 4 Jahren 11 Prozent Leistungsbeurteilung bekommen zum AT hat es aber wohl nicht gereicht.
Was passiert mit den Leuten, wenn umorganisiert wird?
Wie und wer stuft einen als Low Performer ein? Woran wird ein Lowperformer fest gemacht?

Bei uns (Dax IGM) sollte es in der Theorie auch so laufen. Problem daran ist nur, dass oftmals Leute aufgrund von persönlichen Beziehungen / Freundschaften geschützt werden und nicht auf Basis von Leistung oder Wichtigkeit der Funktion.

Führt dann dazu, dass alteingesessene Teamleiter ihre Mitarbeiter schützen und junge leistungswillige Kollegen Abfindungsangebote bekommen und diese auch annehmen, da sie keinerlei Probleme auf dem Jobmarkt haben.

Meinen Bereich (HQ Strategie) hat es bislang nicht betroffen, aber sollten die Konditionen ähnlich attraktiv sein, wie in der Vergangenheit, dann würde ich nicht zögern.

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

Bei uns gibt es Ende des Jahres im Endgespräch mit dem Vorgesetzten eine kleine Gesamtnote: unter Erwartungen, trifft Erwartungen und über Erwartungen, mit einigen Abstufungen dazwischen.
Wenn man diese Noten über mehrere Jahre sieht, erkennt man recht schnell, wer High und Low Performer ist. Bei dir klingt es sehr nach "trifft Erwartungen".

Off topic: Aus meiner Führungserfahrung kann ich sagen, dass reine Überstunden oft kein guter Indikator für Leistung sind. Oft schon Leute in Teilzeit gehabt, die deutlich besser und effizienter Arbeiten, als diejenigen mit 55h pro Woche.
Leider haben nach wie vor zu viele Unternehmen diese toxische Hustle-Kultur, in der Leistung nur in Überstunden und Absitzen gewürdigt wird.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

MB'ler schrieb am 17.04.2024:

Letzter Aspekt ist spannend. Man könnte auch sagen, dass in DE die letzten 10 Jahren ein IGM Schlaraffenland entstanden ist. Selbst erlebt. Glaube wir starten in eine Phase in der wieder mehr Substanz aufgebaut werden muss, aka viel Arbeit. Man blicke mal auf das Silicon Valley. Wer ernsthaft meint bei Google & Co. steckt hinter Innovation und Erfolg eine 35h Woche (real 20h) mit buntem Bällebad... naja. Eher nein.

Hahaha der war gut.
Bei Google im Silicon Valley verdienst du ja auch 300k mit 1-2Jahren BE, tatsächliche High Performer sind schnell über 600k. Würde gerne sehen wie eine deutsche Firma diesen Weg beschreitet. Mit deutschem Geiz gehts ja lieber ins Ausland und in 10 Jahren fragt man sich warum die Marke zusammengebrochen ist.

+1, aber er hat auch recht. Dass Gewerkschaftenschlaraffenland gibt es wirklich. Und es zeigt Effekt: Es zieht Mittelmaß an. Die USA ziehen Exzellenz an. Leider ist es die Wahrheit (an Steuerdaten ablesbar), dass die 1% den Rest des Landes am Leben halten. Deutschland hat die falsche Entscheidung getroffen. Es kann nur noch weiter bergab gehen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Das läuft bei allen großen Firmen fast gleich ab. Wird ja auch fast immer über externe Berater und Anwälte gesteuert.

Ich weiß nur noch, dass es vor Jahren meinen Vater bei Siemens auch „erwischt“ hat. Hier verstehe ich aber bis heute nicht, wie sich das für die Firma lohnen konnte. Da er zur damaligen Zeit eine relativ hohe Position hatte, war es ggf auch ein politisches Thema.

Ihm wurde eine Abfindung im hohen 6-Stelligen Bereich, eine voll bezahlte Freistellung bis zur Altersteilzeit (etwas weniger als drei Jahre), Anspruch auf seine ausstehenden Aktien und weiterhin volle AG Leistungen in die betriebliche Altersvorsorge und Dienstwagen.

Das einzige was sich Siemens dadurch gespart hat, ist der jährliche Bonus und weitere Aktienzuteilungen (und ggf wurde seine Stelle frei und ein Headcount fiel weg). Das Angebot war so attraktiv, dass man es nicht ablehnen konnte.

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

Diese Vorgehensweise kann ich von Daimler bestätigen. Ohne dein Vater jetzt irgendwie schlecht darstellen zu wollen klingt das aber nach einer Karriere, die in einer politischen oder heraus stehenden Positionen geendet hat, welche fürs Unternehmen dann irgendwann nicht mehr tragbar war aber dennoch politische Relevanz hatte. Jemand, der mit seiner Abteilung hervor steht, jedem bekannt ist und irgendwie etwas macht rum reist und damit ein wichtiges Teil des Unternehmens ist. Aber wenn man dann genau hinschaut, im Grunde obsolet geworden ist. Da möchte man dann natürlich auch nicht fristlos kündigen und Grabenkämpfe auslösen, sondern im guten trennen. So haben die das bei unseren Senioren Führungskräften, die sich an den Kultur Change nicht gewöhnt haben auch gemacht. Die Kosten der Arbeit werden sicher berücksichtigt worden sein, denn ein Mitarbeiter kostet ja nicht das, was er verdient. Führungskräfte haben zudem noch zahlreiche andere Benefits, extra Hotlines von Personal, irgendwelche Galas einmal im Jahr Dienstreisen, zur CES nach Vegas die sinnlos sind. Bei VW behalten Abteilungsleiter auch ihre Dienstwagen Regelung, wenn sie in Alterszeit gehen. Ich meine sogar bei einer normalen Kündigung ein Leben lang.

Die Mitarbeiter, die den Betriebsübergang zu Daimler Truck machen sollten oder denen die Abfindung angeboten wurde und die auf der Liste standen, diese Abfindung auch anzunehmen, wurden übrigens ganz anders behandelt. Da gab es schon psychologische Vorgehensweisen, die nicht mehr normal waren und auch nichts mit dem Kultur Change zu tun hatten, den Zetsche eingeführt hatte.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Klar ist das für mich gutes Management. Schau doch einfach mal auf GE. War damals immer das Paradebeispiel und Siemens wurde daran gemessen.

Und jetzt schau dir mal an, wie die Firmen relativ zueinander performt haben.

Ich würde echt gerne mal wissen, wo oder was du arbeitest. Vermutlich nicht im BWL Umfeld, denn genau was du zur Energy schreibst ist positives Portfolio Management. Im Rahmen der Strategie wird vorausschauend das Kerngeschäft definiert und das Portfolio entsprechend angepasst. Und die Zukunftsaussichten für eine Energy sind / waren schlechter und synergien quasi nicht vorhanden.

