Hallo zusammen,

ich habe ein Angebot für ein Praktikum bei KPMG im Bereich Financial Services Tax in Frankfurt und eins von Deloitte, auch FS Tax in München. Bin mir nicht ganz sicher, welches ich nehmen soll- ist ein Luxusproblem .. schon klar :-)

Tendenziell würde ich das Angebot von KPMG annehmen, hab mich aber noch nicht entschieden.

Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich bei KPMG oder Deloitte, eventuell sogar im Bereich FS Tax bzgl. Atmossphäre, Arbeitszeiten usw. ?

Wäre dankbar über eure Eindrücke und Meinungen ....

Ich hab selbst ein Praktikum bei FS Tax bei EY gemacht, also keine Ahnung wie das bei KPMG und Deloitte aussieht, aber FS Tax ist schon interessant, aber doch recht speziell.
Durch die Regulierung der FS-Tätigkeiten und der teilweise doch erheblich abweichenden Bilanzierungsvorschriften, lernt man viele neue Sachen im Bereich Besteuerung kennen; auch der Bereich des Tax-Reportings ist recht ausgeprägt ... ansonsten wohl ähnlich wie immer bei den Big4 ...

Sonst noch weitere Ideen ?

KPMG natürlich (PWC, EY gleiche Liga).

deloitte....naja, wer bei den anderen drei nicht unterkommt, bitte

..und, wofür hast Du Dich entschieden? Erzähl mal was man (im Praktikum) bei FS Tax macht?

FS Tax klingt recht interessant, ist aber m.E. als Praktikant recht öde. Extrem viel Compliance, hat mit Steuerberatung nicht viel zu tun ... ist eher ne Buchhalter/SteuFA-Tätigkeit .. nicht falsch verstehen, aber Fonds-/Asset-Management ist viel St.Erklärungen zusammenstellen (auch auf Manager-Level) und viel "klein klein". Gestaltungsberatung wird von den PArtnern gemacht, habe viele Senior Manager gesehen, die Exel-Sheets ausfüllen und - in einem 4-Augengespräch- bestätigen , dass ihre Tätigkeit eher einem "Edel-SteuFA" gleichkommt als einem StB.
Ich würde es nicht unbedingt empfehlen. Kohle ist für ein Praktikum natürlich ok , aber ansonsten: eher was anderes versuchen.

..interessant, dabei wird genau dieser Bereich sehr interessant und herausfordernd beschrieben :-)

Inwieweit kann man die Tätigkeit als Buchhalter Tätigkeit bezeichnen? Heisst es, dass man die Kunden in der Finanzbuchhaltung oder dem JA behilflich ist?

Würdest Du sagen die Tätigkeit ist sehr stressig? Wie ist die Auslastung? Fallen viele Überstunden an?

Naja, ist natürlich nur ein Einblick in einen (!) Bereich des FS Tax gewesen. So absolut formuliert ist es natürlich überspitzt, ganz klar :-)

Aber:

Bzgl. JA und Buchhaltung:
Tax Compliance, also St.-Erklärungen erstellet man hoch und runter. FiBU und JA erstellen ? ... hat man mit zu tun, aber man bearbeitet schon ganz klar den Tax-Bereich. Für den JA sind andere dann nochmal zuständig. So generalistisch ist es dann doch nicht.

Mit der Aussage "hat wenig mit StB zu tun" war gemeint, dass die steuerrechtliche Strukturierungsberatung nur einen sehr kleinen Teil darstellt; D.h. die "normalen" Fonds halten ihre Objekte recht lange ( spreche hier explizit nicht von PE oder VC, die werden größtenteils von anderen Bereiche beraten, meistens M&A Tax). Daher ist ein ganz großer Teil der Arbeit die Tax-Compliance nach InvStG, also die Erklärung der Besteuerungsgrundlagen usw. (auch für die Manager, Senior Manager)
Andere Bereiche des FS-Tax mögen da anders arbeiten. Die Fonds-/Asset-Management -Tax SL sind aber schon von Tax-Compliance dominiert. Das muss nicht schlecht sein, nur ist es halt etwas ganz anderes als Strukturierungsberatung im M&A Tax, International Coporate Tax (bzw. ITS bei PwC) oder Indirect Tax.
Wer Tax-Compliance mag und eher auch der JA/ReWe Ecke kommt, (ist in keiner Weise wertend gemeint !) der wird hier viele Möglichkeiten finden.
Wer die Strukturierungsberatung eher mag, sollte dort eher fern bleiben. Grundsätzlich bleibt natürlich zu bedenken, dass man am Anfang nur zuarbeitet; wirklich interessant wird es erst ab Manager.

Natürlich gibt es auch andere Bereiche des FS-Tax ... die StB, die Banken bei der steuerlichen Strukturierung von Bankprodukten beraten z.B. ... die arbeiten wahrscheinlich nochmal anders; das kann ich hier nicht beurteilen.

