Mehrfache Jobwechsel nach Berufseinstieg, was soll ich tun?
Hallo zusammen,
ich bin 30 Jahre alt und habe vor 2 Jahren meinen Master BWL abgeschlossen (generalistisch gut aufgestellt).
Vor meinem Master ein Bachelorstudium und eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Praktika, Werkstudententätigkeiten, ehrenamtliches Engagement etc. alles vorhanden.
Nun ist es so, dass ich nach meinem Masterabschluss bei einem Unternehmen als Junior Consultant gearbeitet habe. Bezahlung war mittelmäßig und die Arbeitsbedingungen eher schlecht (Ellbogenmentalität, die neuen wurden unter extremen Druck gesetzt in der Probezeit, teilweise nix zu tun gehabt auf dem Projekt oder eben nur undankbare Aufgaben vom Kunden, allerdings war dieser immer sehr zufrieden mit meiner Arbeit). Habe auch ein sehr gutes Arbeitszeugnis bekommen.
Da ich unzufrieden war und vor dem bore-out stand, habe ich mich nach der Probezeit bei anderen Unternehmen beworben und einige Bewerbungsgespräche geführt. Nach 11 Monaten habe ich bei einem Medizintechnikunternehmen in der Schweiz angefangen. Allerdings war da die Unternehmenskultur bzw. die Arbeitsatmosphäre extrem schlecht und ich wurde nach 2,5 Monaten von meinem Vorgesetzten, der meine Ideen geklaut hat vor die Tür gesetzt. Zum Glücke hatte ich über ein Jahr lang am Stück gearbeitet, sodass ich ALG I bekommen habe.
Ich war drei Monate (August bis Oktober) arbeitslos und fand einen neuen Job über eine Personalvermittlung (Direktvermittlung). Hier bin ich aktuell drei Monate tätig. Allerdings ist es sehr altmodisch in dem Unternehmen und die Stimmung ist sehr schlecht (extremes Mikromanagement vorhanden, jeder Arbeitsschritt wird vorgegeben und kontrolliert). Nun bin ich drei Monate dort und habe einige Dinge angesprochen, da ich in den ersten Wochen sehr schlecht eingearbeitet wurde und auch sehr schlecht von den Kollegen behandelt wurde. Ging schon stark in die Richtung Mobbing und Bossing (sehr sehr toxisch).
Unternehmen hat wohl auch generell eine hohe Fluktuationsquote / turn-over-rate.
Im Feedbackgespräch habe ich die Dinge angesprochen allerdings bin ich auf taube Ohren gestoßen.
Ich wusste vieles nicht bzw. hat man mir vieles im Bewerbungsgespräch nicht erzählt bzw. schön verkauft. Im Feedbackgespräch hat man mir gesagt, dass sich an den Bedingungen in den nächsten Monaten nichts ändern wird, ich solle so weiter machen und Gespräche der Art wurden als lästig empfunden.
Da es menschlich und fachlich mit dem Abteilungsleiter und Teamleiter nicht gepasst hat, habe ich gesagt ich bräuchte Bedenkzeit, da die Probezeit ja für beide Seiten bestehe und ich wolle mir gerne noch die nächsten Wochen anschauen. Im Gegenzug habe ich HR um einen internen Wechsel in eine andere Abteilung gebeten. Anfang der Woche hatte ich ein "Personalgespräch" mit Abteilungsleiter und Teamleiter und Personalleiterin, dass man sich von mir trennen möchte (Probezeit nicht bestanden).
Das Gehalt im Februar und März bekomme ich noch ausbezahlt. Ab Ende März / Anfang April stehe ich dann wieder ohne Job da. Zum zweiten Mal. innerhalb kurzer Zeit bzw. 10 Monaten.
Ich habe nun Angst, dass wenn ich das so im Lebenslauf angebe, mir das immer negativ ausgelegt wird (da zwei unterschiedliche Jobs in verschiedenen Unternehmen und nur kurze Beschäftigungsdauer). Aufgrund meines Migrationshintergunds (dunkle Hautfarbe) habe ich eh schon große Probleme bei der Jobsuche obwohl ich mir unglaublich viel Mühe gebe. Auch habe ich Angst, dass entweder gleich eine Absage kommt oder die Personaler mich Löchern und Ausfragen.
Ich würde die zwei Jobs am liebsten verschweigen und im Lebenslauf weglassen (allerdings würde dies sofort auffallen, da dann eine große Lücke von 10 bis 12 Monaten vorhanden wäre. Ich würde gerne etwas reinschreiben wie Selbständigkeit bzw. Freiberuflicher Berater oder Pflege von Familienangehörigen, sodass ich die zwei letzten Stationen weglassen kann und nicht darauf angesprochen werde. ich möchte die schlechten Erlebnisse hinter mir lassen.
Wie würdet ihr die letzten zwei Stationen kaschieren bzw. verschleiern?
Auch habe ich überlegt mich wieder an eine Zeitarbeitsfirma zu wenden (Ferchau ist allerdings keine Option), um die nächsten 1,5 bis 2 Jahre mal ein festes Arbeitsverhältnis zu haben (allerdings dann wirklich Zeitarbeit und keine Direktvermittlung mehr.
Mittlerweile ist mir das Gehalt nicht mehr so wichtig, ich möchte nur einen Job, bei dem das Arbeitsklima passt und wo ein respektvoller Umgang herrscht um mein Leben endlich mal langfristig planen zu können und finanzielle Sicherheit zu haben. Langsam geht das auch extrem an die Psyche.
Irgendwie lande ich immer in den falschen Unternehmen allerdings sieht man das als Bewerber nicht sofort.
Vielen Dank für eure Unterstützung!
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