Bruttoinlandsprodukt 2005 - Wirtschaftswachstum exportgetragen
Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 0,9 Prozent erhöht.
Wiesbaden, 13.01.2006 (destatis) - Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr preisbereinigt um 0,9 Prozent erhöht. Damit hat sich die wirtschaftliche Belebung des Jahres 2004 (+ 1,6%) etwas abgeschwächt. Allerdings standen im Jahr 2005 weniger Arbeitstage zur Verfügung als im Vorjahr. Nach Ausschaltung dieses Kalendereffekts ergibt sich für das Jahr 2005 eine Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,1 Prozent, die genauso hoch ist wie in 2004.
Bruttoinlandsprodukt
Preisbereinigt, verkettet - Veränderung gegenüber dem Vorjahr:
1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | |
+1,9 | +1,0 | +1,8 | +2,0 | +2,0 | +3,2 | +1,2 | +0,1 | -0,2 | +1,6 | +0,9 | % |
Allerdings standen im Jahr 2005 in Deutschland 1,3 Arbeitstage weniger zur Verfügung als im Vorjahr, woraus sich ein leicht negativer Kalendereffekt ergibt. In 2004 hatten dagegen deutlich mehr Arbeitstage für ein höheres unbereinigtes Wirtschaftswachstum gesorgt. Nach Ausschaltung dieser Kalendereffekte ergibt sich für das Jahr 2005 eine kalenderbereinigte Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,1%, die genauso hoch ist wie im Jahr 2004.
Bruttoinlandsprodukt
Preis- und kalenderbereinigt, verkettet - Veränderung gegenüber dem Vorjahr:
1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | |
+1,9 | +1,0 | +1,9 | +1,8 | +1,9 | +3,5 | +1,4 | +0,1 | -0,2 | +1,1 | +1,1 | % |
Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2005 von 38,7 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 121 000 Personen weniger (- 0,3%) als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbslosen (internationale Abgrenzung) sank im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 37 000 (- 0,9%) auf knapp 3,9 Millionen Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen lag damit wie schon im Jahr 2004 bei 9,2 Prozent.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen, stieg im Jahr 2005 um 1,2 Prozent. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet erhöhte sie sich um 1,5 Prozent, da die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen vor allem auf Grund der anhaltenden Zunahme der Teilzeitbeschäftigung leicht zurückging.
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts (preisbereinigt) sorgten das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe (+ 2,6%), Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 1,5%) sowie Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (+ 1,5%) für positive Impulse im Jahr 2005. Dagegen setzte sich der Abwärtstrend im Baugewerbe noch weiter fort: Die Wirtschaftsleistung ging in diesem Bereich um 4,1 Prozent und damit im sechsten Jahr in Folge zurück. Auch in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (- 3,6%) sowie bei den öffentlichen und privaten Dienstleistern (- 0,5%) war die Bruttowertschöpfung im Berichtsjahr rückläufig. Insgesamt erhöhte sich die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 1,1%.