GfK-Konsumklima August 2011 - Konsumklima verbucht nur moderaten Rückgang
Die Verbraucherstimmung entwickelt sich im August uneinheitlich. Während die Anschaffungsneigung ihr gutes Niveau noch einmal verbessern kann, müssen die Konjunkturerwartung starke und die Einkommenserwartung moderate Einbußen hinnehmen.
Konjunkturerwartung: deutlicher Einbruch
Zum zweiten Mal in Folge muss die Konjunkturerwartung Einbußen hinnehmen. Nachdem das Minus im Vormonat noch vergleichsweise gering ausfiel, schlägt im August ein Einbruch in Höhe von 31,2 Punkten zu Buche. Die aktuell gemessenen 13,4 Punkte sind der niedrigste Wert des Indikators seit Juni 2010.
Die Verschärfung der Schuldenkrise, die zähen Verhandlungen um eine Erhöhung der Verschuldungsgrenze in den USA sowie die aufsteigenden Ängste um einen Rückfall der Weltwirtschaft in die Rezession ließen die Börsen rund um den Globus einknicken. Diese Entwicklung hat auch dem Konjunkturoptimismus der Bundesbürger schwer geschadet und den Indikator auf Talfahrt geschickt.
Die Verbraucher befürchten, dass die deutsche Konjunktur von der weltweiten Schwächephase angesteckt wird, wenn sich die Exportaussichten spürbar eintrüben. Folglich würde die große Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung hierzulande nachlassen.
Diese Einschätzung der Verbraucher bestätigt der ifo-Geschäftsklimaindex, der sich im August deutlich verschlechtert. Obgleich die Unternehmen die aktuelle Geschäftsentwicklung noch als positiv einschätzen, haben sie ihre Erwartungen für das kommende halbe Jahr stark zurückgeschraubt.
Erste Spuren zeigen sich bereits in den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach ist die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal nur noch schwach gewachsen, das Plus beim Bruttoinlandsprodukt betrug nach den vorläufigen Zahlen 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Vierteljahr.
Einkommenserwartung: geringe Verluste
Im Sog der stark gesunkenen Konjunkturerwartungen müssen im August auch die Einkommensaussichten Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 7 Punkten fallen die Verluste jedoch vergleichsweise gering aus. Aktuell weist der Indikator 27,6 Zähler auf und liegt damit noch deutlich im positiven Bereich.
Neben dem rückläufigen Konjunkturoptimismus fürchten die Deutschen, dass sie im Rahmen der Lösung der Schuldenkrise künftig verstärkt zur Kasse gebeten werden und rechnen mit finanziellen Belastungen. Zudem sind sie nach wie vor durch hohe und teilweise noch steigende Energiepreise belastet.
Trotz der aktuellen Verluste ist das Niveau noch immer überaus zufriedenstellend. Die Bundesbürger gehen nach wie vor davon aus, dass aufgrund der sehr guten Beschäftigungssituation eine positive Einkommensentwicklung zu erwarten ist.
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