Das Argument „war doch mal Kerngeschäft“ ist für mich grob fahrlässig. Nur weil etwas man Kern war, muss man es trotzdem in frage stellen. Daher bitte einfach mal GE anschauen und du siehst, wie man es nicht machen soll

Disclaimer: arbeite nicht bei Siemens und habe daher auch keine „Fan Brille“, sondern im Finanz bzw. M&A Umfeld

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

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ExBerater

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Aus der Aussenbeobachtung hatte ich immer das Gefühl dass Siemens keinen Deut besser ist als der andere große deutsche Industriekonzern ThyssenKrupp (den ich gut kenne)

Der Unterschied ist nur dass Siemens ein paar bessere Geschäfte an Bord hat.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Klar war das eine „politische“ Kündigung, aber aus Sicht der Unternehmens kann es sich dennoch aus finanzieller Sicht niemals gelohnt haben.

Die Abfindung und der weitere Anspruch auf die Aktien waren in Summe so viel mehr als ausstehende Boni und mögliche Dientreisen in den verbleibenden Jahren. Es war wirklich für den Arbeitnehmer der „Goldene Handschlag“.

Die Firma muss da wirklich nur politisch gedacht haben. Sonst hätte meinen Vater auch einfach ins Home Office versetzen können und hätte sich Geld gespart

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Das läuft bei allen großen Firmen fast gleich ab. Wird ja auch fast immer über externe Berater und Anwälte gesteuert.

Ich weiß nur noch, dass es vor Jahren meinen Vater bei Siemens auch „erwischt“ hat. Hier verstehe ich aber bis heute nicht, wie sich das für die Firma lohnen konnte. Da er zur damaligen Zeit eine relativ hohe Position hatte, war es ggf auch ein politisches Thema.

Ihm wurde eine Abfindung im hohen 6-Stelligen Bereich, eine voll bezahlte Freistellung bis zur Altersteilzeit (etwas weniger als drei Jahre), Anspruch auf seine ausstehenden Aktien und weiterhin volle AG Leistungen in die betriebliche Altersvorsorge und Dienstwagen.

Das einzige was sich Siemens dadurch gespart hat, ist der jährliche Bonus und weitere Aktienzuteilungen (und ggf wurde seine Stelle frei und ein Headcount fiel weg). Das Angebot war so attraktiv, dass man es nicht ablehnen konnte.

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

Diese Vorgehensweise kann ich von Daimler bestätigen. Ohne dein Vater jetzt irgendwie schlecht darstellen zu wollen klingt das aber nach einer Karriere, die in einer politischen oder heraus stehenden Positionen geendet hat, welche fürs Unternehmen dann irgendwann nicht mehr tragbar war aber dennoch politische Relevanz hatte. Jemand, der mit seiner Abteilung hervor steht, jedem bekannt ist und irgendwie etwas macht rum reist und damit ein wichtiges Teil des Unternehmens ist. Aber wenn man dann genau hinschaut, im Grunde obsolet geworden ist. Da möchte man dann natürlich auch nicht fristlos kündigen und Grabenkämpfe auslösen, sondern im guten trennen. So haben die das bei unseren Senioren Führungskräften, die sich an den Kultur Change nicht gewöhnt haben auch gemacht. Die Kosten der Arbeit werden sicher berücksichtigt worden sein, denn ein Mitarbeiter kostet ja nicht das, was er verdient. Führungskräfte haben zudem noch zahlreiche andere Benefits, extra Hotlines von Personal, irgendwelche Galas einmal im Jahr Dienstreisen, zur CES nach Vegas die sinnlos sind. Bei VW behalten Abteilungsleiter auch ihre Dienstwagen Regelung, wenn sie in Alterszeit gehen. Ich meine sogar bei einer normalen Kündigung ein Leben lang.

Die Mitarbeiter, die den Betriebsübergang zu Daimler Truck machen sollten oder denen die Abfindung angeboten wurde und die auf der Liste standen, diese Abfindung auch anzunehmen, wurden übrigens ganz anders behandelt. Da gab es schon psychologische Vorgehensweisen, die nicht mehr normal waren und auch nichts mit dem Kultur Change zu tun hatten, den Zetsche eingeführt hatte.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Und woran wird ein Low Performer fest gemacht? Gibt es hier Maßstäbe oder Regeln die der Chef zur Masse zieht?
Wie wird mit einem Low Performer umgegangen? Wird das den Personen auch gesagt das Sie daran arbeiten können?

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Hat jemand sowas im Konzern schon mal mitgemacht? Mein Chef hat zu mir gesagt es gibt die Highperformer, Lowperformer und alles im Mittelfeld. Ich bin wohl im Mittelfeld anzusehen. Faierweise gibt es wirklich Leute, welche min 50-55h schieben. Das sind definitiv high Performer. Ich hab 40h und zu mir wurde immer gesagt wir sind zufrieden. Habe nach 4 Jahren 11 Prozent Leistungsbeurteilung bekommen zum AT hat es aber wohl nicht gereicht.
Was passiert mit den Leuten, wenn umorganisiert wird?
Wie und wer stuft einen als Low Performer ein? Woran wird ein Lowperformer fest gemacht?

Bei uns (Dax IGM) sollte es in der Theorie auch so laufen. Problem daran ist nur, dass oftmals Leute aufgrund von persönlichen Beziehungen / Freundschaften geschützt werden und nicht auf Basis von Leistung oder Wichtigkeit der Funktion.

Führt dann dazu, dass alteingesessene Teamleiter ihre Mitarbeiter schützen und junge leistungswillige Kollegen Abfindungsangebote bekommen und diese auch annehmen, da sie keinerlei Probleme auf dem Jobmarkt haben.

Meinen Bereich (HQ Strategie) hat es bislang nicht betroffen, aber sollten die Konditionen ähnlich attraktiv sein, wie in der Vergangenheit, dann würde ich nicht zögern.

Hallo Zusammen,
bei uns im Konzern wurden sozialverträglicher Stellenabbau angekündigt. Keine betriebsbedingte Kündigungen. Leider wird meine Stelle auch dabei sein. Ich bin in einem IGM Konzern angestellt. ERA 12 b mit 40 h. Eine Art Projektmanager im Ops Bereich. Prozesse etc. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Was passiert, wenn ich keinen anderen Job intern finde und keinen Aufhebungsvertrag annehme?
Ich wäre bereit auch was anderes zu machen bzw. Eine ERA Stufe runter zu gehen. Wir gründen gerade Familie.
Hat jemand von euch Erfahrung wie die AGs hier vorgehen?
Danke euch.
Manu

Ich hab das auf Arbeitgeberseite (Controlling Abteilung) meines Konzerns (großer IGM MDAX) mitgemacht.
Die Zentrale einer Division wirde von ca. 120 MA auf <30 MA (incl. Board, HR, IT, Legal, Controlling) verkleinert.

