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Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Hallo zusammen,

ich bin Mitte 40 und spiele langsam mit dem Gedanken, mit einem regulären Job aufzuhören. Im Grunde kann ich von meinem Vermögen leben, wenn auch natürlich mit kleinen Einschränkungen. Ich möchte mehr Zeit für Dinge die mich wirklich interessieren und mich persönlich bereichern, ich würde auch gerne in andere Tätigkeiten reinschnuppern, ohne den Anspruch, dann viel zu verdienen. Eine Krankenversicherung nehme ich dann aber gerne mit.

Ich sitze im aktuellen Job bombenfest im Sattel, ich habe nachdem ich Anfang diesen Jahres habe durchblicken lassen, etwas unzufrieden zu sein, ungefragt 22% Gehaltserhöhung bekommen. Es gibt mehrere Bereiche, in denen ich momentan im Grunde unabkömmlich bin und deshalb auch im Urlaub erreichbar sein muss. Ich habe teils schon ganze Wochen des Urlaubs trotzdem gearbeitet, weil es nicht anders ging, Urlaub storniert, oder mir Urlaubstag auszahlen lassen, weil ich sie nicht nehmen konnte.
Ich werde auch von Auslandsgesellschaften meines Konzerns direkt für Spezialthemen angefragt, ebenso von unserem höchsten CFO.
Was ich damit ausdrücken möchte: Ich kann mich eigentlich so richtig aus dem Fenster lehnen und laufe trotzdem kaum Gefahr gekündigt zu werden. Sehr komfortable Situation, aber ich hab nicht mehr wirklich Bock drauf, sicher auch durch den daraus resultierenden Stress (hatte dieses Jahr sowas wie einen Nervenzusammenbruch und hab trotzdem nach 1,5 Tagen wieder gearbeitet).

Bin nun am überlegen, wie ich bei einem Ausstieg aus dieser Situation möglichst viel rausholen kann. Z.B. sowas wie jedes Jahr 20% fordern und das noch 3 Jahre durchziehen, dann darauf hoffen, doch aufgrund dieses Verhaltens gefeuert zu werden und noch eine große Abfindung mitzunehmen. Ein gutes Zeugnis wäre dann ja nicht mehr nötig, darum könnte es auch etwas "unter der Gürtellinie" laufen. Gibt es weitere Ideen?
Es kommt nicht in Frage, danach nochmal in meinem Job woanders zu arbeiten, ich hab dazu einfach keine Lust mehr. Würde aber gerne noch etwas mehr Kohle mitnehmen, um mir das ganze zu versüßen und danach weniger/keine Einschränkungen zu haben.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Na ja das jedes Jahr 20% mehr für drei Jahre - netto macht das den Kohl nicht mehr fett. Auch bei der Abfindung bin ich skeptisch. Das kann man natürlich immer so oder so sehen aber mal grob gesagt: entweder du hast ausgesorgt. Dann jucken dich 100-200k mehr netto Vermögen auch nicht mehr. Oder es ist eher auf Kante genäht mit dem frühen Ruhestand. Dann Jucken die die 200k durch Erhöhungen und Abfindung. Aber dann solltest Du es dir zweimal überlegen aufzuhören.

Grds würde ich immer einen geordneten Abgabg anstreben. Ankündigen gehen zu wollen, Übergabe/ Einarbeitung Dritter. Das kann 1 oder 3 Jahre gehen wenn man nicht gerade Nachfolger an der Hand hat. Und dann bist du eben raus. In der Zeit arbeitest du zu deinen Bedingungen. Also Urlaub ist Urlaub. Schlicht schon wegen der Gesundheit.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Glückwunsch zu deiner Mitnahmementalität. Kündige bitte einfach.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Der Denkansatz ist genau der Richtige, man muss mitnehmen was geht.
Wie lange ist deine Kündigungsfrist? Du könntest mit offenen Karten spielen und sagen du möchtest schnellstmöglich aufhören, wärst aber bereit gegen Abfindung x noch zwei Jahre motiviert mitzuarbeiten und einen Nachfolger aufzubauen. Funktioniert aber nur wenn du wirklich unabkömmlich ist und das Unternehmen auch Möglichkeiten für solche Übereinkünfte hat.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Also ich kann verstehen, dass man nicht mehr arbeite möchte. Ich verstehe aber nicht, warum der Arbeitgeber das noch bezahlen sollte. Zieh deinen Plan mit der Abfindung bitte nicht durch.

