Hi,

ich lese jetzt schon seit geraumer Zeit in diesem Forum mit und konnte bereits viele Antworten auf meine Fragen finden. Danke dafür!

Nun werde ich bald mein International Business Studium (Bachelor) abschließen und bin deshalb auf der Suche nach konkreten Erfahrungen.

Wie schätzt ihr die Chancen für einen Einstieg als Fellow bei einer der großen UB (McK, BCG, OW, Bain) für einen dualen Studenten ein? Hat jemand Erfahrungen?
Wie viel ist die bereits gesammelte Berufserfahrung wirklich wert?

Mein Profil:
Abi 2,4
Praktikum Werbeagentur (6 Monate)
Praktikum kleine Unternehmensberatung (10 Monate)
Duales Studium (DHBW) International Business voraussichtlich (1,8)
6 Monate Auslandssemester in Kalifornien

Ich bin euch für eure Hilfe sehr dankbar!

+viel Praxiserfahrung
+Auslandserfahrung

• eher schwaches Abi
• dualer Bachelor

-> Tier 1 und 2 UB kannst du dir abschminken, aber bei Big4 o.Ä. sollte es für die Einladung reichen.

Ist das dein Ernst? :D
Wenn du nicht mal rausfinden kannst, dass ein duales Studium der Todesstoß für jede UB-Ambition ist, dann hast du in der Beratung nicht die besten Chancen...

Denke nicht, dass es klappen wird. Die meisten deiner genannten Adressen schreiben auf ihrer page auch darüber, dass sie nach Uniabsolventen suchen, d.h. man hat als FH-Absolvent schon Schwierigkeiten.

Zusammengefasst: Abi viel zu schlecht, Dual ist auf jeden Fall auch minus, der Schnitt ist auch zu schlecht vom Bachelor, Praxiserfahrung ist okay wird es aber nicht retten.

extrem gering

Jedes dieser Unternehmen erwartet einen Uni-Abschluss, mit DH hat du leider keine Chance (es sei denn vielleicht wenn deine 6 Monate Kalifornien in Stanford oder Berkeley waren)

McK, BCG, Berger und Bain erwarten für Einsteiger einfach einen Uni Abschluss als hartes Kriterium. Bein den restlichen ist es meines Wissens nach weniger strikt - aber bei dem Profil trotzdem keinerlei Chance. Es wirkt eher so, als hättest du nicht nicht im geringsten mit den Anforderungen von Strategieberatungen beschäftigt.

Das würde gar nichts helfen, sondern sofort als "gekauftes" Semester gewertet werden. Bringt einem nicht viel mehr als ein Pullover von der Uni. ;)

Lounge Gast schrieb:

Jedes dieser Unternehmen erwartet einen Uni-Abschluss, mit DH
hat du leider keine Chance (es sei denn vielleicht wenn deine
6 Monate Kalifornien in Stanford oder Berkeley waren)

Nur ein dualer Bachelor (was deutlich schlechter ist als ein richtiger Uni Bachelor für UB), kein Praktikum in einer namenhaften Unternehmensberatung, schlechtes Abi, die von dir genannten Adressen kannst du alle komplett vergessen. Einzige Chance: mach jetzt ein Master in Mannheim und sieh zu ein Praktikum bei einer namenhaften Tier 3 Unternehmensberatung zu bekommen, dann könnte der Einstieg in diese Tier 3 Unternehmensberatung klappen.

Hallo,

grdstl. lass Dich durch die Vorredner nicht verunsichern. Da sich viele Duale Studenten erst gar nicht bei den von Dir genannten Unternehmensberatern bewerben, oder auf die Idee kommen sich dort zu bewerben, wirst Du diesbezüglich auch nur schwerlich Erfahrungsberichte finden. Das Studium, um Unternehmensberater zu werden, ist noch nicht erfunden worden. Üblicherweise wirst Du bei den namenhaften UBs auch nur in etwa 50% Betriebswirte finden. Der Rest sind meist Naturwissenschaftler oder sogar auch Geisteswissenschaftler. Das bedeutet doch, dass es nicht das Studium für die UB gibt. Vielmehr kommt es auf Dich als Person an.

Aus eigener Erfahrung bzw. aus meinem Umfeld kann ich nur berichten, dass auch Absolventen von der DHBW von Berger, BCG ua. zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden und auch ein Vertragsangebot bekommen. Das schlimmste, was Du machen kannst, ist auf andere zu hören, die Dir einreden wollen, dass Du unqualifiziert für die UB seist.

Mein Tipp: Einfach mal bewerben. Sieh es auch mal so: Der Betrieb für den Du arbeitest, ist ein potentieller Kunde einer UB. Durch Deine Berufserfahrung hast Du tiefe Einblicke in Deiner Branche sammeln können, die für eine gute Beratung unerlässlich sind.

Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Bewerben.

Besonders die bereits gesammelte Erfahrung ist mehr Wert als die kleinen Praktika und Auslandssemester der kommerziellen "Elite"-Hochschulen

Lounge Gast schrieb:

Hallo,

grdstl. lass Dich durch die Vorredner nicht verunsichern. Da
sich viele Duale Studenten erst gar nicht bei den von Dir
genannten Unternehmensberatern bewerben, oder auf die Idee
kommen sich dort zu bewerben, wirst Du diesbezüglich auch nur
schwerlich Erfahrungsberichte finden. Das Studium, um
Unternehmensberater zu werden, ist noch nicht erfunden
worden. Üblicherweise wirst Du bei den namenhaften UBs auch
nur in etwa 50% Betriebswirte finden. Der Rest sind meist
Naturwissenschaftler oder sogar auch Geisteswissenschaftler.
Das bedeutet doch, dass es nicht das Studium für die UB gibt.
Vielmehr kommt es auf Dich als Person an.

Aus eigener Erfahrung bzw. aus meinem Umfeld kann ich nur
berichten, dass auch Absolventen von der DHBW von Berger, BCG
ua. zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden und auch ein
Vertragsangebot bekommen. Das schlimmste, was Du machen
kannst, ist auf andere zu hören, die Dir einreden wollen,
dass Du unqualifiziert für die UB seist.

Mein Tipp: Einfach mal bewerben. Sieh es auch mal so: Der
Betrieb für den Du arbeitest, ist ein potentieller Kunde
einer UB. Durch Deine Berufserfahrung hast Du tiefe Einblicke
in Deiner Branche sammeln können, die für eine gute Beratung
unerlässlich sind.

Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Bewerben.

Hier der TE:

vielen Dank für eure Beiträge und Antworten!
Dieses stark geteilte Meinungsbild finde ich generell sehr spannend und ermutigt einen Suchenden zumindest, sich zumindest einmal zu bewerben - denn ganz unmöglich scheint es trotz einem nicht perfekten Profil dann doch nicht zu sein. Danke für die Ermutigung!

Ich bin mir natürlich darüber bewusst, dass ein Master z.B. in Mannheim Pflicht ist und ich keinesfalls denken darf, dass mich alle mit Kusshand empfangen.

Hätte ich damals im Abi gewusst, dass die Note nach dem Master noch solch eine hohe Relevanz hat, hätte ich einiges anders gemacht. Vielleicht auch kein duales Studium.

Besonders weiß jeder, dass die Praktika bei MBB besonders bei EBS/WHU/HSG etc. in den Studiengebühren eingepreist sind und dadurch sollte man das nicht als Glanzpunkt herausstellen.

Lounge Gast schrieb:

Besonders die bereits gesammelte Erfahrung ist mehr Wert als
die kleinen Praktika und Auslandssemester der kommerziellen
"Elite"-Hochschulen

Lounge Gast schrieb:

Hallo,

grdstl. lass Dich durch die Vorredner nicht
verunsichern. Da
sich viele Duale Studenten erst gar nicht bei den von Dir
genannten Unternehmensberatern bewerben, oder auf die Idee
kommen sich dort zu bewerben, wirst Du diesbezüglich
auch nur
schwerlich Erfahrungsberichte finden. Das Studium, um
Unternehmensberater zu werden, ist noch nicht erfunden
worden. Üblicherweise wirst Du bei den namenhaften UBs
auch
nur in etwa 50% Betriebswirte finden. Der Rest sind meist
Naturwissenschaftler oder sogar auch
Geisteswissenschaftler.
Das bedeutet doch, dass es nicht das Studium für die UB
gibt.
Vielmehr kommt es auf Dich als Person an.

Aus eigener Erfahrung bzw. aus meinem Umfeld kann ich nur
berichten, dass auch Absolventen von der DHBW von
Berger, BCG
ua. zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden und auch
ein
Vertragsangebot bekommen. Das schlimmste, was Du machen
kannst, ist auf andere zu hören, die Dir einreden wollen,
dass Du unqualifiziert für die UB seist.

Mein Tipp: Einfach mal bewerben. Sieh es auch mal so: Der
Betrieb für den Du arbeitest, ist ein potentieller Kunde
einer UB. Durch Deine Berufserfahrung hast Du tiefe
Einblicke
in Deiner Branche sammeln können, die für eine gute
Beratung
unerlässlich sind.

Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Bewerben.