Das beeindruckende zuerst: Das Business ging danach normal weiter. Das hat mir gezeigt, dass man die meisten Funktionen in der Verwaltung wirklich nicht benötigt und die Leute sich meistens mit sich selbst beschäftigen.

Zum Vorgehen:
Es wurden Listen erstellt. Low Performer Systemrelevante Funktionen und High Performer. System relevante Funktionen unf wechselwillige High Performer wurden gesperrt und teilweise mit "Halteklauseln" ausgestattet: " Wenn Du bis 31.12.2025 nicht kündigst, erhälst Du einen Bonus von xx.000 EUR". System relevant waren zum Beispiel bestimmte IT Funktionen, ohne die das Business nicht weiter betrieben werden konnte oder Accounting Funktionen, die für Jahresabschlüsse benötigt wurden.

Low Performer (oder eher "Rollenbeschreibungen") wurden mit dem Betriebsrat besprochen. Es gab mehrere Optionen:
Wechsel zu einer anderen Einheit (und teilweise Standort), PEAG (2 Jahre in eine Auffanggesellschaft mit Zugang zum internen Arbeitsmarkt des Konzerns und externen Partner des Konzerns) oder direktes Abfindungsangebot/Aufhebungsvertrag.
Die Konditionen der PEAG Leute war am besten, dam man innerhalb der 2 Jahre weiterhin sein Gehalt erhielt, aber nicht arbeiten musste. Außerdem gabs einen Bonus bei vorzeitigem Wechsel. Ich hätte das gerne gemacht, war aber leider auf der gesperrten Liste.
Aufhebungsverträge entsprachen der Industrienorm.

Falls ein MA angenommen hätte, hätte es längere rechtliche Auseinandersetzungen gegeben. Grundsätzlich musst Du aber nichts unterzeichnen. Wenn der AG aber nachweisen kann, dass er Dir viele vertretbare Alternativen angeboten hat, Du diese aber nicht angenommen hast, kann er Dich trotzdem loswerden. Ich will ehrlich sein, das kam bei uns nicht vor, weil dieses Prozedere zu lange und teuer für beide Seiten gewesen wäre. In der Regel erhöht der AG das Angebot.

Meine persönliche Meinung und Reaktion nach dieser Erfahrung: Rechtschutzversicherung für Arbeitnehmer abgeschlossen.

Bei uns gibt es Ende des Jahres im Endgespräch mit dem Vorgesetzten eine kleine Gesamtnote: unter Erwartungen, trifft Erwartungen und über Erwartungen, mit einigen Abstufungen dazwischen.
Wenn man diese Noten über mehrere Jahre sieht, erkennt man recht schnell, wer High und Low Performer ist. Bei dir klingt es sehr nach "trifft Erwartungen".

Off topic: Aus meiner Führungserfahrung kann ich sagen, dass reine Überstunden oft kein guter Indikator für Leistung sind. Oft schon Leute in Teilzeit gehabt, die deutlich besser und effizienter Arbeiten, als diejenigen mit 55h pro Woche.
Leider haben nach wie vor zu viele Unternehmen diese toxische Hustle-Kultur, in der Leistung nur in Überstunden und Absitzen gewürdigt wird.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Sehe das eher mal als Ironie und nicht als ernst gemeinten Kommentar.

Ansonsten würde ich einfach mal einen Blick auf den Aktienkurs in den letzten Jahren empfehlen und die Gewinne

ExBerater schrieb am 22.04.2024:

Aus der Aussenbeobachtung hatte ich immer das Gefühl dass Siemens keinen Deut besser ist als der andere große deutsche Industriekonzern ThyssenKrupp (den ich gut kenne)

Der Unterschied ist nur dass Siemens ein paar bessere Geschäfte an Bord hat.

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Nein, du liest nicht richtig, so macht Diskussion keinen Sinn.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Klar ist das für mich gutes Management. Schau doch einfach mal auf GE. War damals immer das Paradebeispiel und Siemens wurde daran gemessen.

Und jetzt schau dir mal an, wie die Firmen relativ zueinander performt haben.

Ich würde echt gerne mal wissen, wo oder was du arbeitest. Vermutlich nicht im BWL Umfeld, denn genau was du zur Energy schreibst ist positives Portfolio Management. Im Rahmen der Strategie wird vorausschauend das Kerngeschäft definiert und das Portfolio entsprechend angepasst. Und die Zukunftsaussichten für eine Energy sind / waren schlechter und synergien quasi nicht vorhanden.

Das Argument „war doch mal Kerngeschäft“ ist für mich grob fahrlässig. Nur weil etwas man Kern war, muss man es trotzdem in frage stellen. Daher bitte einfach mal GE anschauen und du siehst, wie man es nicht machen soll

Disclaimer: arbeite nicht bei Siemens und habe daher auch keine „Fan Brille“, sondern im Finanz bzw. M&A Umfeld

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Du schreibst doch selbst, dass dort schlechte Entscheidungen getroffen wurden und sie dann noch gerade so die Kurve gekriegt haben.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Klar ist das für mich gutes Management. Schau doch einfach mal auf GE. War damals immer das Paradebeispiel und Siemens wurde daran gemessen.

Und jetzt schau dir mal an, wie die Firmen relativ zueinander performt haben.

Ich würde echt gerne mal wissen, wo oder was du arbeitest. Vermutlich nicht im BWL Umfeld, denn genau was du zur Energy schreibst ist positives Portfolio Management. Im Rahmen der Strategie wird vorausschauend das Kerngeschäft definiert und das Portfolio entsprechend angepasst. Und die Zukunftsaussichten für eine Energy sind / waren schlechter und synergien quasi nicht vorhanden.

Das Argument „war doch mal Kerngeschäft“ ist für mich grob fahrlässig. Nur weil etwas man Kern war, muss man es trotzdem in frage stellen. Daher bitte einfach mal GE anschauen und du siehst, wie man es nicht machen soll

Disclaimer: arbeite nicht bei Siemens und habe daher auch keine „Fan Brille“, sondern im Finanz bzw. M&A Umfeld

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ein aktuelles Beispiel von Ford aus dem Saarland: der Standort wird geschlossen, ein Werk in Spanien hat den Zuschlag für die Fertigung der neuen Modellreihe bekommen.

Also steht das Aus mehrerer tausend stellen unmittelbar bevor.
Die nun angebotene Abfindung berechnet sich wie folgt:
40.000 Basis + reguläres Monatsbrutto * 2 * 1,25 * Jahre betriebszugehörigkeit. Gedeckelt irgendwo bei Max. 25 Jahren und für Mitarbeiter kurz vor Rente ebenfalls etwas abgeändert. Damit kommt man auf ziemlich ansehnliche Summen und der Wechsel zum neuen Job kann für viele entspannt angegangen werden.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Klar war das eine „politische“ Kündigung, aber aus Sicht der Unternehmens kann es sich dennoch aus finanzieller Sicht niemals gelohnt haben.

