DIW-Modell für Bad Bank: Staat soll toxische Papiere zum Null-Wert übernehmen
Das DIW Berlin dringt auf die schnelle Schaffung einer Bad Bank in Deutschland. »Bisher ist es in Deutschland nicht gelungen, die Krise im Finanzsektor, zu beherrschen«, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann. »Wir müssen die giftigen Wertpapiere schnell aus dem System herauslösen, damit die Banken endlich wieder ihre dienende Rolle für die Realwirtschaft einnehmen können.«
So funktioniert eine Bad Bank
Eine Bad Bank kauft oder übernimmt problematische Kredite oder Wertpapiere, restrukturiert diese und verwertet schließlich die ihr anvertrauten Aktiva. Befreit man die Banken von den Problemaktiva und dem stetig wiederkehrenden Wertberichtigungsbedarf (und macht sie auf diese Weise zu Good Banks), lassen sich die negativen Effekte einer erwarteten Schließung, der kapitalbedingte Abfall der Kreditvergabe und die Risikoliebe auf Kosten von Gläubigern und Allgemeinheit beseitigen.
Auf der Sollseite stehen allerdings nicht nur die - möglicherweise hohen - Kosten zur Einrichtung der Bad Banks, sondern auch die Aussicht auf erhebliche Nettokosten nach Abschluss der gesamten Operation. Weitere Kosten fallen an, falls die Konditionen der Auslagerung von Problemaktiva einen Anreiz setzen, auch zukünftig auf die Sanierungsanstrengungen des Staates zu zählen. Mit einem intelligenten Modell zur Etablierung und Steuerung einer Bad Bank lassen sich die gegenwärtigen und zukünftigen Lasten für die Steuerzahler allerdings reduzieren.
Für den Steuerzahler hat das vom DIW Berlin vorgeschlagene Modell den Vorteil, dass er sein Geld in die Rekapitalisierung einer Good Bank steckt und nicht in die Kapitalisierung einer Bad Bank, mit dem hohen Risiko, dass diese Bad Bank Verluste erzielt. Der Steuerzahler hat zwar zunächst die Belastungen für das Aufbringen der hohen Anfangssumme für die Rekapitalisierung der Good Banks, aber er bekommt dafür relativ risikoarme Beteiligungen. Diese kann er mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder verkaufen, wenn sich die Lage wieder beruhigt hat. Er hat somit gute Aussichten, mit wenig oder gar keinen Verlusten aus der Finanzmarktkrise wieder herauszukommen.