Cdm97 schrieb am 22.04.2019:
Hallo,
ich habe eine karrieretechnische Frage an euch und bitte um Hilfe:
Ich bin in 2019/2020 mit meinem Bachelor in WiWi an einer rennomierten Universität fertig und werde vorraussichtlich 1,9 als Schnitt erreichen. Habe bereits Praktika absolviert bei: Trading (Bank), 3 Monate PwC Audit, 3 Monate zeb S&O. Im Sommer kommt noch eins im M&A einer Tier 2 BB dazu.
Nun zu meiner Frage.
Werde 22 sein, wenn ich den Bachelor in der Tasche habe und würde liebend gerne 1-2 Jahre Freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr leisten und ggf. auch ins Ausland gehen wollen.
Ist so eine <Pause> ein CV Killer, sodass ich es danach schwer haben werde ins IB oder Consulting einzusteigen oder ist es sogar eher dann ein <interessanter> CV, der mir ggf. sogar Vorteile bei Bewerbungen verschaffen könnte?
Würde mich über konstruktive, sachliche Kommentare freuen und möchte daher nicht erörtern warum ich bei der Bundeswehr für 2 Jahre dienen möchte. Es geht allein darum, ob es mir meine Karriere in jungen Jahren verbaut oder eben nicht?
Liebe Grüße & ein schönen Restfeiertag euch allen!
Geradlinige Lebensläufe sind doch eh nicht mehr "in" ;)
Aber Spaß beiseite: Sowohl mit deinen Noten, als auch mit deinen Praktika stehst du sowieso schon wesentlich besser da, als der Großteil aller anderen Uniabsolventen. Und selbst für die wäre es kein Karrierekiller, wenn sie mal ein oder zwei Jahre übern Tellerrand schauen, auch wenn das mit normaler, geistig wenig anspruchsvollen Arbeit verbunden ist. Vor wenigen Jahren war es noch nicht Mal die Ausnahme, sondern eher die Regel, dass man sowas macht.
Wenn du Management-Ambitionen hast, dann würde ich ins gleiche Horn wie die erste Antwort stoßen und dir empfehlen, direkt SaZ 2 Reserveoffizier zu machen. Entgegen der landläufigen Meinung ist das, was die Bundeswehr unter Führung versteht, bei weitem nicht mehr so inkompatibel mit dem, was in der Wirtschaft praktiziert wird. Du würdest dort zwar nicht das absolute Führungsass werden, aber halt deinen Militärdienst mit einer Basisausbildung in Menschenführung, Management, Moderationskompetenz, Vortragstechnik usw. kombinieren und das wiederum kann man durchaus sehr gut auch zivil verkaufen. Bedenke, dass sich bei vielen großen Beratungen ehemalige Soldaten geradezu tummeln, insbesondere im den Public Sector Consulting, aber auch bei KMU und Großkonzernen und dort wieder insbesondere im Bereich Rüstung, aber natürlich auch anderswo.
Selbst wenn du auf Reserveoffizier keine Lust hast, ist es absolut legitim und vertretbar, für zwei Jahre in die Mannschaftslaufbahn zu gehen, um auch mal als Praktiker gearbeitet zu haben. Und wie gesagt: Du hast schon stringenter an deiner Karriere gearbeitet, als die meisten anderen. Da kannste auch mal zwei Jahre über den Tellerrand schauen und etwas machen, was dich einfach so interessiert und dir ne Herzensangelegenheit ist. Wenn das ein späterer Arbeitgeber nicht nachvollziehen kann, dann willst du sowieso nicht dort arbeiten.
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