Die Abfindung und der weitere Anspruch auf die Aktien waren in Summe so viel mehr als ausstehende Boni und mögliche Dientreisen in den verbleibenden Jahren. Es war wirklich für den Arbeitnehmer der „Goldene Handschlag“.

Die Firma muss da wirklich nur politisch gedacht haben. Sonst hätte meinen Vater auch einfach ins Home Office versetzen können und hätte sich Geld gespart

Das läuft bei allen großen Firmen fast gleich ab. Wird ja auch fast immer über externe Berater und Anwälte gesteuert.

Ich weiß nur noch, dass es vor Jahren meinen Vater bei Siemens auch „erwischt“ hat. Hier verstehe ich aber bis heute nicht, wie sich das für die Firma lohnen konnte. Da er zur damaligen Zeit eine relativ hohe Position hatte, war es ggf auch ein politisches Thema.

Ihm wurde eine Abfindung im hohen 6-Stelligen Bereich, eine voll bezahlte Freistellung bis zur Altersteilzeit (etwas weniger als drei Jahre), Anspruch auf seine ausstehenden Aktien und weiterhin volle AG Leistungen in die betriebliche Altersvorsorge und Dienstwagen.

Das einzige was sich Siemens dadurch gespart hat, ist der jährliche Bonus und weitere Aktienzuteilungen (und ggf wurde seine Stelle frei und ein Headcount fiel weg). Das Angebot war so attraktiv, dass man es nicht ablehnen konnte.

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

Diese Vorgehensweise kann ich von Daimler bestätigen. Ohne dein Vater jetzt irgendwie schlecht darstellen zu wollen klingt das aber nach einer Karriere, die in einer politischen oder heraus stehenden Positionen geendet hat, welche fürs Unternehmen dann irgendwann nicht mehr tragbar war aber dennoch politische Relevanz hatte. Jemand, der mit seiner Abteilung hervor steht, jedem bekannt ist und irgendwie etwas macht rum reist und damit ein wichtiges Teil des Unternehmens ist. Aber wenn man dann genau hinschaut, im Grunde obsolet geworden ist. Da möchte man dann natürlich auch nicht fristlos kündigen und Grabenkämpfe auslösen, sondern im guten trennen. So haben die das bei unseren Senioren Führungskräften, die sich an den Kultur Change nicht gewöhnt haben auch gemacht. Die Kosten der Arbeit werden sicher berücksichtigt worden sein, denn ein Mitarbeiter kostet ja nicht das, was er verdient. Führungskräfte haben zudem noch zahlreiche andere Benefits, extra Hotlines von Personal, irgendwelche Galas einmal im Jahr Dienstreisen, zur CES nach Vegas die sinnlos sind. Bei VW behalten Abteilungsleiter auch ihre Dienstwagen Regelung, wenn sie in Alterszeit gehen. Ich meine sogar bei einer normalen Kündigung ein Leben lang.

Die Mitarbeiter, die den Betriebsübergang zu Daimler Truck machen sollten oder denen die Abfindung angeboten wurde und die auf der Liste standen, diese Abfindung auch anzunehmen, wurden übrigens ganz anders behandelt. Da gab es schon psychologische Vorgehensweisen, die nicht mehr normal waren und auch nichts mit dem Kultur Change zu tun hatten, den Zetsche eingeführt hatte.

War das Teil eine Restrukturierung?

Restrukturierungsaufwand sind nicht Teil des adj. Ebits.
Personalaufwand schon.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Genau und das zeichnet doch gutes Management aus. Fehler aus der Vergangenheit / von Vorgängern werden korrigiert.

Ich will hier gar nicht sagen, dass Siemens die perfekte Firma ist. Ich glaube aber schon, dass Siemens als einige der wenigen deutschen Konzerne aktives Portfolio Management gut betreibt und deshalb auch für die Zukunft gut ausgerichtet ist.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Du schreibst doch selbst, dass dort schlechte Entscheidungen getroffen wurden und sie dann noch gerade so die Kurve gekriegt haben.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Klar ist das für mich gutes Management. Schau doch einfach mal auf GE. War damals immer das Paradebeispiel und Siemens wurde daran gemessen.

Und jetzt schau dir mal an, wie die Firmen relativ zueinander performt haben.

Ich würde echt gerne mal wissen, wo oder was du arbeitest. Vermutlich nicht im BWL Umfeld, denn genau was du zur Energy schreibst ist positives Portfolio Management. Im Rahmen der Strategie wird vorausschauend das Kerngeschäft definiert und das Portfolio entsprechend angepasst. Und die Zukunftsaussichten für eine Energy sind / waren schlechter und synergien quasi nicht vorhanden.

Das Argument „war doch mal Kerngeschäft“ ist für mich grob fahrlässig. Nur weil etwas man Kern war, muss man es trotzdem in frage stellen. Daher bitte einfach mal GE anschauen und du siehst, wie man es nicht machen soll

Disclaimer: arbeite nicht bei Siemens und habe daher auch keine „Fan Brille“, sondern im Finanz bzw. M&A Umfeld

WiWi Gast schrieb am 22.04.2024:

Das Frage ich mich auch, bis 2018 war Energy noch Kerngeschäft. Da war also so gutes Management am Werk, dass man sich kurz darauf fast von der Hälfte seiner Mitarbeiter trennen musste. Ich sage ja die Trennung war wahrscheinlich richtig für Siemens, nur hat man den anderen Teil richtig runtergewirtschaftet und ist in der Siemensgeschichte nicht das einzige Beispiel. Wenn das für dich gutes Management ist, haben wir sehr unterschiedliche Vorstellung davon und von Verantwortung.

WIWIGAST Gast schrieb am 22.04.2024:

Wie kann man eigentlich jedes Mal so daneben liegen?

Genau darum geht es doch? Die Gamesa Transaktion war ein großer Fehler und deswegen hat man in einem noch recht guten Umfeld Energy abgestoßen. Lediglich das Management der letztes Anteile lief tatsächlich schlecht.

Aber jetzt sag mir mal gerne, wie das zur Frage beiträgt, ob Siemens zukunftsfähig ist

WiWi Gast schrieb am 21.04.2024:

Da würde ich mal heftig widersprechen, mag sein, dass das im Endeffekt ganz gutes Portfolio-Management ist. Aber im Kern ist das ganz mieses Management, wie man es schafft eine Zukunftsbranche wie Energy über Jahre so schlecht aufzustellen und sich dann gezwungen sieht es loszuwerden ist mir ein Rätsel. Das waren Bereiche die lange Zeit sehr profitables waren und wie man das als Beispiel für gutes Management anführen kann ist mir auch ein Rätsel.

WIWI Gast schrieb am 19.04.2024:

Alles was du sagst, trägt genau gar nichts zur Frage bei. Es ging darum, ob eine Firma (in diesem Fall Siemens) eine positive Zukunft hat oder aktuell Stellen abbaut.