Als stressig würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Teilweise ist einfach sehr, sehr viel zu tun. Die (Tax-) Compliance nach InvStG ist in den allermiesten Fällen nicht sonderlich kompliziert, es dauert hat nur lange alles sinvvoll auszulisten,. zu veröffentlichen (Bundesanzeiger usw.). Daher kann Stress auftreten aufgrund der Masse und den wenigen Leuten. Aufgrund der Tiefe der steuerrechtlichen Probleme .. eher selten .. :-)

Auslastung ist entsprechend gut, viel zu tun. Daher auch ne Menge Ausschreibungen für Einsteiger.

Sehr guter Beitrag, vielen Dank! Hast Du irgendwelche Tipps, wie man sich auf ein Praktikum im Bereich FS Tax am Besten vorbereiten kann? In welchem Bereichen sollte man fit sein? Irgendwelche spezifischen Literaturvorschläge?

Um welche WPG handelt es sich denn ?

Meine Beschreibung war zu einer bekannten Wpg mit 4 Buchstaben ... :-)
Dürfte aber grundsätzlich auf andere übertragbar sein.

würd mich auch für Literaturtipps für ein Praktikum interessieren. worauf sollte man sich vorbereiten?

Das InvStG kann man sich vorher mal anschauen und vllt. 1-2 einführende "Paper" dazu lesen ... alles andere ist zwar sehr engagiert, aber ehrlich gesagt "zu viel des Guten".
Fondsprüfung ist für ne Weile ganz spannend, aber eher ne handwerkliche Tätigkeit ... und definitv keine "rocket-science" :-)

Hallo, hatte vor einer Woche ein VG für den Bereich Financial Services Tax (Asset Managment) EY in Frankfurt und noch keine Rückmeldung. Wie lange dauert das normalerweise bis man eine Rückmeldung bekommt? und falls jemand in der Abteilung schon war kann er mir evtl. die genaueren Arbeitszeiten sagen? 10 Std. am Tag? würde nämlich sehr gerne spätestens um 19 Uhr heim ;)) Danke für Eure Antworten

Juhuu gleich einen Arbeitsvertrag per Post bekommen *freu* .......werde mich wohl dafür entscheiden... LG

Die Arbeitszeit hängt im Asset Management von den Veröffentlichungsfristen (Geschäftsjahr) der Fonds ab. Fonds müssen innerhalb dieser Frist veröffentlicht sein, da sie ansonsten als intransparent gelten. Da die sog. "busy season" für die meisten Fonds vorbei ist, gehe ich davon aus, dass man im Moment im "Regelarbeitszeitmodus" ist (8 bis 9h).

ja das ist mir bekannt, ich wollte nur wissen wie es allgemein dort so abläuft..
auch innerhalb der busy season ;) vielen dank für deine antwort

Also im Monat April würde ich 19:00 nicht garantieren. Es kommt aber auch auf deine Eigenorganisation (um wieviel Uhr beginne ich, wie schnell bin ich etc.) an bzw. wie der Mandant organisiert ist und liefert.

ok vielen dank für die Info, habe vor schon 7 Uhr auf der Arbeit zu sein, da ich eine Familie habe. Bist du auch in diesem Bereich tätig? Wie sieht es mit Englisch aus? wollte evtl. noch davor einen Business Englisch Crash Kurse machen, was würdest du mir empfehlen? Bin für jeden Tipp dankbar. Die Tätigkeit hört sich für mich sehr spannend an und ich freue mich schon drauf ;)

Bin zwar im FS Bereich aber nicht im Asset Management. Geld für einen Business Englisch Kurs würde ich nicht zwangsläufig ausgeben. Das meiste ist learning by doing und leo, linguee ;-) Hinsichtlich AM ist eine Auffrischung InvStG nicht schlecht.

bist du etwa auch bei EY? dann sind wir ja bald Arbeitskollegen ;) InvStG kenn ich sogut wie auswendig habe meine DA darüber geschrieben . Gruß

Was machen denn die anderen Bereich ( = nicht FS Tax Asset Management) im FS Tax so ? Ein Kollege von mir war als Praktikant im FS Tax Asset Management Bereich und war da eher weniger begeistert. Macht ihr da auch mal was anderes gemacht außer Besteuerungsgrundlagen hoch und runter veröffentlichen ? =-)

Lounge Gast schrieb:

Bin zwar im FS Bereich aber nicht im Asset Management. Geld
für einen Business Englisch Kurs würde ich nicht zwangsläufig
ausgeben. Das meiste ist learning by doing und leo, linguee
;-) Hinsichtlich AM ist eine Auffrischung InvStG nicht
schlecht.

Im FS Bereich wird zunächst einmal die gesamte Palette an Steuerrecht gemacht, die auch für den Rest der Welt gemacht wird. Einziger Unterschied diesbezüglich ist, dass im FS im Wesentlichen nur Firmen beraten werden, die unter das KWG fallen. Du findest also alles von Verrechnungspreise über Ertragsteuern zu Umsatzsteuern usw.

