Ist die Hochschule so wichtig? Eine Frage, die je nach dem individuellen Ziel des einzelnen Studenten unterschiedlich beantwortet werden kann.
Vieleicht liege ich mit der Einschätzung falsch, aber die allermeisten Studenten, gerade die BWLer, träumen doch von einer Karriere in einem Großunternehmen mit schillerndem Namen. Der Mainstream will zu
BCG, McK, Daimler, Porsche, BMW, Thyssen, Siemens, Loreal, Goldmann, etc. Die Motive liegen ja auch auf der Hand: besonders bei Unternehmensberatungen kann man die meiste Kohle einstreichen. Geld und Image, das sind für viele die entscheidenden Motivatoren. Im Porsche durch München fahren: das Gefühl, es zu etwas gebracht zu haben, ein Alpha Männchen (oder Weibchen) zu sein und das zeigen zu können.
Wer dieses Ziel hat, der muss unbedingt auf den Ruf der Hochschule achten, da die genannten Unternehmen darauf viel Wert legen. So ein Student muss auf die Mannheimer Uni oder wenn das Geld reicht zur EBS oder noch besser gleich nach Harvard.
Nun gibt es aber auch noch eine andere Gruppe Studenten, zu denen ich mich selbst zähle. Sie studieren aus Idealismus, nicht aus Gier nach Macht und Geld und Alpha-Elite-Getue, sondern mit dem Ziel der persönlichen und moralischen Selbstverwirklichung. Sich im Spiegel anschauen zu können und reinen Gewissens denken zu können: "ich bin Teil der Kräfte einer für die Gesamtheit der Menschen positiven Entwicklung". Das Gefühl, mit der eigenen Arbeit etwas beizutragen zu einer etwas lebenswerteren Welt. Solche Leute ziehen den eher mäßig bezahlten Job bei einem mittelständischen Unternehmen, welches z.B. Wälzlager für Windkraftwerke produziert, einem Top Posten in der Tabakindustrie vor. Sie würden ohnehin nie Lamborghini fahren wollen, da ihnen Angeberei zuwider ist.
Solchen Menschen kann der Ruf der Hochschule ziemlich egal sein. Wichtig für sie ist es, dass sie aus dem Studium etwas mitnehmen, was sie später gut einsetzen können. Und meine Überzeugung ist es, dass ein begabter Student an jeder deutschen Hochschule das nötige Rüstzeug bekommt. Was ihm an Wissen abgeht, bringt er sich halt selbst bei. Er ist nicht angewiesen auf einen guten Ruf der Hochschule, da die Unternehmen, die er im Fadenkreuz hat, auch nicht so sehr darauf achten. Da sitzen schließlich auch viele Idealisten.
Zu welcher Gruppe zählst Du Dich?
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