Hallo zusammen!

Ich wollte mal fragen, wie es Euch dieses Jahr beim Berufseinstieg ergeht. Ich suche bereits seit Anfang November 2023, habe ca. 110 Bewerbungen geschrieben, habe bisher aber kein Jobangebot bekommen. Daraus ergaben sich 17 Gespräche in diversen Branchen (Verbände, Industrie, öffentlicher Dienst, Beratung), aber ich fand es extrem schwer mal als Berufseinsteiger mit verhältnismäßig wenig Hintergrundwissen irgendwo zu überzeugen und mal einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Insbesondere ohne Branchenerfahrung wird man nach meinem Gefühl schnell aussortiert. Ich spüre auch mitunter recht deutlich eine gewisse Skepsis gegenüber mir als Berufseinsteiger und das man, was die Dauer der Prozesse angeht mitunter auch schon hingehalten wird und man aus dem Rennen fliegt, sobald sich der passende Kandidat mit Berufserfahrung meldet.

Ich habe einen Master und Bachelor in Volkswirtschaft/Economics von einer großen deutsche Uni, Master mit gutem Zweierschnitt (nahe 2,0) und Bachelor sogar im Bereich 1,X mit jeweils einem Semester über der Regelstudienzeit. Dazu habe ich zwei Auslandssemester an einer renommierten Uni, ein Auslandspraktikum und ein Praktikum bei einer großen deutschen Unternehmensberatung absolviert. Habe also nichts Krasses vorzuweisen, aber ich würde mal sagen, dass es solides bis gutes Profil ist, mit dem man auf jeden Fall mal einen anständig bezahlten Job finden sollte.

Mir scheint es auch nicht so, als hätten die Arbeitgeber im Moment große Eile jemanden einzustellen, da einige der Stellen die ich im Auge habe über LinkedIn immer wieder ausgeschrieben werden. Ich habe auch schon meine Unterlagen checken lassen und da hieß es, dass Anschreiben und Lebenslauf gut formuliert seien und sinnvoll strukturiert wären. Da ich ja auch schon einige Einladungen hatte, glaube ich auch nicht, dass es daran liegt.

Mich würde einfach mal interessieren, wie es Euch im Moment so ergeht. Was meint Ihr, welche Rolle die aktuelle wirtschaftliche Lage, sprich Rezession / geopolitische Unsicherheit und der doch recht massive Stellenabbau in der Industrie, spielen?

Und was willst du beruflich werden?

Bewirb dich wieder auf ein Praktikum in einer UB und frag dann nach ob es Interesse gibt übernommen zu werden, besser als ein Jahr arbeitslos nach nen Job zu suchen und dann bei KMU zu stranden

WiWi Gast schrieb am 29.02.2024:

Und was willst du beruflich werden?

Ich habe es bisher vor allem im Bereich Marktanalysen, Markt Intelligence / Competitive Integlligence Pricing Analyst / Management, Transfer Pricing, Referent bei Verbänden, Public Sector Consulting versucht. Also gerne möglichst nahe an den Themen der VWL.

Na ja Bwler #345678 wird halt immer weniger interessant für Firmen. Ohne Praktika und entsprechendes Netzwerk und Auftreten wird das nichts. Vielleicht je nach Profil auch die eigenen Ansprüche runterschrauben und sich mal im Kmu nebenan bewerben. Die sollten noch Buchhalter oder sowas suchen.

Also ich hatte keine Probleme beim Einstieg. War sogar eher positiv überrascht. Hatte nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht. Waren auch Unternehmen außerhalb meiner Werki/Prakti Bubble wo ich ohne Vitamin C klar gekommen bin.

Ja die Konjunktur ist gerade nicht so berauschend und dann wird bei Berufseinsteigern immer als erstes gespart, weil man in euch immer noch relativ viel Arbeit investieren muss und ihr mit 2 Jahren Berufserfahrung entweder deutlich teurer werdet oder weg seit.

Im Zweifel auch mal eine befristet Stelle in Betracht ziehen und/oder die Gehaltsvorstellung runter.

Genau..... Wer kennt es nicht, der Diplom Volkswirt steigt im KMU in der BuHa ein und bucht Eingangsrechnungen und kontiert diese.

WiWi Gast schrieb am 29.02.2024:

Na ja Bwler #345678 wird halt immer weniger interessant für Firmen. Ohne Praktika und entsprechendes Netzwerk und Auftreten wird das nichts. Vielleicht je nach Profil auch die eigenen Ansprüche runterschrauben und sich mal im Kmu nebenan bewerben. Die sollten noch Buchhalter oder sowas suchen.

WiWi Gast schrieb am 29.02.2024:

Na ja Bwler #345678 wird halt immer weniger interessant für Firmen. Ohne Praktika und entsprechendes Netzwerk und Auftreten wird das nichts. Vielleicht je nach Profil auch die eigenen Ansprüche runterschrauben und sich mal im Kmu nebenan bewerben. Die sollten noch Buchhalter oder sowas suchen.

Nach deiner beschränkten Wahrnehmung:

• Wer kümmert sich um Marketing? (Strategie, Konzept, etc.?)
• Wer kümmert sich um SupplyChain?
• Wer kümmert sich um Einkauf? Personal?
• Wer kümmert sich um Controlling?

Jeder Konzern braucht eine vielzahl an Mitarbeitern für diese Abteilungen und Geschäftsgebiete. Nicht jeder, der MINT studiert ist automatisch geeignet, diese Positionen besser/gleich anzutreten. Fazit: Für die meisten Stellen im Unternehmen, außerhalb von F&E braucht man keine MINT-Abschluss, evtl. noch für Data Science & Informatik. Aber kein Physik, Chemie, Medizintechnik & co wird dir helfen.