Ich denke in der GKV zu bleiben war in deiner Situation die richtige Entscheidung.
Ich bin echt geschockt, was hier so für Halbwahrheiten und Märchen als Entscheidungshilfe genannt werden! Darum muss ich hier auch einmal einen Kommentar verfassen.
Mal ein paar Fakten:
In der PKV sind ca 9mio Menschen versichert, die restlichen über 70mio in der GKV. Die PKV hat in den letzen Jahren immer stärker an Versicherten verloren.
Von den 9mio sind etwa 25% Beamte und 17%Pensionäre. Warum ist das so wichtig zu wissen?! Beamte bekommen einfach über ihre Beihilfe so eine Unterstützung vom Staat für hier KV, dass es sich für sie normalerweise immer lohnt in die PKV zu gehen. Sie sind mit fast 40% eine der stärksten Gruppen und haben dementsprechend ihre Lobby und natürlich den Staat mit seinen Entscheidungen hinter sich.
Dann gibt es da auch noch die vielen Selbstständigen/Vermögenden, die schlichtweg genug Geld verdienen/haben um sich teure PKV-kosten zu leisten. So und dann gibt es eben noch diejenigen, die knapp oder etwas mehr über der Versicherungspflichtgrenze liegen und hier immer wieder überlegen ob PKV oder GKV.
GKV=Umlageverfahren d.h. Starkte für Schwache, Gutverdiener für Schlechtverdiener etc. halt Solidarsystem. Wichtig es gibt hier einen sog. Kontrahierungszwang, der besagt, dass keine bundesweit geöffnete Kasse mich ablehnen darf, wenn ich zu ihr wechseln will. Egal wie krank ich bin!! (behauptet eine Kasse was anderes, handelt sie gegen das Gesetz! Versucht wird es leider)
Dieser Zwang hat aber nix mit dem späteren Wechsel von der PKV in die GKV zu tun. Das geht wirklich nur in besonderen Fällen, wenn du 3 Jahre infolge unter die Versicherungspflichtgrenze kommst (so ist der letze Stand. Viel Spaß beim Gehaltsverzicht) ab 55 ist es quasi nicht mehr möglich.
Wenn du Rentner bist, wird von deiner Rente der Arbeitnehmeranteil (7,4) plus Zusatzbeitrag abgezogen. Nicht der volle Satz!!! (Darum fordern ja einige Parteien unter anderem auch die Rückkehr zur vollen paritätischen Finanzierung.
PKV=Kapitalverfahren d.h. Du selber unterschreibst einen Vertrag mit einem privatwirtschaftlichen Unternehmen und Deine Beiträge müssen für deine Kosten ausreichen. Eine Quersubventionierung ist nicht möglich/erlaubt. Weiterhin sollte man wissen, dass es einen Basistarif der PKV gibt, in den man wechseln kann, wenn die Beiträge nicht mehr zahlen kann. Der hat aber auch nur die gleichen Leistungen wie die GKV.
Das Märchen von den Ärzten, die nur durch die PKV überleben: Es sind also über 85% GKV versichert und von den PKVlern gehen ja auch nicht alle ständig zum Arzt. Also weit mehr als die Grundlast ist von der GKV getragen. Würden die Ärzte nur PKV behandeln dürfen, wären sie pleite oder wir hätten in D viel zu wenige um flächendeckend zu versorgen. Die GKV hat ja selber ein Interesse daran dass sei alle versorgen kann und wird daher einen Arzt nicht verhungern lassen. Das ist reine Ärzteschaftpropaganda und es geht da mehr darum, ob noch ein rotes S am Sportwagen steht oder nicht. Wichtiger ist da, das auf dem Land die Versorgung gewährleistet werden kann, aber da wollen die Ärzte ja so ungerne hin. (Ja ich weiß es gibt auch super Ärzte, die ihren hippokratischen Eid erst nehmen, aber die scheinen leider immer geringer zu werden)
So welche Auswirkungen hat das nun also auf die Entscheidung GKV vs PKV?! Wenn du jung und gesund bist ist immer alles toll und die PKV ist sehr günstig Problem ist halt, dass du älter wirst und normalerweise auch kränker. So und das kostet dann halt mehr Beitrage. Gerade wenn du in Rente willst und normalerweise weniger Geld hast, werden die Beiträge teurer. Teilweise viel teurer. und da sind leider heute schon 1000 Euro keine Seltenheit mehr.
Da ich Gesundheitsversorgung mein Leben lang benötige, sollte man sich das genau überlegen ob ich mir das auch in der Rente leisten kann.
Bessere Versorgung und schnellere Termine in der PKV: ja es gibt sie aber warum?! Ganz einfach für den Arzt bist du eine goldene Kuh die er melken kann (sorry für den Ausdruck). er darf für die gleiche Leistung mehr verlangen. Problem, er macht mit dir auch alles was er kann, obwohl das auch mal gar nicht nötig ist! bei einer Massage kein Problem, aber beim zusätzlichen (überflüssigen) Röntgen?! oder bei Medikamenten?! GKV bekommt nur Medikamente, die von Gremien freigegeben wurden PKVler bekommen auch mal die neuen (auch zu Studien, wofür der Arzt Geld von der Pharma bekommt)
Ich finde das sollte man wissen und bei seiner Wahl bedenken. Gesund wird man nicht nur, weil man möglicht viele Dinge verschrieben bekommt. Klar Leider gibt es auch Fälle, wo die Behandlung von Ärzten für GKVler schlechter ist als PKVler teils sehr schlimme aber das sind zum glück auch nicht so viele. Wobei meiner Meinung das hier nicht an der Krankenversicherung liegt sondern am Arzt, weil es bei seltenen und schwierigen Krankheiten auch in der GKV kein Kostenlimit gibt (ja ist so)!
Jeder muss das für sich selbst entscheiden. es ist nur eine sehr wichtige und meist lebenslange Entscheidung. Meine Meinung ist: Wenn du rumrechnen musst ob es sich lohnt für PKV bist du dort falsch und solltest in der GKV bleiben. Ich denke erst ab einem Einkommen das ca. 1,5 mal so hoch und auch langfristig sicher ist, als die Versicherungpflichtgrenze, kannst du gerne ruhigen Gewissens in die PKV gehen. alles andere wäre mir zu risikoreich.
Letzte sehr persönliche Anmerkung und bitte keine mega Diskussion drüber! Heutzutage meckern viele über Arbeitslose, Migranten oder Flüchtlinge, sie würden uns was "wegnehmen". Aber einige, die wirklich gut verdienen, diskutieren darüber, wie sie am besten Geld sparen könnten und sich in jungen Jahren PKv versichern und dann wenn es teuer werden könnte (Rente, Familie, Kinder...) schnell wieder unter das Dach der GKV-Solidargemeinschaft schlüpfen können. Das ist für mich asozial aber jeder muss das mit seinem Gewissen ausmachen.
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