Duales Studium: BWL-Bank CoBa/ Finanzamt/ Wirtschaftsingenieurwesen ?
Guten Tag liebe Leute,
ich bedanke mich im Voraus bei allen, die sich das hier durchlesen und ihre Gedanken teilen.
Wie ihr bereits an der Fragestellung erkennen könnt, soll es bei mir nach dem Abitur mit einem dualen Studium weitergehen, weil Praxis für mich sehr wichtig ist und man eben auch direkt praktische Erfahrung sammelt, was grade im WiWi Bereich sehr wertvoll ist. Nach monatelanger Überlegung und Recherchieren fällt mir die Entscheidung jedoch immer noch schwer, in welchem Sektor ich letztendlich einsteigen sollte. Ich schwanke zwischen der Entscheidung einen sicheren Job zu wählen oder meinem Reiz, sein Potenzial auszuschöpfen und zu sehen, wie weit man kommt, nachzugeben.
Kurz zu mir:
18 Jahre, nächstes Jahr Abitur an einem WG in der Tasche
großes Interesse an Wirtschaft, Finanzen und wirtschaftlichen Zusammenhängen
Zusagen zum jetzigen Zeitpunkt bei 4 Arbeitgebern
Übernehme gerne Verantwortung -> Ziel Führungskraft in den nächsten 5 -10 Jahren
Physik, Mathe sind nicht wirklich meine Leidenschaft
Das Problem?
BWL-Bank: - Interessiert mich rein von den Themen her am MEISTEN und die Commerzbank ist ein großer Konzern, wo man gute Chancen hat aufzusteigen. Der Bankensektor ist auch sehr dynamisch und nicht so eintönig, was mich besonders reizt. Außerdem denke ich, dass man nach der Zeit als Berater in einer Bank, auch einen guten Exit in die Industrie machen kann.(Key Account Manager etc., eben die Beziehung mit Kunden pflegen, was man ja in der Bank lernt) ---> Gerne auch hierzu Gedanken und Erfahrungen.
Nachteile: Mache mir Sorgen, wie es mit den Banken in der Zukunft aussieht, (KI, Online Banking->keine Filialbesuche mehr?) und das Gehalt ist ja auch "nur" durchschnittlich, vermute ich zumindest.
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Finanzamt: - Ein sehr großer Vorteil ist natürlich, dass man verbeamtet ist und die Vorteile des Beamtenstatus (gutes Netto Gehalt, PKV). Außerdem ist die Arbeit ziemlich entspannt, es gibt feste Arbeitszeiten, selten Überstunden kein Stress und das Gehalt geht ja mit der Berufserfahrung auch ziemlich nach oben. Dazu kommen natürlich noch die attraktiven Zuschläge und Familienfreundlichkeit (will gerne auch mal Kinder haben). Aufgrund der entspannten Lage im Finanzamt würde man auch mehr Zeit für Kinder haben (Home Office und geregelte Arbeitszeiten). Die Betriebsprüfung interessiert mich mit Abstand am meisten, da viel mehr Abwechslung und eben auch Meetings etc. + BWL-Background.
Man hat natürlich auch im Vergleich zur Bank einen krisensicheren Job und muss sich, wenn man einmal drinnen ist, keine Gedanken über die Zukunft machen.
Nachteile: Die Bereiche, bis auf die Betriebsprüfung, reizen mich tatsächlich GAR nicht und ich mache mir Sorgen, dass mir auf Dauer der Spaß verloren geht. Ein weiterer Nachteil ist natürlich, dass man z.B. verglichen mit einem Wirtschaftsingenieur in der Industrie, gehaltstechnisch viel niedriger einsteigt und sich nicht wirklich hocharbeiten kann, bzw. nur über Erfahrung. Wenn ich nach dem Studium aussteigen will, weil es mir doch nicht gefällt, muss man die Anwärterkosten natürlich zurückzahlen.
Eine andere Sache, die mich stören würde, wäre, dass Kollegen dasselbe Gehalt bekommen wie ich, obwohl ich die Arbeit viel gewissenhafter und schneller erledigen würde, was mich als ehrgeizigen Menschen ärgern würde-> Anreiz für gute Leistung geht über die Zeit evtl. verloren.
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Wirtschaftsingenieurwesen: Sehr spannende, verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgaben, grade als Führungskraft (Produktleiter etc.) und man ist eben sehr breit einsetzbar. Man steigt mit einem guten Gehalt ein, kann sich im Unternehmen relativ schnell hocharbeiten (zumindest bei dem, wo ich gerne anfangen würde), da das Unternehmen, welches mir zugesagt hat, sehr viel Stellen nur intern ausschreibt. Auch in der Zukunft werden Ingenieure immer relevant sein, im Gegensatz zu reinen BWLern.
Nachteile: Industrie kann sehr schnell stressig werden (auf Dauer gut für die Familie?) und momentan verlagern sich viele Unternehmen ins Ausland.
Der Punkt, der mir aber am meisten Sorgen macht ist das Studium: habe seit der 10.Klasse kein Physik mehr und ich denke es wird schwer wieder von Null zu starten. Reine Mathematik ist auch nicht so wirklich meine Leidenschaft, es sei denn im Bezug auf praxisnahe Fälle oder Themen. Allerdings finde ich, wie gesagt, gerade die späteren beruflichen Aussichten sehr interessant.
Danke an alle, die sich das durchlesen! Ich mache mir wirklich einfach sehr viele Gedanken und will nichts anfangen, dass ich am Ende bereue :/ .
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