Für mich ist Siemens, wie für jemand anderen weiter oben, das perfekte Beispiel für gutes Management, da man sich von unprofitablen Bereichen trennt oder diese ausgliedert. Es war doch nie die Frage, ob Siemens die Hängematte ist und man sich bei guten Gehalt zurücklehnen kann.

Zu den Betriebsrenten bei Fujitsu. Was soll so schlimmes passiert sein, diese wurden von Seiten der Firma eingefroren und Besitzstände der Mitarbeiter sind gesichert. Ich glaube 80-90% Arbeitnehmer wären froh, wenn sie überhaupt eine Betriebsrente bekommen würden. Ja, ärgerlich, dass der AG nicht weiter einzahlt. Aber was diese Entscheidung jetzt mit Siemens zu tun haben soll, verstehe ich nicht. Mal ganz abgesehen, dass das nie ein Teil der AG gewesen ist.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Siemens ist wahrlich kein sicherer Hort.

Schaut euch mal an, was mit den Fujitsu (ex Siemens) Betriebsrenten passiert oder wie da allgemein die Conditions sind.
Nokia Siemens Networks, ein paar andere Beispiele wurden ja oben genannt im Chip / Handy-Bereich.

Hat man eigentlich bei Siemens Energy noch Zugriff auf den internen Stellenmarkt?
Oder ist man da (mit ca. 100.000 Mitarbeitern) komplett aus dem Konzern draußen?
Bei Healthineers (da hat Siemens ja noch recht viel) geht das mit dem Stellenmarkt vermutlich?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Hier mal ein paar Beispiele von Siemens seid Anfang 2000, wo ihr selbst nachlesen könnt was aus den Firmen so geworden ist ......:

  • BenQ
  • Quimonda
  • NokiaSiemensNetworks
  • FujitsuSiemens
  • Siemens SBS/SIS
  • Gigaset
  • Osram

Sind die Konditionen für die Mitarbeiter in diesen Firmen alle gleich geblieben? Ich las immer nur von Stellenabbau bzw. kompletter Abwicklung (je nachdem was man oben für eine Firma nimmt).
In München ist Siemens z.B. nur noch ein Schatten seiner selbst.

Züge sollten meines Wissens nach doch auch quasi in eine JV gehen was dann von den Regierungen geblockt wurde. Jetzt steht der Bereich als "Strategic Company" schon komplett eigenständig da.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Ein aktuelles Beispiel von Ford aus dem Saarland: der Standort wird geschlossen, ein Werk in Spanien hat den Zuschlag für die Fertigung der neuen Modellreihe bekommen.

Also steht das Aus mehrerer tausend stellen unmittelbar bevor.
Die nun angebotene Abfindung berechnet sich wie folgt:
40.000 Basis + reguläres Monatsbrutto * 2 * 1,25 * Jahre betriebszugehörigkeit. Gedeckelt irgendwo bei Max. 25 Jahren und für Mitarbeiter kurz vor Rente ebenfalls etwas abgeändert. Damit kommt man auf ziemlich ansehnliche Summen und der Wechsel zum neuen Job kann für viele entspannt angegangen werden.

Frage dazu:
Warum wird bei einer Standortschließung überhaupt eine Abfindung angeboten?
Ein Abfindungsanspruch entsteht ja erstmal nur, wenn es eine ungerechtfertigte Kündigung gibt. Also z.B. die Sozialauswahl nicht eingehalten wird, ein möglicher vergleichbarer Job nicht angeboten wird, etc.
Sozialauswahl spielt hier keine Rolle, da sowieso alle gekündigt werden bei einer Standortschließung. Vergleichbarer Job wäre evtl. möglich, wenn es in zumutbarer Reichweite andere Standorte gibt, das weiß ich nicht.

Mich wunder bei sowas nur, warum hier mit so einem Automatismus vorgegangen wird. Ich bin selbst Controller mit knapp 20 Jahren Berufserfahrung und habe selbst auch schon Standortschließungen begleitet, teils auch als Gegenpart zum Betriebsrat. Wir hatten eine Standortschließung, da gab es schlicht keine einzige Abfindung, da rechtlich nicht nötig. Wir hatten eine andere Standortschließung, da haben wir einem Teil der Mitarbeiter per Änderungskündigung einen anderen Job an einem anderen Standort in etwa 50km Entfernung angeboten, haben damals aber sehr wenige angenommen, sondern einfach das Unternehmen verlassen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auf welcher rechtlichen Grundlage werden diese hohen Abfindungen beschlossen/ausgehandelt? Machen das große Konzerne einfach, um das ganze möglichst ruhig über die Bühne zu bekommen, obwohl es rechtlich keinen Zwang dazu gibt?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Das deutsche Recht kennt erstmal nur drei mögliche Kündigungsgründe:

  • Betriebsbedingt,
  • Personenbedingt
  • und Verhaltensbedingt.

Hierbei kann es sich eigentlich nur um die betriebsbedingte Kündigung halten und die Anforderungen sind recht hoch. Es muss zunächst kein weiterer Beschäftigungsbedarf bestehen und des weiteren muss nachgewiesen werden, dass kein vergleichbarer Arbeitsplatz als Alternative zur Verfügung steht. Die Entfernung und der Standort spielen aus rechtlicher Sicht erstmal keine Rolle (ob der AN diesen Arbeitsplatz annehmen würde ich nicht erheblich). Beides rechtssicher zu argumentieren dürfte sehr schwierig werden.

Außerdem sind Unternehmen oft daran interessiert, dass solche Vorgänge schnell und ohne medialen Aufschrei passieren. Im Falle einer großflächigen Entlassung müsste nämlich die "Anzeige der Massenentlassung" erfolgen.

Aus meiner Sicht also ein Mix aus mehreren Gründen, warum hier die Abfindungen gewählt werden.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Ein aktuelles Beispiel von Ford aus dem Saarland: der Standort wird geschlossen, ein Werk in Spanien hat den Zuschlag für die Fertigung der neuen Modellreihe bekommen.

Also steht das Aus mehrerer tausend stellen unmittelbar bevor.
Die nun angebotene Abfindung berechnet sich wie folgt:
40.000 Basis + reguläres Monatsbrutto * 2 * 1,25 * Jahre betriebszugehörigkeit. Gedeckelt irgendwo bei Max. 25 Jahren und für Mitarbeiter kurz vor Rente ebenfalls etwas abgeändert. Damit kommt man auf ziemlich ansehnliche Summen und der Wechsel zum neuen Job kann für viele entspannt angegangen werden.

