GfK-Konsumklima Oktober 2015 - Konsumoptimismus lässt nach
Die Verbraucherstimmung in Deutschland schwächt sich weiter ab. Das Konsumklima geht zum dritten Mal in Folge leicht zurück. Für November prognostiziert der Gesamtindikator 9,4 Punkte nach 9,6 Zählern im Oktober. Zwar kann die Einkommenserwartung ihren Wert aus dem Vormonat bestätigen, die Konjunkturerwartung sowie die Anschaffungsneigung müssen jedoch Einbußen hinnehmen.
Einkommenserwartung trotz steigender Konjunktursorgen stabil
Aktuell trotzen die Einkommenserwartungen den stetig größer werdenden Konjunktursorgen. Nach zwei Rückgängen in Folge verharrt der Indikator im Oktober bei 47,7 Punkten. Dies ist exakt der gleiche Wert wie im Vormonat.
Bei der Einschätzung der eigenen finanziellen Lage stützen sich die Verbraucher offenbar vor allem die deutlichen realen Einkommenszuwächse. Die Inflationsrate tendiert gegen Null, was die Kaufkraft der Konsumenten stärkt. Dies erklärt das überaus hohe Niveau des Indikators. Hinzu kommen Meldungen, wonach die Rentenversicherung schätzt, dass die gesetzlichen Renten im kommenden Jahr aufgrund der momentanen sehr guten Lohn- und Gehaltsentwicklung um bis zu 5 Prozent steigen könnten.
Anschaffungsneigung geht zum fünften Mal in Folge leicht zurück
Im Sog sinkender Konjunkturaussichten muss auch die Anschaffungsneigung im Oktober Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 4,5 Zählern sind die Verluste vergleichsweise gering. Zudem bleibt das Niveau des Indikators mit 45,9 Punkten nach wie vor überaus hoch. Im Vergleich zum entsprechenden Wert des Vorjahres ist dagegen nur noch ein minimales Plus von 0,3 Punkten übrig geblieben.
Trotz dieses neuerlichen Rückgangs ist die Konsumfreude immer noch sehr ausgeprägt. Vor allem stabile Beschäftigungsverhältnisse sowie spürbar steigende Einkommen sind die wesentlichen Stützen. Die positive Stimmung zeigt sich aber auch in der Realität. Nach den ersten vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung im Einzelhandel ist der Umsatz im August real und nominal um jeweils 2,5 Prozent gegenüber August 2014 gestiegen. Für die ersten acht Monate dieses Jahres steht sogar ein reales Plus von 2,8 Prozent im Vorjahresvergleich zu Buche (nominal 2,6 Prozent). Allerdings fließt lediglich etwa ein Drittel des verfügbaren Einkommens der Verbraucher in den Einzelhandel. Den Rest des Geldes geben sie für Freitzeitangebote, Urlaub, Versicherungen oder Dienstleistungen aus.