Alle die hier erzählen, dass es vornehmlich Glück ist, rechtfertigen nur Ihre eigene Ablehnung.
Natürlich ist es *auch* Glück wie bei jedem Bewerbungsverfahren, aber das Verfahren der Studienstiftung ist im Vergleich zu vielen anderen Verfahren sehr durchdacht und durch die mehreren Gespräche & Juroren sowie sehr klare Bewertungsmuster wird minimiert, dass es zu sehr von der Gunst (oder Missgunst) einer einzelnen Person abhängt, wie es z.B. bei einer Harvard-Bewerbung wäre. Wenn man also das Studienstiftung-Verfahren unfair findet, dann hat man echt Luxusprobleme, weil es im Vergleich zu so ziemlich jedem anderen Bewerbungsverfahren da draußen eigentlich das fairste und "am wenigsten Glück abhängige" ist, dass ich je gesehen habe. Bei anderen Begabtenförderungswerken gibt es z.B. oft nur ein einziges Gespräch statt einem ganzen Wochenende.
Auch Leute mit sehr gutem Profil werden abgelehnt, weil das Stipendium halt super selektiv ist. Es sind nur weniger als 0,5% der Studenten in der Studienstiftung, aber ca. 3% der Studenten haben 1,0 (da ca. 2% der Abiturienten 1,0 haben und nur zwei Drittel der Abiturienten studieren, was den Anteil der 1,0er relativ erhöht). D.h. nur 0,5/3=16% der 1,0er Studenten können überhaupt in die Studienstiftung und 1,0 ist ja nicht mal eine Voraussetzung, weil mit überragenden Extracurriculars, richtig guten Studiennoten oder via Wildcard durch Preise bei Wettbewerben (IMO, BWM, BWInf, ...) kommen ja auch noch viele andere rein.
Durch Schülervertretung, Schülerpraktika und Auslandsaufenthalte kann man sich auch nicht abheben, weil unter 1,0er Schülern es eher die Ausnahme ist all dies *nicht* zu haben. Hier ein paar Beispiele von Freunden, die aufgenommen wurden:
- Vorsitzender einer (renommierten) politischen Jugendorganisation
- Viele und hohe Preise bei Wettbewerben
- Seltenes Engagement, z.B. Chorleiter von einem Kirchenchor und Organist
All das selbstverständlich mit exzellenten Schulnoten und einem sehr gut geschriebenen Lebenslauf, der weitreichendes gesellschaftliches Interesse beweist.
Für mich hat es eher so gewirkt, als ob man das "richtige" studieren muss. Sprich: nicht > BWL... ;)
Stimmt nicht. Wenn man gut begründen kann, warum einen gerade BWL interessiert (und eben nicht nur "viel Geld verdienen"), dann hat man sehr gute Chancen. 70% der Anwesenden auf den Auswahlseminaren machen Medizin oder Jura, deswegen wird alles, was nicht Medizin oder Jura ist, sehr gerne genommen.
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