Ich würde mit offenen Karten spielen. Sag denen was du planst und das du den Nachfolger einarbeiten wirst. Ggfs. kannst du ja die Stunden so weit reduzieren, dass di in der Zeit bereits leben kannst. Wir haben einen Kollegen (absoluter Experte in seinem Gebiet), der kommt einmal im Monat eine Woche.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Gehe den Weg den schon viele Andere so gegangen sind. Nimmt dir nach einiger Zeit auch keiner mehr übel. Wir sind ja alle Arbeitnehmer und sitzen quasi dann doch im gleichen Boot.

Also los:

Hole dir Krankschreibung vom Arzt wegen psychischen Problemen aufgrund der Arbeit.
Verlängere es immer wieder. Den Rest handelt dann dein Arbeitsrecht Anwalt mit HR aus.

antworten
WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Also ich kann verstehen, dass man nicht mehr arbeite möchte. Ich verstehe aber nicht, warum der Arbeitgeber das noch bezahlen sollte. Zieh deinen Plan mit der Abfindung bitte nicht durch.

Ich würde mit offenen Karten spielen. Sag denen was du planst und das du den Nachfolger einarbeiten wirst. Ggfs. kannst du ja die Stunden so weit reduzieren, dass di in der Zeit bereits leben kannst. Wir haben einen Kollegen (absoluter Experte in seinem Gebiet), der kommt einmal im Monat eine Woche.

Lustig, wie du den OP moralisieren möchtest, aber nicht das offensichtlich ausbeutende Verhalten des Arbeitgebers. Nervenzusammenbruch bei der Arbeit? Regelmäßig Urlaube absagen oder der Arbeit wegen ignorieren? Hier wurde offensichtlich an der Kapazität in einem Schlüsselthema gespart und das Ergebnis dann auf dem Rücken des Wissensträgers ausgetragen.

Kann sein, dass OP da auch willentlich mit reingespielt hat, aber sowas ist doch so oder so Managementversagen reinster Güte. Sollen sie einfach mal was aus ihrem Verhalten lernen.

antworten
WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Na ja das jedes Jahr 20% mehr für drei Jahre - netto macht das den Kohl nicht mehr fett. Auch bei der Abfindung bin ich skeptisch. Das kann man natürlich immer so oder so sehen aber mal grob gesagt: entweder du hast ausgesorgt. Dann jucken dich 100-200k mehr netto Vermögen auch nicht mehr. Oder es ist eher auf Kante genäht mit dem frühen Ruhestand. Dann Jucken die die 200k durch Erhöhungen und Abfindung. Aber dann solltest Du es dir zweimal überlegen aufzuhören.

Darum mache ich mir darüber ja Gedanken. ;-)
Die Kohle würde definitiv einen Unterschied machen. Und mir geht es bei den 3 Jahren weniger um den Verdienst in diesen 3 Jahren, als darum, die Basis für eine mögliche Abfindung hochzutreiben, da ist der Hebel dann durchaus groß. Aber eine solche muss man halt erstmal bekommen.

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Der Denkansatz ist genau der Richtige, man muss mitnehmen was geht.
Wie lange ist deine Kündigungsfrist? Du könntest mit offenen Karten spielen und sagen du möchtest schnellstmöglich aufhören, wärst aber bereit gegen Abfindung x noch zwei Jahre motiviert mitzuarbeiten und einen Nachfolger aufzubauen. Funktioniert aber nur wenn du wirklich unabkömmlich ist und das Unternehmen auch Möglichkeiten für solche Übereinkünfte hat.

Ich habe die üblichen 3 Monate Kündigungsfrist.
Ob es Möglichkeiten für solche Übereinkünfte gibt kann ich nicht sagen, ich vermute eher nicht. Unser IT-Leiter DE war quasi in einer ähnlichen Situation, aufgrund Umstrukturierungen hatte er keinen Bock mehr auf seinen Job (das was er über 20 Jahre aufgebaut hatte soll nun im Konzern globalisiert werden). Er hat Anfang des Jahres seinen Nachfolger selbst gesucht, eingearbeitet und macht jetzt bei reduzierter Arbeitszeit und Fixgehalt noch das nächste Jahr voll. Ein Abfindung gab es dafür aber nicht extra.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Als ein "Aussteiger", kann ich nur sagen, dass man unbedingt einen Plan braucht was man "dann" macht. Eigentlich würde ich das auch gar nicht empfehlen komplett auszusteigen.

