Die Gehälter sind nicht im Keller, gerade im Bezug auf die Wohnkosten aber bei weitem nicht in dem Maße angestiegen wie Mieten/Immopreise.
Gefühlt wollen hier im Forum aber alle mindestens 60k zum Berufseinstieg mit Anfang/Mitte 20 und mit Ende 20 ein Haus kaufen/bauen. Das wird natürlich sportlich. Das war auch früher schon sportlich. Nicht unmöglich, aber mit Abstrichen verbunden. Die will heute aber niemand machen. Fette Kohle zum Einstieg, 90qm zentrumsnah in angesagter Großstadt, schicke Karre, schöne Uhr und alle 2 Tage zum Edel-Italiener Trüffel-Pasta futtern. Nebenbei noch ETF's füttern, um Anfang 50 dann die Beine hochzulegen und aus der Hängematte heraus sein Lebenswerk bestaunen (ich übertreibe bewusst).
"Man wird in Deutschland als Angestellter nicht mehr reich..."
Nicht mehr? In welcher Zeit hat man als Angestellter hier denn Reichtum angehäuft? Der beste Weg zum Reichtum ist Vorstand oder Selbständigkeit. Ersteres dauert Jahrzehnte, zweiteres ist gemessen an der Zahl der gescheiterten Selbständigen mit hohem Risiko verbunden. Also entweder einen langen Atem haben, gepaart mit Durchsetzungsvermögen und einer üppigen Portion Glück, oder die Eier in der Hose und gründen.
Unsere Eltern-Generation hatte es definitiv leichter. Weniger/keine KPI's, nicht so auf Effizienz und Produktivität getrimmt und nicht so ein engmaschiges Controlling, in dem jeder Cent aus Prozessen und Mitarbeiter herausgequetscht wird. Und keine Flut von Beratern, die wissen, wie es besser geht, ohne es jemals selbst gemacht zu haben, aber 10% Kosten einsparen ;)
WiWi Gast schrieb am 07.01.2020:
am ende des tages ist es einfach so, dass die Gehälter im Keller sind. Fertig. Leistung lohnt sich in Deutschland einfach nicht mehr und die paar Euro die man mehr hat sind einfach dahin... was glaubt ihr denn, warum soviele den Job wechseln. Selbst als SAP Berater mit 70k in FFM reicht es alleine nur für eine 1 Zimmer Wohnung und mehr nicht. Eigentum oder Haus sind gar nicht möglich.
Kumpel von mir ist mit 60k im Handwerk der King, aber eben mit Wagen, Netto hat der auch gerade mal 1,8k und davon noch Haus und Tilgung, etc. Also ganz ehrlich, es ist so wie es ist, man wird in Deutschland als Angestellter nicht mehr reich und kann froh sein wenn es zum Überleben reicht und die ganzen consulting jobs mit 80k sind am Ende des Tages auch nur Augenwischerei, da keiner freiwilig 80k zahlt und dafür dann effektiv 4 Tage die Woche unterwegs ist.
Es ist ein Armutszeugnis und es muss sich was ändern, ansonsten braucht sich keiner zu beschweren, dass es einfach nicht mehr funktioniert.
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