Vertrauen in die Wirtschaft steigt weltweit
In Deutschland ist die Regierung eindeutiger Vertrauensgewinner. Vertrauenswerte in China und Indien bleiben gleich hoch. Das sind die Ergebnisse eines aktuellen Edelman Trust Barometers zum Halbjahr 2009.
Vertrauen in die Wirtschaft steigt weltweit
New York / Frankfurt am Main 04.08.2009 (ots) - Das Vertrauen in die Wirtschaft hat sich stabilisiert und verzeichnet in einigen der größten Märkte weltweit eine signifikante Erholung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Ergänzung des Edelman Trust Barometers, für die 1.675 Meinungsführer in sechs Ländern zu ihrem Vertrauen in die Institution Wirtschaft befragt wurden. Ein Vergleich der aktuellen Befunde mit den im Januar diesen Jahres veröffentlichten Werten des zehnten Edelman Trust Barometers offenbart einen signifikanten Vertrauenszuwachs. Demnach ist knapp die Hälfte der Meinungsführer (48 Prozent) in den Vereinigten Staaten überzeugt, dass die Wirtschaft die richtigen Maßnahmen ergreift, gegenüber nur 36 Prozent im Januar. In Deutschland sind die Vertrauenswerte überraschenderweise noch höher. Hier trauen 46 Prozent der Befragten der Wirtschaft bzw. den Unternehmen zu, auf dem Weg aus der Krise eine führende Rolle zu übernehmen. Dies ist ein höherer Wert als in den USA (43 Prozent) und sogar deutlich höher als in Großbritannien (37 Prozent) oder Frankreich (34 Prozent). Die zuvor im Januar 2009 veröffentlichten Ergebnisse der Studie zeigten einen katastrophalen Vertrauensverlust auf dem privaten Sektor.
Regierung eindeutiger Vertrauens-Gewinner in Deutschland Klarer Gewinner in Deutschland ist gemäß der globalen Umfrage jedoch die Regierung. Vertrau-ten im Frühjahr der Politik lediglich 36 Prozent sind es nunmehr 44 Prozent der Befragten. Damit hat die Regierung fast das beständig hohe Vertrauensniveau von NGOs erreicht (46 Prozent). Vertrauen in die Wirtschaft insgesamt bleibt traditionell niedrig (39 Prozent), konnte aber seit dem Frühjahr etwas zulegen (plus 5 Prozent) und liegt somit gleich auf mit den Medien.
Vertrauen steigt - Erwartungen an die Wirtschaft nehmen zu
"Das Vertrauen in die Wirtschaft kommt langsam zurück. Aber wir befinden uns erst auf halber Strecke", erklärt Richard Edelman, Präsident und CEO von Edelman. In den Vereinigten Staaten beschreiben nur 30 Prozent der Befragten die allgemeine Reputation großer multinationaler Unternehmen als entweder gut oder ausgezeichnet, verglichen mit 52 Prozent, die diese als mittelmäßig oder schlecht bezeichnen. Die kombinierten Zahlen für das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland (22 Prozent bzw. 55 Prozent) sind ähnlich.
"Die Erwartungen an die Wirtschaft haben zugenommen und ersetzen Milton Friedmans berühmte Behauptung von 1970, dass die soziale Verantwortung der Wirtschaft darin liegt, höhere Gewinne zu erzielen", so Edelman. "Die Welt dreht sich um die Stakeholder und nicht die Shareholder." Die wichtigsten Stakeholder sind Kunden (70 Prozent), gefolgt von Mitarbeitern (58 Prozent) und Investoren (49 Prozent), so das Ergebnis der Edelman-Studie.
"Das Vertrauen in die Wirtschaft und das Vertrauen in die Regierung bewegen sich momentan synchron, anders als in früheren Jahren, als sie eher in entgegengesetzte Richtungen tendierten. Heute wird von diesen beiden Institutionen erwartet, dass sie zusammenarbeiten, um wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme zu lösen", erklärt Richard Edelman. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten gaben an, die Wirtschaft hätte nicht genug Anstrengungen unternommen, um mit der Regierung bei der Lösung der globalen Wirtschaftskrise zusammenzuarbeiten, während dies deutlich weniger Personen (38 Prozent) über die Kooperationsbereitschaft der Regierung aussagen.
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