Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2009 um 3,8 Prozent gesunken
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verzeichnete die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2009 zum vierten Mal in Folge einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war preis-, saison- und kalenderbereinigt um 3,8 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2008.
Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2009
Wiesbaden, 28.05.2009 (destatis) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 15. Mai 2009 mitgeteilt hat, verzeichnete die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2009 zum vierten Mal in Folge einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war preis-, saison- und kalenderbereinigt um 3,8 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2008. Zwischen Oktober und Dezember 2008 war die deutsche Wirtschaft bereits um 2,2 Prozent geschrumpft und im zweiten und dritten Quartal 2008 jeweils um 0,5 Prozent.
Im Vorquartalsvergleich war die wichtigste Ursache für den Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung die Entwicklung des Außenbeitrags, also der Differenz zwischen den Exporten und den Importen von Waren und Dienstleistungen. Wie bereits im vierten Quartal 2008 sind auch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres die deutschen Exporte erheblich stärker zurückgegangen als die Importe. Während die preisbereinigten Exporte um 9,7 Prozent schrumpften, waren die Importe um 5,4 Prozent niedriger als im Vorquartal, so dass der Außenbeitrag mit - 2,2 Prozentpunkten zum Rückgang des BIP beitrug. Kennzeichnend für die negative Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal waren zudem stark rückläufige Investitionen (- 7,9 Prozent). Insbesondere die Ausrüstungsinvestitionen waren erheblich niedriger als im Schlussquartal 2008. In Maschinen, Geräte und Fahrzeuge investierten die Unternehmen 16,2 Prozent weniger als im letzten Quartal des Vorjahres. Der Rückgang der Bauinvestitionen fiel demgegenüber mit einem Minus von 2,6 Prozent vergleichsweise gering aus. Die Lagerbestände wurden im Berichtsquartal deutlich abgebaut. Daraus resultierte ein negativer Wachstumsbeitrag von 0,5 Prozentpunkten. Positive Wachstumsimpulse kamen lediglich von den privaten und staatlichen Konsumausgaben, die um 0,5 Prozent beziehungsweise um 0,3 Prozent höher waren als im Vorquartal.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:
Im ersten Quartal 2009 war das preisbereinigte BIP um 6,7 Prozent niedriger als im gleichen Quartal des Vorjahres. Kalenderbereinigt schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 6,9 Prozent, weil im Berichtsquartal gut ein halber Arbeitstag mehr zur Verfügung stand als im ersten Vierteljahr 2008.
Die Wirtschaftsleistung wurde im ersten Quartal 2009 von rund 39,9 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Das waren 48 000 Personen oder 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Erwerbslosen (internationale Abgrenzung) lag bei knapp 3,4 Millionen Personen, ihr Anteil an den Erwerbspersonen insgesamt betrug 7,8 Prozent. Zu berücksichtigen ist indessen, dass die vermehrte Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Entwicklung der Erwerbstätigkeit abgefedert hat.