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Gerade in der Kampftruppe muss ein Offizier eine besondere Vorbildfunktion erfüllen, da ist der EKL 1 und 2 Pflicht. Wer über 3 Jahre (nach altem Laufbahnmodell) in der Truppe als OA geprägt wurde, der nimmt auch die Härten als junger Zugführer problemlos in Kauf. Bei jedem Wetter draußen, als erster aus der Maschine raus und das gleiche schwere Gepäck wie die Untergebenen, DAS ist für mich "hartes Arbeiten"."
Gerade die Kampftruppe hat nichts mehr mit dem Studium zu tun, was nicht gerade ein Vorteil beim Einstieg ist. EKL 1&2 sind für alle Offze der aktiven Truppe pflicht und dieser hat mal rein garnichts mit den Tätogkeiten eines Strategieberaters oder mit denen eines Abteilungsleiters in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen zu tun.
"Das ist so absolut nicht richtig...
Ehemalige Offiziere sind in der Wirtschaft beliebtes Personal, neben einem sehr straff organisierten Studium (derzeit Bachelor + Master in 4 Jahren, dank Trimestern) sind gerade die langjährige Erfahrung in der Menschenführung ein ungeheuerer Vorteil.
Welcher 30, 32jährige hat den bitte schön in der Wirtschaft die Personalverantwortung für 150 oder noch mehr Männer und Frauen und die Materialverantwortung über Material im Wert von etlichen Millionen Euro.
Zudem sind ehemalige Soldaten und gerade Offiziere eine harte Selektion und hartes Arbeiten, verbunden mit einem starken Durchhaltewillen gewohnt.
Ich kenne etliche Beispiel in denen Offiziere, welche sich gegen eine Karriere als Berufssoldat entschieden haben, höchst erfolgreich in die Wirtschaft eingestiegen sind. Und hierbei finden sich alle großen Namen aus der traditionellen Industrie ebenso wie beispielsweise aus dem Consulting.
Ich empfehle auch mal einen Blick auf das Gemeinschaftsprojekt "MBA für Offiziere" der Bundeswehruniversität München und der ESB Reutlingen. "
Personalführung in der Truppe ist was völlig anderes als Personalverantwortung in der Wirtschaft. Das ist ja der typische Wehrberatungstext. Es interessiert nicht wie lange wer mit 30 studiert hat. Wer mit 30 keine Berufserfahrung hat, bleibt auf der Strecke. Logistiker und eine Handvoll anderer Berufsgruppen mal ausgeklammert. Ein Truppenoffizier der Fallies oder der Panzergrens oder meinetwegen der Marineschutzkräfte hat keinerlei Erfahrung in der Anwendung des im Studium gewonnenen Wissens. Der Fallschirmjäger lernt das Abspringen aus einer Transall, das Einnehmen eines Flugfeldes zur Evakuierung von Zivilisten. Der PzGren lernt das Feldgefecht im Panzerverband und der MSK Offizier erlernt das sog. Combatboarding. Die Fähigkeiten des WiWi Studiums benötigen diese Herren nicht und wenden dieses Wissen auch nicht an.
Diese Herren und jetzt auch Damen haben sogutwie kaum Einstiegschancen in der freien Wirtschaft, habe selbst genug im Bekanntenkreis, die dieses hinter sich haben. Führungserfahrung ist erlernbar, Fachwissen sich neu anzueignen ist wesentlich aufwendiger und kostet dem Unternehmen möglicherweise viel Geld. Deshalb werden hier Personen mit entsprechender Erfahrung genommen, der Soldat hat nur eine Chance über ein Einstiegsprogram für Soldaten.
Was gut funktioniert ist der Einstieg in die Wehrindustrie (Rheinmetall, Heckler & Koch), hier gibt es oft Quereinsteiger aus der Truppe, auch im Vertrieb.
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