Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal 2008
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 13. November 2008 mitgeteilt hat, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) – preis-, saison- und kalenderbereinigt – im dritten Quartal 2008 um 0,5 Prozent niedriger als im zweiten Quartal des Jahres.
Bruttoinlandsprodukt - Verwendungsseite
Auf der Verwendungsseite des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts wurden die Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge im Vergleich zum dritten Quartal 2007 um 6,9 Prozent erhöht. Die Bauinvestitionen stiegen um insgesamt 3,7 Prozent. Während die Wohnbauinvestitionen lediglich um 1,0 Prozent zunahmen, wurden die Investitionen in Nichtwohnbauten erheblich ausgeweitet, sie waren um 7,2% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie im zweiten Quartal wurde auch von Juli bis September 2008 insbesondere in Hochbauten investiert (+ 10,5%). Die Konsumausgaben stiegen im Vorjahresvergleich um 0,5 Prozent. Ihre positive Entwicklung ist allerdings ausschließlich auf den Staatskonsum zurückzuführen, der 2,8Prozent höher war als im dritten Quartal 2007. Die privaten Konsumausgaben (preisbereinigt) waren demgegenüber - im Unterschied zum Vorquartalsvergleich - rückläufig (- 0,3%). Weniger ausgegeben wurde vor allem für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (- 1,5%) sowie für Güter und Dienstleistungen des Verkehrs und der Nachrichtenübermittlung (- 3,1%). Ursache für Letzteres sind in erster Linie ein deutlicher Rückgang privater Käufe von Kraftfahrzeugen sowie eine geringere Nachfrage nach Kraftstoffen. Die Konsumausgaben für Bekleidung und Schuhe (+ 1,9%), für Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe (+ 1,2%) sowie für Freizeit, Unterhaltung und Kultur (+ 1,9%) waren demgegenüber höher als vor Jahresfrist.
Die ausländische Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen hat sich im dritten Quartal 2008 deutlich abgeschwächt. Die deutschen Exporte haben zwar um 3,9 Prozent zugenommen, sie sind damit allerdings erheblich hinter den Zuwachsraten der vergangenen Quartale zurückgeblieben: Im ersten Quartal 2008 verzeichneten die Exporte noch ein Plus von 5,8 Prozent und im zweiten Quartal einen Zuwachs von 7,3 Prozent. Die Importe stiegen zwischen Juli und September 2008 mit + 5,7 Prozent deutlich stärker an als die Exporte und lagen damit auch geringfügig über der Zuwachsrate des zweiten Quartals 2008 (+ 5,6%). Der daraus resultierende negative Außenbeitrag wirkte wachstumshemmend.
In jeweiligen Preisen berechnet waren das Bruttoinlandsprodukt und das Bruttonationaleinkommen im dritten Quartal 2008 um jeweils 2,7 Prozent höher als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Das Volkseinkommen, das sich aus dem Arbeitnehmerentgelt und den Unternehmens- und Vermögenseinkommen zusammensetzt, stieg um 2,9Prozent. Das Arbeitnehmerentgelt entwickelte sich mit + 3,6Prozent deutlich besser als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen, die um 1,7 Prozent höher waren als im dritten Quartal 2007. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich mit 2,7 Prozent etwas stärker als die privaten Konsumausgaben, die um 2,3 Prozent zunahmen. Die Sparquote der privaten Haushalte ist von 9,2 Prozent im dritten Vierteljahr 2007 auf 9,8 Prozent angestiegen.
Über die Erstberechnung des dritten Quartals 2008 hinaus wurden aufgrund neuer statistischer Informationen die bisher veröffentlichten Ergebnisse des Bruttoinlandsproduktes für das erste und zweite Quartal 2008 überarbeitet und geringfügig um bis zu + 0,2 Prozentpunkte verändert.