GfK-Konsumklima Juli 2015 - Einkommensaussichten stützen Konsumklima
Die Stimmung der Verbraucher hat sich im Juli stabilisiert. Das Konsumklima bleibt gegenüber dem Vormonat unverändert. Für August prognostiziert der Gesamtindikator 10,1 Punkte. Die Einkommenserwartung verbessert ihren Rekordwert aus dem Vormonat ein weiteres Mal, während die Konjunkturerwartung deutliche und die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen müssen.
Einkommenserwartung eilt von Rekord zu Rekord
Während sich der Konjunkturindikator abschwächt, eilt die Einkommenserwartung von Rekord zu Rekord. Der Indikator legt im Juli um 1,4 Punkte zu und weist nun 58,6 Zähler auf. Damit hat er seinen höchsten Wert seit der Wiedervereinigung aus dem Vormonat noch einmal übertroffen.
Die Einkommensaussichten der Deutschen zeigen sich damit völlig unbeeindruckt von internationalen Krisen und den Ereignissen um Griechenland. Darin sehen sie zumindest vorerst keinerlei Bedrohung für ihre weitere finanzielle Entwicklung. Offenbar richten sie ihren Blick nach wie vor eher auf die überaus guten inländischen Rahmenbedingungen. Eine niedrige Arbeitslosigkeit mit ständig neuen Beschäftigungsrekorden stärkt den Einkommensoptimismus der Konsumenten. Die gute Beschäftigungssituation gibt zudem Raum für deutliche Lohn- und Gehaltssteigerungen.
Schließlich verbleibt von den guten Einkommenszuwächsen auch real mehr in den Taschen, da die Inflationsrate nach wie vor sehr niedrig ist. Im Juni betrug sie nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur 0,3 Prozent. Als Folge davon verzeichnet die amtliche Statistik für das erste Quartal dieses Jahres mit +2,5 Prozent die höchsten Reallohnzuwächse seit Beginn dieser Erhebungen im Jahr 2008. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt eine wesentliche Ursache dafür in der Entwicklung der Verbraucherpreise.
Anschaffungsneigung: leichter Rückgang
Die Konsumneigung profitiert von diesen überaus positiven Einkommensaussichten in diesem Monat nicht. Der Indikator verliert zum zweiten Mal in Folge, allerdings lediglich 1,6 Punkte. Aktuell weist er 55,4 Zähler auf. Damit liegt er noch immer leicht über seinem entsprechenden Vorjahresniveau.
Der sinkende Konjunkturoptimismus dürfte ein Grund dafür sein, dass die Konsumlust nicht den Einkommensaussichten gefolgt, sondern geringfügig gesunken ist. Allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass das Niveau mit rund 55 Punkten nach wie vor ausgesprochen hoch ist. Die Konsumlust der Verbraucher ist ungebrochen. Dies zeigt auch die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze in den ersten fünf Monaten dieses Jahres. Nach den ersten vorläufigen Zahlen ist ein realer Zuwachs gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres von real 2,4 Prozent zu verzeichnen.