Junge, die studierst Wirtschaft! Was willst du in ner WG? Meinst du da hat einer der MitbewohnerInnen Bock, dass du den Chef raushängen läßt??
Mal Spaß beiseite, aber sei dir bewußt, dass du in einer WG auf Neid treffen wirst. Egal ob du mit Studis anderer Studiengänge zusammen ziehst oder unter Wiwis. Ich habe viele Leute anderer Fachbereiche kennengelernt, die die 'Management' Studis äußerst kritisch sehen.
A la viel Geld verdienen, wenig dafür tun und Party ohne ende. Keinen Plan haben und sich nur durchsetzen können. Da ist Ärger nicht weit weg. Deshalb solltest du drauf achten mit bes. toleranten Leuten zusammen zu kommen die am besten WG Erfahrung haben und den Leuten auch unbedingt eine best. Toleranz entgegen zu bringen, ohne von 'deinem' Weg abzuweichen.
Wenn man mit Karrieristen (andere Studiengänge oder eben auch Wiwi) zusammenwohnt sollte man sich entweder einfach blendend verstehen (z.B. Freundschaft) oder man sollte gut damit auskommen können, dass das Ellenbogen-Gehabe dann eben auch konsequenterweise zu hause stattfindet. wenn man von der Uni nach hause kommt kann es dann dort weiter gehen. Letzteres erhöht den Stress zur Uni. Wenn man befreundet ist kann man nat. auch zusammen lernen.
Wenn du als Wiwi in eine WG gehst, sei dir des Neides bewußt und kläre die Fronten von Anfang an, und verschaffe dir Respekt. Wichtig ist es auch Freunde zu haben, die hinter dir stehen und dir den Rücken frei halten können wenn es mal Zoff gibt. Die Chemie zw. den Mitbewohnern sollte beim 'WG-Casting' schon stimmen. Man sollte sich grundsätzlich sympathisch finden und den Einsruck haben dass es gut zusammen klappen kann. Generell ist es in einer WG anstrengender, da man sich mit den anderen Leuten eben abstimmen muß.
Es kann auch viele positive Seiten haben, wenn man sich auf Dauer gut versteht (neue Kontakte, Freundschaften, Parties etc.). So macht man gemeinsam etwas und gewinnt neue Einblicke in die Lebenswelt des anderen. Da können dann allerdings auch mal Welten aufeinander treffen, à la zarte, auf Gleichberechtigung pochende Biologie-Laborantin trifft auf knallharten Vertriebs-Manager, wo man dann schnell merkt, aha unser Rollenverständnis passt jetzt nicht so 'ganz' zusammen ;-)
Man selbst wird in einer WG etw. toleranter, gewinnt Menschenkenntnis und ERkenntnisse über sich selbst, die man vorher evtl. nicht hatte.
Muß man sich eine WG geben, um beruflich erfolgreich zu sein?
Sicher nicht, denn es geht auch locker flockig ohne. Diese Aussage geht mir zu weit. Aber man KANN! Schaden kann eine WG für beruflichen Erfolg sicher nicht. Man gewinnt neue Erfahrungen, Einsichten, Erkenntnisse und auch Ansichten (Stichworte Soz. Kompetenzen). Entwickelt sich selbst also weiter, und das ist das wirklich Gute dabei. Diese Entwicklung kann man aber auch woanders 'finden', keine Frage (z.B. Sportverein, Freunde, Exkursionen etc.).
Eine WG kann einem allerdings schon auch ganz schön schaden, wenn man sich z.B. nicht mehr versteht/ verkracht hat und es keine Aussicht auf Versöhnung mehr gibt, man aber trotzdem noch eine Zeit zusammen wohnen 'muß', da die Kündigungsfrist noch läuft oder eine andere Möglichkeit im Moment noch nicht da ist. So was kann belastend werden. Aber da lernt man sich selbst und seine eigenen Grenzen eben auch besser kennen ;-)
Mir persönlich reicht es, wenn das Karrieregehabe im Berufsleben/ Uni stattfindet, das brauch ich net noch in den eigenen 4 Wänden.
Eine WG kann einem auch wirklich tolle Erfahrungen bescheren, die man den Rest seines Lebens nicht mehr missen möchte. Während der Studi-Zeit ist das sicher ok, wenn man allerdings später arbeitet ziehen viele in ihre eigene Wohnung.
Hoffe damit etwas Einsicht in das WG-Leben gegeben zu haben.
Grüße,
Colt
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