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Frühjahrsgutachten 2015 der Wirtschaftsforschungsinstitute - Kräftiger Aufschwung

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen Aufschwung. Sie wird stimuliert vom niedrigen Ölpreis und der starken Abwertung des Euro. Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr voraussichtlich um 2,1 Prozent steigen. Dabei ist der Konsum die Stütze des Aufschwungs. Zudem gehen vom übrigen Euroraum wieder leicht positive Impulse aus, so dass auch der Außenhandel zur Expansion beiträgt. Im kommenden Jahr dürfte sich das Tempo nur wenig verlangsamen.

Weiße Pfeile an einer Holzwand zeigen nach oben.

Weltwirtschaft wächst weiter
Die Weltwirtschaft dürfte sich im Verlauf dieses Jahres zunächst weiter beleben. Der Ölpreisverfall stützt insgesamt die Konjunktur, weil er zu einer Umverteilung von Einkommen von den Ölproduzenten zu den ölimportierenden Volkswirtschaften führt. In letzteren wird ein größerer Teil des Volkseinkommens für Konsum oder Investitionen verausgabt. Zudem wird die Exportwirtschaft in den Ländern des Euro-Raums und in Japan durch den Rückgang der Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar stimuliert. Alles in allem ist daher zu erwarten, dass die Konjunktur vor allem in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften in diesem Jahr wieder an Fahrt gewinnt.

Die Produktion in den Schwellenländern wird durch die konjunkturelle Belebung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften angeregt. Zudem dürften jene Länder, die Öl importieren, von dem kräftigen Rückgang der Preise profitieren. Zu einem starken Anziehen der Wirtschaftsaktivität in den Schwellenländern dürfte es aber nicht kommen. So leiden Länder mit hohen Rohstoffexporten insbesondere in Lateinamerika darunter, dass die Preise vieler Rohstoffe zurückgegangen sind. Darüber hinaus bestehen verbreitet binnenwirtschaftliche Probleme. So wird die chinesische Wirtschaft derzeit von einem Rückgang der Immobilienpreise belastet.

Im späteren Prognosezeitraum dürften in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften die Konjunktur dämpfende Effekte an Gewicht gewinnen. So wird die Geldpolitik in den USA und auch in Großbritannien weniger expansiv ausgerichtet sein. Dies wird dort die Binnenkonjunktur dämpfen und dürfte über den internationalen Zinsverbund die Kapitalmarktzinsen auch in anderen Ländern steigen lassen. Hiervon werden auch die Schwellenländer betroffen sein. Alles in allem rechnen die Institute mit einem Anstieg der Weltproduktion um 2,9 Prozent in diesem Jahr und um 3,2 Prozent im kommenden Jahr.

Weitere Verlangsamung des Expansionstempos in China
Für die weltwirtschaftliche Entwicklung im Prognosezeitraum besteht eine Reihe von Risiken. So sind die Auswirkungen der Zinswende in den USA auf die Vermögenspreise in den Industrieländern sowie auf die Kapitalströme in wichtige aufstrebende Ökonomien unsicher. Risiken ergeben sich auch aus der Wirtschaftslage in China. Dort stellt der deutliche Rückgang der Immobilienpreise eine ernsthafte Belastung für den Finanzsektor dar, zumal die Verschuldung von chinesischen Unternehmen und regionalen Gebietskörperschaften recht hoch ist. Ferner ist eine erneute Eskalation der Konflikte zwischen Russland und der Ukraine sowie im arabischen Raum jederzeit möglich. In diesem Fall könnten die Ölpreise wieder rasch steigen, oder die Verunsicherung an den Finanzmärkten zunehmen. Auch die sich erneut verschärfenden Finanzprobleme Griechenlands stellen ein erhebliches Risiko für die Konjunktur in Europa dar.

  1. Seite 1: Frühjahrsgutachten 2015 - Kräftiger Aufschwung
  2. Seite 2: Frühjahrsgutachten 2015 - Entwicklung der Weltwirtschaft
  3. Seite 3: Frühjahrsgutachten 2015 - Entwicklung in Deutschland

Im Forum zu Wirtschaftsinstitute

4 Kommentare

Wieso werden Staatsausgaben als % des BIP angegeben?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 20.02.2021: Danke für die Erklärung. Ich verstehe jetzt auf jeden Fall, warum es Sinn macht die Ausgabe ins Verhältnis zum BIP zu setzen. Ich finde jedoch, beide Kennziffern ...

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VWL Hilfe am Montag

coolfederico1991

Hallo liebe Forum, Ist da jemand der mir am Montag um 8:00 bei mehreren VWL Aufgaben(Basics der VWL) helfen könnte? Gerne auch privat schreiben. Ich danke euch.

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Ökonomiepodcasts

WiWi Gast

Wenn du dich für Makro interessierst unbedingt „Macro Musings“ hören Außerdem sehr interessant: „Conversations with Tyler“

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Expansive Geldpolitik als Mittel zur Stabilisierung eines adversen Nachfrageschocks

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""Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh." Henry Ford Würden die Menschen VWL verstehen, wäre es ähnlich. WiWi Gast schrieb am 29.03.2021 ...

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WiWi Gast schrieb am 05.01.2021: Hey, natürlich habe ich meine Antwort schon ausgearbeitet, mich würde aber eure Meinung interessieren. Ich bin zu dem folgenden Schluss gekommen: ...

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Eine starke Währung hat den Vorteil, dass die Industrie effizienter werden muss: Mehr Automatisierung, mehr Fachpersonal, mehr Kompetenz, weniger Personal dafür aber höhere Gehälter mit hoher Kaufkraf ...

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