Spieltheorie: Vertrauen zahlt sich aus
Spieltheoretischer Versuch im Erfurter Labor für experimentelle Wirtschaftsforschung
Der Versuch
Um dies herauszufinden, hatten die beiden Forscher im Labor für experimentelle Wirtschaftsforschung einen spieltheoretischen Versuch mit mehr als 200 Studenten veranstaltet, die im Spiel die Chance hatten, reales Geld als Gewinn einzustreichen. Zunächst gab es für jeden Spieler 10 Einheiten eines fiktiven Spielgeldes, das erst im Anschluss an den Versuch im Verhältnis 2 zu 1 in Mark umgetauscht wurde.
Einer der beiden Spieler - der Investor - konnte einen beliebigen Betrag zwischen 1 und 10 an den anderen Spieler - den Verwalter - überweisen, wobei der Betrag sich beim Überweisen verdreifachte. So wurden beispielsweise aus 5 Einheiten, die der Investor überwies 15 Einheiten beim Verwalter. Dieser konnte eine Rücküberweisung in beliebiger Höhe an den Investor vornehmen.
Das Dilemma besteht darin, dass durch die Verdreifachung der Überweisung der gemeinsame Gewinn von Investor und Verwalter durch die maximale Überweisung von 10 am größten ist, auf der anderen Seite der Verwalter jedoch nicht verpflichtet ist, etwas zurück zu überweisen. Ein rein auf seinen eigenen Gewinn orientierter Verwalter wird also nichts zurück überweisen. Dies vorhersehend, wird der Investor nichts überweisen. Das jedoch führt zu dem geringsten aller möglichen Gewinne.
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