Mehr als 2,9 Millionen Sozialhilfeempfänger in Deutschland 2004
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten nach vorläufigen Ergebnissen am Jahresende 2004 in Deutschland rund 2,91 Millionen Menschen Sozialhilfe. Die Sozialhilfequote erhöhte sich damit auf 3,5 gegenüber 3,4 Prozent im Vorjahr.
Zahl der älteren Sozialhilfebezieher gesunken
Dagegen sank die Zahl der älteren Sozialhilfebezieher ab 65 Jahren zum Jahresende 2004 gegenüber dem Vorjahr nochmals um rund 20 000 auf rund 78 000 Personen (- 20,1%). Die Sozialhilfequote der älteren Menschen verringerte sich dadurch auf 0,5 Prozent (Vorjahr: 0,7%). Ausschlaggebend hierfür war das zum 1. Januar 2003 in Kraft getretene »Gesetz über eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung« (GSiG). Das GSiG sieht für über 65-Jährige sowie für dauerhaft voll erwerbsgeminderte Personen ab 18 Jahren eine eigenständige Leistung vor, welche den grundlegenden Bedarf für den Lebensunterhalt sicher stellt.
Dass am Jahresende 2004 auch Menschen über 65 Jahre neben den Leistungen des GSiG weiterhin zusätzlich Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt) bezogen, hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen sind dies Personen, die einen erhöhten Bedarf haben, der von den Grundsicherungsleistungen nicht abgedeckt wird und aufstockende Sozialhilfe erforderlich macht (zum Beispiel einen Mehrbedarf wegen kostenaufwändiger Ernährung). Zum anderen handelt es sich um Grundsicherungsempfänger, die mit Sozialhilfeempfängern - etwa dem jüngeren Ehegatten - zusammen in einem Haushalt leben. Für die Angehörigen dieser Haushalte wird die Sozialhilfe nach dem gemeinsamen Bedarf oder Anspruch berechnet.
Im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) lebten Ende 2004 rund 2,195 Millionen Sozialhilfeempfänger, 445 000 lebten in den neuen Ländern (ohne Berlin). Während sich die Empfängerzahl im Westen gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent erhöhte, stieg sie im Osten Deutschlands mit 4,4 Prozent deutlich stärker. Erstmals liegt die Sozialhilfequote im Osten damit genau so hoch wie im Westen (3,3%).