Hallo,
ich habe ein Anliegen bezüglich meines Berufseinstiegs nach dem Master (PhD oder Praktikum). Mein Studienhintergrund umfasst ein Duales Studium im Wirtschaftsingenieurwesen (Bachelor 1,8) mit einem Auslandsaufenthalt von 3 Monaten. Danach habe ich ein Managementstudium an einer Non-Target-Universität absolviert und ein Semester an einer anerkannten Business School im Ausland verbracht. Mein Masterabschluss erfolgte mit einer Endnote von 1,0. Allerdings fehlen mir Praxiserfahrungen, wie zum Beispiel ein Praktikum im Consulting-Bereich.

Ich habe nun zwei Optionen: Einerseits könnte ich an meiner Universität eine PhD-Stelle annehmen, da sie mich wegen der interessanten Forschungsrichtung, des renommierten Professors und Teams anspricht. Andererseits habe ich die Möglichkeit, ein 6-monatiges Praktikum in einer kleinen Beratungsfirma zu machen. Dadurch könnte ich endlich praktische Erfahrung sammeln und danach entscheiden, welchen Karriereweg ich einschlagen möchte.

Ich mache mir Sorgen, dass ein PhD mich nach drei Jahren in der gleichen Lage zurücklassen könnte, mit einem zusätzlichen Titel, aber möglicherweise schlechteren Chancen in der Wirtschaft. Es besteht die Gefahr als "unemployable" zu gelten, wenn ich mich später für den Wirtschaftseinstieg entscheide und das Praktikum nicht nachholen kann. Auf der anderen Seite könnte die PhD-Stelle nicht mehr verfügbar sein, wenn ich mich für das Praktikum entscheide.

Ich wäre dankbar für euren Rat.

Wenn dich das wirklich interessiert und reizt, dann mach auf jeden Fall den PHD.

Ein Absolventenpraktikum als Master in einer kleinen Beratung von 6 Monaten klingt für mich sehr nach Abzocke. Auf sowas würde ich mich wenn überhaupt nur bei renomierten Beratungen einlassen. Wenn du das unbedingt willst, mach vor dem PHD-Start noch 2-3 Monate irgendwo Praktikum, wenn das reinpasst. 6 Monate ist eh viel zu lang. Oder du baust das im PHD ein. Da hat dein Prof sicher Kontakte und hilft dabei.

Die mangelnde Praxis sehe ich mit den Noten ohnehin nicht als Problem. Du findest problemlos passende Stellen und wirst dann eben gut eingearbeitet. Wie lange hast du denn eigentlich insgesamt studiert?

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Wenn dich das wirklich interessiert und reizt, dann mach auf jeden Fall den PHD.

Ein Absolventenpraktikum als Master in einer kleinen Beratung von 6 Monaten klingt für mich sehr nach Abzocke. Auf sowas würde ich mich wenn überhaupt nur bei renomierten Beratungen einlassen. Wenn du das unbedingt willst, mach vor dem PHD-Start noch 2-3 Monate irgendwo Praktikum, wenn das reinpasst. 6 Monate ist eh viel zu lang. Oder du baust das im PHD ein. Da hat dein Prof sicher Kontakte und hilft dabei.

Die mangelnde Praxis sehe ich mit den Noten ohnehin nicht als Problem. Du findest problemlos passende Stellen und wirst dann eben gut eingearbeitet. Wie lange hast du denn eigentlich insgesamt studiert?

Ich bin jetzt 24.
Insgesamt 11 Semester.
Bachelor 6
Master 5. (Ich musste ein Semester am Anfang mit Wahlmodulen überbücken)

Du bist noch so jung, da kann das Alter fast schon ein Problem sein, gerade in Branchen wie der Beratung.

Mach den PHD und alles andere wird sich finden.

Noch als Tipp mach das ohne Zeitdruck. Nutze die Zeit um links und rechts zu schauen und herauszufinden, welchen Themen dich besonders interessieren und wo du dich beruflich siehst. Such viel das Gespräch mit den Lehrstuhlkollegen. Frag den Prof nach 1,5 Jahren mal welche Zukunftsfelder er sieht.

Erstmal, es gibt keine Target oder Non-Target Unis in Deutschland. 3 Monate Auslandsaufenthalt ist fuer viele Unternehmen zu wenig, mindestens 5 werden da gefordert. Trotzdem nice to have. Wenn du dualer Student warst, hast du doch Praxiserfahrung, jedoch halt einseitig.

