Hallo liebe Leut,
bin Student an der Dualen Hochschule in Stuttgart (früher BA) und mache dieses Jahr den Abschluss. Werde von meiner Firma auch übernommen. Allerdings steht für mich jetzt schon fest, dass ich 2011 einen Master (Vollzeit) dranhängen will, also 1 Jahr später.
Die Stellen, die mir angeboten werden sind alle sehr interessant, sind aber langfristig ausgelegt.
Soll ich jetzt einfach eine von den Stellen annehmen und dann nächstes Jahr, wenn ich ne Zusage hab, kurzfristig kündigen? Macht man das so? Hab aktuelle noch ein ziemlich schlechtes Gewissen damit. Wenn ich es allerdings offen kommunizier, dass ich nur ein Jahr bleib, krieg ich irgendeine Sachbearbeiter-Stelle, die ich net will.
Würd mich sehr über eure Meinungen/Erfahrungen freuen!

Ich würde erstmal die interessante Stelle annehmen und dann gegebenenfalls kündigen. Eventuell gefällt es dir auch so gut das du den Master garnicht mehr machen willst. Um jeden Preis würde ich nämlich nicht einen sicheren, interessanten und guten Job kündigen nur um einen Master zu machen..

nimm die stelle an, jede firma würde dich rigoros rausschmeißen wenn sie andere pläne haben, nicht weil du kein cooler typ bist sondern alles eine frage der effizienten kosten.
warum solltest du es nicht genauso machen ?

Zitat: Wenn ich allerdings offen kommunizier, dass ich nur ein Jahr bleib, krieg ich irgendeine Sachbearbeiter-Stelle, die ich net will.

Ich würde sagen, wenn du ehrlich bist, dann kriegst du gar nichts, nicht mal die Sachbearbeiterstelle ;=)

Wieso möchtest du überhaupt ein Arbeitsjahr zwischen Bachelor und Master schieben? Und wieso soll der Master dann in Vollzeit sein? Das macht doch irgendwie alles keinen Sinn.

Du kannst zwar so tun, als wolltest du länger im Unternehmen bleiben wollen und nach einem Jahr wegen dem Masterstudium kündigen. Aber man wird das immer im Lebenslauf sehen können, wie es gelaufen ist. Und dann könntest du hinterher öfter mal zu hören bekommen "Wenn Sie das bei uns auch wieder so machen...". Es kann natürlich auch sein, dass die Stelle nach einem Jahr vom Unternehmen gekündigt wird. Das kann man heutzutage auch nie wissen.

Erstmal danke für die vielen Meinungen!
Ich finde es macht einen großen Sinn:
Es ist doch völlig normal, dass man 1 Jahr arbeitet und dann den Master macht. Für viele Master braucht man grundsätzlich Berufserfahrung und außerdem muss man das auch finanzieren können. Und ich will eben niemandem auf der Tasche liegen.
Was man im Lebenslauf sieht verstehe ich leider nicht ganz..

Und welche Stelle, ich kriege, dass lass mal meine Sorge sein ;) Ich bin keiner der nur ein Jahr absitzen will um das Geld zu kriegen. Ich will Erfahrung sammeln und mich fordern!

Danke für die Antworten.
Die erstem beiden konnten mir sehr weiterhelfen.

Beim dritten seh ich das bißchen anders: Berufserfahrung ist sehr wichtig für viele Master und wenn du mal an ner dualen Hochschule warst, weißt du auch warum ich jetzt gern auf Vollzeit studieren will. Ich möchte die Zeit in Stuttgart nicht missen, aber mehr als 3 Jahre brauch ich auch nicht.
Und welche Stelle, ich krieg, dass kannst du ruhig mir überlassen ;)

Warum hoerst du nicht einfach mal auf dein Gewissen. Meinst du nicht, dass du deinen eigenen Gefühlen mehr trauen solltest als irgendwelchen anonymen Studenten aus dem Internet? Und kommt hier bitte nicht wieder mit den bösen Arbeitgebern, die einen ja alle nur ausbeuten wollen. Schlag mal den kategorischen Imperativ nach.

Mein Rat aus 6 Jahren Berufserfahrung ...
Man strebt nie aus Prinzip irgend eine Berufsausbildung an. Man strebt einen Beruf an. Nach ein paar Jahren Praxis spielt es absolut keine Rolle mehr ob du Master, Bachelor oder Nadelarbeit studiert hast. Keinen interessierts. Du kannst jetzt etwas tun, was dich interessiert in einem Unternehmen, dass dir vertraut. Probiers doch erstmal aus, bevor du in die Ferne strebst. Wenn du dann immer noch der Meinung bist, dass du zu hoeherem berufen bist, dann orientiere dich an einer Zielposition und nicht an einer Zielausbildung.

Keiner erwartet, dass du dort ewig bleibst. Aber eine Chance könntest du deinem Unternehmen mal geben.

Natürlich kannst du nach 1 Jahr abhauen.
Wie oft werden Leute mit 1-Jahresverträgen ausgestattet, mit "ziemlich wahrscheinlicher" Verlängerung.
Die Anforderung an Arbeitnehmer ist mehr denn je "flexibel" zu sein, also muss ein Unternehmen damit rechnen, dass Leute nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder gehen.
Ich finds vollkommen in Ordnung hier strategisch vorzugehen, die Arbeitgeber machens ja genauso. Versprechen eine langfristige Perspektive und werfen die Leute nach kurzer Zeit wieder raus.

Ich denke, man wird sehen, dass du genau ein Jahr dort beschäftigt warst - genau zwischen Bachelor und Master - und dass die Aufgaben eher langfristig ausgelegt waren. Da kann man schon Schlüsse ziehen. Und im Arbeitszeugnis steht doch auch immer drin, ob man gekündigt wurde oder das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat.

Das wirkt sich nicht negativ auf den Lebenslauf aus.