Servus zusammen,

ich benötige Eure Hilfe / Euern Rat.

Folgende Situation:

Ich bin Masterstudent kurz vor Abschluss (nur noch Thesis fehlt) und mache gerade in einem großen Industriebetrieb mein 4. Praktikum. Das Praktikum läuft eigentlich noch bis Ende Juli, jedoch ringe ich mit dem Gedanken zu Ende Juni bereits zu kündigen. Hauptgründe sind 1. dass ich mich unwohl fühle und 2. dass das Praktikum meine Erwartungen nicht annähernd erfüllt.

Nähere Erläuterung:

1.) Ich fühle mich unwohl, da ich mich nicht als Teil des Teams verstanden fühle. Das zeigt sich daran, dass man mich öfters vergisst zu fragen, ob wir gemeinsam zu Mittag essen (sprich ich gehe dann alleine). Von sämtlichen Abteilungs-Workshops werde ich ausgeschlossen (?Das ist für sie nicht relevant?). Ich verstehe mich auch nicht allzu gut mit meinem Chef.

2.) Das Praktikum erfüllt nicht meine Erwartungen, da sämtliche mir zugeteilte Aufgaben ebenso von einem Abiturienten erledigt werden könnten (hauptsächlich Recherche-Aufgaben. Ich werde nicht in ein einziges Projekt eingebunden, sondern nur für Hilfsarbeiten abgestellt. Fachlich lerne ich jedenfalls kaum etwas dazu. Ich bin auch lediglich ca. 60% der Zeit ausgelastet.

Letztlich führen beide Punkte dazu, dass ich morgens keine Lust habe zur Arbeit zu fahren und während der Arbeitszeit mindestens alle 30 Minuten auf die Uhr schaue, weil ich den Feierabend nicht mehr erwarten kann.

Meine größte Befürchtung ist, dass man mir aufgrund der Kündigung ein schlechtes Praktikumszeugnis ausstellen würde. Zudem habe ich Sorge, dass mir der Abbruch des Praktikums in baldigen Vorstellungsgesprächen zum Berufseinstieg (möchte in die Beratung) negativ ausgelegt wird. Ich könnte mich natürlich auch den letzten Monat noch durchquälen ? nur: bringt das was?
Ansonsten habe ich bereits alle Optionen ausgeschöpft.

Ich habe auch meinen Chef bereits zwei Mal deutlich auf meine Situation aufmerksam gemacht mit der Bitte mich in die Projekte mehr einzubinden, damit ich anspruchsvollere Arbeit verrichten kann (und auch mein Potential zeigen kann). Leider gab es daraufhin keinerlei Resonanz.

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Wenn du abbrichst, würde ich es einfach aus dem CV lassen. Bei drei vorherigen Praktika ist das ja kein Problem.

Dennoch: Vorher lieber den Kontakt mit dem Vorgesetzten/HR suchen.

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Augen und zu und durch...

Deiner Beschreibung nach scheint es sich um ein wirklich schlechtes Praktikum zu halten.

Aber gerade weil es nur ein Praktikum ist (und nich der letzte job deines Lebens) würde ich es an deiner stelle komplett durchziehen.

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Ich glaube die wichtigste Frage dabei ist, wie lange du schon da bist.

Ist es ein dreimonatiges Praktikum und du hörst nach zwei auf, dann könnte man es dir wohl negativ auslegen. Bei längeren Zeiträumen eher nicht - im schlimmsten Fall lüg einfach bzgl. des Kündigunsgrunds im Bewerbungsgesprächs. Dass dir was dazwischenkam kauft dir jeder ab bei so einem langen Zeitraum.

Dass wir schon Mitte Juni haben ist bzgl des Arbeitgebers problematisch, denn das kann man dir wohl von deren Seite aus negativ auslegen. Die müssen immerhin auch planen und dann Ersatz finden, bzw. Kapazitäten verlegen. (Wobei es bei deinen Aufgaben jetzt auch nicht soo wild klingt.)

Meine Empfehlung: wenn du erst kurz da bist und in dem einen Monat eh nichts tun würdest, dann quäl dich durch - davon lernt man auch dazu, vor allem für die Beratung. Ansonsten sprich mit dem Chef über deine Kündigungsgedanken unter Bezug auf deine Pläne im Juli.

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Sag einfach, es gab einen Todesfall in der Familie und brich das Praktikum ab. Dann wird das Zeugnis schon nicht schlecht ausfallen. Einfach eiskalt ins Gesicht lügen und nur an das eigene Vorankommen denken!

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Wenn der Chef kein Idiot ist, dann wird er sicher wissen, dass der Todesfall in der Familie eine Lüge ist.

Ich würde einfach durchziehen, mein gutes Zeugnis mit nach Hause nehmen und dann gut is, es sei denn, Du findest jetzt schnell was.

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Wie soll der Chef das rausbekommen? Selbst wenn er was vermutet, er kann es nie 100% ausschließen, dass nicht doch irgendetwas passiert ist...

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Habe die Entscheidung gefällt den letzten Monat auch noch durchzuziehen. Kann noch meine Überstunden abfeiern, sodass nochmal eine Woche wegfällt und die letzten drei Wochen werde ich schon durchstehen.

Ich würde das Praktikum gerne in den CV setzen und das Zeugnis bei Vorstellungsgesprächen zum Berufseinstieg vorzeigen können. Wenn ich kündige, nehme ich an, dass eine entsprechende Bemerkung "Herr/Frau X hat das Unternehmen vorzeitig verlassen" Bestandteil des Zeugnisses wäre. Das würde mir vermutlich später in den Vorstellungsgesprächen negativ ausgelegt werden. Möchte den Eindruck vermeiden, dass ich eine Diva bin, die sich zu schade für einfache Aufgaben ist.

Danke für euer Feedback :)

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