UBS übernimmt Credit Suisse für 3 Milliarden CHF
Die Schweizerische Nationalbank UBS hat die Akquisition der Credit Suisse bekannt gegeben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einem verwalteten Vermögen von über 5 Billionen US-Dollar, davon 1,5 Billionen in Europa. Der Bundesrat der Schweiz begrüsst die geplante Übernahme. Aktionäre der Credit Suisse erhalten für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse. Das entspricht einem Übernahmepreis von 3 Milliarden Schweizer Franken. Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen werden.

Die Schweizerische Nationalbank UBS hat am Sonntag, den 19. März 2023, die Akquisition der Credit Suisse Bank bekannt gegeben. Durch den Zusammenschluss wird eine Schweizer Großbank mit verwalteten Vermögen von insgesamt mehr als USD 5 Billionen entstehen. Dies stärkt die Position von UBS als führender, in der Schweiz ansässiger globaler Wealth Manager, mit verwalteten Vermögen auf kombinierter Basis von mehr als USD 3,4 Billionen in den wichtigsten Wachstumsmärkten.
Die Transaktion wird zudem die Stellung von UBS als führende Schweizer Universalbank weiter verstärken. Im Asset Management resultiert durch die Kombination auch ein führender Anbieter in Europa, mit verwalteten Vermögen von mehr als USD 1,5 Billionen.
Im Rahmen einer All Share-Transaktion erhalten die Aktionäre von Credit Suisse 1 UBS-Aktie pro 22,48 gehaltene Aktien, woraus CHF 0.76 je Aktie und ein Kaufpreis von CHF 3 Milliarden resultieren.
UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher: "Die Akquisition ist attraktiv für UBS-Aktionäre, aber es ist auch klar, dass es sich bei Credit Suisse um eine dringende Rettungsaktion handelt. Wir haben die Transaktion so strukturiert, dass der werthaltige Teil des Geschäfts erhalten bleibt und die Abwärtsrisiken für uns limitiert sind. Die Übernahme des Geschäfts im Wealth Management, Asset Management und der Schweizer Universalbank wird unsere Strategie für kapitaleffizientes Wachstum unterstützen. Damit bringt die Transkation Vorteile für Kunden und schafft langfristigen nachhaltigen Wert für Investoren."
Der Bundesrat begrüsst die geplante Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Um die Finanzmarktstabilität zu stärken, bis die Übernahme vollzogen ist, leistet der Bund die Garantie für eine zusätzliche Liquiditätshilfe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an die Credit Suisse. Diese Unterstützung dient dazu, die Liquidität der Credit Suisse und damit auch eine erfolgreiche Umsetzung der Übernahme zu gewährleisten. Sie erfolgt zum Schutz der Finanzstabilität und der Schweizer Volkswirtschaft.
Die Übernahme der Credit Suisse durch UBS im Überblick:
- Aktionäre der Credit Suisse erhalten als Gegenleistung für die Fusion 1 Aktie der UBS für 22,48 Aktien der Credit Suisse.
- Das Umtauschverhältnis entspricht einem Übernahmepreis von CHF 3 Milliarden für sämtliche Aktien der Credit Suisse.
- Es entsteht ein führender globaler Wealth Manager mit verwalteten Vermögen von insgesamt USD 5 Billionen.
- Die jährlichen Kostensenkungen durch die Fusion sollen bis 2027 über USD 8 Milliarden betragen.
- UBS bleibt stark kapitalisiert mit einer harten Kernkapitalquote deutlich über dem Ziel von 13 Prozent und hält an einer progressiven Dividendenausschüttung fest.
- UBS ist im Umfang von CHF 25 Milliarden abgesichert, um Anpassungen im Kaufpreis und Restrukturierungskosten abzufedern, mit zusätzlicher Verlustgarantie auf Positionen ausserhalb des Kerngeschäfts (Non-core). Beide
Banken haben unbeschränkten Zugang zu den bestehenden Fazilitäten der Schweizerischen Nationalbank, wodurch ihnen im Rahmen des geltenden Instrumentariums Liquidität zur Verfügung gestellt wird. - Der Zusammenschluss soll bis Ende 2023 vollzogen sein.
Die UBS-Strategie nach der Akquisition
- Die Transaktion soll die Stellung von UBS als führende Schweizer Universalbank stärken.
