Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie im August 2004
Die Verbraucherstimmung ist uneinheitlich. Während die Konjunkturerwartung geringfügig und die Anschaffungsneigung etwas deutlicher an Wert zulegten, ging es mit der Erwartung an die persönliche Einkommensentwicklung leicht bergab.
Einkommensentwicklung: teils abwartend, teils negativ
Die Serie des seit Juni 2003 von Monat zu Monat anhaltenden Wechsels der
Verbrauchererwartungen an die persönliche Einkommensentwicklung zwischen
einem Auf und einem Ab setzte sich in diesem Monat nicht mehr fort. Zum
zweiten Mal in Folge sank der Indikator dieses Mal um weitere 5,5 Punkte
auf einen Wert von minus 19,5. Das ist der niedrigste Wert seit März 2003.
Die negative Entwicklung des Indikators im August ist fast ausschließlich
der Stimmung der Verbraucher in den neuen Bundesländern zuzuschreiben.
Dagegen ist der Indikatorwert bei den aus den alten Bundesländern
stammenden Verbrauchern gegenüber dem Vormonat nahezu konstant geblieben.
Angesichts des in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland etwa
doppelt so hohen Anteils an Arbeitslosen und insbesondere des etwa
dreimal so hohen Anteils derer, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen
sind drücken Hartz IV und die anhaltende Diskussion über die
Auswirkungen des Reformpakets die Stimmung dieses Bevölkerungsteils ganz
besonders stark.
Wegen der schwierigen Arbeitsmarktlage meinen die
Verbraucher offensichtlich mehrheitlich, dass es um ihre Aussichten auf
spürbare Lohn- und Gehaltssteigerungen einerseits schlecht steht, dass sie
andererseits unter anderem wegen der gestiegenen Kosten für Benzin,
Energie, Gesundheit etc. eventuell mit Mehrausgaben rechnen müssen.
Anschaffungsneigung: Stimmungsverbesserung in alten Bundesländern
Mit einem Plus von fast 10 Punkten im August hat sich der Wert des Indikators
Anschaffungsneigung gegenüber dem des Vormonats erholt: er hat derzeit
einen Wert von minus 27,8 Punkten. Der Verlust des Vormonats von minus 13
Punkten konnte dadurch weitgehend kompensiert werden.
Entscheidend
dafür, dass der Wert sich nicht stärker erholt hat, ist insbesondere die
weiterhin zurückhaltende Konsumstimmung der Verbraucher in den neuen
Bundesländern. Dort hat sich der Wert nach einer bereits negativen
Entwicklung im Juli im Monat August noch einmal deutlich verschlechtert.
Dagegen gewann die Anschaffungsneigung der Bewohner der alten Bundesländer
im August deutlich an Schwung. Alles spricht dafür, dass die Republik sich
derzeit in zwei Stimmungslager teilt. Die so genannten
Montagsdemonstrationen sind derzeit auffälligster Indikator der nicht
sonderlich guten Stimmung vieler Bürger in den neuen Bundesländern.
Konsumklima: Hoffnung auf 2005
Weil die Indikatoren Konjunkturerwartung
und Anschaffungsneigung die Verluste des Vormonats nicht haben ausgleichen
können und der Indikator Einkommenserwartung darüber hinaus zum zweiten
Mal in Folge negativ ausfiel, entwickelt sich der Wert des
Konsumklimaindikators abwärts. Der von der GfK prognostizierte Wert sinkt
von revidiert 3,0 Punkten im August auf 2,0 Punkte im September. Damit hat
sich die sich seit zwei Monaten abzeichnende tendenzielle
Abwärtsentwicklung trotz der eher uneinheitlichen Entwicklung der
Einzelindikatoren im August weiter fortgesetzt. Die nächsten Monate
werden zeigen, ob diese Entwicklung auch eine wirkliche Trendwende ist.
Immer stärker zeigt sich, dass in diesem Jahr wohl keine Impulse seitens des
privaten Konsums für den Konjunkturaufschwung zu erwarten sind. Einerseits
bedarf es einer grundlegenden Wende der Entwicklung des Arbeitsmarkts.
Andererseits hängt vieles davon ab, ob und wie dynamisch sich der
konjunkturelle Aufschwung in den großen Volkswirtschaften weltweit
entwickelt.
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Verbraucherstimmung und Konjunkturerwartung
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Einkommensentwicklung, Anschaffungsneigung und Konsumklima
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Zur Studie
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