Finde, deinen Ansatz auch nicht so gut. Dein Post klingt auch so, dass du eig. nur aufgrund des Stresses und der Arbeitsmenge unzufrieden bist. Jedes Jahr 20% mehr bedeutet real ca. 10% mehr, was wohl auch nicht den riesen Unterschied machen würde. Würde persönlich an deiner Stelle eher das Gegenteil probieren. Arbeitszeit runter! Wenn du so fest im Sattel sitzt, dann kannst du auch deinem AG sagen, dass du deine Arbeitszeit reduzieren willst. Erstes Jahr 30%. zweites Jahr 20%. Um dann bei ca 50% anzukommen oder gleich halbieren. Dann kannst du ja schauen, ob du Aussteigen willst oder bei 50% Arbeitszeit das Ganze eher entspannt ist. Vorteil wäre auch, dass du dich auch dann langsam an das "Aussteigen" gewöhnst. Als Bonus steigt dann auch dein real Lohn pro Stunde einwenig (aufgrund der progressiven Steuer)

Ich meine, man muss natürlich in der Lage sein, das geschickt zu kommunizieren. So dass, dein AG dir gern entgegenkommt usw. Wir kennen deine Aufgaben nicht, aber es ist doch so, dass man für vieles wohl auch jemanden Anderen einarbeiten kann. Der Trick wäre, jemanden zu finden der bereit ist deine Aufgaben zu übernehmen. Aber die "wichtigsten" oder paar "kritische" Aufgaben bei sich zu lassen, so dass keiner auf die Idee kommt, dass man dich plötzlich nicht mehr braucht.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Urlaube absagen, mehrfach, geht gar nicht. Hör nicht auf die Moralapostel hier. Nehme mit was geht.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Gehe den Weg den schon viele Andere so gegangen sind. Nimmt dir nach einiger Zeit auch keiner mehr übel. Wir sind ja alle Arbeitnehmer und sitzen quasi dann doch im gleichen Boot.

Also los:

Hole dir Krankschreibung vom Arzt wegen psychischen Problemen aufgrund der Arbeit.
Verlängere es immer wieder. Den Rest handelt dann dein Arbeitsrecht Anwalt mit HR aus.

Was du da beschreibst ist nicht der Weg des Arbeitnehmers sondern des Arbeitverweigerers. Lässt ja tief blicken.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Also ich kann verstehen, dass man nicht mehr arbeite möchte. Ich verstehe aber nicht, warum der Arbeitgeber das noch bezahlen sollte. Zieh deinen Plan mit der Abfindung bitte nicht durch.

Ich würde mit offenen Karten spielen. Sag denen was du planst und das du den Nachfolger einarbeiten wirst. Ggfs. kannst du ja die Stunden so weit reduzieren, dass di in der Zeit bereits leben kannst. Wir haben einen Kollegen (absoluter Experte in seinem Gebiet), der kommt einmal im Monat eine Woche.

Lustig, wie du den OP moralisieren möchtest, aber nicht das offensichtlich ausbeutende Verhalten des Arbeitgebers. Nervenzusammenbruch bei der Arbeit? Regelmäßig Urlaube absagen oder der Arbeit wegen ignorieren? Hier wurde offensichtlich an der Kapazität in einem Schlüsselthema gespart und das Ergebnis dann auf dem Rücken des Wissensträgers ausgetragen.

Kann sein, dass OP da auch willentlich mit reingespielt hat, aber sowas ist doch so oder so Managementversagen reinster Güte. Sollen sie einfach mal was aus ihrem Verhalten lernen.

Bevor man Ausbeutung unterstellt sollte man auch in Erwägung ziehen dass jemand einfach nicht dafür gemacht ist.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Naja, würde jetzt eher eine „Kurzschlussreaktion“ vermeiden. Die (Arbeits-)Welt ist ja nicht nur Schwarz/Weiß. Es gibt viele Möglichkeiten, neben Abfindung (=Gefeuertwerden!) auch Arbeitszeitverkürzung, Sabbatical, Beratervertrag, Selbständigkeit als Imterimmanager, … . Keinesfalls würde ich verbrannte Erde hinterlassen, denn die Welt ist klein, ganz abgesehen davon, dass man ja auch morgens in den Spiegel schauen muss.

Scheint ja insgesamt ein eher schlecht geführtes Unternehmen zu sein, wo Du arbeitest.