- Die Strategie von UBS bleibt unverändert, inklusive Fokus auf Wachstum in Amerika und Asien.
- Eine fokussierte Investment Bank gemäss UBS-Modell bleibt bestehen, mit strategischem Fokus auf den Bereich Global Banking.
- Die Mehrheit der Positionen im Bereich Markets werden von Credit Suisse in einen Non-core-Bereich überführt.
- Die Credit Suisse wird ihre Geschäftstätigkeit wie gewohnt fortsetzen und ihre Restrukturierung in Zusammenarbeit mit der UBS umsetzen.
- Die UBS hat ihre Zuversicht zum Ausdruck gebracht, dass die Mitarbeitenden der Credit Suisse weiter beschäftigt werden können.
- Die Transaktion schafft langfristigen, nachhaltigen Wert für UBS-Aktionäre und stärkt die Schweiz als wichtigen globalen Finanzplatz
Die Credit Suisse wurde am Sonntag von der FINMA über deren Entscheid informiert, dass das zusätzliche Kernkapital der Credit Suisse (aus der Emission von Tier 1 Capital Notes) im Gesamtnennwert von rund CHF 16 Mia. auf null abgeschrieben wird.
Colm Kelleher wird als Präsident des Verwaltungsrats des neuen Unternehmens amtieren, und Ralph Hamers bleibt dessen Group CEO.
Group CEO Ralph Hamers: "Das Zusammenbringen von UBS und Credit Suisse baut auf unseren Stärken und wird es ermöglichen, unsere Kunden auf der ganzen Welt noch besser zu bedienen sowie unsere führenden Angebote für sie zu erweitern. Es unterstützt unsere Wachstumsambitionen in den Regionen Americas und Asien und verschafft uns mehr Präsenz im europäischen Geschäft. Wir freuen uns, unsere neuen Kundinnen und Kunden und unsere neuen Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt in den nächsten Wochen bei uns willkommen zu heissen."
Die Investment Bank von UBS wird ihre Wettbewerbsfähigkeit für institutionelle, Firmen- und Wealth Management-Kunden ausbauen; dies durch beschleunigte Umsetzung ihrer strategischen Ziele im Bereich Global Banking bei gleichzeitigem Rückbau der restlichen Investment Banking-Aktivitäten von Credit Suissse. Die kombinierten Investment Banking-Bereiche entsprechen ungefähr 25% der risikogewichteten Aktiven des Konzerns.
Axel P. Lehmann, Präsident des Verwaltungsrats der Credit Suisse, sagte: "Die angekündigte Fusion stellt angesichts der ausserordentlichen und beispiellosen Umstände das bestmögliche Ergebnis dar. Die Credit Suisse hat eine extrem schwierige Zeit hinter sich. Obwohl das Team unermüdlich daran gearbeitet hat, zahlreiche bedeutende Altlasten zu bereinigen und die neue Strategie umzusetzen, sind wir heute gezwungen, eine Lösung anzunehmen, die ein nachhaltiges Ergebnis ermöglicht."
Die Gespräche für das Vorhaben wurden gemeinsam vom Eidgenössischen Finanzdepartement, der FINMA und der Schweizerischen Nationalbank initiiert, um das notwendige Vertrauen in die Stabilität der Schweizer Volkswirtschaft und des Schweizer Finanzplatzes wiederherzustellen. Die Akquisition wird von allen vollumfänglich unterstützt. Die Transaktion benötigt keine Zustimmung durch die Aktionäre. UBS hat die Genehmigung durch FINMA, die Schweizerische Nationalbank, das Eidgenössische Finanzdepartement und weitere wichtige Aufsichtsbehörden erhalten, um die Transkation zeitgerecht abzuschliessen
Unter Berücksichtigung der besonderen Umstände, die die Schweizer Volkswirtschaft als Ganzes betreffen, erlässt der Bundesrat eine Notverordnung, die auf diese spezifische Transaktion zugeschnitten ist.
Über Credit Suisse
Die Credit Suisse ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister. Die Strategie der Bank beruht auf ihrem führenden Wealth Management (Vermögensverwaltung) und ihrer Kompetenzen in den Bereichen Asset Management und Markets. Die Bank beschäftigt über 50.000 Mitarbeitende.