Frage dazu:
Warum wird bei einer Standortschließung überhaupt eine Abfindung angeboten?
Ein Abfindungsanspruch entsteht ja erstmal nur, wenn es eine ungerechtfertigte Kündigung gibt. Also z.B. die Sozialauswahl nicht eingehalten wird, ein möglicher vergleichbarer Job nicht angeboten wird, etc.
Sozialauswahl spielt hier keine Rolle, da sowieso alle gekündigt werden bei einer Standortschließung. Vergleichbarer Job wäre evtl. möglich, wenn es in zumutbarer Reichweite andere Standorte gibt, das weiß ich nicht.

Mich wunder bei sowas nur, warum hier mit so einem Automatismus vorgegangen wird. Ich bin selbst Controller mit knapp 20 Jahren Berufserfahrung und habe selbst auch schon Standortschließungen begleitet, teils auch als Gegenpart zum Betriebsrat. Wir hatten eine Standortschließung, da gab es schlicht keine einzige Abfindung, da rechtlich nicht nötig. Wir hatten eine andere Standortschließung, da haben wir einem Teil der Mitarbeiter per Änderungskündigung einen anderen Job an einem anderen Standort in etwa 50km Entfernung angeboten, haben damals aber sehr wenige angenommen, sondern einfach das Unternehmen verlassen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auf welcher rechtlichen Grundlage werden diese hohen Abfindungen beschlossen/ausgehandelt? Machen das große Konzerne einfach, um das ganze möglichst ruhig über die Bühne zu bekommen, obwohl es rechtlich keinen Zwang dazu gibt?

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Hier stimmt leider vieles nicht, was du schreibst. Schade dass immer wieder Fehlinfos gestreut werden.

Klar bleiben die Konditionen erstmal gleich. Teils waren die Gehälter nach der Ausgliederung sogar höher, da andere variable Bestandteile möglich waren als bei den Rahmenverträgen der Siemens AG.

Des Weiteren ist Mobility keine "Strategy Company" sondern Core. Wie kommst du auf sowas?

Zuguterletzt sind alle deine Beispiele aus meiner Sicht (wie schon ein Vorposter gesagt hat) Beispiele für sinnvolles Portfolio Management. Was kann man daran schlecht finden?

Oder willst du generell kritisieren, dass eine Firma "böse" ist, wenn Geschäftsbereiche verkauft werden? Wenn das der Fall ist, dann ist diese Diskussion hier tatsächlich sinnfrei.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Hier mal ein paar Beispiele von Siemens seid Anfang 2000, wo ihr selbst nachlesen könnt was aus den Firmen so geworden ist ......:

  • BenQ
  • Quimonda
  • NokiaSiemensNetworks
  • FujitsuSiemens
  • Siemens SBS/SIS
  • Gigaset
  • Osram

Sind die Konditionen für die Mitarbeiter in diesen Firmen alle gleich geblieben? Ich las immer nur von Stellenabbau bzw. kompletter Abwicklung (je nachdem was man oben für eine Firma nimmt).
In München ist Siemens z.B. nur noch ein Schatten seiner selbst.

Züge sollten meines Wissens nach doch auch quasi in eine JV gehen was dann von den Regierungen geblockt wurde. Jetzt steht der Bereich als "Strategic Company" schon komplett eigenständig da.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Das kann natürlich sein. Die letzten Details kenne ich nicht. Die Abfindung gab es damals im Rahmen einer Re-Orga aber keine groß angelegte Restrukturierung.

Unabhängig davon war es das "goldene Los" für meinen Vater. Ohne jegliche Einbußen beim Gehalt einige Jahre frei und die Möglichkeit zu Reisen und die Hobbies zu verfolgen.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Klar war das eine „politische“ Kündigung, aber aus Sicht der Unternehmens kann es sich dennoch aus finanzieller Sicht niemals gelohnt haben.

Die Abfindung und der weitere Anspruch auf die Aktien waren in Summe so viel mehr als ausstehende Boni und mögliche Dientreisen in den verbleibenden Jahren. Es war wirklich für den Arbeitnehmer der „Goldene Handschlag“.

Die Firma muss da wirklich nur politisch gedacht haben. Sonst hätte meinen Vater auch einfach ins Home Office versetzen können und hätte sich Geld gespart

Das läuft bei allen großen Firmen fast gleich ab. Wird ja auch fast immer über externe Berater und Anwälte gesteuert.

Ich weiß nur noch, dass es vor Jahren meinen Vater bei Siemens auch „erwischt“ hat. Hier verstehe ich aber bis heute nicht, wie sich das für die Firma lohnen konnte. Da er zur damaligen Zeit eine relativ hohe Position hatte, war es ggf auch ein politisches Thema.

Ihm wurde eine Abfindung im hohen 6-Stelligen Bereich, eine voll bezahlte Freistellung bis zur Altersteilzeit (etwas weniger als drei Jahre), Anspruch auf seine ausstehenden Aktien und weiterhin volle AG Leistungen in die betriebliche Altersvorsorge und Dienstwagen.

Das einzige was sich Siemens dadurch gespart hat, ist der jährliche Bonus und weitere Aktienzuteilungen (und ggf wurde seine Stelle frei und ein Headcount fiel weg). Das Angebot war so attraktiv, dass man es nicht ablehnen konnte.

Finde es voll interessant wie sowas in der Praxis abläuft.

Gibts noch mehr Erfahrungsberichte?

Vieleicht von der oben genannten Siemens / Mercedes / VW Fraktion?

Diese Vorgehensweise kann ich von Daimler bestätigen. Ohne dein Vater jetzt irgendwie schlecht darstellen zu wollen klingt das aber nach einer Karriere, die in einer politischen oder heraus stehenden Positionen geendet hat, welche fürs Unternehmen dann irgendwann nicht mehr tragbar war aber dennoch politische Relevanz hatte. Jemand, der mit seiner Abteilung hervor steht, jedem bekannt ist und irgendwie etwas macht rum reist und damit ein wichtiges Teil des Unternehmens ist. Aber wenn man dann genau hinschaut, im Grunde obsolet geworden ist. Da möchte man dann natürlich auch nicht fristlos kündigen und Grabenkämpfe auslösen, sondern im guten trennen. So haben die das bei unseren Senioren Führungskräften, die sich an den Kultur Change nicht gewöhnt haben auch gemacht. Die Kosten der Arbeit werden sicher berücksichtigt worden sein, denn ein Mitarbeiter kostet ja nicht das, was er verdient. Führungskräfte haben zudem noch zahlreiche andere Benefits, extra Hotlines von Personal, irgendwelche Galas einmal im Jahr Dienstreisen, zur CES nach Vegas die sinnlos sind. Bei VW behalten Abteilungsleiter auch ihre Dienstwagen Regelung, wenn sie in Alterszeit gehen. Ich meine sogar bei einer normalen Kündigung ein Leben lang.