Und auch nochmal hier, in einem anderen Thread wurde das ganze ebenfalls schon mehrfach durchdiskutiert:

MBB (und auch Tier 2 wie Strategy&, Oliver Wyman, Roland Berger oder AT Kearney) sind noch vor einigen Investmentbanken die kompetitivsten Arbeitgeber (Hedgefunds oder Private Equity etc. ausgenommen), welche an ihre Mitarbeiter sehr hohe Anforderungen stellen. Für MBB benötigt werden:

a) ein Top-Abitur (bis 2,5 okay, wenn andere Faktoren überwiegen, ansonsten bevorzugt < 1,6),
b) eine sehr gute akademische Ausbildung an einer guten bis sehr guten Universität (oder vereinzelt auch Hochschule im Bachelor, wie z.B. ESB), sprich mit Noten von jeweils mindestens besser als 2,0 (typischerweise im 1, Bereich - das ist aber auch abhängig von Hochschule, dem Fach und dem Class Ranking = auch Noten im niedrigen 2, Bereich können akzeptiert werden, z.B. im Fach Maschinenbau etc.),
c) Auslandserfahrung entweder durch Auslandspraktika, Auslandssemester oder Auslandsbachelor/-master,
d) Gute bis sehr gute Praktika bei renommierten Unternehmen, davon sollte ein Praktikum bei einer UB oder IB gewesen sein, ansonsten wird es schwerer,
e) Ausseruniversitäres Engagement muss vorhanden sein, d.h. nicht, dass man Spitzensportler sein muss oder eine NGO gegründet haben sollte, aber zumindest etwas der Allgemeinheit förderliches getan hat, z.B. Engagement in einer Studenteninitiative.

Duale Hochschulen sind bei UBs nicht gerne gesehen, da sie akademisch nicht auf dem Niveau von Universitäten liegen und Praktiker anstatt Theoretiker ausbildet. Der Fokus einer UB liegt auf der Problemlösungskompetenz und kritischem Denken, genau das wird eben stärker an Universitäten unterrichtet (ob das tatsächlich - bzw. bei allen Fächer - der Fall ist, möchte ich nicht abschliessend beurteilen), deswegen werden Universitätenausbildungen vorausgesetzt. Leute von dualen Hochschulen(!) haben dann Chancen, wenn sie bereits im Abitur sehr gut waren ((<1,5), ihren Bachelor mit Bestnote beendet haben (<1,5) und einen sehr guten Master an einer Topuni absolviert haben; obligatorisch sind natürlich die anderen oben genannten Punkte.

Das Abizeugnis interessiert in der Regel nach dem Berufseinstieg keinen Mensch mehr und muss auch keiner Bewerbungsmappe mit beigelegt werden, sofern man einige Jahre im Beruf ist!

Duales Studium versperrt dir leider fast immer den Weg in die Unternehmensberatung. War selbst an der DHBW + DAX Konzern und bei den Top UBs wurde ich bei keinem einzigen eingeladen (Unterlagen & Noten Top, im Ausland gewesen). Habe überall angerufen und gefragt woran es lag, der Tenor zwischen den Zeilen ganz klar: sie rekrutieren nur top Leute von guten Unis da duales Studium nicht annähernd gleichwertigen akademischen Anspruch hat. Naja, jetzt werde ich in der Industrie glücklich. Wenn man schon weiß dass man UB machen will immer Vollzeit an eine gute Uni gehen.

Kommt auf den Arbeitgeber an, bei UBs und anderen Toparbeitgebern interessiert das Abitur sehr wohl, natürlich weniger gewichtet als Berufserfahrung.

Seit wann ist eine UB ein Toparbeitgeber?

Sooo schlecht ist ein duales Studium nun auch nicht.

Man kann durchaus damit Karriere machen.

Es gibt auch Leute, die nach dem Dualen Stuium ein Unistudium absolviert haben, dann promoviert haben und dann schlußendlich eine Professur ergattern konnten.

Und manche machen mit einem nebenberuflichen Betriebswirt ebenfalls Karriere.

Das steht ja auch nicht zur Debatte, aber mit einer dualen Hochschule sind MBB oder S&, RB, OW, ATK sehr schwer bis unmöglich.

Die Top UB stellen keine dualen Studenten ein (extremst wenige Ausnahmen). Den ist akademischer Anspruch (den es nur bei den renomierte Vollzeit Unis gibt und bei keiner FH) wichtiger als etwas Praxis Erfahrung, weil die grundsätzlich nach Potential einstellen.

Sorry, aber sehe bei deinem Profil 0 Chance auf eine Einladung bei genannten Adressen. Für UB muss es einfach ein Uni Studium sein.

