Bruttoinlandsprodukt - Wirtschaftliche Belebung im Jahr 2004
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat sich im Jahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr real um 1,7% erhöht. Zwei Drittel des Zuwachses der Wertschöpfung im Inland ging auf die außerordentlich gute Exportleistung der deutschen Wirtschaft zurück.
Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
Die Bruttolöhne und -gehälter beliefen sich 2004 auf rund 911 Mrd. Euro, das waren lediglich 0,1% mehr als im Vorjahr. Die Nettolöhne und -gehälter - nach Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge der Arbeitnehmer - nahmen mit 1,6% deutlich stärker zu, was vor allem auf die Einkommensteuerreform zurückzuführen ist. Der hieraus resultierende starke Rückgang der Lohnsteuer der Arbeitnehmer (- 5,7%) übertraf den leichten Anstieg der Sozialbeiträge (+ 0,7%) bei weitem.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm im Jahr 2004 nahezu gleich stark zu (+ 1,3%) wie im Vorjahr und erreichte 1 408 Mrd. Euro. Die privaten Konsumausgaben erhöhten sich im gleichen Maße (+ 1,3%). Von 1992 bis 2000 hatten die privaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. In den Jahren 2001 bis 2003 hatte sich dieses Verhältnis umgekehrt und die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte hatte wesentlich zu der schwachen Wirtschaftsentwicklung beigetragen. Die Sparquote erhöhte sich weiter von 10,7% im Jahr 2003 auf 10,9% im Berichtsjahr und erreichte damit den höchsten Stand seit 1995 (11,2%).
Der Staatssektor wies im Jahr 2004 nach noch vorläufigen Berechnungen ein Finanzierungsdefizit von 84,5 Mrd. Euro auf; bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen sind dies 3,9%. Der Referenzwert nach dem Maastrichtvertrag liegt bei 3%.
Weitere Informationen
- Methodische Kurzbeschreibung: Bruttoinlandsprodukt
- Broschüre: Bruttoinlandsprodukt 2004 für Deutschland