Dem Vorredner gebe ich recht, ein Praktikum nach Abschluss in einer kleinen Beratungsfirma ist definitiv abzocke. Die suchen halt so guenstig wie moeglich "qualifiziertes Personal". Mach deinen PHD, wobei 3 Jahre meist nicht ausreichen, sei dir dessen bewusst. Noten sind top, dazu muss man nichts sagen, aber wie du selbst meintest, wenig Erfahrung in der Praxis.
Du koenntest auch bei deinem Prof anfragen, ob eine externe Promotion moeglich waere, wodurch du in einem Unternehmen arbeiten und Erfahrung sammeln koenntest. Ist aber wesentlich haerter als eine Vollzeitpromotion, sei dir dessen bewusst.
Das ist der Weg.

Glaube mir, im Praktikum lernst du nicht wirklich viel. Ich hatte insgesamt 12 Praktikas und Werkistellen waehrend meines Studiums und vor allem in den Big4 lernst du nichts ausser copz&paste. Verschwende mit den Qualifikationen keine Monate fuer ein Praktikum. Da wuerde ich eher noch fuer 6 Monate eine Festanstellung annehmen und eben nach den 6 Monaten kuendigen.

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Erstmal, es gibt keine Target oder Non-Target Unis in Deutschland. 3 Monate Auslandsaufenthalt ist fuer viele Unternehmen zu wenig, mindestens 5 werden da gefordert. Trotzdem nice to have. Wenn du dualer Student warst, hast du doch Praxiserfahrung, jedoch halt einseitig.

Dem Vorredner gebe ich recht, ein Praktikum nach Abschluss in einer kleinen Beratungsfirma ist definitiv abzocke. Die suchen halt so guenstig wie moeglich "qualifiziertes Personal". Mach deinen PHD, wobei 3 Jahre meist nicht ausreichen, sei dir dessen bewusst. Noten sind top, dazu muss man nichts sagen, aber wie du selbst meintest, wenig Erfahrung in der Praxis.
Du koenntest auch bei deinem Prof anfragen, ob eine externe Promotion moeglich waere, wodurch du in einem Unternehmen arbeiten und Erfahrung sammeln koenntest. Ist aber wesentlich haerter als eine Vollzeitpromotion, sei dir dessen bewusst.
Das ist der Weg.

Glaube mir, im Praktikum lernst du nicht wirklich viel. Ich hatte insgesamt 12 Praktikas und Werkistellen waehrend meines Studiums und vor allem in den Big4 lernst du nichts ausser copz&paste. Verschwende mit den Qualifikationen keine Monate fuer ein Praktikum. Da wuerde ich eher noch fuer 6 Monate eine Festanstellung annehmen und eben nach den 6 Monaten kuendigen.

Danke für eure Antworten.
Die 3 Monate waren ein Praxiseinsatz in China, also im Rahmen meiner Arbeit. Obwohl ich Praxiserfahrung habe, fehlt mir die Erfahrung in "projektbasierten" Tätigkeiten. Sollte es jedoch in Richtung Consulting gehen, stehe ich vor demselben Problem wie derzeit: Es steht keine Consulting-Erfahrung in meinem Lebenslauf. Den Weg zurück in die Maschinenbau-Konzernwelt möchte ich jedoch ungern gehen.

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Erstmal, es gibt keine Target oder Non-Target Unis in Deutschland. 3 Monate Auslandsaufenthalt ist fuer viele Unternehmen zu wenig, mindestens 5 werden da gefordert. Trotzdem nice to have. Wenn du dualer Student warst, hast du doch Praxiserfahrung, jedoch halt einseitig.

Dem Vorredner gebe ich recht, ein Praktikum nach Abschluss in einer kleinen Beratungsfirma ist definitiv abzocke. Die suchen halt so guenstig wie moeglich "qualifiziertes Personal". Mach deinen PHD, wobei 3 Jahre meist nicht ausreichen, sei dir dessen bewusst. Noten sind top, dazu muss man nichts sagen, aber wie du selbst meintest, wenig Erfahrung in der Praxis.
Du koenntest auch bei deinem Prof anfragen, ob eine externe Promotion moeglich waere, wodurch du in einem Unternehmen arbeiten und Erfahrung sammeln koenntest. Ist aber wesentlich haerter als eine Vollzeitpromotion, sei dir dessen bewusst.
Das ist der Weg.

