GfK-Konsumklima September 2011 - Konsumklima trotzt den Rezessionsängsten
Das uneinheitliche Stimmungsbild der Verbraucher setzt sich im September fort. Die Einkommenserwartung verbessert sich auf gutem Niveau. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,2 Punkten im September für Oktober ebenfalls einen Wert von 5,2 Punkten.
Anschaffungsneigung: mit moderaten Verlusten
Nachdem sie im Vormonat noch leicht zulegen konnte, muss die Anschaffungsneigung im September Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert 7,2 Zähler und weist nun 29,7 Punkte auf. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau. Trotz der aktuellen Verluste ist das Niveau des Indikators noch immer ausgesprochen gut. Dafür sorgt auch die stabile Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Damit werden die positiven Effekte der Schuldenkrise auf die Anschaffungsneigung überlagert. Zuletzt hatte der Glaube an die Stabilität in die Währung im Euro-Raum abgenommen. Folglich tendierten viele Konsumenten dazu, ihr Geld eher in werthaltige Anschaffungen zu investieren als es auf die hohe Kante zu legen. Die heftigen und zum Teil sehr konträren Diskussionen zum Umgang mit der Staatsschuldenkrise, die bislang noch keinen einheitlichen und abgestimmten Lösungsansatz erkennen lassen, haben das Vertrauen der Konsumenten in die Handlungsfähigkeit der Politik jedoch erschüttert. Dieser Vertrauensverlust macht sich nun offenbar auch bei der Konsumneigung bemerkbar und steigert die Verunsicherung.
Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator prognostiziert für Oktober einen Wert von 5,2 Punkten nach ebenfalls 5,2 Zählern im September. Damit trotzt das Konsumklima im Moment der Verschärfung der Schuldenkrise und einem drohenden Übergriff von den Finanzmärkten auf die reale Wirtschaft in Deutschland.
Die Zuspitzung der Schuldenkrise, vor allem in Griechenland, sowie die heftigen und konträren Diskussionen um deren Lösung, haben nicht das Vertrauen der Bundesbürger gestärkt, dass die Politik zu einer nachhaltigen und einvernehmlichen Lösung in der Lage ist. Für eine stabile und solide Entwicklung der Konsumstimmung ist es jedoch erforderlich, dass das Vertrauen der Bundesbürger in die politischen Entscheidungsträger wieder gestärkt wird. Denn nur Vertrauen sorgt für Planungssicherheit bei den Verbrauchern, und dies ist wiederum eine wesentliche Grundlage für die Stärkung des Konsums.
Angesichts der absehbaren Abschwächung der deutschen Exportentwicklung ist eine stabile zweite Säule in Form der Binnenkonjunktur für die weitere konjunkturelle Entwicklung überaus wichtig.
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