  1. Wer unersetzlich ist wie Du, ist eine Gefahr für‘s Unternehmen.
  2. Du könntest - aus welchem Grunde auch immer - ausfallen, und es gibt offenbar keine funktionierende Vertretungsregelung.
  3. Man beutet Dich aus am Rande der subjektiven?/objektiven? Belastungsgrenze, bis Du die Nerven verlierst.
  4. Du denkst über -sorry to say - Erpressungsversuche nach. Manche zahlen Lösegeld, weil sie müssen, aber niemand lässt sich gerne und ungestraft erpressen.

Falls Dein Arbeitgeber doch keine schlecht geführte Klitsche ist, dürfte sie das Dilemma längst erkannt haben und einen Plan B entwickeln, auch wenn sie noch etwas auf Zeit spielen müssen, bis der Plan B funktioniert. Alles andere wäre ja unverantwortlich. Worst Case überreizt Du Dein Blatt mit etwaigen Forderungen, wirst mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt oder irgendwo ins Sterbezimmer abgeschoben und am Ende hast Du nichts erreicht. Würde mit offenen Karten spielen, es gibt kein Recht auf Abfindung.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Mal ein paar Gedanken:

  1. werde das Gefühl nicht los, dass Du lange nicht „durch“ bist, sonst würdest Du Dir den Stress inkl. totaler Eskalation mit dem Arbeitgeber nicht antun. Daher rechne nochmal genau und prüfe, ob der Exit wirklich Deine Probleme löst.
  2. wenn Du wirklich unverzichtbar bist (das sind die allerwenigsten), dann kannst Du mit deinem Arbeitgeber vermutlich einen guten Deal zu Deinen Bedingungen (solange sie nicht absurd hoch sind) verhandeln. Tipp: Unternehmen tun sich immer dann schwer, wenn einzelne Kosten sich year over year zu stark erhöhen. Mein Chef wollte dieses Jahr in den Ruhestand, die Firma hat ihn aber bekniet ein Jahr zu verlängern. Dafür wollte er knapp 2 Millionen, was denen zu viel war. Jetzt hat er 2 jahre für jeweils eine Million verlängert mit der Option im zweiten Jahr freigestellt zu werden bei vollen Bezügen. Es geht oft nicht um die Summe, sondern um Liquiditätssicherung.
  3. Kündigung provozieren, um Abfindung zu bekommen, finde ich schwierig. Mal Ethik und Moral außen vor: Das kann richtig zurückfeuern auf dich. Arbeitsrechtliches Restrisiko bleibt. Du hattest erst Nervenzusammenbruch, da würde ich nicht gegen den Arbeitgeber in die Schlacht ziehen. Und wenn Du das unverzichtbar bist, wirst Du auch schon länger da sein. Und dann bei wirklich allen verbrannte Erde zu hinterlassen…da muss man schon abgebrüht sein.

Überleg Dir gut, was Du machst. Das wirkt alles etwas halbgar und nicht zünde gedacht.

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Na ja das jedes Jahr 20% mehr für drei Jahre - netto macht das den Kohl nicht mehr fett. Auch bei der Abfindung bin ich skeptisch. Das kann man natürlich immer so oder so sehen aber mal grob gesagt: entweder du hast ausgesorgt. Dann jucken dich 100-200k mehr netto Vermögen auch nicht mehr. Oder es ist eher auf Kante genäht mit dem frühen Ruhestand. Dann Jucken die die 200k durch Erhöhungen und Abfindung. Aber dann solltest Du es dir zweimal überlegen aufzuhören.

Darum mache ich mir darüber ja Gedanken. ;-)
Die Kohle würde definitiv einen Unterschied machen. Und mir geht es bei den 3 Jahren weniger um den Verdienst in diesen 3 Jahren, als darum, die Basis für eine mögliche Abfindung hochzutreiben, da ist der Hebel dann durchaus groß. Aber eine solche muss man halt erstmal bekommen.

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Der Denkansatz ist genau der Richtige, man muss mitnehmen was geht.
Wie lange ist deine Kündigungsfrist? Du könntest mit offenen Karten spielen und sagen du möchtest schnellstmöglich aufhören, wärst aber bereit gegen Abfindung x noch zwei Jahre motiviert mitzuarbeiten und einen Nachfolger aufzubauen. Funktioniert aber nur wenn du wirklich unabkömmlich ist und das Unternehmen auch Möglichkeiten für solche Übereinkünfte hat.