Glaube mir, im Praktikum lernst du nicht wirklich viel. Ich hatte insgesamt 12 Praktikas und Werkistellen waehrend meines Studiums und vor allem in den Big4 lernst du nichts ausser copz&paste. Verschwende mit den Qualifikationen keine Monate fuer ein Praktikum. Da wuerde ich eher noch fuer 6 Monate eine Festanstellung annehmen und eben nach den 6 Monaten kuendigen.

Danke für eure Antworten. Die 3 Monate waren ein Praxiseinsatz in China, also im Rahmen meiner Arbeit. Obwohl ich Praxiserfahrung habe, fehlt mir die Erfahrung in "projektbasierten" Tätigkeiten. Sollte es jedoch in Richtung Consulting gehen, stehe ich vor demselben Problem wie derzeit: Es steht keine Consulting-Erfahrung in meinem Lebenslauf. Den Weg zurück in die Maschinenbau-Konzernwelt möchte ich jedoch ungern gehen.

Danke für eure Antworten. Die 3 Monate waren ein Praxiseinsatz in China, also im Rahmen meiner Arbeit. Obwohl ich Praxiserfahrung habe, fehlt mir die Erfahrung in "projektbasierten" Tätigkeiten. Sollte es jedoch in Richtung Consulting gehen, stehe ich vor demselben Problem wie derzeit: Es steht keine Consulting-Erfahrung in meinem Lebenslauf.
Den Weg zurück in die Maschinenbau-Konzernwelt möchte ich jedoch ungern gehen.

Schreib dich irgendwo ein, wo es keine Studiengebühren gibt. Uni Greifswald war da der Klassiker in Jura, um weiterhin Studivorteile zu haben.
Fach ist aber weitestgehend egal. Das hebelt Fair company aus. Dann bewirb dich auf Praktika.

Promotionstelle würde ich mir nur überlegen, wenn Betreuer sehr gut publiziert ist.

Ist die Promotion in Ing oder BWL?

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Danke für eure Antworten. Die 3 Monate waren ein Praxiseinsatz in China, also im Rahmen meiner Arbeit. Obwohl ich Praxiserfahrung habe, fehlt mir die Erfahrung in "projektbasierten" Tätigkeiten. Sollte es jedoch in Richtung Consulting gehen, stehe ich vor demselben Problem wie derzeit: Es steht keine Consulting-Erfahrung in meinem Lebenslauf.
Den Weg zurück in die Maschinenbau-Konzernwelt möchte ich jedoch ungern gehen.

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Erstmal, es gibt keine Target oder Non-Target Unis in Deutschland. 3 Monate Auslandsaufenthalt ist fuer viele Unternehmen zu wenig, mindestens 5 werden da gefordert. Trotzdem nice to have. Wenn du dualer Student warst, hast du doch Praxiserfahrung, jedoch halt einseitig.

Dem Vorredner gebe ich recht, ein Praktikum nach Abschluss in einer kleinen Beratungsfirma ist definitiv abzocke. Die suchen halt so guenstig wie moeglich "qualifiziertes Personal". Mach deinen PHD, wobei 3 Jahre meist nicht ausreichen, sei dir dessen bewusst. Noten sind top, dazu muss man nichts sagen, aber wie du selbst meintest, wenig Erfahrung in der Praxis.
Du koenntest auch bei deinem Prof anfragen, ob eine externe Promotion moeglich waere, wodurch du in einem Unternehmen arbeiten und Erfahrung sammeln koenntest. Ist aber wesentlich haerter als eine Vollzeitpromotion, sei dir dessen bewusst.
Das ist der Weg.

Glaube mir, im Praktikum lernst du nicht wirklich viel. Ich hatte insgesamt 12 Praktikas und Werkistellen waehrend meines Studiums und vor allem in den Big4 lernst du nichts ausser copz&paste. Verschwende mit den Qualifikationen keine Monate fuer ein Praktikum. Da wuerde ich eher noch fuer 6 Monate eine Festanstellung annehmen und eben nach den 6 Monaten kuendigen.

12 Praktika?

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Ist die Promotion in Ing oder BWL?

Danke für eure Antworten. Die 3 Monate waren ein Praxiseinsatz in China, also im Rahmen meiner Arbeit. Obwohl ich Praxiserfahrung habe, fehlt mir die Erfahrung in "projektbasierten" Tätigkeiten. Sollte es jedoch in Richtung Consulting gehen, stehe ich vor demselben Problem wie derzeit: Es steht keine Consulting-Erfahrung in meinem Lebenslauf.
Den Weg zurück in die Maschinenbau-Konzernwelt möchte ich jedoch ungern gehen.

