GfK-Konsumklima August 2014 - Dämpfer fürs Konsumklima
Stärkster Einbruch seit 1980 bei Konjunkturerwartungen - Die Verbraucher sehen die positive Konjunkturentwicklung gefährdet. Für September prognostiziert der Gesamtindikator 8,6 Punkte nach revidiert 8,9 Punkten im August. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung verlieren gegenüber dem Vormonat leicht, während die Konjunkturerwartung angesichts der verschärften internationalen Lage regelrecht einbricht.
Einkommenserwartung kann Rekordwert nicht mehr bestätigen
Der Einbruch der Konjunkturaussichten dürfte der Hauptfaktor dafür sein, dass die Einkommenserwartung ihren im Vormonat erreichten Rekordwert nicht bestätigen kann. Der Indikator verliert moderate 4,6 Punkte und liegt nun bei 50,1 Zählern. Das Niveau ist aber nach wie vor überaus hoch.
Offenbar sorgen die anhaltend stabilen inländischen Rahmenbedingungen, wie stabile Beschäftigung, gute Einkommensentwicklung und geringe Inflation, dafür, dass sich der stark geschwundene Konjunkturoptimismus nur sehr begrenzt auf die Einkommensaussichten auswirkt. Die Arbeitslosigkeit scheint sich in diesem Jahr bei knapp 3 Millionen zu stabilisieren. Die Beschäftigung legt sogar noch leicht zu. Dies sorgt in Verbindung mit einer moderaten Inflationsrate für reale Einkommenszuwächse sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Beziehern gesetzlicher Renten.
Anschaffungsneigung behauptet sehr hohes Niveau
Die Anschaffungsneigung zeigt sich auch im August sehr robust. Zwar büßt der Indikator 1,7 Punkte ein, doch mit aktuell 49,3 Zählern weist die Konsumlaune immer noch ein sehr hohes Niveau auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres stehen noch knapp 5 Punkte zu Buche.
Bislang wirkt sich die einbrechende Konjunkturstimmung kaum auf die Konsumneigung aus. Offenbar orientieren sich die Konsumenten gegenwärtig eher an den stabilen Beschäftigungsverhältnissen sowie geringer Inflationsraten und Zinsen und weniger an einem unsicher werdenden internationalen Umfeld. Der deutliche Anstieg der Sparneigung im August könnte jedoch ein erster Hinweis darauf sein, dass die Verbraucher künftig etwas vorsichtiger sein werden und damit die Impulse für die Konsumneigung etwas nachlassen könnten.