Ich habe die üblichen 3 Monate Kündigungsfrist.
Ob es Möglichkeiten für solche Übereinkünfte gibt kann ich nicht sagen, ich vermute eher nicht. Unser IT-Leiter DE war quasi in einer ähnlichen Situation, aufgrund Umstrukturierungen hatte er keinen Bock mehr auf seinen Job (das was er über 20 Jahre aufgebaut hatte soll nun im Konzern globalisiert werden). Er hat Anfang des Jahres seinen Nachfolger selbst gesucht, eingearbeitet und macht jetzt bei reduzierter Arbeitszeit und Fixgehalt noch das nächste Jahr voll. Ein Abfindung gab es dafür aber nicht extra.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Wieso, er hat doch recht. Wir kennen nur die eine Seite. Und das, was der TE schreibt, klingt nun wirklich wenig sympathisch. Mag sein, dass er unverzichtbar ist, aber viele halten sich auch nur dafür, weil sie halt im Urlaub angerufen werden und erreichbar sind. Und finde das schon sehr irritieren, dass da jemand Tipps will, wie man eine Abfindung bekommt. Entweder sie schmeißen dich raus ohne arbeitsrechtlich einen Grund zu haben und dann einigt man sich halt auf eine Abfindung. Oder man bespricht halt, dass man in den nächsten x Monaten raus kann und einigt sich. Aber die Herabgehensweise ist völlig daneben

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Also ich kann verstehen, dass man nicht mehr arbeite möchte. Ich verstehe aber nicht, warum der Arbeitgeber das noch bezahlen sollte. Zieh deinen Plan mit der Abfindung bitte nicht durch.

Ich würde mit offenen Karten spielen. Sag denen was du planst und das du den Nachfolger einarbeiten wirst. Ggfs. kannst du ja die Stunden so weit reduzieren, dass di in der Zeit bereits leben kannst. Wir haben einen Kollegen (absoluter Experte in seinem Gebiet), der kommt einmal im Monat eine Woche.

Lustig, wie du den OP moralisieren möchtest, aber nicht das offensichtlich ausbeutende Verhalten des Arbeitgebers. Nervenzusammenbruch bei der Arbeit? Regelmäßig Urlaube absagen oder der Arbeit wegen ignorieren? Hier wurde offensichtlich an der Kapazität in einem Schlüsselthema gespart und das Ergebnis dann auf dem Rücken des Wissensträgers ausgetragen.

Kann sein, dass OP da auch willentlich mit reingespielt hat, aber sowas ist doch so oder so Managementversagen reinster Güte. Sollen sie einfach mal was aus ihrem Verhalten lernen.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Also Abfindung ist eher unwahrscheinlich - da diese in vielen Konzernen klar geregelt sind und nur bei betriebsbedingten Kündigungen gewährt werden.

Bezahlte Freistellung hingegen ist etwas, was man durchaus verhandeln kann. Der Deal könnte sein, dass du noch 2 Jahre machst statt in 3 Monaten zu kündigen, um eine Übergabe sauber zu gestalten. Dafür wirst du die letzten 6 Monate bezahlt freigestellt.

Oder: Burn-out. Krankschreibung. Und nach 1-2Jahren einigt man sich auf etwas. Wenn du die Krankheit (bspw. Burn-Out) vortäuschst, ist das aber krasser Betrug.

Was noch eine Option wäre: Fordere Teilzeit (20-40%). Vielleicht auch in Kombination mit einer vorherigen Krankschreibung. Als Privatier haut vor allem die Krankenversicherung rein. Dann lieber noch paar Jahre einen Tag die Woche arbeiten und durch die Steuerprogression trotzdem noch ganz nett Netto verdienen (+Sozialversicherungen).

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

Bei 22% muss dein Gehalt zuvor ziemlich unterdurchschnittlich gewesen sein und unabkömmlich bist du ganz sicher nicht, da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken.

Regelmäßig Urlaube stornieren und sich vom AG gängeln lassen heißt nicht, dass du unabkömmlich bist, sondern nicht "Nein" sagen kannst und es mit dir machen lässt.

WiWi Gast schrieb am 25.12.2023:

Hallo zusammen,

ich bin Mitte 40 und spiele langsam mit dem Gedanken, mit einem regulären Job aufzuhören. Im Grunde kann ich von meinem Vermögen leben, wenn auch natürlich mit kleinen Einschränkungen. Ich möchte mehr Zeit für Dinge die mich wirklich interessieren und mich persönlich bereichern, ich würde auch gerne in andere Tätigkeiten reinschnuppern, ohne den Anspruch, dann viel zu verdienen. Eine Krankenversicherung nehme ich dann aber gerne mit.