BWL -> Net Zero

WiWi Gast schrieb am 02.08.2023:

Danke für eure Antworten. Die 3 Monate waren ein Praxiseinsatz in China, also im Rahmen meiner Arbeit. Obwohl ich Praxiserfahrung habe, fehlt mir die Erfahrung in "projektbasierten" Tätigkeiten. Sollte es jedoch in Richtung Consulting gehen, stehe ich vor demselben Problem wie derzeit: Es steht keine Consulting-Erfahrung in meinem Lebenslauf.
Den Weg zurück in die Maschinenbau-Konzernwelt möchte ich jedoch ungern gehen.

Den Projekteinsatz wirst du in der Promotion haben.
Zusätzlich kannst du ein 3-Monatiges Praktikum nur für PhDs machen aber selbst das wird unnötig sein da du ja neben Forschung und Lehre auch Projektmanagement mit deinem Forschungsprojekt haben wirst.
Meiner Meinung nach: definitiv Promotion

Ich habe damals noch jünger als du meinen Master an einer Uni gemacht und mich im Anschluss für den PhD entschieden - auch aufgrund meines jungen Alters. Die Entscheidung war goldrichtig. Die Promotion war die beste Zeit meines Lebens und ich habe mich natürlich auch fachlich (Programmiersprachen, Datenanalyse, Konferenzreisen etc) aber auch ganz wichtig: persönlich total weiterentwickelt. Niemals möchte ich diese Erfahrungen missen und die Skills, die ich lernen durfte.

Meine Praktika/Werkstudententätigkeiten haben mich damals leider recht deprimiert, weil ich die Aufgaben so stumpf fand und mir geschworen habe, dass ich nie für immer solche Jobs machen möchte. Jedes Mal wenn ich programmiert habe oder im Ausland auf einer Konferenz war dachte ich HALLELUJA wie geil ist das und ansonsten müsste ich jetzt PowerPoint Bingo spielen oder Mails in Outlook beantworten, die jeden Tag zu 100 Stück in mein Postfach flattern mit irgendwelchen nonsense Aufgaben. Zusammengefasst: ich habe das Arbeiten in der Wissenschaft sehr geschätzt.

Finanziell: Es kommt natürlich auf den Bereich an, aber ich hatte glücklicherweise immer eine 100% Stelle, wo ich jeden Monat zuletzt 2900 netto, plus Reisetätigkeit voll bezahlt bekommen habe. Das ist ein super Gehalt für den Anfang.

Nach der Promotion stehen die Unternehmen natürlich nicht alle mit offenen Armen da und sagen „Hey, auf Promovierte von der Uni haben wir gewartet“ - ich habe einen tollen Job im Fachgebiet meiner Promotion gefunden, die Suche war aber nicht ganz einfach. Man ist einfach teuer im Vergleich zu Masterabsolventen und kann (wenn nicht in meinem Fall ganz spezielles Wissen vorausgesetzt wird) fachlich nicht mehr bieten. Deshalb muss man mehr suchen und ggf. schon während der Promotion nach Praxispartnern Ausschau halten.

Mein Rat: Promotion ist toll - man sollte sie aber nur machen, wenn man wissenschaftliches Arbeiten mag, leidensfähig ist, sich sehr gut selbst motivieren kann und es für sich macht - NICHT für den Karriereaufstieg, eher damit man perspektivisch einen Job findet, der einen interessiert und Spaß macht. Ein Praktikum würde ich nach einem Master nicht machen. Das ist ja totale Abzocke. Frag dich, ob du motiviert bist, dein Studium zu intensivieren oder ob du froh bist, dass es vorbei ist. Wenn letzteres: direkter Jobeinstieg :-)

Kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Wenn du wirklich Lust auf Forschung (und Lehre zu einem gewissen Grad) hast, dann wirst du mit ~4 Jahren Promotion nichts falsch machen. Ich selbst hab mich während der Promotion Richtung Data Science entwickelt und schiebe jetzt während der Promotion ein 3-4 monatiges Praktikum im Data Science Consulting dazwischen. Ohne die Promotion wäre der Data Science Weg wahrscheinlich nicht zustande gekommen.

Wenn du dir unsicher bist, ob dir Forschung Spass macht bzw. du dein Gehalt maximieren willst, dann wäre Promotion vermutlich nicht der perfekte Weg.

Innsbruck ist doch trotzdem ne gute Adresse in Österreich!