Die Mitarbeiter, die den Betriebsübergang zu Daimler Truck machen sollten oder denen die Abfindung angeboten wurde und die auf der Liste standen, diese Abfindung auch anzunehmen, wurden übrigens ganz anders behandelt. Da gab es schon psychologische Vorgehensweisen, die nicht mehr normal waren und auch nichts mit dem Kultur Change zu tun hatten, den Zetsche eingeführt hatte.

War das Teil eine Restrukturierung?

Restrukturierungsaufwand sind nicht Teil des adj. Ebits.
Personalaufwand schon.

antworten
WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ging meinem Vater als Equity-Partner einer großen Beratung auch so. Da war die Kennzahl "Umsatz pro Partner" im Internationalen Vergleich (im Krisenjahr 2008) zu schlecht (und für den Vorstand bonuswirksam..). Daraufhin hat man allen Partnern die ~55 oder älter waren sehr ordentliche Angebote gemacht. Mein Vater hat 2 Jahre volles Gehalt + 2 Jahre halbes Gehalt bekommen (auf Basis seines Gehalts inkl. Bonus im letzten GJ) ohne dafür zu arbeiten und ist danach regulär in die Rente übergegangen. Zeitgleich war er einer der Partner mit der höchsten Profitabilität. Also brutto irgendwas um die 1,5 - 2 Mio damit die Kennzahlen des Vorstands besser sind und dieser seinen vollen Bonus einfahren kann - völlig egal ob ökonomisch sinnvoll oder nicht.. Man kann nur hoffen, dass man zum Ende seiner Karriere so ein Angebot bekommt.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Das kann natürlich sein. Die letzten Details kenne ich nicht. Die Abfindung gab es damals im Rahmen einer Re-Orga aber keine groß angelegte Restrukturierung.

Unabhängig davon war es das "goldene Los" für meinen Vater. Ohne jegliche Einbußen beim Gehalt einige Jahre frei und die Möglichkeit zu Reisen und die Hobbies zu verfolgen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Echt amüsant, wie manche Siemens hier negativ darstellen wollen.

Fairerweise ist das für mich eines der wenigen deutschen Unternehmen, das den Wandel gut gemeistert hat und dadurch gut für die kommenden Jahre aufgestellt ist.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Naja, unabhängig von der Kohle geht meist aber auch das Ego in den Keller, wenn man so gefeuert wird

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Ging meinem Vater als Equity-Partner einer großen Beratung auch so. Da war die Kennzahl "Umsatz pro Partner" im Internationalen Vergleich (im Krisenjahr 2008) zu schlecht (und für den Vorstand bonuswirksam..). Daraufhin hat man allen Partnern die ~55 oder älter waren sehr ordentliche Angebote gemacht. Mein Vater hat 2 Jahre volles Gehalt + 2 Jahre halbes Gehalt bekommen (auf Basis seines Gehalts inkl. Bonus im letzten GJ) ohne dafür zu arbeiten und ist danach regulär in die Rente übergegangen. Zeitgleich war er einer der Partner mit der höchsten Profitabilität. Also brutto irgendwas um die 1,5 - 2 Mio damit die Kennzahlen des Vorstands besser sind und dieser seinen vollen Bonus einfahren kann - völlig egal ob ökonomisch sinnvoll oder nicht.. Man kann nur hoffen, dass man zum Ende seiner Karriere so ein Angebot bekommt.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Das kann natürlich sein. Die letzten Details kenne ich nicht. Die Abfindung gab es damals im Rahmen einer Re-Orga aber keine groß angelegte Restrukturierung.

Unabhängig davon war es das "goldene Los" für meinen Vater. Ohne jegliche Einbußen beim Gehalt einige Jahre frei und die Möglichkeit zu Reisen und die Hobbies zu verfolgen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Aktueller Artikel in der wiwo: www.wiwo.de/unternehmen/auto/sparprogramm-bei-volkswagen-vw-zahlt-bis-zu-454-700-euro-abfindung/29757096.html

450k Abfindung für Tarifmitarbeiter der höchsten Stufe und 20 Jahren Zugehörigkeit.

Wenn man eh schon ausgesorgt hat oder einen anderen Job in Aussicht hat, kann das schon schmecken.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Ging meinem Vater als Equity-Partner einer großen Beratung auch so. Da war die Kennzahl "Umsatz pro Partner" im Internationalen Vergleich (im Krisenjahr 2008) zu schlecht (und für den Vorstand bonuswirksam..). Daraufhin hat man allen Partnern die ~55 oder älter waren sehr ordentliche Angebote gemacht. Mein Vater hat 2 Jahre volles Gehalt + 2 Jahre halbes Gehalt bekommen (auf Basis seines Gehalts inkl. Bonus im letzten GJ) ohne dafür zu arbeiten und ist danach regulär in die Rente übergegangen. Zeitgleich war er einer der Partner mit der höchsten Profitabilität. Also brutto irgendwas um die 1,5 - 2 Mio damit die Kennzahlen des Vorstands besser sind und dieser seinen vollen Bonus einfahren kann - völlig egal ob ökonomisch sinnvoll oder nicht.. Man kann nur hoffen, dass man zum Ende seiner Karriere so ein Angebot bekommt.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Das kann natürlich sein. Die letzten Details kenne ich nicht. Die Abfindung gab es damals im Rahmen einer Re-Orga aber keine groß angelegte Restrukturierung.

Unabhängig davon war es das "goldene Los" für meinen Vater. Ohne jegliche Einbußen beim Gehalt einige Jahre frei und die Möglichkeit zu Reisen und die Hobbies zu verfolgen.

Eigentlich spielen die Beispiele von Managern die sich die Taschen voll machen keine Rolle für die besprochenen Abfindungen und Ausgliederungen von Kollegen auf operativer Ebene. Sei’s drum, die Beratung nun mit IGM oder anderen Konzernen zu vergleichen ist halt völlig sinnfrei. Außerdem ist das Angebot auch komplett Kacke. 3 Jahre Gehalt was man voll versteuern muss und danach hat man außer dicke Abzüge zur Rente Nix. Besser wäre gewesen Abfindung von 3 Jahren welche man Steuerlich auf 5 Jahre strecken kann und sofort weiterarbeiten kann um Fixkosten zu decken / keine Punkte zu verlieren bis man kein Bock mehr hat.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Bei Bosch wird auch ordentlich zerlegt.
Und bei Conti.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Bisher sind aber noch keine Abfindungen geplant. Mal gespannt wie sie die Leute loswerden wollen ohne Abfindungen und betriebsbedingte Kündigungen

WiWi Gast schrieb am 27.04.2024:

Bei Bosch wird auch ordentlich zerlegt.
Und bei Conti.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Ich bin bei Conti. Bei uns gibt es ein Freiwilligenprogramm (Auch als Accelerate Program genannt).
Ich wollte an diesem Programm teilnehmen und habe mich dazu bereit erklärt, dass ich gehen will.