Duales Studium ist eher nix für eine Top Tier UB. Irgendeine Firma die sich UB schimpft die einen einstellt, wird man aber sicher finden, sicher aber nicht das was bei wiwi treff üblicherweise als Top UB verstanden wird.

Das meiste holt man bei einem dualen Studium raus, wenn man das bei einem Unternehmen mit IG Metall Tarif macht. Also häufig einem Konzern oder sehr großen Mittelständler. Da steigt man oft sehr überdurchschnittlich ein und wird zu 90% auch übernommen nach dem Studium, hat überschaubare Arbeitszeiten (oft nur 35h Woche) mit Überstundenausgleich sowie häufig Beförderungsautomatismen, sowie regelmässige Tariferhöhungen die höher sind als die Inflation und die in den letzen Jahren die IG Metall Gehälter im Vergleich zu den sonstigen Löhnen in DE haben deutlich überproportional steigen lassen. Dazu meist noch ein sehr starker Kündigungsschutz und die echte Arbeit wird von Dienstleistern und Zulieferern erledigt. In so einer Firma macht man idealerweise sein duales Studium, man schaut nicht negativ aufzufallen und schon hat man so gut wie sicher seinen festen Vertrag mit 50k+ zum Einstieg und ohne besondere Leistungen ist man schnell bei 70k bei 35h pro Woche. Mit Karriereambitionen netztwerkt man etwas in der Firma, kriecht in einige Hintern und ist als Teamleiter bei schnell über 100k ohne sich sonderlich einen abzurackern. Die haben die viel bessere W/L Balance als Berater.

Grundsätzlich steht Karriere, Gehalt abseits der UBs natürlich auf einem anderen Blatt. Aber über andere Karrierewege lässt sich vortrefflich streiten. Da sollte aber jeder für sich wissen, was man möchte. Geld ist auch nicht alles.

Aber gerne möchte ich hier noch einen weiteren Aspekt aufwerfen bzgl. des Erfordernis des Universitätsabschluss. Meines Erachtens scheint mir doch die wissenschaftliche Ausbildung eher sekundär. Viel wichtiger ist doch einfach der Name. Unternehmensberater ist kein geschützter Beruf. Rechtsanwalt, Arzt oder Steuerberater kann sich nicht jeder nennen, Unternehmensberater dagegen schon. Es ist natürlich eine Form der Qualifikation, dass man von einer vermeintlichen "Elite-Hochschule" kommt. Es suggeriert einem potentiellen Kunden natürlich eine gewisse Kompetenz und vermittelt einen Qualitätseindruck. Daher ist es ja auch durchaus gängig, dass UBs aktiv Master und Promotion fördern. Ein Unternehmensberater kann letztendlich nur auf seine Ausbildung und Erfahrung verweisen.

Die Top-UBs betreiben diesbezüglich auch ein erfolgreiches Selbstmarketing. Dadurch sind sie für viele Absolventen auch ein heiliger Nimbus. Aber natürlich fangen auch DH-Studenten bei McKinsey und Co. an. Gebe doch einfach mal in Google DHBW und dann Dein gewünschtes Unternehmen ein. Z.T. sind einige Xing oder LinkedIn Profile öffentlich freigeschaltet. Das gibt Dir sicher auch einen Eindruck, wie so ein Lebenslauf aussehen könnte.

Natürlich wird man Dich nicht in einem Bereich wie M&A einstellen, aber UBs beraten einfach so umfangreich, dass "Nischenerfahrung" sehr hilfreich sein kann. Ich denke hier bspw. an die Beratung von Kliniken, Krankenhäusern oder auch der öffentliche Sektor. Branchen funktionieren einfach unterschiedlich, das ist eine Karte, die ein DH-Student gut ausspielen kann. Natürlich wirst Du auch um einen Master nicht rumkommen, aber diesen komplett Ausschluss von DH-Studenten für UB gibt es nicht. Zumal ich die Chancen momentan als eher positiv erachte. Seit Bologna unterscheiden sich Uni und DH-Studium in ihrer Länge nicht mehr. In beiden Studienformen dauert der Bachelor drei Jahre. Zum anderen kämpfen auch die Unternehmensberater um talentierten Nachwuchs. Hier stellen vor allem die Start-Up-Szene und IT-Größen wie Google, Facebook etc. eine große Konkurrenz dar. Zudem konsolidiert sich die Branche. Roland Berger wäre fast von Deloitte aufgekauft worden. PwC hat Booz in sein Netzwerk integriert. Es bleibt daher spannend, wie sich der Markt weiter entwickeln wird.

Abschließend muss ich natürlich meinen Vorrednern zustimmen, dass der typische 1st-Year dann doch Uni-Absolvent ist und der DH-Student eher die Ausnahme.

Es sollte aber