GfK-Konsumklima April 2012 - Hohe Benzinpreise belasten Konsumklima
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im April gespalten. Während die gesamtwirtschaftlichen Aussichten optimistischer gesehen werden, verlieren die Einkommenserwartungen auf hohem Niveau leicht. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 5,8 Punkten im April für Mai einen Wert von 5,6 Punkten.
Einkommenserwartung: geringe Einbußen
Nach dem kräftigen Rückgang im Vormonat muss die Einkommenserwartung im April dieses Jahres nur noch geringe Verluste hinnehmen. Aktuell beträgt das Minus 1,3 Punkte. Dennoch weist der Indikator mit nun 33 Punkten nach wie vor ein überaus gutes Niveau auf.
Die ständigen Meldungen über neue Preisrekorde an den Zapfsäulen der Republik bleiben bei den Verbrauchern nicht ohne Wirkung. Entsprechend nehmen die Inflationsängste wieder zu. Die Konsumenten sehen ihre Kaufkraft beeinträchtigt, da mehr und mehr ihres Einkommens für Energie, und hier speziell für Benzin und Diesel, aufgewendet werden muss und somit nicht für andere Anschaffungen zur Verfügung steht.
Diese Entwicklung auf dem Energiesektor wird vermutlich nicht ohne Folgen für die Lebenshaltungskosten in diesem Jahr in Deutschland bleiben. So geht das kürzlich veröffentlichte Frühjahrsgutachten der Forschungsinstitute nun davon aus, dass die Inflationsrate in diesem Jahr im Durchschnitt vermutlich nicht, wie noch Ende vergangenen Jahres vorhergesagt, die Zwei-Prozent-Marke unterschreiten wird, sondern bei 2,3 Prozent liegen dürfte. Dies hätte zur Folge, dass die realen Einkommenszuwächse, die in den anstehenden Tarifverhandlungen zu erwarten sind, etwas geringer ausfallen.
Anschaffungsneigung: deutliche Verluste
Die größten Einbußen verzeichnet im April die Anschaffungsneigung. Nach dem minimalen Rückgang im Vormonat verliert der Indikator im April 11 Punkte. Er weist aktuell 27,6 Zähler auf, liegt damit aber noch immer auf einem guten Niveau. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus nun knapp 7 Zähler.
Steigende Preiserwartungen zeigen im April dieses Jahres verstärkt ihre Wirkung auf die Konsumneigung. Damit überschatten sie momentan die anhaltend positiven Effekte, die von der guten Arbeitsmarktentwicklung ausgehen. Steigende Beschäftigung und die damit verbundene sinkende Arbeitslosigkeit bleiben dennoch eine wesentliche Stütze der Kauflaune in Deutschland. Sie sorgen für Planungssicherheit bei den Konsumenten, was gerade für größere Anschaffungen ein wesentliches Kriterium darstellt.
Ein weiterer Grund für die schwächere Konsumneigung dürfte darin liegen, dass aufgrund der augenblicklichen Beruhigung auf den Finanzmärkten im April die Sparneigung der Verbraucher angestiegen ist. Das Misstrauen den Börsen gegenüber ist etwas gesunken. Damit erhalten Geldanlagen in den Augen der privaten Haushalte gegenüber größeren Anschaffungen möglicherweise wieder den Vorzug.
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