Leider ist es bei dem Freiwilligenprogramm so, dass die Führung meiner Entscheidung zustimmen muss.
Ich wurde abgelehnt (Heißt: Ich kriege nichts von diesem Programm).

Bei Conti sieht es so aus: Betriebszugehörigkeit (Jahre) x Faktor (nach Alter um 0.02 Erhöhung. Bei 35 ist es 0.62, bei 36 0.64 usw.) x monatliches Bruttogehalt + Turboprämie bis zu 3 Bruttogehältern + Sonderzulage (bis zu 8.000 EUR).

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

Bei SAP stand in der Zeitung Faktor 1,5 x Bruttogehalt x Anzahl Jahre.

Laut der Zeitung gilt das Programm primär für Mitarbeiter ab 55 Jahren.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Bauingenieure, Ingenieure in Elektrotechnik/Automatisierungstechnik werden wirklich händeringend gesucht. Das Problem ist die Abschaffung des Diplomstudiums. Es gibt Bachelor Absolventen, die meinen schon "richtige" Ingenieure zu sein und verlangen 50k + als EINSTIEGSGEHALT (EINSTIEG LEUTE), obwohl die in aller Eile durchs Studium gesprintet sind, ohne die Materie wirklich zu erfassen und eigentlich kaum Ahnung von der Praxis haben. Das gilt aber für alle Fächer, die durch Bologna tangiert sind. Nur Juristen, Pharmazie und Medizin haben sich da irgendwie erfolgreich entzogen.

Bachelor Bwl hier, 67k fix + 10-15% Bonus zum Einstieg bekommen. Zeichne weiter, Ingenieur

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 19.04.2024:

Im Moment sind die Anreizsysteme verschoben.
Ein Maschinbau Bachelor verdient netto nur 5k mehr zum Einstieg wie ein ausgelernter Einzelhandelskaufmann. Sollte der MBler im KMU landen, bleiben seine Aufstiegsschancen zudem noch unattraktiv.

Gleichzeitig sind die Eigenheimpreise in absurde höhen geschnellt.(unerreichbar)
Dann hat die Junge Generation eine Inflation erlebt, die von den älteren einfach ignoriert wird und die besonders Studenten und Berufsanfänger besonders zu spüren bekommt.(im Supermarkt)

In diesem Umfeld kommt man als junger Mensch zu dem Schluss, das man mit einem Stressigen Job sowieso nicht viel erreicht und Wendet sich halt dem einem Müßiggang zu oder spekuliert in crypto.

Bevor jetzt die Boomer wieder Schnappatmung bekommen: Die Anreizsysteme führen genau zu diesen Resultaten.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2024:

Die Boomer hier im Forum, welche noch am Diplom hängen und 50k als zu viel empfinden, sind leider in der Zeit stehen geblieben.

Ein Bachelor, egal, ob Maschinenbau oder BWL, setzt einen ausreichenden Grundstein für 95 % aller relevanten Stellen, den Rest lernt man sowieso on-the-job.
In den letzten Jahren hat die Inflation unsere Lebenshaltungskosten in allen Bereichen erhöht und die Immobilienpreise sind exorbitant gestiegen, sodass wir (Gen-Z) uns den Traum vom Eigenheim oder einer familiengerechten Wohnung abschminken können, solange wir nicht erben oder es noch zu einem unwahrscheinlichen Crash kommt.

Die hohe Zuwanderung in Kombination mit dem gestiegenen Bauzins und Masseninsolvenz von Bauträgern, macht das Ganze in den kommenden Jahren zumindest unwahrscheinlich.
Quereinsteiger als Lokführer bei der DB bekommen schon zwischen 45 000 und 56 000 Euro nach einem Jahr bezahlter Schulung.

Ein Absolvent, der heutzutage mit 50k einsteigt und die Stufen im Konzern aufsteigt, hat im Endeffekt den selben Lebensstandard wie ein Bandarbeiter vor 10 Jahren und verdient ähnlich wie ein „Nicht-Akademiker“.

So ist es. Entweder man erbt, ist ein Top-Manager oder erfolgreich unternehmerisch tätig. Letzteres ist mit viel Glück und Arbeit verbunden. Deswegen als Angestellter lieber den Fokus auf die Freizeit legen. Wenn ma zu viel verdient wird man noch steuerlich benachteiligt und verliert auch Subventionen für Kita etc.
Das grosse Abstrampeln lohnt sich für die Mehrheit nicht mehr, da Reichtum heutzutage durch Erbschaft oder Investitionen in Sachwerte erlangt wird. Ist halt so strukturell im Neoliberalismus bedingt.

Ist eher die sozialistische Regierung, die es durch >50% Gesamtabgabenlast unmöglich macht, durch Erwerbstätigkeit Vermögen anzuhäufen.

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WiWi Gast

Stellenabbau bei uns im Konzern geplant.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Ernstgemeinte Frage: Inwiefern verbockt?

Ich meine das durchaus ernst. Nicht dass ich alle Entscheidungen gut heiße, oder alles genauso gemacht hätte. Schaut es aktuell nicht eher so aus, dass der E-Auto-Markt rückläufig ist und gerade die Verbrenner noch die Ergebnisse der Industrie retten? Wenn man bedenkt, dass die gewachsene Konkurrenz aus China nun Autos mit aggressivem Pricing vertreibt wüsste ich auch nicht was "die Autoindustrie" dagegen hätte "besser" machen können? Also mal ganz konkret gefragt: Was hätte man groß anders machen können? Und bitte keine allgemeine Phrasen. E-Auto Experimente gab es immer wieder und sie haben nie gefruchtet. Das Einzige was man vermutlich wirklich als groben Fehler sehen könnte ist das (gefühlt) vollkommene Unterlassen des Aufbaus eigener Software-Kompetenz. Abseits davon ist mein Gefühl, dass die Industrie seit 10 Jahren im Spannungsverhältnis aus Umweltthemen und globaler Wirtschaftspolitik (man denke auch an Trumps Drohungen Richtung Strafzölle auf deutsche Autos) gefangen ist. Nicht unbedingt das attraktivste Umfeld.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2024:

Man könnte umgekehrt sagen, dass uns die Transformation, die ändere Länder schon hinter sich haben noch bevor steht. Das Festhalten an alten Industrien führt nur dazu, dass wir hier noch weiter hinterherhinken.

Wenn die Automotive sich aus D verabschiedet, dann haben wir hier ein massives Wohlstandsproblem in D und in Europa.

Dass die deutsche Autoindustrie es verbockt hat, da sind sich doch alle einig. Aber was soll man dagegen tun? Den Rückstand aufzuholen wird verdammt schwierig.

"Die Autoindustrie" hätte Geld in R&D und moderne Fertigungslinien stecken können um E-Autos wie Tesla oder wie die chinesen um 30.000$ profitabel anbieten zu können, statt E-Autos für 70.000€ nochit Verlust zu verkaufen. Man jat alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte.

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