Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2009 um 3,8 Prozent gesunken
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verzeichnete die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2009 zum vierten Mal in Folge einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war preis-, saison- und kalenderbereinigt um 3,8 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2008.
Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen und Volkseinkommen
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts haben abgesehen von den öffentlichen und privaten Dienstleistern alle Wirtschaftsbereiche eine geringere Wirtschaftsleistung erbracht als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Stark betroffen von der Rezession in Deutschland ist vor allem das Produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe), dessen preisbereinigte Bruttowertschöpfung um 20,2 Prozent niedriger war als im ersten Quartal 2008. Zuvor hatte dieser Wirtschaftsbereich von Ende 2003 bis Mitte 2008 mit Ausnahme des ersten Quartals 2005 stets positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen. Deutliche Rückgänge der realen Bruttowertschöpfung verzeichneten auch das Baugewerbe (- 8,9 Prozent) sowie der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr (- 6,4 Prozent). Die
Wirtschaftsleistung im Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister ging gegenüber dem ersten Quartal 2008 um 0,9 Prozent zurück. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung der öffentlichen und privaten Dienstleister blieb unverändert.
Kennzeichnend für die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts war ein drastischer Rückgang der preisbereinigten Exporte um 17,2 Prozent. Da die Importe von Waren und Dienstleistungen lediglich um 7,0 Prozent gesunken sind, bremste der Außenbeitrag die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal 2009 massiv (Wachstumsbeitrag: - 5,5 Prozentpunkte). Im Inland waren die Bruttoanlageinvestitionen um 11,2 Prozent niedriger als im ersten Quartal 2008. Zurückzuführen ist das vor allem auf einen starken Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen um 18,6 Prozent. Im vierten Quartal 2008 hatten die Unternehmen ihre Investitionen in Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge lediglich um 1,7 Prozent reduziert und davor, seit dem dritten Quartal 2003, stets erhöht. Auch in Bauten wurde erheblich weniger investiert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, der Rückgang war mit 7,8 Prozent allerdings weniger stark als der der Ausrüstungsinvestitionen. Rückläufig waren sowohl die Investitionen in Wohnbauten (-8,9 Prozent) als auch die Investitionen in Nichtwohnbauten, die um 6,2 Prozent niedriger waren als in den ersten drei Monaten des Jahres 2008. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Bautätigkeit durch den ausgeprägt harten Winter erheblich beeinträchtigt wurde.