Im AM Bereich hast du für die Fondssaison mit Sicherheit Recht, dass viel § 5 InvStG gemacht wird. Darüber hinaus gibt es aber auch zB Gutachten / Beratung zu Produkten / Fondsstrukturen u. ä. oder auch Betreuung von Private Equity Fonds.

Vielen Dank für die Beschreibung.

Finde den FS Tax Bereich grundsätzlich auch recht reizvoll, auch im Hinblick darauf sich zwar einerseits auf eine Branceh (FSO) zu "beschränken", sich aber dafür eine gewisse Breite an Arbeitsgebieten zu erhalten, nämlich - wie du ja schon geschrieben hast- sowohl Ertragsteuern, TP oder auch Umsatzsteuern.
Könnte man das so sagen oder ist das zu naiv ? *g

Nachdem ich dann aber die Beschreibung von dem besagten Kollegen bzgl. FS AM gehört hatte, kam ich etwas ins Grübeln ... völlig klar, dass man als Praktikant da eingesetzt wird, dagegen ist natürlich überhaut nichts zu sagen, erschien mir nur als Langzeit Aufgabe für die ersten 2-3 Jahre etwas ... naja ...gleichförmig :-)

Wie ist denn die "Durchlässigkeit" zwischen den einzelnen Unterbereichen des FS Tax ? Wird man einer Untergruppe zugeordnet mit grundsätzl. Möglichkeit auf Wechsel oder bearbeiten z.B. einzelne Arbeitsgruppen verschiedene Mandanten "ganz" , also für den Mandanten X dann sowohl Ertrags- als auch Umsatzsteuern ?

Gute Frage. Jemand Erfahrunge, wie es mit der Durchlässigkeit im Bereich FS Tax aussieht ? Ne gewisse Breite bei gleichzeitiger Spezialisierung auf FS könnte ja ganz spannend sein ...

Lounge Gast schrieb:

Vielen Dank für die Beschreibung.

Finde den FS Tax Bereich grundsätzlich auch recht reizvoll,
auch im Hinblick darauf sich zwar einerseits auf eine Branceh
(FSO) zu "beschränken", sich aber dafür eine
gewisse Breite an Arbeitsgebieten zu erhalten, nämlich - wie
du ja schon geschrieben hast- sowohl Ertragsteuern, TP oder
auch Umsatzsteuern.
Könnte man das so sagen oder ist das zu naiv ? *g

Nachdem ich dann aber die Beschreibung von dem besagten
Kollegen bzgl. FS AM gehört hatte, kam ich etwas ins Grübeln
... völlig klar, dass man als Praktikant da eingesetzt wird,
dagegen ist natürlich überhaut nichts zu sagen, erschien mir
nur als Langzeit Aufgabe für die ersten 2-3 Jahre etwas ...
naja ...gleichförmig :-)

Wie ist denn die "Durchlässigkeit" zwischen den
einzelnen Unterbereichen des FS Tax ? Wird man einer
Untergruppe zugeordnet mit grundsätzl. Möglichkeit auf
Wechsel oder bearbeiten z.B. einzelne Arbeitsgruppen
verschiedene Mandanten "ganz" , also für den
Mandanten X dann sowohl Ertrags- als auch Umsatzsteuern ?

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WiWi Gast schrieb am 01.07.2011:

Gute Frage. Jemand Erfahrunge, wie es mit der Durchlässigkeit im Bereich FS Tax aussieht ? Ne gewisse Breite bei gleichzeitiger Spezialisierung auf FS könnte ja ganz spannend sein ...

Lounge Gast schrieb:

Vielen Dank für die Beschreibung.

Finde den FS Tax Bereich grundsätzlich auch recht reizvoll,
auch im Hinblick darauf sich zwar einerseits auf eine Branceh
(FSO) zu "beschränken", sich aber dafür eine
gewisse Breite an Arbeitsgebieten zu erhalten, nämlich - wie
du ja schon geschrieben hast- sowohl Ertragsteuern, TP oder
auch Umsatzsteuern.
Könnte man das so sagen oder ist das zu naiv ? *g

Nachdem ich dann aber die Beschreibung von dem besagten
Kollegen bzgl. FS AM gehört hatte, kam ich etwas ins Grübeln
... völlig klar, dass man als Praktikant da eingesetzt wird,
dagegen ist natürlich überhaut nichts zu sagen, erschien mir
nur als Langzeit Aufgabe für die ersten 2-3 Jahre etwas ...
naja ...gleichförmig :-)

Wie ist denn die "Durchlässigkeit" zwischen den
einzelnen Unterbereichen des FS Tax ? Wird man einer
Untergruppe zugeordnet mit grundsätzl. Möglichkeit auf
Wechsel oder bearbeiten z.B. einzelne Arbeitsgruppen
verschiedene Mandanten "ganz" , also für den
Mandanten X dann sowohl Ertrags- als auch Umsatzsteuern ?