Ich sitze im aktuellen Job bombenfest im Sattel, ich habe nachdem ich Anfang diesen Jahres habe durchblicken lassen, etwas unzufrieden zu sein, ungefragt 22% Gehaltserhöhung bekommen. Es gibt mehrere Bereiche, in denen ich momentan im Grunde unabkömmlich bin und deshalb auch im Urlaub erreichbar sein muss. Ich habe teils schon ganze Wochen des Urlaubs trotzdem gearbeitet, weil es nicht anders ging, Urlaub storniert, oder mir Urlaubstag auszahlen lassen, weil ich sie nicht nehmen konnte.
Ich werde auch von Auslandsgesellschaften meines Konzerns direkt für Spezialthemen angefragt, ebenso von unserem höchsten CFO.
Was ich damit ausdrücken möchte: Ich kann mich eigentlich so richtig aus dem Fenster lehnen und laufe trotzdem kaum Gefahr gekündigt zu werden. Sehr komfortable Situation, aber ich hab nicht mehr wirklich Bock drauf, sicher auch durch den daraus resultierenden Stress (hatte dieses Jahr sowas wie einen Nervenzusammenbruch und hab trotzdem nach 1,5 Tagen wieder gearbeitet).

Bin nun am überlegen, wie ich bei einem Ausstieg aus dieser Situation möglichst viel rausholen kann. Z.B. sowas wie jedes Jahr 20% fordern und das noch 3 Jahre durchziehen, dann darauf hoffen, doch aufgrund dieses Verhaltens gefeuert zu werden und noch eine große Abfindung mitzunehmen. Ein gutes Zeugnis wäre dann ja nicht mehr nötig, darum könnte es auch etwas "unter der Gürtellinie" laufen. Gibt es weitere Ideen?
Es kommt nicht in Frage, danach nochmal in meinem Job woanders zu arbeiten, ich hab dazu einfach keine Lust mehr. Würde aber gerne noch etwas mehr Kohle mitnehmen, um mir das ganze zu versüßen und danach weniger/keine Einschränkungen zu haben.

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WiWi Gast

Ausstieg aus der normalen Arbeitswelt - Wie am meisten "mitnehmen"?

WiWi Gast schrieb am 26.12.2023:

Naja, würde jetzt eher eine „Kurzschlussreaktion“ vermeiden. Die (Arbeits-)Welt ist ja nicht nur Schwarz/Weiß. Es gibt viele Möglichkeiten, neben Abfindung (=Gefeuertwerden!) auch Arbeitszeitverkürzung, Sabbatical, Beratervertrag, Selbständigkeit als Imterimmanager, … . Keinesfalls würde ich verbrannte Erde hinterlassen, denn die Welt ist klein, ganz abgesehen davon, dass man ja auch morgens in den Spiegel schauen muss.

Scheint ja insgesamt ein eher schlecht geführtes Unternehmen zu sein, wo Du arbeitest.

  1. Wer unersetzlich ist wie Du, ist eine Gefahr für‘s Unternehmen.
  2. Du könntest - aus welchem Grunde auch immer - ausfallen, und es gibt offenbar keine funktionierende Vertretungsregelung.
  3. Man beutet Dich aus am Rande der subjektiven?/objektiven? Belastungsgrenze, bis Du die Nerven verlierst.
  4. Du denkst über -sorry to say - Erpressungsversuche nach. Manche zahlen Lösegeld, weil sie müssen, aber niemand lässt sich gerne und ungestraft erpressen.

Falls Dein Arbeitgeber doch keine schlecht geführte Klitsche ist, dürfte sie das Dilemma längst erkannt haben und einen Plan B entwickeln, auch wenn sie noch etwas auf Zeit spielen müssen, bis der Plan B funktioniert. Alles andere wäre ja unverantwortlich. Worst Case überreizt Du Dein Blatt mit etwaigen Forderungen, wirst mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt oder irgendwo ins Sterbezimmer abgeschoben und am Ende hast Du nichts erreicht. Würde mit offenen Karten spielen, es gibt kein Recht auf Abfindung.

Genau wegen so einer sxhwachen Denke in Deutschland holt die IGM 5% + 3% raus während die UAW in den USA 27% + tbc rausholt.

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